neren Kampfe ums Dasein ohne anrüchige Handlungen wird bestehen können. Sie wiro auch ein Interesse da­ran haben, die geistig Minoerwertigen dem Organe zu überweisen, unter dessen Obhut sie gehören: das ist die ärztliche Aufsicht.

Freilich haben alle diese Forderungen in der Praxis mehr als ein Loch. Tie Aussicht, bei gutem Verhalten möglichst bald die Freiheit wiederzugewinnen, kann hohles Strebertum züchten. Tie ganze Schwäche und Wauoel- barkeit des menschlichen Urteils kann in unbilliger Weise mitspielen bei der Begrenzung der Strafzeit. Man kann hier milder, dort strenger verfahren und den einzelnen un­ter der Verschiedenartigkeit deS Prüfungsmäßstabes lei­den lassen. Tie Ungewißheit der Dauer kann den Ge­fangenen selbst quälen und zur Verzweiflung treiben, und alle Schrecken der Untersuchungshaft können sich auf die endgültige Haft übertragen. Vor allen', aber wird die ganze Bedeutung dieses neuen Systems illusorisch, wenn nicht eine Grundbedingung zur Wirklichkeit gemacht wer­den kann: daß nämlich die Anstalten, die den Verurteil­ten aufnehmen, in Wirklichkeit den Zweck der Besserung verfolgen, nicht aber wie heute das Ziel der Vergeltung. Das heißt nichts mehr und nicht weniger, als ein neues Etwas an die Stelle der Gefängnisse und Zuchthäuser setzen: ein Etwas, dessen Wesen uns erst die Praxis wird beibringen können, für das wir hente noch keine Vor­bilder haben. Tenn die Besserungshäuser für Dirnen und die Arbeitshäuser für Landstreicher sind nichts anderes als eine unscheinbar gemilderte Variation des Gefängnisses. Tie Verantwortung ist schwer. Aber die grausame Ge­genwart drängt. Unser System ist veraltet, weil es nicht Besserung, sondern Verschlechterung brachte.

Tie Kriminalistische Vereinigung hat demnach, so bemerkt die B. V. zutreffeno, das Richtige getroffen, wenn sie jüngst in Frankfurt an den Forderungen Liszts festgehalten hat. Ter Juristentag aber hat eine unvor­teilhafte Zaghaftigkeit gezeigt, wenn er sich unter Führ­ung des konservativen Professors Kahl noch nicht völlig mit der modernen Lehre vertraut machen wollte und die Entscheidung in die Ferne rückte.

Das nächste wird der Kampf gegen die kurzfristigen Gefängnisstrafen sein, die heute die Hauptrolle in der Kriminalstatistik bestreiten, und die zum großen Teile ei­nem den Rechtsanschauungen widersprechenden Kodex ihr Tasein verdanken. Gerade diese geringfügig n Strafen aber werden in den unzulänglichsten Anstalten verbüßt. Ta Hausen", so schildert Liszt,in denselben ungenügen­den, bald stark, bald schwach belegten Räumen miteinan­der alte und junge Sträflinge, hartgesottene Sünder und schüchterne Anfänger auf der Bahn des Verbrechens, ohne genügende Aufsicht, teilweise ohne Beschäftigung, ohne Unterricht und Seelsorge." Hier Wandel zu ' schaffen, hier ein brauchbares Menschenmaierial zu bilden, anstatt die Unglücklichen verwildert und verroht wiederum auf die menschliche Gesellschaft loszulassen, ist eine Aufgabe des Preises wert.

Freilich, wie die moderne Medizin als ihr Haupt­ziel nicht die Heilung, sondern das Vorbeugen der Krank­heit betrachtet, so sollte der Staat es als sein vornehmstes Ziel ansehen, dem Verbrechen seine Grundlage unter den Füßen wegzuziehen. Jedes Ansteigen der Brotpreise, je­des neue Niederhalten der Volksbildung, jede Knechtung der Schule führt dem Gefängnisse einen frischen Schub von Opfern zu. Kein Wunder, daß die Kriminalfälle ein« steigende Konjunktur aufweisen!

