nicht nur in der Großstadt bleiben, sondern auch nach Oberschlesien, Westfalen und dem Rheinland gehen, Ivo die Partei sowieso einen schweren Stand hat. Ihre Agitation ist nichts weiter als ein Schimpfen auf die Zentralverbände. (Sehr richtig!) Daß die Partei darunter leidet, das beweisen uns die letzten Wahlen in Kattv- witz. Sie üben Verrat an der Partei durch Denunziation.
In der Diskussion sagt Molkenbuhr, nicht jedes Mitglied, das einer freien Vereinigung angehört, solle ausgeschlossen werden, sonöern nur solche, die für die anarchosoziale Bewegung agitieren. Z nb eil-Berlin: Tie Resolution des Parteivorstands wird einen Teil unserer besten Parteigenossen Berlins zum Ausschluß zwingen. (Hört! Hört!) Lehnen Sie alle Resolutionen ab. Ein Vertreter der angegriffenen „Einigkeit", Putlitz, erhält aus Parteitagsbeschluß las Wort. Er bestreitet, daß sie versuchen, die Grundsätze der Sozialdemokratie zu verletzen. (Zurufe: Doch!). Wir haben Anarchisten in unserer Organisation, aber in den Zentralverbänoen find solche auch. Genosse Frieöberg verlangt nicht, daß jeder, der unserer freien gewerkschaftlichen Vereinigung angehört, absolut seiner Meinung ist. Bei uns kann jeder frei seine Meinung äußern. Wir nehmen Anarchisten aus, ebenso wie die Zentralverbände. Wenn «sie unsere Organisation nicht so einseitig beurteilen würden, dann würde ein besseres Verhältnis zwischen uns bestehen. Rosa Luxemburg bezeichnet den Anarchismus als eine Form der geistigen Verwirrung und Dekadenz der Arbeiter. Trotzdem müsse man die Resolution ablehnen, die Partei dürfe nicht die Zuchtrute einer gewissen Gruppe werden. Man will die Partei nach links abgrenzen und öffnet ihr nach rechts weit die Tore. Der Anarchismus ist nichts als eine Reaktion nach links gegen Ausschreitungen nach rechts. (Lachen und Zurufe). Man wird die'äußerste Rechte nicht ausschließen, so dürfen wir es auch nicht mit der Linken tun. (Beifall „links".) S ch e i o e-Dortmund vom Zentralver- bande geht mit Rosa Luxemburgs unbewiesenen Behauptungen scharf ins Gericht. Der revolutionäre Sozialismus der Anarchosozialiften sei für die Pariei geradezu verderblich, die es von den Anarchosozialen ehrlich mit der Partei meinen, werden zu uns herüberkommen, die anderen sollen bleiben, wo der Pfeffer wächst. (Beifall.) Reichstagsabg. K ö r st e n - Berlin polemisiert gegen Zubeil. Er gibt einige Fälle bekannt, wonach die Anarchv- sozialen direkt Denunziationen der Zentralöerbändler sich erlaubt haben. (Hört! Hört!) Wenn Sie die Resolution ablehnen, dann schaffen Sic den Lokalisten nur eine weit bessere Stellung, als sie bisher haben. Es ist zuviel Liebe in Berlin für diew Herren vorhanden. (Sehr richtig!) Diese Gegner wollen mit allen Mitteln einen Keil in die Arbeiterbewegung treiben. Sie arbeiten mit den ruppigsten Schimpsworten. Legen Sie diesem Burschen das unsaubere Handwerk. (Beifall.) Reichstagsabg. Ledebour-Berlin: Wir können die Lokalisten nicht ausschließen, weil sie eben Lokalisten sind. Es wäre ein Eingriff in die gewerkschaftliche Organisation. Es ist behauptet worden, die Berliner hätten die Anarcho- sozialisten nicht kräftig genug abgeschüttelt. Wer das sagt, kennt die Verhältnisse nicht. Wir haben sie in jeder Weise von uns fern gehalten. Ter Antrag des Parteivorstandes ist unnötig, lehnen Sie ihn ab. Knieriem-München empfiehlt die Resolution des Parteivor- standes, obgleich sie ihm zu schwach ist. Ein Antrag auf Schluß der Diskussion wird angenommen.
