Len Schiffen sein. DemJmparcial" zufolge hat der spanische Ministerpräsident erklärt, die Entsendung des LinienschiffesPelayo" und des KanonenbootesMo- lina" nach Marokko geschehe nur, um den Beschluß der Konferenz von Algeciras durchzuführen, ünd da- mit Spanien sich dem Vorgehen Frankreichs anstchließe. Aehnliches erklärte der Marineminister in der Depu­tiertenkammer. Von der Regierung wird besonders be­tont. daß alle Mächte hinsichtlich des Vorgehens in Marokko eimg seien.

Hages-Khronik

Berlin, 22. Noo. DerReichsanzetger" meldet: Ritlersch ifts-Rat Rittergutsbesitzer vonArntm auf Kriewen wurde zum StaatSminister und Landwirlschaftsmtnister er­nannt. Der Minister des Innern von Bethmann- Hollweg wurde von der Leitung des Landwirtschafts- Ministeriums entbunden.

Berlin, 22. Nov. In der braunschweigischen R e g en ts ch afts fr a g e ist, wie mitgeteilt, derBraun­schweigischen Landeszeitung" aus Berlin gemeldet worden, daß unverbindliche Vorbesprechungen wegen einer Kandidatur des Prinzen Eitel Friedrich für die Regentschaft stattgefunden hätten. DieTägl Rundschau" kann dem­gegenüber aufs bestimmteste versichern, daß eine solche Kan­didatur nicht in Frage komme.

Berlin, 22. Nov. DerLokal-Anzeiger" bestätigt die Meldung der Madrider Epaca, daß die Handels­vertrags-Verhandlungen zwischen Spanien und Deutschland Schwierigkeiten ergeben haben. Ob eine Lösung der Schwierigkeiten noch gefunden wird, läßt sich naturgemäß nicht Voraussagen.

Posen, 2-2. Nov. Erzbischof St ablew Ski empfing eine große Abordnung bäuerlicher Besitzer als Repräsentanten des polnischen Bauerntums der ganzen Provinz, der dem Erzbischof für seine Bemühungen um die Religionslehre der polnischen Kinder dankte.

Braunschweig, 22. Nov. Der hiesige Maurer­streik ist nach säst fünfmonatiger Dauer beendet, da die Arbeiter nachgaben und die über einzelne Bauten ver­hängte Sperre aufhoben.

München, 21. Nov. Die Gymnafiallehrervereinkg- ung München beschäftigte'sich gestern eingehend und nach­drücklich unter lebhafter Brre'ligung von Aerzten mit der Frage der Beschränkung des Mittel schulunterrtchts auf die Vormittagsstunden. Es wurden zwar von verschiedenen Seiten noch Bedenken hervorgehoben, aber im großen und ganzen sprach man sich entschieden für Ein­führung des geschossenen Vormittagsunterrichts aus und zwar aus pädagogischen und hygienischen Gründen

Bamberg. 2l. Nov. DerFreie Volksver­ein Bamberg" Hai sich nunmehr endgilttg konstituiert und zwar in Anlehnung an das Programm der Deutschen Volkspartet.

London, 22. Nov. Im Oberhause ist heute die Speztaldebatte über di Unterrtchtsbill zum Abschluß f gebracht worden. Während der Beratungen, welche am! 29. Oktober begonnen haben, sind viele Abänderungen an , dem Gesetz gemacht worden. Die Amendements in ihrer jetzigen Gestalt werden aber sicherlich vom Unterhaus; ver­worfen werden, und wenn das Oberhaus auf ihnen bestehen t sollte, wird das Gesetz gescheitert sein. ' !

Newyork, 22. Nov. Die Massenversammlung zur ^ Verherrlichung des Andenkens Karl Schurz' beschloß die Errichtung eines Bronzedenknrals in Newyork oder Washington sowie die Schaffung eines Erinnerungszei­chens in Gestalt einer dauernden Stiftung für Gelehrte oder philanthropische Zwecke. Reden hielten Clevelano, Choate, der Präsident oer Harvard-Universität Eliot, Marinesekretär Bonaparte, der Negersührer Bookcr, Washington und die Professoren Kühnemann und Schuh­macher.