Die Milchversorgung der Städte. In Augs­burg trat dieser Tage der deutsche Verein für öffentliche Gesundheitspflege zusammen. Ta hat Tr. Poetter -Chemnitz ein Referat erstattet über die Milchversorgung der Städte mit besonderer Be­rücksichtigung der Säuglingsernährung. Er hob hervor, welchen ungeheuren Wert die Milch für die Säuglingspflege habe. Von zwei Millionen jährlich ge­borenen Kindern sterben 400 000 schon im ersten Lebens­jahre wegen der hygienischen Mängel oer Milch. Aber jetzt ist die Lösung der Milchfrage immer mehr fort­geschritten. Nicht nur hygienische, sondern auch lanv- wirtschaftliche Verbände treffen sich in oem gemeinsa­men Streben. Man braucht also an einem glücklichen lichen Ausgang nicht zu zweifeln. Tie natürliche Brust­ernährung der Kinver ist in den Städten stetig zurück- gegan'gen und in absehbarer Zeit wird man dazu kom­men, den größten Teil oer Kinder überhaupt nur durch Kuhmilch zu ernähren. Und diese Milch ist durch Kuh­kot, Kuhhaare, Heu- und Strohstaub verunreinigt. Man schimpft, wenn das Bier einmal trübe ist, man schilt, wenn im Brot unreine Teile vorhanden sind, aber bei der Milch verlangt man oirekt den Kuhkot; gibt man jemand gereinigte Milch zu trinken, so Sermißt er den Wohlgeschmack. Tie Milch kann nur dann als einwand­freies Nahrungsmittel gelten, wenn sie frei von schäd­lichen Stoffen ist. Tie Hilfsmittel gegen schädliche Milch sind: gesunde Tiere, Ueberwachung des Stalles in ge­sundheitlicher Beziehung und saubere Ställe. Gegen­wärtig sind diese Vorbedingungen nur sehr selten er­füllt. Einwandfreie Milch ist geradezu ein Luxusartikel für die mittlere Bevölkerung geworden. Alle Mittel, um die Milch in besserer Form zu erhalten, sind leicht einzusühren, denn durch ihre Anwendung wird auch die Ergiebigkeit des Milchviehs erhöht. Ter Redner hält den Erlaß eines Reichsgesetzes für notwendig, die Städte sollen den Verkehr mit Milch ortspolizeilich regeln. Ter jetzt übliche Kleinhandel mit Milch sei als nnhygienisch zu bezeichnen. Ter Redner schlägt vor, nach Art der SchlachthäuserMilchhöfe" oder Milchzentralen" einzurichten, die im Besitze und Be­triebe der Städte sind. Mit der Milchzentrale sollen Säuglingsmilchküchen verbunden werden, auch soll die Bevölkerung fortdauernd über die richtige Be­handlung der Milch belehrt werden. Ter für die Volks- ernährnng so überaus wichtige Konsum von Milch könnte Lurch Errichtung von Milchhäuschen und Milch-Auto­maten erhöht werden. Man müsse nicht etwa denken, daß man allen Schäden abhelfe, wenn man die Milch sterilisiere. Um Milch wirklich keimfrei zu machen, ge­

f höre eine so hohe Temperatur, daß dadurch die Milch ? zerstört werde. Tie Kalamität ist so mörderisch, die ; Not so groß, daß sie laut nach Abhilfe schreit. Not-

- wendig ist eine durchgreifende Reform der Milchprodok- ^ tion und des Milchhandels.

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- Tie Fleischnot. In Stuttgart sind die Laden- s sleischpreise mit Wirkung vom 16. September an sol- t gendermaßen festgesetzt worden: Ochsenfleisch 85 Pfg., j Rindfleisch 1. Qual. 80 Pfg., 2. Qual. 75 Pfg., Kalb- j fleisch l. Qual. 90 Psl., 2. Qual. 85 Pfg., Schweine- s fleisch 90 Psg., Hammelfleisch 75 Pfg., Schaffleisch 65 j Psg. Ein Preisaufschlag tritt demnach beim Schweine- l fleisch um 5 Psg. ein. Im Ruhrbezirk gehen die Metz- ^ ger, wie aus Bochum gemeldet wird, mit weiteren z Preiserhöhungen vor. So wurde in Witten ! beschlossen, den Preis für Rindfleisch von 80 auf 85 ! Pfg. zu steigern. Die Metzgerinnung in Mainz macht ; bekannt, daß sie den Preis für Ochsenfleisch auf 88 ? Pfennige pro Pfund von heute ab erhöhen muß. Bis- z her kostete dasselbe 77 Pfennige.

