^-«cheEreik in Köln.
(W,T B.) Köln, 9 Febr Infolge Streiks der Drucker erscheinen die hiesigen Zeitungen mit Ausnahme der sozialistischen „Rheinischen Zeitung" N'cht.
^er Kampf gegen die Tuberkulose.
.,n, lO. Febr. In dem Institut zur Bekämpfung der Tu- r-' ie begann heute der austerordentliche Professor Fried- m a n n seine Vorlesungen über Tuberkulosebekämpfung. Bekanntlich haben lebhafte Debatten in der Presse und in der preußischen Landesversammlung über das von Friedmann entdeckte Tuberkulose- mittel stattgefunden Die preußische Regierung stellte ihm das ge- -..-te Institut zur unteren V'Handlung der Sache zur Verfügung
Am 61 a!» «>>!> Laad.
Calw, den 10. Februar 1920
Goldene Hochzeit.
* Am Sonntag konnte man wieder die schöne alte Silte
' Zfentlicken Hochzeitszuges seben. Privatmann Georg . er. Gärtner feierte mit seiner Ehefrau gcb. Klöpfer, das <>est der goldenen Hochzeit. Das Jubelpaar begab sich im Zuge umgeben von Kindern und Enkeln in das Vereinshaus um sich dort neu einsegnen zu lassen. Stadtpfarrer Schmid nahm die feierliche Handlung vor. Der Jubelbräutigam ist 75 Jahre alt die Jubelbraut etwas jünger. 28 Familienangehörige beteiligten sich an der schönen Feier. Die Glückwi'nsck>e der Stadt mit einem Geschenkangebinde überbr-'chte Stadti^'<ltbeist Gähne r, die Bibelanstalt stiftete eine Bibel Das Ehepaar erfreut sich noch der besten geistigen und körperlichen Kräfte. Trotzdem der Hochzeiter .sich vom Geschäft schon manche Jahre zurückgezogen hat, stebt man ihn tagtäglich mit fröhlichem Mut und freundlichem We'en in seinem. Garten arbeiten. Möge dem Jubelpaar, das sich hier großer Beliebtheit erfreut, noch eine lange Reihe schön---'
Dom Kriegerdenkmal.
Die Sammlung, welche im Lause des letzten Jahres zum Zweck der Erstellung eines Kriegerdenkmals veranstaltet wurde, hat nicht das gehoffte Ergebnis gezeitigt Es sind nur 11900 Mark eingegangen, während die Ausführung des von Architekt Mäckle entworfenen Ehrenmals mindestens 35 000 Mark Kosten verursachen würde. Der Denkmalausschuß hat deshalb in einer am Samstag stattgehabten Sitzung einstimmig be schlossen, einen neuen, billiaeren Entwurf zur Ausführung zu
Amr»rche Bekanntmachungen.
Kommunalvcrband CäW.
Betreff: Fleischversorgung.
Auf den 4 Wochenabschnitt der vom 19 Januar bis 15. Februar 1920 gütigen Fleischkarte wird von den Metzgern des Bezirks anstatt frischem Fleisch Büchsenfleisch und Büchsenblutwurst abgegeben. Auf den Wochenabschnitt entfallen für Erwachsene 120 Gr Büchsenfleisch zu ./ii 5 30 das Pfund und 40 Gr. Büchsenblutwurst zu 3.45 das Pfund, auf Kinderkartcn.die Hälfte.
Calw, den 9 Februar 1920
_ Kommunalverband: Oberamtmann G ö s._
Herabsetzung der Mehlration und Verbot der Kleinbrotl,erstelluns^
Die greifbaren Getreidevorräte sind so knapp, daß die Mehlration vom Direktorium der Reichsgetrcidestelle mit Wirkung vom 9 ds Mts. ab auf täglich 200 Gramm herabgesetzt werden mußte. Da die Brotkarten für die Zeit bis 15. ds. Mts schon ausqegeben und teilweise auch schon eingelöst sind, die Herabsetzung der Kopfmenge für die Tage vom 9—15. ds. Mts. also nicht mehr durchführbar ist. wird die Brotkarte für die folgende Verforgungszeit vom 16. 2. bis 15 3. entsprechend gekürzt.
