sodaß der Verlust an Menschenleben auf 10 000 zu schätzen ist.
Die JukikämLsfeierkichkeiteu in Waden.
Karlsruhe, 21. Sept. Die „Karlsruher Zeitung" veröffentlicht folgenden Amnestie-Erlaß: Der Groß- Iherzvg haben aus Anlaß ihres Goldenen Ehejubiläums einer größeren Anzahl gerichtlich zu Freiheitsstrafen verurteilten Personen teils durch bollständigen oder teilweisen Strafnachlaß, teils durch die Anordnung der vorzeitigen Beurlaubung auf Wohlverhalten nach Verbüßung eines Teils ihrer Strafe Gnade erwiesen. Unter den Begnadigten befinden sich auch zwei seiner Zeit wegen Mord zum Tode verurteilte, sodann zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe begnadigte Personen, die nunmehr auf das Wohlverhalten in die Freiheit gelassen werden, nachdem sie sich während einer langen Einschließung in der Strafanstalt gut geführt und die Beweise aufrichtiger Reue und nachhaltiger Besserung an den Tag gelegt haben. Außerdem hat das Justizministerium auf Grund der ihm übertragenen Begnadigungszuständigkeit aus dem gleichen Anlaß eine Reihe von Gnadenakten verfügt. Eine Anzahl der aus Anlaß des Jubiläums zahlreich eingereichten Gnadengesuche harren noch der Vorbescheid- vng, da die Prüfung aller dieser Gesuche den Behörden bisher noch nicht möglich war, und die Vornahme der Ermittelungen, die mit Rücksicht auf diese Gesuche zumeist angestellt werden müssen, eine längere Zeit beansprucht.
ArSciteröervegrmgen.
M.-Glasdach, 21. Sept. Tie Konfektions- ar beit er beschlossen, unter der Bedingung noch bis morgen auf den Bescheid der Kleiderfabrikanten zu warten, daß morgen eine gemeinsame Beratung der Fabrikanten und Arbeitervertreter stattfindet. Wird diese Forderung abgelehnt, ist der allgemeine Streik im Kon- sektionsgewerbe unvermeidlich.
Prag, 21. Sept. Tie nordböhmischen Textilfabriken lehnten die Foroerung des Zehnstundentags ab, woraufhin sofort die Arbeiter oer Münzberger- schen Spinnerei in Theresienau in den Ausstand traten.'
Grenoble, 21. Sept. Gestern konnte nur das von Frauen gesetzte Blatt „La Croix de Liserere" erscheinen. Tie Aufforderung der Syndikatsausschüsse zum Ge- neralansstand ist bisher noch wenig befolgt worden. Ge-
stern Abend betrug die Zahl der Streikenden, die sich übrigens ruhig verhielten, an 2000.
Der AMarrd in den Kolonien
Berlin, 31s Sept. Ein Telegramm aus Windhuk meldet: Leicht verwundet: Reiter Ludwig Schröder, geb. in Ritterrode, früher Infanterie Regiment Nr. 155, am 13. September bei Uchanar's (Fleischschutz in den rechten Oberschenkel), Unterosfister Wilhelm Muß, geb. ju Büscher- mühle, früher Ulanen-Regiment Nr. 14, ist am 7. September im Orangestuß lui Harlebestmund ertrunken.
Jur Lage in WichkMd.
Drohungen.
Berlin, 21. Scp:. Die Russische Korrespondenz erhielt das nachstehende Telegramm: Siedllc, 21. September 1906. Gouverneur ließ Vorstand jüdischerGe- meinden wissen, daß im Falle eine Bombe geschleudert werden soll e, kein einziger Jude der Stadt am Leben bleiben würde. Panik bricht erneut aus, da natürlich die städtische Bevölkerung unmöglich Garantie für jeden einzelnen Bewohner übernehmen kann, umsoweniger, ' als mit äAvuls piovoeatsurs gerechnet werden muß.
Eine gefährliche Büchse.