Mit großer Mehrheit wird folgender Antrag, der vor den Anarchosozialen die Segel streicht, angenommen:
„Ter Parteivorstand wird beauftragt, in Gemeinschaft mit der Generalkommission der Gewerkschaften eine Regelung der Angelegenheit in die Wege zu leiten und dem nächsten Parteitage darüber Bericht zu erstatten. Im übrigen geht der Parteitag über alle Anträge bezüglich der Lokalorganisierten zur Tagesordnung über."
Ter Vorsitzende, Abg. Singer, teilte hierauf mit, Ter hiesige Gauleiter des deutschen Tabakarbeitcrverban- des habe ihn ersucht, dem Parteitage bekannt zu geben: Der Verband des Arbeitgeberverbandes der Tabakindustrie sei Willens, 10 000 Arbeiter a u sz u sp e r r?n. (Rufe: Hört, hört!). Sollte das geschehen, so bemerkte Singer, dann werden die deutschen Arbeiter die Angelegenheit selbstverständlich zu der ihrigen machen. (Lebhafter Beifall).
Es trat danach die Mittagspause ein.
Mannheim, 28. Sept. In der Nachmittagssitzung sprach der Abg. Richard Fischer-Berlin über die Maifeier. Der Redner wandte sich zunächst gegen die diesbezüglichen vorliegenden Anträge. Ganz besonders erklärte er den Antrag der Parteigenossen von Teltow, Beeskow, Storkow, Charlottenburg für unannehmbar. Dieser Antrag lautet: „Diejenigen Genossen, welche am 1. Mai trotz eines regelrecht gefaßten Gewerkschaftsbeschlusses arbeiten, sind auf Antrag aus der Partei auszuschließen." Wenn dieser Antrag zur Annahme käme, so bemerkte Fischer, dann wären die Gewerkschaften befugt, zu beschließen, was in der Partei zu geschehen habe. Er ersuche, alle Anträge abzulehnen, dagegen zu beschließen: „Tie Maifeier ist eine zur Unterstützung der Klassenforderungen und des Klassenkamp- ses des Proletariats sowie zur Förderung des Weltfriedens von den internationalen Arbeiterkongressen beschlossene Demonstration, deren wirksame und würdige Gestaltung gemeinsame' Aufgabe aller politisch unö gewerkschaftlich organisierten Arbeiter ist. Als solche Klassendemonstration wird sie vom Unternehmertum und den bürgerlichen Regierungen bekämpft, aber dieser Widerstand kann für die Arbeiterklasse kein Anlaß sein, von der Durchführung der Maifeier abzusehen. Ter Parteitag macht es den Arbeitern und Arbeiterorganisationen zur Pflicht, neben den anderen Kundgebungen für die allgemeine Arbeitsruhe am 1. Mai einzutreten und überall da, wo die Möglichkeit der Arbeitsruhe vorhanden ist, die Arbeit ruhen zu lassen." -
Der Antrag Fischer gelangte fast einstimmig zur Annahme.
Redakteur Heinrich Schulz-Bremen, ein ehemaliger Lehrer, sprach darnach über Sozialdemo
kratie nno V o l r s e r z i e h n n g. Ter Redner führte aus: Zum ersten Male beschäftigte sich ein svziäloemo- kratischer Parteitag mit dem wichtigen Thema der Volkserziehung. Die Kongresse oer alten Internationale haben sich mehrfach mit oer Frage beschäftigt, aus einem deutschen Parteitag werde aber die Frage zum ersten Male behandelt. Seitens der herrschenden Klassen werde die geistige Ausbildung des Volkes in geradezu verbrecherischer Weise gefälscht. Höchst bedauerlich sei es, daß die Schule Landessache sei. In den Einzellandtagen seien aber infolge des Klassenwahlrechts die Vertreter des Proletariats fast ausgeschlossen. Ter Redner warf alsdann einen historischen Rückblick aus Die Entwicklung des Schulwesens und stellte schließlich folgende Forderungen auf, die die Sozialdemokratie zunächst stelle:
„Schaffung eines Reichsschulgesetzes auf der Gruno- lage der Weltlichkeit und Einheitlichkeit des gesamten Schulwesens.
