A«S Stadt und Umgebung.

Sitzung der bürgerlichen Kollegien vom 27. Okt.

Das Kgl. Oberamt teilt mit, daß bei den Amtskörper­schaften Nagold, Freudenstadt und Calw keine Neigung be­stehe, Beiträge zu einem Wartgeld für einen Distriktsarzt mit dem Sitz in Enzklösterle zu leisten und daß deshalb der Versuch der Aufstellung eines Distriktsarztes in Enz­klösterle als gescheitert anzusehen sei. Dagegen habe sich Dr. Bader in Altensteig erboten, die distriktärztliche Ver­sorgung des Bezirks bis auf 8 Kilometer Entfernung unter­halb Enztals zu übernehmen, wobei also nur Enzklösterle und die Parzelle Nonnemniß in Betracht kommen würden. Die bürgerlichen Kollegien geben die Erklärung ab, daß sie es unter diesen Umständen für das zweckmäßigste halten, den Sitz des Distriktsarztes in Wildbad beizubehalten und nachdem sich keiner der hiesigen Aerzte zur Uebernahme der Distriktsarztstella entschließen wolle, für die Stelle einen neuen Arzt mit dem Sitz in Wildbad und mit den seit­herigen Bezügen zu suchen. Eine Abtrennung der Gemeinde Enzkösterle und der Parzelle Nonnenmiß von der Distrikts­arztstelle erscheine deshalb untunlich, weil hiedurch die Ho­norierung der Stelle eine solch geringe werde, daß nicht daran zu denken sei, dann noch einen Arzt für die Stelle gewinnen zu können. Ueberdies wolle keiner der hiesigen Aerzte die Versorgung von Sprollenhaus allein übernehmen. Behufs späterer Erweiterung des Schuttablagerungsplatzes im Umrank wird der Ankauf der dem Ludwig Äldinger, Oekonom hier gehörigen Parzelle 67816 13 qm

Wiese um den Preis von 250 Mk. genehmigt. An Stelle des verstorbenen Frohnmeisters Riexinger wird mit 9 von abgegebenen 10 Stimmen Gottlob Eitel, Oberholzhauer hier erwählt. An Stelle der Bezeichnung Frohnmeister soll zu­künftig die einesWegmeisters" treten. Der von Ober- reallehrer Dr. Pfeffer für das Winterhalbjahr 1906/07 aufgestellte Lehrplan der gewerblichen und weiblichen Fort­bildungsschule wird genehmigt und der entstehende Aufwand von 1582 Mk. 50 Pfg. bewilligt. Die durch Erlaß der K. Kommission für die gewerblichen Fortbildungsschulen vom 21. Mai 1906 an die fernere Gewährung des Staats­beitrags geknüpfte Forderung, daß an der weiblichen Fort­bildungsschule im Winterhalbjahr an jeder Abteilung im gewerblichen Aufsatz und Rechnen in mindestens je 2 und in gewerblicher Buchführung in mindestens je 1 Wochen­stunde Unterricht erteilt und daß auch im Sommer in wöchentlich 2 Stunden Zeichenunterricht gegeben wird, fand

bei dem vorstehenden Lehrplan Berücksichtigung. Von dem im Erlaß vom 9. Oktober d Js. gemachten Vorschlag, an Stelle des Sommerreichenunterrichts weitere 2 Winter­zeichenstunden einzuschalten, mußte aber Umgang genommen werden, da dis Heranziehung der Mädchen zu wöchentlich 9 Stunden Fortbildungsschulunterricht im Winter hier un­durchführbar ist. Die jetzige Stundenzahl von 7 Stunden begegnet schon dem größten Widerstand der Eltern, Dienst- Herrschaften und Mädchen und wird ohnedies die Entlassung einer größeren Anzahl noch nicht 16 Jahre alter Mädchen aus ihren Dienststellungen zur Folge haben. In Berück­sichtigung dieses Umstandes wird beschlossen, an die Kgl Kommission die Bitte zu richten, daß wie bei der männ­lichen gewerblichen Fortbildungsschule Bäcker, Metzger und die sog. ungelernten Arbeiter vom Zeichenunterricht dispen­siert werden, dies auch bei den in einem Dienstverhälmis befindlichen Mädchen stattfinden darf. Für die in einem land- und forstwirtschaftlichen Betrieb, sowie in der Haus­wirtschaft bediensteten Mädchen sei ja dieser Zeichenunterricht ziemlich wertlos. Zufolge Erlasses der Kgl. Kreisregierung Reutlingen hat sich der Gemeinderat über die Beilrittspflicht der beiden Maschinisten am Elektrizitätswerk und des Schlacht­hausoerwalters zur Pensionskasse für Körperschaftsbeamte zu äußern, da die 3 Beamten über 1000 Mk, Gehalt be­ziehen und zum Beitritt wohl verpflichtet seien. Nach ein­gehender Beratung erklären sich die bürgerlichen Kollegien mit dem Beitritt der 3 Beamten zur Pensionskasse einver­standen und beantragen im Einverständnis mit denselben deren Ausnahme. Da ein Aufwand für die Stadt aus dem Beitritt ihrer Beamten zur Pensionskasse zunächst nicht ent­steht und sich eine Stadtgemeinde der Fürsorge für invalide Beamte und deren Hinterbliebenen eintretendenfalls doch nicht entschlagen kann, so erscheint der Beitritt zur Pensions­kasse der genannten 3 Angestellten der einfachste und billigste Weg für die Stadt, um dieser Pflicht der Fürsorge zu ge­nügen. Nach Art. 31 des Pensionsgesetzes werden die Körperschaften (Gemeinden) zu Beiträgen zur Pensionskasse allerdings nach Maßgabe des Betrags der jeweiligen pensionsberechtigten Bezüge ihrer Beamten nur insoweit beigezogen, als die zu den Leistungen der Kasse erforder­lichen Mittel nicht durch die Eintrittsgelder und Beiträge der Mitglieder gedeckt werden. Die Ausbringung des Fehl­betrags erfolgt durch Umlage auf die sämtlich beteiligten Körperschaften. Als Kommission zu der vom Kgl. statistischen Landesamt ungeordneten Ermittlung der Zahl und des Er­trags der Obstbäume hiesiger Markung werden Stadtpfleger

