Werke mitgearbeitet haben. In derselben Nummer des Reichsanzeigers wird die Verleihung einer Reihe von Orden aus Anlaß dieses Gedenktages ang< kündigt, so an die vcr- wttmcts Frau Generalkonsul Freifrau Mathilde v. Roth­schild in Frankfurt a. M., an den Mtnisterialdirekior im preußischen Kultministerium, Alt ho ff, und an den Geh. Kommerzienrat Ren6 v. Boch in Ketilach

Ob in der Gegenwart nicht wirksamere Maßnahmen möglich wären zur Hebung der Arbetterfürsorge, als die Verleihung von Orken?

Zur Fleischnot. Der

schcn Städtetages har

Vorstand des Deut­seiner Eingabe an den Reichskanzler und den Reichstag wegen Linderung der Jleischuot ein Gutachten der Direktoren der städtischen Vieh- und Schlachthöfe und der städtischen Fleischbe­schau folgender deutschen Städte beigefügt: Berlin, Breslau, Chemnitz, Köln, Dresden, Kiel, Leipzig, Mün­chen und Straßburg. Diese Autoritäten erklären sich einstimmig dahin, daß folgende Erleichterungen der Bich- und Fleifcheinfuhr aus dem Auslande in ve­terinär- und sanitätspolizeilicher Beziehung unbe­denklich sind:

Wegfall der Tuberkulinprobe und Quarantäne ge­genüber der aus Dänemark eingeführten Schlachtrinder; Aushebung des Einfuhrverbots für Schlachtschweine dä­nischen Ursprunges; die Einfuhr aller Arten von Schlachtvieh aus den Niederlanden, Dänemark, Schwe­den, Norwegen, Frankreich und Belgien unter den für Rinder und Schafe aus Oesterreich-Ungarn geltenden Einschränkungen; der Wegfall der nach Z 10 des Schluß­protokolls zum Viehseuchenübereinkommen mit Oester­reich-Ungarn vor geschriebenen 30tägigen tierärztlichen Ueberwachung der aus Oesterreich-Ungarn zur Einfuhr und Abschlachtung in den Grenzschlachthäüsern zuge­lassenen Schweine. Dje Aufhebung der Bestimmung, daß nur eine bestimmte Anzahl von Schweinen aus -Oestcr- reich-Ungarn nach bestimmten Grenzschlachthäüsern ein­geführt werden darf. (Es wird vielmehr für zulässig erachtet, solche Schweine in unbegrenzter Zahl und nach allen unter geregelter veterinärpolizeilicher Kontrolle stehenden Schlacht Höfen einzuführen, sofern deren Einrichtungen die erforderlichen Garan­tien bieten.) Die Abschlachtung des aus dem Ausland in deutschen Schlachthöfen zugelassenen Viehes in den allgemeinen Schlachträumen, unter Beibehaltung der ab­gesonderten Ausstellung der Tiere bis zur Schlachtung. Die Aushebung der Bestimmung, daß das

Fleisch der in oberschlesischen Schlachthöfen ge­schlachteten Schweine russischen Ursprungs ausschließ­lich in den Grenzbezirken verbraucht werden muß. Die Einfuhr von frischem Fleisch ohne die zugehörigen Ein­geweide, wenn die Schlachtvieh- und Fleischbeschau an dein ausländischen Schlachtort durch amtlich ver­pflichtete deutsche Tierärzte nach den Bestimmungen des Deutschen Reiches ausgesührt und das Fleisch für taug­lich befunden und als solches kenntlich gemacht ist. Diese Gutachten sind für die Öffentlichkeit von

großem Interesse; sie lassen rarischen Behauptungen recht

die Einseitigkeit der ag- deutlich hervortreten.