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^ Wein und Leder. Ein nettes Gegenstück zu j den. hohen Preisen, deren sich die Firma Tippclskirch j beim Kolonialamt erfreute bilden die Lieferungsbeding­ungen, die neuerdings minder beglückten Sterblichen zu­gemutet worden sind. Das Oberkommando der Schutz­truppe in Südwestafrika verlangt zur Krankenpflege für Unteroffiziere und Mannschaften deutschen Rotwein, der wegen seines Tanningehalts für sanitäre Zwecke be­vorzugt wird, unter Garantie der Tropensicherheit. Nach einem Rundschreiben, oas deshalb vom Genossewchafts- anwalt des Reichsverbanoes, Haas-Tarmstadt, an die in Betracht kommenden Winzervereine versandt wurde, sollen derartige Weine frei Schiff Hamburg in Seeverpackung von je 12 Flaschen auf eine Kiste nach sehr rigorosen Be­stimmungen zum horrenten Preis von - - 80 Pfennigen geliefert werden, während für Militärlazarette in Deutsch­land selbst derartige Weine leichter Art bis zu 3 Mark pro Flasche, schwerere sogar bis zu 5 Mark bezahlt wer­den! Tie Unkosten für Flasche, Kork, Kapsel, Pasteuri­sierung, Etikette, Einwickelpapier und Strohhülse, Ab­füllen und Verlust, Seekiste, Fracht bis Hamburg und dort Ueberwachung beim Verladen stellen sich nach einer- vorliegenden fachmännischen Berechnung auf durchschnitt­lich 66 Pfennige, so daß also für den Wein selbst (s.st Liter) der gewaltige Betrag von 14 Pfennigen pro Flasche übrig bliebe, und überdies müssen die Liefernden den Wein ein Jahr lang zur Verfügung halten. Es ist klar, daß dabei von einer Deckung der Selbstkosten, geschweige denn von einem Verdienst der Produzenten nicht die Rede sein kann. Nicht einmal Aepfelwein würde das Schntztrup- penkommando zu solchen Bedingungen erhalten können. Das Ausschreiben charakterisiert zum mindesten die Sach- nnkenntnis, mit der an manchen Stellen bei Warenliefer­ungen vorgegangen zu werden scheint. Es ist aber auch eine Ironie auf die Bemühungenstaatserhaltender" Kreise, die nach Schutz für den in der Tat vielfach notlei­denden Kleinwinzerstand rufen.

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Wer trägt den Frachtbriefstempel? Diese Frage ist im Kohlenhandel durch einen neuen Satz der Lieferungsbedingungen fürs erste geregelt. Wie dasVerl. Tagbl." erfährt, hat das Rheinisch-Westfäli­sche Kohlensyndikat in seine Lieferungsbedingungen einen Passus ausgenommen, nach dem der Abnehmer des. Syndikats diese Steuer zu zahlen hat. In Ober­schlesien dagegen, wo die Kohlengroßhändler in engen Verbindungen mit den Zechen stehen, müssen die Ab­nehmer des Großhandels diese Steuer tragen. Bisher haben die Abnehmer die neue Bestimmung anstandslos akzeptiert.

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Wer fängt an? In der Antwort auf einen Brief, in dem die Notwendigkeit einer Verringerung der Rüstungen betont wird, billigte der englische Kriegs­minister Haldane die ausgesprochenen Gefühle, doch sei es bei der bestehenden Lage der Tinge nötig, die na­tionalen Verteidigungsmittel aufrecht zu erhalten. Wenn irgend eine Verringerung der Rüstungen zu Stande ge­bracht werden solle, so müssen die großen Nationen zu ihrer Durchführung sich vereinigen, aber England al­lein könne sich nicht selbst in eine schwache Stellung begeben.