Organische Angliederung der höheren an die niederen Bildungsanstalten. Unentgeltlichkeit des Unterrichts, der Lehrmittel und der Verpflegung in den öffentlichen Schulen. Beihilfe des Staates für die Weiterbildung befähigter, aber unbemittelter Schüler ohne Beeinträchtigung der bürgerlichen Rechte der Eltern.
Gleichberechtigung oer Geschlechter in den Lehrkörpern und der Schulverwaltung. Mitwirkung der Estern und der Lehrerschaft bei der Schulverwaltung. Fachschulaufsicht.
Errichtung von Erziehung»- und Perpflegungsan- stalten für das vorschulpflichtige Alter (Kindergärten) weltlichen Charakters. Errichtung von Schulheimen, in denen die Kinder in den unterrichtsfreien Tagesstunden leibliche nnd geistige Fürsorge finden. Gründung von Sanatorien für schwächliche und kränkliche Kinder.
Errichtung von Fach- und Fortbildungsanstaltcn für die schulentlassene Jugend ohne Unterschied des Geschlechts. Obligatorischer Besuch dieser Schulen während der Tageszeit bis znm vollendeten 18. Lebensjahr.
Einführung des Arbeitsunterrichts in allen Schulen' Errichtung von Lehrwerkstätten. Pflege der künstlerischen Bildung.
Festsetzung der Ksassenfrcquenz und der Unterrichtszeit. Organisation des inneren Schulbetriebs ausschließlich nach pädagogischen Grundsätzen unter Mitwirkung der Lehrer und Lehrerinnen.
Errichtung von besonderen Klassen und Schulen für abnorme Kinder (schwachbegabte, viersinnige, epileptische usw.). Ueberwachung des Gesundheitszustandes der Kinder durch Schulärzte. Ferienkolonien.
Bau und Ausgestaltung von Schulgebäuden nach den Forderungen der Pädagogik, Schulhygiene und Kunst.
Errichtung von Bädern, Schwimm-, Wärme- und Speisehallen in oen Schulen.
Errichtung von Volksbibliotheken, Lesehallen uno Instituten für Volksbelehrung und -Unterhaltung (Volkskonzerte, Volksvorstellungen usw.)
Materielle und soziale Hebung der Lage der Lehrer und Lehrerinnen, entsprechend der Bedeutung ihrer Aufgabe und zur Erzielung der höchsten persönlichen Leistungsfähigkeit Universitätsbildnng für sämtliche Lehrer und Lehrerinnen an öffentlichen Volksschulen."
Frau Clara Zetkin behandelte das Familienleben der Arbeiter, das von den herrschenden Klassen zerstört werde. Sie stellte eine Reihe Leitsätze auf, die Weiterbildung der Arbeiter aufsordern durch Gründung von Arbeiter-Bildungsschulen, Veranstaltung von systematisch gegliederten Vortragskursen, Veranstaltung von Lese- und Diskussionsabenden bezw. Ausgestaltung der Zahlabende zn solchen: die Verbreitung der Literatur des wissenschaftlichen Sozialismus; die Behandlung theoretischer Fragen in der Tagespresse, Erwerbung unö Pflege des künstlerischen Sinns. Gegen halb 7 Uhr erklärt Frau Zetkin dem Vorsitzenden, Abg. Dreesbach, daß ihr Gesundheitszustand es ihr nicht gestatte, weiter zu. sprechen. Abg. Singer beantragt, der Genossin Zetkin zu gestatten, jetzt ihre Rede abzubrechen, umsomehr, da von verschiedenen Seiten der Antrag gestellt worden sei, die Referate von Heinrich Schulz und Zetkin drucken zu lassen. Er ersuche, diesem Anträge zuzustimmen. Der Parteitag beschloß dementsprechend und zollte der Rednerin stürmischen Beifall.
Danach wurde gegen Uhr abends die Verhandlung auf Samstag vormittags halb 9 Uhr vertagt.