Ans Pforzheim wird berichtet: Wie die gericht­liche Untersuchung ergeben hat, ist der Taglöhner Eng- hoser und sein Sohn nicht an Cyankali-, sondern an Kohlengasvergistung gestorben.

Aus einem Schnellzug wurde, wie dieN. Bad. Landesztg." meldet, Mittwoch Mittag während der Fahrt zwischen Mannheim und Heidelberg der Lokomo- sührer irrsinnig. Zum Glück geschah kein Unfall- In Heidelberg wurde der Mann in Behandlung ge­nommen.

Ans Karlsruhe wird geschrieben: Ueber den Mord an dem 22jährigen Tienstknecht Amann in Oberuhl­dingen wird noch gemeldet: Der mutmaßliche Mörder ist ein gebürtiger Schweizer namens Pfannmache r, der in der Reismühle gearbeitet hat. Seit acht Tagen ist er verschwunden. Nach, dem Mord band Pfann- macher seinem Opfer die Füße zusammen, schleppte die Leiche zur Aach, warf sie hinein und machte sie an ei­nem Weidenstock fest, sodaß die Leiche nicht vom Wasser ausgetrieben werden konnte.

Die Frau des Kaufmanns Schulze in Magde­burg, die seit der Geburt ihres achtwöchigen Kindes schwermütig ist, schoß gestern ihren Mann in die Schläfe und tötete sich dann selbst durch einen Schuß in den Mund.

In Wittenberg erfolgte in der Pulverknetmaschine der Sprengstoff-Fabrik Rheindvrf eine Explosion, die eine heftige, bis hierher vernehmbare Erderschütterung her­vorrief. Einige Arbeiter erlitten leichte Verletzungen. Der Materialschaden ist gering.

Bei der Zurichtung eines Zünders in der Kohlen­grube zu Moelke bei Neurode explodierten fünfzig Pfund Dynamit vor dem Ort. Tie ganze Wetterführung ist total zerstört. Ter Häuer Heinrich Demel wurde in Stücke zerrissen.

Aus Köln wird gemeldet: Nachdem erst am 10. November aus den Schnellzug Köln-Trier zwischen den Stationen Mechernich und Schwenn vier scharfe Schüsse abgegeben wurden, hat man unweit der Sta­tion Ehrenfeld auf den dichtbesetzten Köln-Aachener Schnellzug am Dienstag Abend zwei Schüsse abgegeben. Während der eine in das Abortfenster drang, ging der andere durch das nächstgelegene Kupeefenster. Personen wurden glücklicherweise nicht verletzt.

Ein rätselhafter Vorgang beschäftigt die Kölner Polizeibehörde. In der Nacht vom Mirtwoch^auf Don­nerstag ertönten Hilferufe von der Kölner Schiffbrücke her, worauf man einen Mann mit den Wellen kämpfen sah, der bald darauf verschwand. Ein Schutzmann stellte fest, daß zwei Männer auf einem vor Anke^ liegenden Schiffe schlafend angetroffen wurden, die in Streit mit­einander gerieten, worauf einer der Männer in den Rhein gesprungen sein sollte. Ta auch von dem zweiten Mann eine Spur nicht anfgefunden wurde, wurde der Matrose, unter dem dringenden Verdacht, die Leute gewaltsam ins Wasser gestoßen zu haben, verhaftet.

. In dem Berliner Personenznge, der um hft vor 12 Uhr in Köln eintrifft, ereignete sich auf offener Strecke unweit Langenfeld ein schreckenerregender Vorfall. Plötzlich öffnete sich die linke Türe eines Abteils, an die sich ein neunjähriges Mädchen gelehnt hatte. Tie Tür zog das Kind, da es sich am Fensterriemen festklammerte, mit hinaus und so schwebte es frei an der Seite des da­hinbrausenden Zuges. Im Abteil, wo sich auch die Mut­ter des Kindes befand, waren die Fahrgäste vor Schrecken gelähmt. Schließlich schwand dem Mädchen die Kraft, es ließ den Riemen los und siel zur Erde. Erst einige Zeit nach dem schrecklichen Vorfall, als der Zug bereits eine größere Strecke zurückgelegt hatte, zogen die Insassen des Abteils die Notbremse. Ter Zugführer ließ den Zug wie­der znrückfahren, bis man das Kind auf dem linken Ge­leise fand. Es war verhältnismäßig init geringen Ver­letzungen davongekommen.