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Der Friedenskongreß in Mailand wurde am Samstag Nachmittag in der Billa Reale eröffnet. An­wesend waren 350 Friedensfreunde, darunter Quidde- München, Adolf Richter-Pforzheim, Baronin Sutt­ner, Tucommun, Carducci, Lombroso, Ferrero, Van- dervelde, Nowikow und Oskar Strauß, der frühere ame­rikanische Gesandte in Konstantinopel. Für die Stadt Mailand begrüßte der Bürgermeister Ponti die Ver­sammlung. Statt des verhinderten Ministers Tittoni überbrachte Minister Bollati die Grüße der Regier­ung und teilte bei dieser Gelegenheit mit, Italien werde auf der nächsten Haager Konferenz alle Vorschläge, die zur Milderung der Kriegsgefahr geeignet sind, unter­stützen. Ein Amerikaner verlas ein kurzes Schreiben des Präsidenten Roosevelt, worin dieser als Dol­metscher der Gefühle des amerikanischen Volkes den Kongreß begrüßt. Moneta, Präsident des Mailänder Friedensvereins, erklärte darauf nach einer längeren Ansprache den Kongreß für eröffnet.

das Vermögen des Verstorbenen ist vor kurzem der Kon­kurs verhängt worden. Ter jetzige Aufenthalt oer Witwe Nilkens ist unbekannt.

Auf der Kohlenzeche Frielendorf wurden die Arbeiter Gebrüder Schönhut verschüttet. Ter eine von ihnen konnte nur tot wieder zu Tage gefördert werden, der andere schwer verletzt.

Bei einer Manöverattacke des 8. Armeekorps stürzte bei S ch w eich ein Rittmeister des 7. Tragonerregiments: er wurde leicht verletzt. Mehrere über ihn stürzende Reiter wurden leicht verletzt.

In Hammertal bei Blankenstein zerstörte eine von Freitag Nacht bis Samstag Mittag währende ge­waltige Feuersbrunst das Wohnhaus, die Werkstätten und das große Holzlager der Firma Blankcnagel vollständig.

In der Nähe von Besaneon schlug der Blitz in ein militärisches Pulvermagazin. 9 Personen wurden ge­tötet, darunter 2 Offiziere, 3 Soldaten und 4 Zivilisten, 50 Personen sind verletzt uno zum Teil gräßlich ver­stümmelt.

TieSchlesische Zeitung" meldet aus Freiwaldau (Oesterreichifch-Schlesien), daß in dem Nachbarstädtchen Goldenstem durch eine Feuersbrunst die Kirche, das Schulhans und 13 andere Gebäude eingeäschcrt wurden.

Ans Budapest wird gemeldet: In Meinors Cel- luloidfabrik ^wurden Samstag durch Ausströmung Schwefelgasen elf Arbeiter getötet und zwei schwer letzt.

Aus Paris wird gemeldet: Die Polizft nahm reiche Verhaftungen wegen Falschmünzerei und Vertrieb von falschen Münzen vor. Unter den Verhafteten befinwn sich Studenten, jugendliche Künstler, Schriftsteller, der Herausge­ber einer literarischen Revue und Söhne bekannter F mülftn.

Das Gilmour Hotel in Ottawa (Kanada) tst in der Nacht zam Samstag durch Feuer vollständig zerstört worden. Viele Hotelgäste sprangen aus den Jstr-stein und wurden schwer verletzt. Viele Personen lind verbrannt.

In S a n t i ag o-d e-C h il e wurden drei Erdstöße verspürt. Nach Privatmeldungen aus Hnasca, die bisher amtlich nicht bestätigt worden sind, soll dort am 12. September ein starkes Erdbeben, dem ein Wolkenbruchi folgte, stattgefunden haben.

von

ver-

zahl-

Newyork, 15. Seplbr. Die Büchsensteisch-Ausfuhr betrug im Au ust nur 659 000 Pfund (i. V. 5 048 000 Pfund). _

Am Jdsteinerweg in Wiesbaden wurde auf freiem Felde der 60jährige Gelegenheitsarbeiter Karl Schmidt ans Rambach tot aufgefunden.