Bei einer in Tiflis stattgehabten Haussuchung fand die Polizei im Zimmer eines jungen Mannes eine Büchse, welche Druckereimaterial enthielt. In dem Augenblick, wo man die Büchse berührte, fand eine Explosion statt, durch die zwei Sicherheitsinspektoren und der Beigeordnete des Polizeikommissars getötet, mehrere andere Sicherheitsbeamte, ein Soldat und ein Offizier verwundet wurden. Der Fußboden stürzte ein, zermalnite ein in der unteren Etage befindliches Kind und verletzte die Mutter desselben. In dem Zimmer wurden auch zwei nichtgefüllte Bomben gefunden. Zwei Männer und zwei Frauen wurden verhaftet. Ter Mieter des Zimmers ist verschwunden.
Dirnstnachrichtea. Er nannt: Den Hilfsgeiichisschreibsr Georg Scherer bei dem Aimkgericht Siuttgart,um AmtS^erichlSschreiver in Blaubeurcu mit dem Tuet Amtsfienchissekceiär.
Uebertragen: Die Staiion^meisterstelle in Burgitall dem Expedienten Wolf in Ulm
Versetzt: Den Postexpeditor Ziegler in Klosterreichenbach auf Ansuchen nach Kupierzell
In den Ruhestand versetzt: Schullehrer Maier Z' Kirchhnm, OberamiS Besigheim
Bom Landtag. Dir F i n a n zk o m m t s s io n der Abgeordnetenkammer wird am 2. Okwber zu einer Sitzung zusammen treten. Die Kommission wird sich insbesondere mit den Denkschriften der Eisenbahnbeamten-Unter- beamren und Arbeiter über die Dienst- und Ruhezeiten, die finanziellen unv rechtlichen Verhältnisse des E'senbahnperso- nats u. s w zu beschäftigen haben. Die Verhandlungen über diese Gegenstände dürsten etwa eine Woche in Anspruch nehnen — Mit der Einberufung der zur Beratung über die Pläne für den Umbau des Ständehauses eingesetzten Subkommission scheint es jetzt keine so große E'le mehr zu haben nachdem die Tatsache, daß die Erste Kammer eine Zeitlang in einem anderen Saale tagen muß. unzweifelhaft seststeht. Man glaubt daß es möglich ist, in der ersten oder zweiten Oktoberwoche diese Suokomnnsfion zu einer Sitzung zu berufen.
Landtagskandidaturen. Ter für den Bezirk Backnang nominierte bündlerische Kandidat Metzger- Ungeheuerhof hat nach langem Sträuben das Mandat angenommen. Tie Sozialdemokratie hat den Gerber E h rl e n b u s ch-B a ckn an g aufgestellt.
Stuttgart, 21. Sept. Ter glänzende Empfangs- abend im Rathause bildete gestern den würdigen Abschluß der hiesigen geselligen Veranstaltungen des Naturforscher- und Aerztetagcs. Das feenhaft beleuchtete Rathaus gewährte einen herrlichen Anblick. In sämtlichen Sälen und Gängen des mit geschmackvollen Pflanzendekorativnen und bunten Glühlampen effektvoll dekorierten Hauses flutete eine nach Tausenden zählende festlich gesinnte Menge, in der sich die bedeutendsten Männer der Wissenschaft und viele bekannte Persönlichkeiten, darunter die Minister von Pifchek und von Zeyer, der Präsident der Abgeordnetenkammer u. a. befanden. Im Jestsaal empfingen Gemeinderat Tr. Mattes und Frau Oberbürgermeister von Gauß die Gäste, während in den anderen Räumen, auf dem Marktplatz und auf dem Rathaushof sich verschiedene Gemeinderäte in die Aufgaben der Repräsentation teilten. Auf dem Marktplatz spielte das Orchester des Jnf.-Reg. Nr. 125 und ans dem! dichtbesetzten Hof die Kannstatter Kurkapelle unter Musikdirektor Rückbeil. Zahlreich aufgestellte Büffets uni) auserlesene Weine aus den besten Lagen des Lanoes sorgten für die Befriedigung der leiblichen Genüsse der s Teilnehmer. Ten nicht abgesteckten Teil des Markt-
Jur drutschLL Aolonlal-Tragöbie. >
Vo» Karl Böttcher.*) Z
Wißt ihr, wo sich das Grabmal unserer Kolonial- ! Pracht erhebt? Auf Helgoland, im Winde der Norosee. i Kokett trägt es ans der einen Seite die feierliche Inschrift: !