Dem Gemeindeförster Stirn in Dam mb ach bei Straßbnrg wurde von Wilderern der Hals abgeschnitten. Von den Mördern fehlt jede Spur.

Aus Brüssel wird geschrieben: Der finanzielle Zusammenbruch der Glashütte La Rone in Char­ter oi, bei welchem die Arbeiter Löhne in der Höhe von 100000 Francs verlieren, hat noch weitere Folgen. Der Geschäftsinhaber wurde verhaftet, einer der Direktoren verschwand, angeblich in der Absicht, Selbstmord zu begehen. Tie Höhe des Defizits ist noch unbekannt, soll aber sehr beträchtlich sein. Tie Fabrik hatte vergeblich versucht, sich aufrecht zu erhalten, indem sie während der allgemeinen Aussperrung der Glasar­beiter im vorigen Sommer weiter arbeiten ließ.

Aus New-Dork wird gemeldet: Der Dampfer Main" des Norddeutschen Lloyd kollidierte im Unterhasen mit einem Schoner. 5 Platten derMain" über der Wasserlinie sind eingedrückt. Der Schoner ist gleichfalls beschädigt.

Deutscher Reichstag.

Berlin, 22. Nov. Präsident Graf Ballestrem eröffnet die Sitzung um 1.20 Uhr. Das Haus ist nur sehr mäßig besetzt. Am Bundesratstisch sind die Staats­sekretäre Posadowsky und Nieberding erschienen. Eingegangen ist eine Interpellation der Polen betr. den Schnlstreik.

In der fortgesetzten Beratung der Novelle zur Gewerbeordnung tritt Geheimrat Münch ge sang der Behauptung der Sozialdemokraten entgegen, wonach den Bauarbeitern ein nicht genügender Schütz zu teil werde. In Preußen habe man schon seit langem dieser hochwichtigen Angelegenheit volle Aufmerksamkeit ge­schenkt. Die allgemeine Einführung von staatlich an- gestellten Baukontrolleuren sei namentlich in schwach bewohnten Landkreisen unmöglich. In Kreisen mit stär­kerer Bautätigkeit seien derartige Kontrolleure bereits bestellt.

Abg. Erzberger (Ztr.) erklärt, das ganze Hand­werk sei dem Staatssekretär für diesen Entwurf dank­bar, wie auch die Ankündigung deskleinen Befähig­ungsnachweises" freudig begrüßt werde. Die Hinzuzieh­ung der Arbeiter zur Baukontrolle habe sich in Würt­temberg aufs beste bewährt und müsse überall Eingang finden.

Herbert (Soz.) erklärt sich für Ausübung der Baukontrolle durch Arbeiter und gegen den Befähig­ungsnachweis.

Geheimrat Franke erklärt auf eine Anfrage, daß Erhebungen über den Umfang der Beschäftigung hand­werksmäßig ausgebildeter Arbeiter in der Industrie im Gange, aber noch nicht abgeschlossen seien.

Abg. Hilpert (Md.): Der Wunsch nach Einführ­ung des Befähigungsnachweises wird nicht verschwin­den, solange es noch Handwerker gibt.

Malkewitz (kons.) empfiehlt die Einführung des Befähigungsnachweises für die Führung des Meister­titels.

P a n l i - Potsdam (kons.) warnt vor der Anstellung von Arbeiterkontrolleuren. Wenn die Sozialdemokraten gegen den Befähigungsnachweis austreten, so geschehe das, weil sie den Ruin des Handwerks wollen. Sie neh­men auch nicht den Vorteil des Arbeiters wahr, wol­len vielmehr nur die Parteikasse füllen. (Unruhe bei den Soz.) Sie machen schon seit Jahren einen Raub- zng auf die Taschen der -Arbeiter. (Lebh. Unruhe und ironischer Beifall bei den Soz. Beifall rechts.)