Die drohenden Schiffahrtsabgaben. Aus

Karlsruhe wird der Fr. Ztg. geschrieben: Ten Ver­handlungen des Düsseldorfer Rheinschiffahrtskongresses sieht man hier mit geringerem Vertrauen entgegen, Zeit- ungsäußernngen lassen darauf schließen, authentische Angaben liegen hier nicht vor, daß einflußreiche na- tronalliberale Großindustrielle des Nie errh ins, die von den Schiffahrtsabgaben direkt wenig betroffen wür­den, und indirekt sogar Vorteil davon haben könnten, be­reits für die Beseitigung der Abgabefreihei't des Rheines gewonnen sind. Ihr Einfluß würde sich dann wohl auch in derselben Richtung auf die national­liberale Reichstagssraktion geltend machen, sodaß die Ge­fahr einer schweren Mehrbelastung des ganzen südwest- dcutschen Wirtschaftsgebietes in bedenkliche Nähe rückt. Trotzdem scheint weder in weiteren Volkskreisen noch auch bei den maßgebenden Instanzen der badischen Regierung die außerordentliche Tragweite einer solchen verfassungs­widrigen Besteuerung des Wasserverkehrs in ihrer vollen Schwere erkannt worden zu sein; sonst hätte dagegen längst entschiedener Front gemacht werden müssen, als es gesche­hen ist. Ja der neue badische Finanzminister gilt sogar als direkter Anhänger der Schiffahrtsabgaben, offenbar weil er die Frage nur unter ingenieurtechnischen Gesichtspunkten auffaßt. Während sonst die Rheinver­kehrsinteressen der badischen und elsässischen Städte des Oberrheins mit ihren zum Teil schon jetzt bedeutenden Hasenanlagen unter lokalen Gesichtspunkten gegeneinan­der konkurrieren, wären sie in der Ausnutzung der kost­spieligen Verkehrsanlagen und erst recht in deren Weiter­entwicklung durch Schiffahrtsabgaben gemeinsam schwer bedroht. Es ist unter diesen Umständen bedauerlich, daß sie sich nicht schon längst zu einem großen Abwehr- Verband vereinigt haben. Wie die Dinge heute liegen, ist mit dem Austritt der in Betracht kommenden Städte aus dem Verein zur Wahrung der Rheinschiffahrtsinteres- sen zu rechnen, wenn die Düsseldorfer Tagung etwa zu einer offenen oder verschleierten Preisgebung dieser In­teressen führen sollte. Es sind hinter den Kulissen Be­mühungen im Gange, die verfassungsmäßig klare Rechts­lage zu verdunkeln.

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Zum polnischen Schulstreik liegen drei Meldungen vor, tue eine aus Berlin besagt: Die Polen-Fraktion des Reichstags hat nun doch beschlossen, eine Inter­pellation in Sachen des Schul streik» einju- bringen. ES handelt sich um die richterl che Verfügung einer oberschlestsche« Amtsgericht», wonach den Eltern streikender Schulkinder da» ErjiehungSrecht entzogen wurde und die Kinder selbst Zwangserziehungsanstalten überwiesen worden find. Der Reichstag ist in dieser Frage zuständig, «eil in dieser richterlichen Verfügung ein Widerspruch mir dem Bürgerlichen Gesetzbuch bestehen würde, das die Ueber- Weisung zur Zwangserziehung aus politischen Gründe» autschlteßt. Wie der »Voss. Ztg." aus Posen gemeldet wird, ist dort gegen einen Prälaten und päpstliche«

Kam wer Herrn ein Strafverfahren eingeleitet worden s wegen Auffordenivg zum Unaebmlam gegen die Gesetze. ? In Bezur auf die mm matzt che Sretliinqvahme des Vankans zur Polenfr ige erklärt der über vatikanische Angelegenheiten g.t informierte ,Corriere della Sera" zwei Dinge für sicher: 'inmol, der Vatikan den Erzbisckrof v. Stab- - lewski, der sich an die Vorschriften oes Konzits zu Trient betreffs Muttersprache und Religionsunterricht gehoben habe. ; nicht desavouieren könne, weiter, daß der Vatikan ^ nicht gestatten werde, daß die polnische Bewegung die ver­nünftigen Grenzen überschreite.

Hages-KyroniL

Berlin, 18. Nov. Die katholischen und christlich- nationalen Arbeitervereine Berlins veranstalteten heute irN Zirkus Busch eine von etwa 5000 Personen besuchte Gedenkfeier an die vor 25 Jahren erlassene kaiser­liche Botschaft, wobei die Abgeordneten Stöcker und Giesberts, sowie der Geheimrat Wagner Anspra­chen hielten. Die Versammlung, der Staatssekretär Graf Posadowsky beiwohnte, nahm eine Resolution an, in der bei dankbarer Anerkennung der sozialpolitischen Fortschritte seit 1881 die Ausdehnung der Versicherungs­gesetzgebung uns die Hausindustrie, besseres Vereins- und Koalitionsrecht und die Errichtung von Arbeitskammern gefordert werden.