„Sc Majestät der deutsche Kaiser, König von ' Preußen, Wilhelm II. ergriff an dieser Stelle Besitz ! von der Insel Helgoland." -
Was aber, der lieben Vollständigkeit halber, aus der ! andern Seite des Grabmals stehen müßte, das verschweigt der kluge Stein. Stehen müßten dort die umflorten ^
Zeilen: !
„Für dieses „Besitzergreifen" des Brockens Helgoland wurde deutscherseits die Zauberinsel Sansibar mit ihrer mächtigen, die ganze ostafrikanische Küste beherr- ^ schenden Handelsflotte geblecht". !
Tenn durch dieses „Besitzergreifen" hat man auch ^ unsere immerhin noch brauchbarste Kolonie „Deutsch-Ost- ^ afrika" zu ewigem Siechtum verurteilt. i
Und nun mögen in tapferer Unermüdlichkeit ans ! den Taschen der Steuerzahler neue Hunderte von Millio- : neu den Todesritt nach den im Sonnenbrand schmorenden i Sandstrecken der deutschen Kolonien antreten — stets wird ^ der Luxus dieser Kolonien ein miserables Geschäft bleiben, das nie und nimmer die Kosten deckt. Und stets werden diese Kolonien so wertlos bleiben, daß England sie bei einem möglichen Tauschgeschäft nur als Ramschzugabe akzeptieren würde.
So die unabänderliche Sachlage — selbst, wenn man eine Generalversammlung von reformierenden Kolonialdirektoren vom Himmel herabholen wollte.
Kommt dazu unser trübseliges deutsches Kolonisie- rnngssystem.
Ich erinnere Mich, wie ich bei meiner Studienreise rund um Afrika auch Teutsch-Ostasrika aufsuchte. . .
An Bord des „Herzog".
Langsam durchzieht das Schiff den Suezkanal. In rötlichem Gedämmer die ungeheure Wüste, die geradezu herumseuerwerkert mit ihrem Farbenprunk. Jetzt brennt sie im Glanz der sinkenden Sonne, brennt in tigergelber Pracht. Darüber weitet sich der glntstrahlende Himmel, mit langsamer Feierlichkeit übergehend in Veilchen- uns amethistblanen Duft.
Wir haben mehrere Leutnants einer ostafrikanischen Schutztruppe an Bord. Beim ersten Anblick der sich ins Grenzenlose dahinziehenoen majestätischen, farbensatten Sandebene verzapfen sie folgenden Dialog:
„Donnerwetter, Kamerad! WLr' ein schneidiger Exerzierplatz. Was?"
„Verflucht! Daran Hab' ich noch garnicht gedacht."
„Würde das Herz jedes Kompagnie-Chefs erfreuen."
„Ließen sich Rekruten famos bimsen." —
Manchmal zeigten sich in schauerlicher Verlassenheit einige Hütten. Unter einsamer Palme ein einsamer Araber, der sich betend in der Richtung nach Mekka hin verneigt und dabei den Boden küßt. Verschleierte Frauen, in schwarzer Gewandung wie auf alten biblischen Bildern, blicken nach unserm langsam vorüberschwebenden Schiff.
„Ist das dadrüben ein Kerl oder eine Donna?" fragt der eine Leutnant.
„Natürlich eine Donna)" belehrte ihn der andere. „Sie hat ja die Schnauze verbunden."
Welch Menschenmaterial! Und sowas soll kolonisieren!
*- Aus dem kürzlich erschienen Buch .Germania im Ausland, Uugemüilich- Wahrheiten" von Karl Böttcher. (Gera, Verlag von Paul Stödner. Zweite Auflage, k 10. Tausend Preis Mt. 120.) Dritte Auflage, Tausend in Vorbereitung. D. Red.