Abg. Gothein (Freist Bgg.) führt aus, daß keine Prüfung vor Dummheit schützt und es kann einer ein vorzüglicher Theoretiker sein und dabei in der Praxis nichts leisten. Wenn der Befähigungsnachweis so se­genbringend ist, warum verlangt man ihn dann nicht gerade für das Gewerbe, das am meisten über Not­lage klagt: die Landwirtschaft. Gerade die Wortführer der Agrarier sind keine gelernten Landwirte. Heutzu­tage erleben wir es, daß die Handwerkskammersekretäre, also keine gelernten Handwerker, den Befähigungsnach­weis verlangen, während die Handwerker selbst ihn ab­lehnen. Wo ist der Nachweis, daß die Meisterprüfung auch die Gewähr für die moralische Qualifikation zur Anleitung von Lehrlingen bietet? Es kann einer in seinem Fache Vorzügliches leisten und daneben doch mo­ralisch der größte Lump sein. Aber die Zünftler be­grüßen die Vorlage als Abschlagszahlung auf den gro­ßen Befähigungsnachweis. Eine gute Lehrlings­ausbildung wird nur durch gewerblichen Un­terricht erreicht. Deswegen stimmen wir auch einem obligatorischen Fortbildungsschulunterricht zu. Daß dem

, Handwerk aufgeholfen werden muß, leugne auch ich f nicht, bloß andere Mittel wollen wir anwenden. Eine andere Wirtschaftspolitik muß einsetzen, dann wird der Handwerksmeister gute Kunden bekommen, die bar zahlen, denn bei dem Borgsystem, das bei der all­gemeinen Teuerung Platz gegriffen hat, leidet das Hand­werk aufs schwerste. Blicken Sie nach Amerika und England. Der Handwerker, der etwas Tüchtiges gelernt hat, findet sein Brot, ohne daß der Befähigungsnach­weis existiert.

Abg. Erhärt (Soz.) polemisiert ebenfalls gegen Pauli.

Staatssekretär Posadowsky: Der Abg. Gothein hat gesagt, Examen schützt vor Torheit nicht; aber ohne Examen ist doch der Protektion Tür und Tor geöffnet. Der Befähigungsnachweis soll doch nur die Ausbild­ung von Lehrlingen, nicht aber für die Ausbildung der Handwerker gefordert werden. Daß der Meistertitel geschützt werden soll, entspricht nur der Gerechtigkeit. Ein korporativer Zusammenschluß der Handwerker ist durch­aus notwendig und ist auch im Wesen des deutschen ^ Volkes begründet, welches immer wieder auf ähnliche Bildungen, zurückkommt. (Beifall).

Nach einer Geschäfts ordnnngsdebatte wird Art. 1 der Vorlage in der Kommissionsfassung angenommen.

Nach Erledigung der übrigen Artikel beantragt Erz­berger (Ztr.) zu Art. 5, das Gesetz am 1. April 1907 in Kraft treten zu^ lassen. Das Haus beschließt demge­mäß. Ebenso wird" eine Resolution der Kommission betr. Anstellung von* Beamten zu Bankontrolleuren und betr. Verordnungen zum Schutz der Banhandwerker ange­nommen. Eine Resolution der Kommission über Ein­führung des obligatorischen gewerblichen Fortbildungs­unterrichts wird abgelehnt. Ein Antrag Trimborn, der eine Verständigung über diese Frage unter den Verbün­deten Regierungen erstrebt, wird angenommen. Eine dritte Resolution, welche die Vorlegung eines Gesetzent­wurfs, der das Recht zur Anleitung von Lehrlingen nur solchen Handwerkern gewährt, welche zur Führung des Meistertitels berechtigt sind, wird angenommen.

Sodann folgt die 2. Beratung des Gesetzentwurfs betr. Urheberrecht an Werten der bildenden Künste und der Photographie. Z 1 und 2 s werden zusammen er­örtert. Henning (kons.), Jtschert (Ztr.) und Fi­scher (Soz.) erklären sich für die Annahme dieser Ar­tikel. Nach Schluß der Debatte werden die ZZ 1 bis 2 g. in der Fassung der Kommission angenommen. Die ZZ 3 bis 8 werden ohne Debatte angenommen. Z 9 bestimmt, daß bei einem Werke die Urheberschrift deut­lich zu erkennen sein muß.