Auch die neue Brotkarte für die Zeit vom 16. 2 btS 15. 3. war bei Bekanntwerden der Herabsetzung der Mehlration schon gedruckt Tie Landes cetreidestelle hat deshalb angcnrdnet. daß sämtliche 28 Kleinbrotmarken auf dieser Brotkarte nur zu einem Mehlwert von 25 Gramm (statt 55 Gramm) einzulösen sind, daß auf die Brotkarten „O" und „ff" Mehl und Brot nicht verabfolgt werden darf und daß der Wert der Brotmarke auf 180 Gramm Weizenmehl herabgesetzt wird.
Die Bäcker uns Meh'.händler werden ausgefordert, diese Bestimmungen in ihrem eigenen Interesse genau einzuhalten.
Die Bevölkerung wird dringend ermahnt, von sich aus die Mchl- menge einzusporxn. um welche die ausgegebene Brotkarte für die Zeit vom 9 —15 ds V"s hätte gekürzt werden sollen, weil andernfalls der Abzug in der folgenden DersorqunqSperiode besonders fühlbar wird.
Gleichzeitig mit der Herabsetzung der Mehlration hat die L G die Herstellung von Kleinbrotcn verboten. Die anSgegebenen Klein- brotmarkcn dürfen also bis auf Weiteres nur zum Bezug von Weizen- mehl verwendet werden.
Calw den 9 Februar 1920 Oberamt: Gös.
bringen, der ebenfalls von Architekt Mückle stammt Auch nach diesem neuen Projekt soll das Denkmal !m Mittelfeld des Chors der Stadtkirche angebracht werden: hinter einem gotischen, überdachten Kapellenbogen leuchtet ein großes Steinkreuz hervor, zu dessen Seiten die Namen der gefallenen Krieger eingegraben sind. Es paßt sich dem Stil unserer Kirche noch besser an, wirkt durch seine Schlichtheit und Ruhe architektonisch noch vorteilhafter als das alte, reichgeschmückte Mal, dem von mancher Seite eben dieser reiche Schmuck zum Vorwurf gemacht worden war.
Wie soll sich die Geselligkeit und Erholung in Familie und Oeffentlichkeit gestalten?*)
Bon Dr. Fritz Wolfensberger, Hirsau-Frankjurt a. M.
DaS Leben der allermeisten Menschen ist nur ein fieberhafter Krampf unterbrochen durch den Schlaf, als ein Zurücksinken in cmen pflanzenähnlichen Zustand, aus dessen mäßigender Ruhe sie erwachen, um in wenigen Augenblicken wieder im Bilde zu sein, d h in die alten abgegriffenen Speichen der Tretmühle ihrer Sinne zu greifen und ohne Ueberlegung in den ihnen geläufigen, selbstgemachten Wust ihres Alltags hineinzustürzen, der allsogleich über ihnen zusammenschlägt und aus dem sie nur hie und da kurz und zufällig auftauchen, ohne sich ganz klar zu werden, was mit ihnen vorgeht
Sie fühlen sich beengt und wissen nicht, durch was. Sie möchten erlöst sein und wissen nicht, wovon. Sie sind ihre eigenen Sklaven und die Knechte ihrer kurzdenkgen. unterbewußten Sinne
Zwischen Entmutig,mg und Stumpfsinn, zwischen Rausch und rascher Begierde schwankt ihr« Lebensbahn dahin, einem vorzeitigen Tode entgegen, als der natürlichen, stets erstrebten, au» eigener Kraft nie erreichten Erlösung au» der Qual ihrer unverstandenen Sinne.
Hastig, fieberhaft, ungesammelt und religionslos wie sie selbst, so ist ihre Arbeit, ihr Geschmack ihr Stil und ihr Vergnügen Sie, die nur den Krampf aber nicht die Sammlung kennen, suchen In der Freizeit noch obendrein Zerstreuung und Zerstäubung und in tollem Wirbel vermahlen und vermalmen. zerstampfen und ver- strampfen sie die besten Körner einer wahren Kultur.