InEmmishofen Amt Konstanz wurde am Sams­tag der Wirt znm Döbeli, Enslin, von dem Gepäckbe­stätter Hövel aus Eifersucht erschossen. Enstin soll ei­nen intimen Verkehr mit der Ehefrau des Hövel schon seit längerer Zeit aufrecht erhalten haben. Der Schuß drang in die Brust, verletzte die Leber und wirkte sofort tätlich.

Zu einem Bankier in München kam ein junger Mann und wollte zwei Schecks über 15 000 Mark aus Milwaukee mif eine dortige Bank gewechselt haben'. Der Bankte wurde stutzig, hieß ihn nochmal kommen, pflog Recherchen und ließ ihn, als er wieder kam, ver­haften. Die polizeichen Erhebungen ergaben, daß der junge Mann ein Angestellter einer Postfiliale war und Schecks aus einem an eine Münchner Frau adressierten, dienstlich durch seine Hand gegangenen Brief aus Mil­waukee entwendet hatte.

Ein in Jackerath bei M.-Gladbach erhängt auf­gefundener Zimmermann Hauser aus Braunschweig hat nicht, wie zuerst angenommen, Selbstmord began­gen, sondern wurde ermordet. Der Täter ist ein ! Korbflechter, der verhaftet wurde und geständig ist- Man k fand bei ihm die Wertsachen des Ermordeten. §

In Gr o ß-St ei n h e j m bei Hanau ist ein frem- ß der Landstreicher verhaftet worden unter dem Verdacht, s den Mord an der 13jährigen Frida Wetz in Zell- ; Hausen verübt zu haben. Der Mensch hatte sich in der WirtschaftZum Karlsberg" in Groß-Steinheim dadurch verdächtig gemacht, daß er ohne jeglichen Anlaß die , Rede auf den Mord brachte und auffallend genaue Einzelheiten darüber angab. Dies fiel der Wirtin auf ! und sie machte die Polizei auf den Menschen aufmerk- ß sam, die ihn ins Bezirksgejangnis nach Offenbach ver- ' brachte. Als Man ihm das Messer abnahm, äußerte er:Das ist nicht das Messer". ^

Bei einer Treibjagd auf der Flur Lauchröder Z bei Eisenach fanden die Jäger im Walde die Leiche f der 28jährigen Frau Wern ing aus Lauchröder. Die ( amtliche Sektion ergab, daß der Tod durch. Ver- f hungern eingetreten ist. s

Auf der Zeche Zollverein bei Caternberg er­folgte die vorzeitige Explosion eines Sprengschusses; ein Häuer ist tot, ein anderer schwer verletzt.

Ans Bern wird gemeldet: Im Dorf Biberist (Kanton Solothurn) wurde die 63jährjge wohlhabende Wirtin Frau Wetterwald, als Bolksärztin mit gro­ßer Praxis unter dem NamenBjberistfraueli" weithin bekannt, und ihre 32jährige Köchin Stettler durch Messerstiche ermordet. Der mutmaßliche Mörder, ein Arbeiter namens Großenbacher, wurde verhaftet. Ob Raubmord vorliegt, ist noch nicht festgestellt.

In der Peterskirche in Rom erfolgte am Sonn­tag Nachmittag eine Explosion, die zwar keinen Scha­den, aber eine Panik hervorrief. Auf dem Gerüste, das zur Ausbesserung der Decke errichtet ist, fand die her­beieilende Polizei eine mit Draht umwickelte Büchse, die mit Nägeln angesüllt war. Die Nägel sind dieselben, mit der die Bombe, die jüngst vor dem CafeArageo" niedergelegt wurde, gefüllt war.

Aus Württemöerg.

Dienstuaehrichten. Ernannt: Der WirklicheZItaatSrat v Scharpss für dir Dauer skineS HanplaxUS zum »rdemlichcu Mit­glied der Verwaltuurrgekichirhofr.