Gutbub, Bürgerausschußmitglied Rothfuß und Ortsbaum­wart Schober bestellt. Die Wahl der Studienkommisston für die Kalenderjahre 1907 1908 und 1909 wird von dem vereinigten Gemeinderat und Bürgerausschuß in geheimer Abstimmung vorgenommen. Gewählt werden: Stadtpfleger Gutbub mit 16 Stimmen, Kaufmann C. Aberle mit 15 Stimmen und Flaschnermeister Güthler mit 13 Stimmen. Es folgen Schätzungen, Dekreturen und kleinere Gegenstände.

Sitzung der bürgert. Kollegien vom 3. Novbr.

Als Ortswahlkommisston für die Landtagswahl werden vom Gemeinderat und Bürgerausschuß gewählt: Die Ge­meinderatsmitglieder Fr. Brachhold, Schreinermeister und C. Aberle, Kaufmann und Fritz Kuch. Zimmermeister. Das Gesuch des Polizeidieners Ehr. Gutbub und der Frau Schreiner Brachhold We. hier um käufliche Ueberlassung von 3 qm. Fläche an der Olgastraße, vor dem Hofraum zu Geb. 19 gelegen, wird abgelehnt, da die Erhaltung dieser Fläche zu Schaffung eines bequemen Zugangs zu dem am Schwimmbad anzubringenden öffentlichen Brunnen wün­schenswert erscheint. Den Gesuchstellern wird aber die Mit­benützung der Fläche unter Wahrung ihrer vollen Zugäng­lichkeit zugestanden. Das Wirtschaftskonzessionsgesuch des Fr. Schmid zum Schwarzwaldhaus wird dem Kgl. Ober­amt, unter Bejahung der Bedürfnisfrage mit 7 gegen 8 Stimmen, befürwortend vorgelegt. Die Herstellung eines neuen Küchenbodens in der Wohnung des neu aufziehentun Reallehrers wird genehmigt. Der zum W^gmeister gewählte Oberholzhauer Gottlob Eitel bittet um Enthebung von seinem Amt als Gemeinderat, nachdem die bürgerlichen Kollegien durch einstimmigen Beschluß seine Bestellung zum städtischen Wegmeister von seinem Austritt aus dem Gemeinderat ab­hängig gemacht haben. Seinem Gesuch wird hienach ent­sprochen und seiner Bestellung zum Wegmeister gegen einen Taglohn von 3 Mk. 10 Pf. vom Bürgerausschuß zuge­stimmt. Es folgen Bausachen, Dekreturen und Schätzungen.

* Calmbach, 9. Nov. In dem Keppler'schen Säge­werk verunglückte gestern nacht der verheiratete Säger Seitz, indem ihm von der Kreissäge sämtliche 5 Finger an der linken Hand abgesägt wurden. Seitz gilt als ein nüchterner fleißiger Mann und wird deshalb allgemein bedauert.

Druck und Verlag der Bernd. Holmannschen Buchdruckerei in Wildbad. Verantwort! Redakteur: E. Reinhardt, daselbst,

Neuenbüro.

betreffend den Fuhrwerks-Verkehr.

Die bezirkspolizeiliche Vorschrift, wonach sämtliche auf den Staats­und Nachbarschaftsstraßen des Bezirks verkehrenden Fuhrwerke während der Fahrt, soweit nicht besondere örtliche Hindernisse entgegenstehen, stets die rechte Seite der Fahrbahn einzuhalten haben, wird hie- mit in Erinnerung gebracht.

Neuenbürg, den 15. Oktober 1906. Kgl. Oberamt: Hornung.

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Wildbad.

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Wir beehren uns. Verwandte, Freunds und Bekannte zur Feier unserer

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auf Samstag, den 10. November

in das Gasthaus zum kühlen Brunnen freundlickst einzuladen und bitten, dies als persönliche Einladung annehmen zu wollen.

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Kirchgang um ^1 Uhr vom Gasthaus zumn ilden Mann" aus.

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Wildbad.

:r beehren uns hierintz Verwandte, Freunde und Bekannte zur Feier unserer ehelichen Verbindung auf Samstag, der» 10. November in das Hotel znm goldenen Ochsen freundlichst einzuladen und bitten, dies als persönliche Ein­ladung annehmen zu wollen.

Jakob Tubach. Softe Locher.

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