Vollmar in Lebensgefahr. Man vermißt auf dem sozialdemokratischen Parteitag in Mannheim vielfach den Abgeordneten v. Vollmar. Dieser befindet sich augenblicklich auf einer Reise nach 'dem Orient und ist gegenwärtig in Smyrna. Vor einigen Tagen schwebte er in großer Lebensgefahr. Auf dem Schiff, mit dem er fuhr, und das sich gerade in einem kleinasiatischen Hafen befand, war Feuer ausgebrochen. Die Passagiere mußten mit Strickleitern vom Schiff herabgelassen und dann an Land gebracht werden. Bei Vollmar erwies sich das in Folge seiner körperlichen Gebrechen — er ist im Kriege von 1870 schwer verwundet worden — als unmöglich. Er mußte deshalb auf dem Schiffe bleiben und schwebte ständig in Lebensgefahr, da das Schiff große Behälter mit Benzin mit sich führte. Doch wurde die Gefahr für ihn schließlich beseitigt.
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FriedenSbestrebungen. In Straßburg fano int großen Saal Aubette unter dem Vorsitz des Reichstagsund Landesausschußabgeordneten Blumenthal eine von über 600 Personen besuchte öffentliche Versammlung statt, in der Prof. Chauvelon aus Paris auf Veranlassung der deutschen Sektion des Internationalen Friedenskomitees der Freidenker einen anderthalbstündigen mit lebhaftem Beifall aufgenommenen französischen Vortrag über Friedensbestrebungen hielt. An der Debatte beteiligten sich in deutscher Sprache Kaufmann Adolf Schleiffer und v. Woldeck. Schließlich wurde eine von Woldeck vorgeschlagene und mit demonstrativem Applaus begrüßte Resolution angenommen, in der mit üusrich- tiger Genugtuung von dem; außerordentlichen Fortschritt
Kenntnis genommen wiro, den nach den Berichten Chan- velons die Friedensbestrebungen auch in Frankreich Drachen. Tie Bevölkerung Elsaß-Lothringens sei in Erster Linie berufen, bei der Anbahnung eines aufrichtigen Vertrauensverhältnisses zwischen Fran k-. reich und Deutschland mitzuwirken. Es sei izu hoffen, daß die derzeitigen Parlamente und Regierungen die Bemühungen Englands nach Kräften unterstützen, damit auf der bevorstehenden H a a g e r Ko n f e r e nz eine Einigung betreffs E i n s ch r än ku n-g der R ü stnngen erzielt wird. Unseres Wissens ist seit der Annexion in Straßburg diese öffentliche Versammlung die erste, in der die Diskussion in französischer Sprache gestaltet wurde.
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Streikende Künstler. Das Orchester, der Chor und das technische Personal der Hofvper in Budapest haben korporativ der Direktion erklärt, daß, falls bezüglich der seit längerer Zeit angestrebten Gehaltsaufbesserung nicht bis 30. ds. bindende Zusage gegeben ist, daß die Gehaltsaufbesserung am 1. Januar n. Js. ins Leben tritt, sie ihre Mitwirkung einstellen werden. Tic Direktion verharrt auf dem Standpunkt, daß die Gehaltserhöhung erst am 1. Juni in Kraft treten kann, da vorher die Bewilligung des Abgeordnetenhauses notwendig sei. Falls das Personal diesen Luandpunkt nicht akzeptiert, soll die Direktion, wie gerüchtweise verlautet, entschlossen sein, die Oper am 1. Oktober zu schließen.
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Die Revolution auf Kuba nimmt, wie cs scheint, ernste Folgerungen, die Bereinigten Staaten rüsten sich zum kubanischen Feldzug. Die Morning Post erfährt aus Washington, daß, falls die Vereinigten Staaten zu einer Intervention in Kuba gezwungen würden, die erste Expedition der Okkupationsarmee 8220 Mann stark sein werde. Für den Truppentransport sei bereits vorgesorgt. Es seien auch die Befehle zur Vorbereitung der Mobilmachung eines zweiten Expeditionskorps ausgegeben worden. Aus Havanna wird unterm 28. berichtet, daß Befehle ergangen sind, denen zufolge die Kriegsschiffe noch am heutigen Tage die amerikanische M ar in e - I nfan t e rie landen lassen sollen. Die allgemeine Empfindung in Havanna ist, daß das Einschreiten der.Vereinigten Staaten jetzt unvermeidlich geworden ist. — Reuter meldet noch aus Havanna: Tie Führer der Gemäßigten, der Liberalen und der Nationalisten sind entschlossen, alles zuzugestehen, um eine Intervention zn vermeiden. Nach der Voss. Ztg. wurde bei dem Aufstand in Kuba auch deutsches Eigentum geschädigt; Ersatz kann jedoch erst gefordert werden, wenn geordnete Zustände auf der Insel eingetreten sind.