Abg. Jtschert fragt an, ob z. B. durch das Zei­chen eines Pfropfenziehers die Urheberschaft deutlich ge­nug gekennzeichnet sei.

Geheimrat Robolski bejaht dies.

Darauf wird der Z 9 angenommen, ebenso ohne we­sentliche Debatte die ZZ 10 bis 22 g.

Darauf vertagt sich das Haus auf Freitag 1 Uhr: Fortsetzung der heutigen Beratung und Gesetzent­wurf betreffend die Rechtsfähigkeit der Berufs­vereine.

Schluß 6V4 Uhr.

Zur ^Lage in Rußland.

Ueberfälle.

Aus Tiflis wird gemeldet: Die Aerzte hegen Hoff­nung aus die Genesung des früheren Generalgouoerneurs von Jeliffawetpol. Golostschepoff. Der Urheber des An­schlags ist trotz eifrigster Nachforschungen noch nicht ge­sunden. Am Donnerstag wurde in der Bahnhofftraße der Verkehrschef der transkaukasischen Bahn, Ingenieur Berdt, von zwei Unbekannten überfallen, von denen einer einen Revoloerschuß auf Berdt abgab. Der eine der Angreifer wurde von Berdt sofort durch einen Schuß nie­dergestreckt, der andere wurde festgenommen. Der Zustand Verdis, dem die Kugel durch die Brust gegangen ist, ist ernst. Aus Odessa wird gemeldet: Mittwoch abend wurden in den Räumen der Universitätsklinik zahl­reihe Ueberfälle auf S tu denken verübt. Einige von ihren erlitten Verletzungen. Donnerstag vormittag traten ins, lgedeffcn die Professoren zusammen, um Maßnahmen zu, persönlichen Sickerheit der Siudentcn zu treffen. Mit der Lösung derselben Frage hat sich auch eine Studenten- verf immlung beschäftigt.

Aus Württemberg.

Dieustnachrichtco. Ernannt: Der Amtmann Richter, Kol- leglalhilssarbeuer det der Regierung des Neckaikieises, zum Kollegial- assessor bei dieser Behörde mit dem Titel Oberamtmann.

Uebertragen: Die Stelle eines Vorstehers der Württem- bergischen Sparkasse dem Direktor Dr. von Hafsncr im K. Finanz­ministerium, die erledigie Stelle des SlationsmcisterS in Rottenacker dem Expedienten Hosmonn in Eyach.

In den Ruhestand versetzt: Der Regierunittrat Rau bet der Gebäudebrandveisicherungsanstalt seinem Ansuchen gemäß.

Landtagskandidaturen. In Kirchheim unter Teck hat Oberlehrer Wandel seine Kandidatur niedergelegt. An seiner Stelle hat die Deut­sche Partei den Dr. Milczewsky aufgestellt. In Eb - n- gen wurde von der Deutschen Partei im Einverständ­nis mit den Ortsausschüssen des Bezirks Balingen be­schlossen, von einer eigenen Kandidatur abzusehen und Konrad Haußmann schon im 1. Wahlgang zu Unter­stützen, nachdem 'die Volkspartei versprochen hatte, da­für in Brackenheim und Künzelsan den deutsch- parteilichen Kandidaten zu unterstützen. In Oehrin- gen hat die Volkspartei Tr. Froh maier von Neuen­stein ausgestellt.

Die Krisis in der Deutschen Partei. Die

Neckarzeitung schreibt: Daß die jetzige Taktik der Deut­schen Partei bis weit in die eigenen Reihen der Partei hinein Mißbilligung findet und Verstimmung hervorruft, ist schon öfters von uns dargelegt, vomlMerkur" aber gelegentlich bestritten worden. Wir wollen heute aus den uns vorliegenden Beweisen nur eines wieder her­ausgreifen, die Tatsache nämlich, daß ein hervorra­gender Führer der Deutschen Partei, der dem verflossenen Landtag angehört hat und nach wrensch-