Es wäre harmlos, zu glauben, Gesetze. Verbote. Verordnungen und V-rsügungen könnten helfen ES käme dem Versuche eine» Mannes gleich der sich in einen Strom stellte, um ihn aufzuhalten und an seinen Quell zurück,»leiten Nützte es. zu sogen diese Vergnügung lst verboten, jene Zerstreuung solltet ihr meiden? O nein, und wenn man mit Engelszungen redete Der Geist würde sich dadurch nicht ändern, sondern gestaut und bösartig gemacht einen anderen Weg suchen: aber der Geist soll nicht böse sein und nicht gehemmt, denn aus ibm besteht die Kultur Unsere Kultur aber ist verdorben, der Geschmack ist verwirrt, das Talent verirrt, die Quelle ist verschüttet und die Art zerrüttet. Aber nicht erst seit heute und auch nicht erst seit gestern.
Wenn man sich aber heute fragt, wie soll sich die Geselliakeit und Erholung In Familie und Oeffentlichkeit gestalten, so fühlen wir genau, daß man die» nur beantworten kann, wenn man aufs Ganze geht. Denn sage mir, mit wem du gehst, und ich will dir sagen, wer du bist Und: sage mir, wie du deine Freizeit verwendest, und ich will dir sagen, was du wirst, was deine Umgebung wird und war dein Volk wird?
Die Arbeit ist die Ausgabe eines Menschen und eines Volkes, die Ruhe und Freizeit sind die Einnahmen. Und nur was man einnimmt, kann man wieder ausgeben. Und wenn man Zerstreuung und Kitsch einnimmt, so kann man nur Ziellosigkeit und Schund ausgeben.
Und darum, darum Ist es nicht gleichgültig, w->s man in der Freizeit tut, sondern es ist eine Grundlage der Kultur.
*) Der Aussatz wurde anläßlich eines Preisausschreibens der „Woche" inbczug aus „die Lehren -des Krieges für die Familie" mit einem Preise bedacht.
Der Einzelne:
Die Gesellschaft und die Familie sind schwerer in neue Bahnen zu lenken als das Jndividium. Die einzelne Persönlichkeit ist die letzte Ursache deS öffentlichen Lebens und somit gleichermaßen die Seele deS Kristalls, um die Ach Wert und Werte lagern. Wie die Seele, so der Kristall, so die Masse. Gute Kristalle können nur im Zustand der Ruhe gedeihen und ansetzen und daher ist Ruhe beim Alleinsein und als Erholung eine erste Hauptbedingung.
Ruhe ist Sammlung und Vertiefung, Entfemung von Zerstreuung und Oberflächlichkeit, Annäherung an Wunschlostgkeit und damit an das Glück Ein Lösen der Glieder und der Gedanken. In dieser Ruhe, welche die meisten Menschen kaum dem Namen nach kennen, keimen die ganz großen Gedanken und Probleme, und die Arbeit ist nur der Versuch, diese Probleme zu verwirklichen. In dieser Ruhe tastet und fühlt der suchende Menschengeist nach dem roten Faden, der die rohe Arbeit aus dem kreisenden ChaoS zum Rechten leiten soll, in ihr klären sich die Gefühle und Empfindungen, entscheiden sich die Neigungen, bilden sich Stil und Kultur und e» wächst der Zug zum Großen und die Liebe zum Kleinsten. — Anstatt bei Betrachtung eine- Kunstwerks, eines Gebäudes oder eines Bildes zu sagen: Hier fehlt Stil, hier fehlt Kultur, würden wir gleich gut sagen: Hier fehlt Sammlung und Ruhe, hier fehlt Vertiefung und Andacht lind woraus sollten diese besser entspringen, »ls aus der Liebe zu allen Dingen AuS der Liebe zum Baum, zum Strauch, zur Blume, zum Strom, zu den Gestirnen und zu dem Atom Je eindringlicher wir uns mit ihnen abgeben, desto mehr geben sie uns von sich ab, von ihrer Stärke und von ihrer Schönheit, von ihrer Unendlichkeit und ihrem Wunder.
Indem einerseits der Mensch während seiner Freizeit durch die wahre Ruhe und Empfänglichkeit den Dingen und ihrem Erleben näher kommt und für sich daran» eine tiefe Erkenntnis und Lebensfreude entnehmen kann, kann er andererseits sein Ich positiv auS- lebcn und erleben in einer Lieblingsbeschäftigung. Ihr Vorhandensein ist insofern eine Notwendigkeit, als eS den wenigsten Menschen vergönnt ist sich in ihrem Berufe auszuleben, zum andern ist sie ein Zeichen daß in dem Betreffenden noch ein unverbrauchtes PluS ist, ob es sich nun äußert im Lautespielen oder Markensammeln. im Bienenzuchten oder Bücher lesen, die Hauptsache ist. daß eS besteht und sich äußert in Liebe zu einem speziellen Tun. Das ist der Grund allen Gelingens. .Er tat es mit ganzem Herzen und es gedieh", sagt Apostel Paulus. . Und was gedeiht, macht Freude, und Freude soll sein.