Deutsche Partei uuv Baneruduud. Ei« Ar­tikel in der Frankfurter Zeitung, der die vollzogene Tatsache des UebercinkommenS zwischen der Deutschen Partei und dem Bauernbunde konstatiert schließt mit folgenden, be­merkenswerten Sätzen: .Die Volkspartei ist bei der letzten Landtagswahl genau der gleichen Kombination unier viel ungünstigere» Verhältnissen gegenübrrgestaudcn. Sie ist damals mit dieser reaktionäre» Allianz fertiggeworven, sie hat daher keinen Grund, heute zaghaft zu sein. Es ergibt sich aus diesen Vorgängen aber mit aller Deutlichkeit, daß die Deutsche Partei, deren Führer v»r wenigen Monaten bereit waren, eine klare Absage an den Bauersbund zu richten, die aber heute, ohne daß die Verhältnisse sich ir­gendwie geändert hätten, die BundeSgenoffin desselben Bauernbunds ist, Anspruch auf politisches Vertraue« nicht mehr erheben kann. Ohne inneren Halt und Selbstbewußtsein, nur aus grundloser Angst um ein p«ar Mandätlein, die ihr ohnehin sicher gewesen wären, läuft sie zu demselben Bauernbund, den ihreJungen" in donnern- den Reden ei» grimmigsten Feind behandeln, über, «m für ihren Verrat am Liberalismus mit einigen Landta,»fitzen belohnt zu werden. Wie die auf solche Weise betätigte Selbständigkeit* der Deutschen Pa trt sich im nächsten Landtag in gesetzgeberische Taten Umsetzer, wird, kan« man sich nach diesem Vorspiel lebhaft auSmaleu."

Eine kirchliche Volkskammer. Im Anschluß an einen Artikel derNeckarztg.", der auch einen evan­gelischen Pfarrer als Kandidaten auf dem Proporzzettel der Deutschen Partei wünschte, wird im Organ des Evang. Pfarrvereins den protestamischen Pfarrern tüchtig der Text gelesen. Dem Professor Hieber wird dafür ge­dankt, daß er durch seine ausweichende. Antwort vermie­den habe,in der weitesten Oeffeutlichkeit zu sagen, was wir im stillen alle wissen: daß der evang. Pfarrstand sehr im Unterschied zum katholischen im politi­schen Leben und vollends als Wahlfaktor eine Null ist." Dann fährt der Artikel fort: Wie eigenartig nimmt sich erst diese Sehnsucht des Pfarrer­standes nach einer Vertretung in der frischgereinig­ten" Volkskammer aus, wenn man einen Blick wirft auf die Liste der wültichen Mitgliedern der L a u d es s y u od e, die wir Pfarrer denn wir machen diese Wahlen vor noch nicht vier Wochen gewühlt haben. Unter 25 Herren Abgeordneten finde ich 10Räte" aller Art, 4Präsidenten" nebst einemDirektor", 3 Bezirks­und Stadtvorftände, 5 Rektoren und Professoren. Nur zwei Abgeordnete, allerdings Namen allerbesten Klangs, sind ohne Amtstitel. Wie ausgesucht aristokra­tisch die Gesellschaft ist, die wir Pfarrer uns erlesen haben, wird erst recht deutlich, durch Gegenüberstellung der weltlichen Ersatzmänner: in diesen Vorhof lassen wir allenfalls auch einen Schultheißen, Landwirt, Kauf­mann, Schullehrer herein. Komische Leute, wir Pfar­rer! Wollen wir denn vollends ganz Staats-, d. h. Juristen- und Beamtenkirche werden, ganz und gar das Volk" von dem Einfluß auf die Leitung der Kirche ausschließen? Wie kann man die Mahnung, die Kirche volkstümlicher" zu machen, so überhören." Ter. Ar­tikel schließt mit der Mahnung: Darum liebe Herren und Brüder: schaffet zuerst einmal einekirchliche Volkskammer, dann kommt vielleicht auch einmal ein Pfarrer in die weltliche Volkskammer!"

Stuttgart, 17. Ncw Die Zahl der Wahlberechtig­ten für die heurige Landtag-wahl beträgt nach vorläufiger Berechnung 50112 und es entfallen auf Alt-Stuttgart 41 218 (1960 33 163), auf Cannstatt 6542 (1900 5098), auf Untertürkhcim 1488 (1900 1010), auf Wangen 864 (1900 616).

Oehriugeu, 19. Ncv. Von den bürgerl. Kollegien wurde als Stadtpfleger der Oberamtksekretär Berner, z. Zeit StadlschuItbetßenamtSverweftr hier, gewählt.