Kaum, daß ich in Tanga den Fuß ans Land setze, so glotzt mich ans Palmen eine große, mit Lektüre bedeckte Tafel an. Ich lese: „Polizeiverordnung." Neben dieser „Verordnung" klebt ein halbes Dutzend „Verfügungen". Ob das die Schwarzen studieren sollen? . . .
Ich gerate in die „Kaiserlich Deutsche Postagentnr." Ich kaufe Postkarten und will mit einem Fünfzig-Mark- Schein zahlen. „Deutsches Geld nehmen wir nicht," sagt mir der Beamte. „Haben Sie nicht englische Pfund?" Ich versuche in vier verschiedenen Geschäften, großen und kleinen, den Schein umzuwechseln. Ueüerall die gleiche Antwort. „Was? Deutsches Geld? Nein."
Aber weiter in Deutsch-Ostasrika! ...
Die deutsche Bewohnerschaft Dar-es-Salaams besteht aus drei Gesellschaftskreisen: Militär, Beamte, Kaufleute. Alle übrige Bevölkerung zählt nicht mit; die bevölkert bloß. Das Deutsch, so man hier spricht, hat eine eigentümliche Klangfarbe. Das näselt und näselt, ist auffallend mit „äh, äh" gespickt und treibt mit der Verwendung des Wortes „schneidig" wahren Luxus. Dar- es-Salaam ist das ostafrikanische Potsdam.
Diese Deutschen sind dem Range nach sein säuberlich klassifiziert, in „Messen" abgestempelt. Solcher „Kasten" gibt es mehr denn zwei Dutzend: die „Offiziers- Messe", die „Ober-Beamten-Messe", die „Gouvernements- Beamten-Messe im Offiziersrang", die „Teck-Offiziers- Messe", die „Zoll- und Postbeamten-Messe", die „Messe der Nichtkorporierten" — was weiß ich !
Auch im gewöhnlichen Gesellschaftsleben richten diese „Messen" ihre Schlagbäume aus. Ein neuer Deutscher hat sich hier niedergelassen. „Wer ist der Herr?" Man nennt die „Messe", zu welcher er gehört und er ist vorgestellt.
Dieses im ostafrikanischen Sonnenbrand ausgebaute Kastenwesen ist für den fremden Beobachter von überaus komischer Wirkung. Demnach müssen wir Deutschen den Eingeborenen als ein Volk von Kasten erscheinen, etwa als eine Art europäischer Chinesen.
Wenn man das Heer der Beamten von Tar-es- Salaam sieht, da weiß man: in Deutsch-Ostafrika wird zwischen Palmen gar flott verwaltet, gibt es viele be- reankratische Pulte, von denen oer Mückenschwarm von „Verordnungen" und „Verfügungen" aufwirbelt.
Was nun haben die Neger vom deutschen Wesen, deutschem Geist profitiert, seit sie unsere Landsleute geworden? Wollen sehen....
Ich habe mir rasch ein paar Dutzend Suaheli-Wörter eingepankt. Flugs rufe ich auf einer Straße Dar-es- Salaams einige zwanzig Negerburschen zusammen, alle im Alter von etwa zwölf bis achtzehn Jahren, lasse sie im Schatten eines breitgeästeten Mangobaumes niederhocken und — prüfe sie „im Deutschen". Ich will wissen, ob deutsches Wesen bei den Negern bereits etwas absärbte und bin gespannt aus die Resultate. Wie die schwarzen Augen dieser halbnackten Kandidaten erwartungsvoll daherglotzen, wie die weißen Zähne aus den offenen Wulstlippen blitzen — ein eigenartiges 'Bild!
„Wer von CuH weiß ein deutsches Wort?"
Sofort kommt eins geflogen.
,,'n Morjen!" ruft ein kleiner Krauskopf.
„Noch eins!"
„Schweinehund!" fletscht stolz sein breiter Mund.
„Recht so. Ist „Schweinehund" ein gutes oder ein schlechtes Wort?"
Allgemeines Schweigen.
„Nennt mehr deutsche Wörter! Vorwärts!"
„Bier!" .... „Besoffen!" .... „Fauler Kopp!" kreischt es durcheinander.