Und das gilt für irgend eine und jede Sache und eS ließen fich Bände darüber schreiben. —
Es ist auch nickt gleichgültig, was man denk, wenn man allein ist, oder wie man über etwas denk, denn unsere Gedanken sind eine selbständige Macht, deren Wirken und Gesetze wir bet gutem Beobachten bald erkennen werden. Gereizte und hilflose Gedanken bringen uns in Sackgassen und in Hindernisse, zerstören den Teint, schädigen den Magen und die Gesundheit. Gute und hofsnungs- volle Gedanken denen wir auch als Lieblingsbeschäftigung in freien Stunden nachhängen können, fördern uns und bringen Gesundheit und Erfolg. .Gedanken, die auf Taubenfüßcn kommen, lenken die Welt". Nach unserem Willen und unserer inneren Kraft die mit ihnen ins Ungeahnte wachsen, können wir an unseren Gedanken gute oder schlechte Gefährten in unseren Stunden des Alleinseins haben.
Welche geheimnisvollen Mächte da als Gäste an ihrem Tische sitzen, wissen die wenigsten Menschen und zwar zu ihrem eigenen
Der Entwurf ist in den Schaufenstern der Creditvank für Landw? und Gew. ausgestellt. Mit der Ausführung des Denkmals soll sofort begonnen werden. Da die vorhandenen Mittel auch für dieses Projekt nicht ausreichen, wird in den nächsten Tagen eine wiederholte Sammlung vorgenommen werden. Es darf wohl erwartet werden, daß sich die Eebefreudigkeit unserer Bevölkerung diesmal wieder bewähren wird.
Bortrag im Georgeniium.
In seinem zweiten Vortrag sprach ReNor Dr. Knödel über den Ausbruch und den Verlauf des Bauernkriegs. Durch die religiöse Bewegung, hervorgerufen durch Martin Luther, wurde der Bauernaufstand zwar noch aufgehalten, aber nicht beseitigt Schon Ulrich von Hutten, Erasmus von Rotterdam und Rnichlin von Pforzheim bereiteten durch ihre Schriften der Reformation den Weg. Die Bolksmassen waren damals gegen die höhere Geistlichkeit mit Recht aufgebracht; auch der niedere Adel erkannte bald, daß seine Stellung durch die herrschende Unzufriedenheit erschüttert sei und so ging da» Streben einiger hervorragender Ritter wie des Franz von Sickingen dahin, dem Reichsritter wieder eine Stellung zu verschaffen, die ihn vor der drohenden Bewegung schützen könne Die neue Lehre des Evangeliums von der Freiheit der Christcnmenschcn übertrug das Volk vom kirchlichen auf das politische und soziale Gebiet und drängte auf eine allgemeine Umwälzung hin, Luther selbst trug an dieser Bewegung keine Schuld, seine Lehre wurde von den Bauern falsch verstanden.
Im Jahr 1525 brach der Aufstand überall aus nachdem schon im Jahre vorher Keinere Erhebungen stattgefundrn hatten In Mühlhausen in Thüringen, in der Grafschaft Stühlingcn, in Waldshut, im Hegau und auf der Insel Reichenau lauf dem Hohentwiel hielt sich damals Herzog Ulrich vün Württemberg aus) sammelten sich Bauernbcmden und errangen anfangs Erfolge die zu den besten Hoffnungen berechtigten. Der Schwäbische Bund sah sich daher genötigt, mit Heeresmacht gegen die a.ssrührerischen Bauern vorzugehen und fand einen hiezu geeigneten Führer in dem Georg Truchseß von Waldburg, der .Bouernjörg" genannt Der Truchseß sah sich zunächst 2 Allgäuer Haufen gegenüber, er schlug den einen derselben bei Weingarten, mußte aber trotzdem mit den Bauern einen Vertrag abschließen.