In Eltville geht nach demWiesb. Tagebl." das Gerücht unk, die Leiche des im vorigen Jahre ver- j storbenen Rentners Nilkens werde wieder ausgegraben, j weil man vermute, daß er vergiftet worden sei. Ueber

i Vie JukilamvsfeielttÄkeiterr in Waden.

z Bei den Karlsruher Festlichkeiten aus Anlaß oer gol- s denen Hochzeit des Großherzogspaares von Baden wird ! der württembergische Hof, wie oerSchwäbische Merkur" : erfährt, durch den württembergischen Gesandten in Mün- - cheu, Geheimen Legationsrat Moser von Filseck ver- k treten sein. Ter Sultan entsendet als Zeichen sei- j ner besonderen Verehrung für das Badische Groß- ^ herzogspaar eine außerordentliche Mission nach ; Karlsruhe. An der Spitze derselben steht der Divi- H sions-General Nehmt Pascha. Tie Mission wird oem « Großherzog ein Antograph des Sultans sowie Geschenke « überreichen.

j In Karlsruhe fanden die Festlichkeiten am Sonntage ^ ihre Fortsetzung. In der evangelischen Kirche war feier- ^ licher F est g o t t esdien st dem das Großherzogspaar l anwohnte. Das Wetter ist regnerisch, f In Berlin fand anläßlich des 81. Geburtstages i und der Goldenen Hochzeit des Großherzogs Friedrich von j Baden eine Huldig ungsfeier in der Philharmonie f statt, veranstaltet von dem Verein der Badener uno dem j Verein ehemaliger Kameraden des 14. Armeekorps. Der z große Saal und die Galerien waren von den Festteil- ) nehmern bis auf den letzten Platz gefüllt, und es gestaltete >' sich die Feier nicht nur als ein Fest der badischen Landes­kinder, sondern zu einer allgemeinen Feier. Ter S Badener Verein in Brüssel feierte in Gemeinschaft r mit den hervorragenderen Mitgliedern der deutschen Ko- j lonie den 80. Geburtstag und die Goldene Hochzeit des j Großherzogs von Baden. Sämtliche Mitglieder der Ge- f sandtschaft, mit Ausnahme der auf Urlaub weilenden Ge- ^ sandten, waren erschienen.

! ArSeileröervegungen.

! Biberach, 15. Sept Der Ausstand bei der Firma z C. A. Fertig ist nunmehr beendet die Forderungen der Ar- j beiterschaft wurden bswilltgt.

Berlin, 15. Sept Der Ausstand in der Konfek­tion geht zn Ende. Die Kommission der Arbeitgeber hat sich mit den Zwischeumeistern über einen Minimaltarif ge­eignet, der nur noch der Genehmignng der Konfektionsfir­men und der Zwischenmeister bedarf.

Dur Lage irr Wutztand

Petersburg, 15. Sept. General Trepow ist heute abend in Peterhof gestorben. Wie uns von privater Seite aus Kissings» mitgeteilt wird, hat die dort wohnende Schwiegermutter Trepows ein Telegramm er­halten, nach welchem Trepow vergiftet worden sei.

Zum Nachfolger Trepows wurde der General der Gendarmerie Dedjulin bestimmt. Zum Tode Tre­pows wird rroch gemeldet: Trepow zog sich um 6 Uhr in sein Zimmer zuruck. UM 8 Uhr wurde er als bereits erkaltete Leiche vorgefnnden. Er hat sich in der letzten Zeit öfters geäußert, er sei ein Todeskandidat oer Re­volutionäre.

Der schwimmende Zar.

Sventzka Telegramm Byran" meldet aus Vrörkö, daß der russische Kaiser mit Gefolge zur Jagd an Land gegangen fei. Der Kaiser verteilte Geldgeschenke unter die Einwohner von K6ski-Sart. Der Gouverneur in Wyborg. von Retthenberg, ist in Bröikö anwesend, wo der Besuch des Kaisers erwartet wird. Im BrörköSund lagen gestern die KriegsschiffeGeneral-Admiral",fin Ukräne", Vidi" undAsia". Am Montag fährt der Kaiser mit der kaiserlichen Familie nach Peterhof. Man erwartet aber eine baldige Rückkehr nach den finnischen Schären.

Revolution in Peterhof?

Aus Petersburg meldet derLokalanz.": In Peter- h o f wurden nachts Haussuchungen vorgenommen und 14 Personen verhaftet, darunter der frühere Dumadeputierte