„Bravo! Weiter! Noch ein paar deutsche Wörter!"
Wieder allgemeines Schweigen. Verlegen stieren die schwarzen Angen aufs Meer hinaus.
„Vorwärts! Nachdenken! . . . Wer noch ein deutsches Wort weiß, bekommt von mir einen Pesa (Zwei Pfennig)."
Das wirkt Wunder. Die schwarzen Stirnen runzeln sich zu Denkerstirnen. Nackte Arme fuchteln in der Luft.
„Verboten!" . . . „Polizei!" . . . „Halts Maul!" schreit es freudig, und ich zahle drei Pesa ans.
Alle Schwarzköpfe malträtieren sichtlich ihr Gehirn.
„Halt! Du, Kleiner, dahinten weißt auch noch eins!"
„Stillgestanden — Rindvieh!"
„Bravo, mein Junge!"
Nun ist der deutsche Wortvorrat erschöpft. Kein Sterbenswörtchen purzelt mehr heraus, und wenn ich für das Stück eine Rupie (1,25 Mark) böte. Das Examen ist beendet! —
Woher solch originelle Erziehungsresultate stammen? Von einem gesellschaftlichen Typus, den ich hier beobachtete. . .
Da ist daheim irgendwo in unserm lieben Deutschland etwa ein kleines Licht, eine etwas geckenhafte Intelligenz, eine Null. Nie roch der Brave in die Welt hinein, nie blies ihm der Wind der Fremde um die Nase. Plötzlich gerät er nach Afrika, um seine Weisheit für die Neger anszupacken. In einer schönen Uniform durchzieht er die sonnenvollen Straßen, und ein schwarzer Diener folgt seinen Schritten. Die von breiten Negerlippen in Suaheli-Sprache devot gestammelte Anrede: „bana" (Herr) oder gar „bana mkuba" (hoher Herr) kitzelt nno kost seine Eigenliebe.
Das absolute Verfügnngsrecht über seine schwarze Bedienung, welche er ganz nach Laune knuffen und puffen kann, hat für ihn etwas Berauschendes . . . Hei, wie ihm jetzt der Kamm schwillt! Wie ihn in seinem Heldentraum plötzlich die erhabene Erkenntnis überfällt: „Du bist wer!"
Mehr und mehr entzündet sich sein Ehrgeiz: der sonst trockene Bureaukrat hißt die Fahne geschwollener Wichtigtuerei aus. Wenn er letzt unter den Negern, die seiner Anschauung gemäß ein Mittelding zwischen Mensch und Hund sind, herumkommandiert — er ist nichts weiter als ein großes Maul, ein großer Dünkel. . . . Solch Heldentum, welches die klare Lust der Tropen verpestet, reift gegebenenfalls Naturen, reift Taten ü In Leist, Wehlau, Schröder, tieftranrigen Angedenkens. —
Und die meisten der hiesigen Deutschen! . . . Ich habe nur wenige gesehen, die im Verkehr mit den Schwarzen ihre natürliche Stimme beibehielten. Sobald sie zu Negern sprechen, nimmt der Ton eine gewisse Schimps- färbung an, in die einige Tropfen Galle geträufelt sind.
Bleibt das Militär. . . . Was nach den Kolonien geht, ist nicht immer hervorragendes Material. „Der Kerl mag in die afrikanische Schntztruppe einspringen, da paßt er hin —" heißt es nach Umständen! Wird jedoch ein begabter, ein tüchtiger Mensch von Reisegelüsten nach den tropischen Gefilden befallen, so sucht man ihn zu retten. „Was? Nach Afrika? Ach nein, mein Verehrtester, da sind Sie doch zu gut dazu!"
Ist es dann so sehr zu verwundern, wenn bei minderwertigem Material minoerwertige Leistungen zutage treten?
Anderes bei den Engländern, die doch auch etwas vom Kolonisieren verstehen. Nur die tüchtigsten Offiziere, die tüchtigsten Beamten, welche gediegenes Können bereits in der Heimat nach allen Kanten hin erprobten, dürfen als Auszeichnung nach den Kolonien ziehen.
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