Im Fränkischen hatte sich ein weiterer Hausen gebildet unter der Führung einer sehr sympathischen Gestalt, des Ritters Florian Geyer. In der heilbronner Gegend sühne Jäcklein Royrbach die Bauern an, im Odenwald standen die aufrührerischen Bur rn unter dem Befehl eines Wittes Georg Metzler. Das Kloster Schöntai und
Verderben und zum Nachteil für alle Dinge, die sie mit ihren gedankenlosen Händen berühren. .Erkenne dich selbst", stand an der Türe des Orakels zu Delphi und es ist der Inbegriff aller Wahrheit, denn nur dann können wir den Weg durch das Leben finden ohne allzusehr anzustoßen oder aufzulausen und wenn unsere Gedanken damit beschäftigt find, so sind unsere Freistunden gut angelegt Drei Dinge sind eS, die wir vor allen Dingen pflegen sollen: eine Kultur der Ruhe, eine Kultur der Liebe zu allen Dingen, eine Kultur der Gedanken.
Keine» geht ohne das Andere und wenn wtr eines haben, so fallen uns die anderen zu und wir werden staunen was unter unseren Händen wächst Daran können wir uns wahrhaft erholen, wenn eS den Gegenpol unserer werktätigen Arbeit bildet und die darauf verwandte Zeit ist am vorteilhaftesten angelegt, weil sie un» Erfolg und späteren Geschlechtern Kultur und gutes Borbild bringt.
Dann wird uns von selbst «In guter Sinn znttil Wissen wird Beigabe sein und Können wird Hanpisacbe sein wird uns
die Lust befallen, etwa» zu leisten, etwas zu könne» ams zu erzeugen. Und so soll es sein Dann wird un» von selbst ein guter Geist den Wunsch eingeben, einen gut gewachsenen, geschmeidigen und widerstandsfähigen Körper zu besitzen, der nach Sport und Bewegung hungert und sein Maß darin selbst finden und erfinden wird DaS Verlangen nach Wasser und Schwimmen wird un« so deutlich beherrschen, wie das Verlangen nach Sp-O'- »uv kann uns dann nur gut bekommen. Aber über Hygiene reden ja Hunderte von Büchern, wenige jedoch reden davon, wie man da« Verlangen darnach erweckt. .Schlage deine Zeit nicht tot, denn aus ihr besteht dein Leben". Wenn wir unsere Fretbeit so anlegen, wie be- schrieben, dann ist sie kostbar anSgenützt und w - ü-' ^-"r ggyz gx. wappnet, und von dem Erlebten und Erfahrenen werden vir auch in unsere tägliche Arbeit hineintragen und sie reich machen und eine Freude daran empfinden, unsere Kräfte zu erproben und wenn wir die Arbeit so aufsassen, so wird sie uns über Erwarten gelingen und befriedigen
Das äußere Leben, d h. seine Arbeit, wird immer mechanischer, da wir glauben, durch Mechanisierung die Arbeit zu verringern und da brauchen wir als heilsames Gegenstück eine Kultur der Person. Wir müssen uns kennen, denn nur dann können wir uns treu sein. Und treu müssen wir uns sein selbst noch im Geringsten, sonst können wir es im Großen nicht.
Dann aber wird in jedem Einzelnen, in jedem, denn keiner ist dessen unfähig, etwa» Bestimmte« und Klares entstehen, so undefinierbar und geheimnisvoll wie der ganze innere Mensch, aber gleich wirklich, ob man eS guten Geschmack nennt oder Stilgefühl oder ästhetisches Empfinden, oder wie man will und'dies wird sich stetig und beharrlich sträuben, Unechtes hinzunehmen, narkotische Ver- gnügungen zu suchen, die dann von selbst absterben und besseren Platz machen. Untrüglich und unbetrüglich ist ein solcher Mensch in allem Tun.
Dann werden nicht mehr so viele im Kreise rennen oder als ewige Hcimatsucher auf der Erde umherirren, sondern in sich selbst werden sie den Kern alles Friedens und alles Gedeihens gesunden haben. Dann ist kein Augenblick des Besinnens nötig, ob dies recht ist oder jenes, sondern sic werden ganz Kar und genau wissen, waS recht ist und nach ihrem Kaien, bestimmten, das beste fördernden Willen werden sich Dinge und Menschen richten, denn sie warte» nur darauf.
(Schluß solgt.)