Taars-Köroutk.
Homburg v. d. H.. 28! Sept. Der braunschweigische Staats minister v. Otto ist heute zu kuizem Aufenthalt in Homburg eingelrvfstn und wurde vormittags vom Reichskanzler zu einer Besprechung empfangen. Später folgte der Minister einer Einladung des Reichskanzlers und der Fürstin Bülow zum Frühstück. (Die Besprechung bezog sich auf die T h r o n s o l g e s r a g e in Braunschweig.
D. Red).
Mainz, 28. Sept. An der Errichtung einer Landwirt s ch a f r S k a m m e r scheint hier kein besonderes Interesse vorzuliegcn. Bet der gestern staitgehablen Vertrauensmännerwahl ist von den etwa 60 Wahlberechtigten nicht ein einziger Wahlmann an der Wahlurne erschienen. In Vilbel wurde der Landwirt Kalben-Vilbel (freisinnig) gewählt, während Graf Oriola unterlegen ist.
Mannheim, 28. Sept. Stadtschulrat Tr. Sickin g e r hat den von Berlin an ihn ergangenen Ruf in die Verwaltung des dortigen Volksschnlwesens abgelehnt.
Infolge von Brandstiftung brannte in Velbert das Maschinenhans und die Schleiferei der Slitterschen Schloßfabrik vollständig nieder. In der Fabrik ist in einem Jahre achtmal Feuer angelegt worden. Ter Brandstifter ist noch nicht ermittelt.
Großferier zerstörte Freitag Morgen eineik Teil der Schlesischen Transportwagenfabrik der Firma Wendt u. Habicht in Görlitz. Der Betrieb ist gestört; der Schaden ist sehr groß.
In dem Dorfe Kerben dank bei Kevelaer würde seit Monaten der Landwirt E. Holthausen vermißt. Jetzt wurde die Leiche mit abgeschlagenem Kopfe in der Nahe eines Hofes aufgefnnden. Holthausen ist zweifellos einem Verbrechen zum Opfer gefallen.
Aus Wien wird gemeldet: Freitag früh stieß auf der Südbahn bei Jndendorf der Graz-Triester Post» zng mit einem Güterzug infolge falscher Weichenstellung zusammen. Drei Reisende wurden schwer, acht leicht verletzt, überdies sind vier Personen von der Zugsbegleitung verletzt. Zehn Waggons des Postzuges und neun Waggons des Güterzuges sind beschädigt.
Im Alexandriatheater in Warschau schoß ein junger Mann bei offener Szene auf eine Sängerin und verletzte sie schwer. Des Publikums, das ein Attentat vermutete, bemächtigte sich eine Panik. Ter Täter Wachte einen Selbstmordversuch, verletzte sich jedoch nur leicht und wurde verhaftet.
Aus Konstantinopel wird gemeldet: Dienstag Nacht wütete ein heftiges Unwetter auf dem Schwarzen Meere. Zahlreiche Segelschiffe sind verunglückt, darunter eins, auf dem sich nenn Personen befanden.
Aus Newyork wird gemeldet: In Mobile (Ala- boma) wurden üurch einen Orkan viele Menschen getötet. Der angerichtete Materialschaden wird auf 3 Millionen Dollar beziffert.
JnPensacola (Florida) sind durch einen Sturm! alle Häuser beschädigt worden. Bei vielen wurde das Dach fortgerissen. Die Küste ist besät mit Trümmern. Mehrere Dampfer sowie zahlreiche Segelschiffe wurden von der Flut aufs Land getrieben und liegen jetzt auf dem Trockenen in den Straßen. Der in Peusacola und Umgebung angerichtete Schaden beträgt mehr als 2 Millionen Dollars. Der Getreioeelevator und der Land- nngsdamm der Lonisville and Nasbarille Eisenbahn sind stark beschädigt. . . . .