Crailsheim, 19. Nov. Noch bis vor kurzer Zeit bestand in hiesiger Stadt eine empfindliche Wohnungs­not. Namentlich fehlten mittelgroße Wohnungen von 3 bis 4 Zimmern. Nun hat die kgl. Eisenbahnvcrwaltuna ca. 40 Wohnungen erstellt und weitere sind im Bau be­griffen. Aber auch die private Bautätigkeit war im letz­ten Sommer rege, und die frühere Wohnungsnot ist nahe­zu behoben. Durch eine nicht genannt sein wollende fremde Frau wurden der hiesigen Stadtverwaltung Mk. 20 000 überwiesen und ausbezahlt. Die bürgerl. Kolle­gien beschlossen, im Einverständnis mit der Geberin, das Geld zum Bau einer Turnhalle zu verwenden.

Aus Eßlingen wird geschrieben: Am Freitag abend wurde auf dem Wege von Wangen nach Ober­türkheim eine 24 Jahre alte, verheiratete Italienerin von einer bis jetzt noch unbekannten Mannsperson an­gefallen. Der Täter hielt ihr den Mund zu, warf sie zu Boden und stach sie in den Hals. Die Ueberfallene, tvelche ihren Arbeitsverdienst im Betrag von 32 Mark, sowie ein Portemonnaie mit 8,32 Mark bei sich trug, händigte letzteres dem Manne aus, worauf derselbe das Weite suchte. Der Täter wird beschrieben: Alter etwa 36 Jahre, ziemlich starke Figur, etwa 1,64 Meter groß, trügt schwarzen Schnurr- und struppigen Vollbart, dunkle Kleider und schwarzen weichen Filzhut.

In Dätzingen bei Böblingen stürzte, wohl bei ei­nem Nachtwandlungsgang, der frühere Schultheiß Schweizer so unglücklich zum Fenster seiner Schlaf­stube hinaus, daß er infolge starker innerer Verletzun­gen am andern Morgen starb.

Im neuen Mädchenschulhaus in Schwenningen siel ein Stück der Zimmerdecke herab und verletzte mehrere Mädchen.

Beim Anzünden einer Benzinseuerung fingen die Kleider eines Arbeiters in den Fahrradwerken Neckar­sulm Feuer, das sich rasch über dessen Körper verbrei­tete Und ihm schwere Brandwunden beibrachte. Der Ver­unglückte mußte ins Spital Überführt werden, doch ist sein Zustand bis jetzt nicht lebensgefährlich.

Aus dem Wege von Neckarsulm nach Bins­wangen wurde die 30jährige Tochter des Schmiedes Erlewein von einem! besser gekleideten älteren Mann in unsittlicher Absicht angefallen. Er erreichte diese je­doch nicht, da ein Lehrer hinzukam, mit dem er, als ob! nichts geschehen sei, ein Gespräch anknüpfte. Plötzlich versetzte er diesem aber hinterrücks mehrere Schläge ans den Kopf und entfloh.

Bei Fornsbach würde der 71jährige Korbflech­ter Furch von Mittelrot tot aufgefunden. Er soll sich aus ein leeres Holzfuhrwerk aufgesetzt haben, unbemerkt herabgestürzt und bewußtlos liegen geblieben sein. Die kalte Nacht hat ihm dann den Tod gebracht.

Der Eisenbahnschaffner Gsch wender ans Crails­heim wurde auf dem Bahnhof in Mergentheim von dem Frühzug 972 erfaßt und sofort getötet.

Dieser Tage fand man lt.Gmünder Zeitung" in Crailsheim in einem Kamin die verdorrte Leiche eines Kindes. Eine früher in dem Hause beschäftigt ge­wesene Magd hat ein Geständnis dahin abgelegt, daß sie die Mörderin des gefundenen Kindes sei. Rätselhaft bei der Sache ist dagegen, daß sie früher aussagte, sie habe ihr Kind in der Jagst ertränkt und daß später tatsäch­lich ein Kind aus der Jagst gezogen wurde. Aüf Grund des Fundes wurde die Magd zu einem Jahr Zuchthaus verurteilt. Erst später sprach sie davon, daß das in der Jagst gefundene Kind nicht das ihrige gewesen sei.

Kost und Wissenschaft.

Stuttgart, 19. Nov. Aus der Kanzlei des Hof­theaters wird uns mitgeteilt, daß infolge der Vorbei