Wenn ich Ihnen aber sage, daß ichs will!"Unmög­lich, großer Kaiser ! In alle Teile Deines Reiches sind, bis ans Weiße und ans Gelbe Meer, Depeschen geschickt; alle Behörden kennen in dieser Stunde den Beschluß ihres Herrn: alle Vorberechnungen, die das Gelingen des Pla­nes sichern sollen, sind unwiederruflich getroffen." Diese überflüssige Eile! Als ob man solchen Schritt nicht reiflich überlegen müßte! Konnten Sie nicht war­ten?"Ich hatte die Unterschrift meines gnädigen Gebieters und durfte nicht säumen. Jede Zögerung hät­te mich Landesverrat gedünkt."Unterschrift! Tie kann der Kaiser doch zurücknehmen. Me Treuesten schwö­ren drauf, daß wir morgen die Revolution haben werden. Das haben wir dann Ihrer ganz grundlosen, ganz unge­rechtfertigten Hast zu danken!"Das Land wird mor­gen ruhiger sei», als es heute, als es seit langen Mo­naten war. Eurer Majestät Umgebung verfügt nicht über das hier gesammelte Nachrichtenmaterial, braucht für Euer Majestät Sicherheit aber nichts zu befürchten. Mein Kopf mag fallen, wenn meine Zuversicht trügt!"

So sicher sind Sie Ihrer Sache?"So sicher!"

Und übernehmen die volle Verantwortlichkeit?" Mit ruhigem Gewissen."

Nikolai Alexandrowitsch streckte sich aufs Lager. Und träumt, nlit noch wachem Auge, ein Minister könne ihn, der als Autokrac geehrt sein will, ein von seiner Laune erhöhter Diener ihn von der Verantwortung entlasten... Ohne Selbstherrscher kann aber Selbstherrschaft nicht dauern.

N« Mchüu.

Wie man Hetzen muß, um ja deu Konsumenten die Augen zu öffnen, das zeigt folgende Auslassung des Bayer. Vaterland". Dieses schreibt:

Ein intelligenter Landwirt ließ sich neulich in München in einem erstklassigen Restaurant ein Beefsteak mit Ei geben, kostete 1.10 Mark und wog 1/4 Pfund. Darnach berechnete er, was ein Ochse mit 10 Zentner kosten würde und brachte heraus 4400 Mark. Trotz der hohen Viehpreise bekommt aber der Bauer für einen solchen Ochsen höchstens 500 Mark. Also 3900 Mark beträgt die Summe, welche zwischen dem Verkäufer dieses Ochsen und dem Gast des betreffenden Restaurants verdient wird. Die­ses einzige Beispiel sagt mehr, als eine ganze Bib­liothek, wo die eigentlichen Fleischwucherer sitzen."

Dazu bemerkt die U. Ztg.: Die Ochsen desintelli­genten" Landmanns bestehen offenbar alle aus 10 Zent­ner zubereiteten Beefsteaks mit den dazu gehörigen Eiern. Haut, Knochen, Eingeweide usw. führen diese Ochsen nicht. Ein solcher Blödsinn steht natürlich nur in einem Zentrumsblatt. Dessen Leser sind dafür reif.

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Immer wirdtz schlimmer. In Worms haben infolge der hohen Fletschprei'e einige kiei. nere Metz»ec ihr Geschäft schließen müssen: lecks lind sie nicht in der Lage, die hohen Einkaufspreise zu zah» len, teils habnr ihre Kunden drn Fletschgenuß wesentlich eingeschränkt.

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Die Versorgung Deutschlands mit Vieh.

An den Reichskanzler sind soeben in Betreff der Ver­sorgung Deutschlands mit Vieh und Fleisch erneute Forderungen vom Vorstand des Deutschen Flei­scherverbandes gerichtet worden. Diese haben nach der Allg. Fleischerzeitung." folgenden Wortlaut:

1) Zulassung des dänischen Rindviehes unter den- . selben Bedingungen wie des österreichischen (Abschaffung ^ der Quarantäne und Tuberkulinprobe); 2) Zulassung der ! Rindvieheiufuhr aus Holland; 3) Zulassung^eines Schwei- ^ nekontingents n) aus Frankreich für die Städte Straß- ! bürg, Metz, Hagenau und einige größere badische Städte, l d) aus Holland für die Schlachthofstädte der Regierungs­bezirke Düsseldorf, Köln und Aachen, e) aus Dänemark für die Schlachthofstädte an der Nord- und Ostseeküste.

Nach Aufdeckung der ekelerregenden Zustände in den nordamerikanischen Exportschlächtereien wird weiter ge­fordert:

1) Die Einführung des Deklarationszwangs für aus­ländisches Schmalz und Speisefett und solche Waren, zu deren Fabrikation diese Verwendung finden, 2) das Ver­bot der Einführung von Faßfleifch, 3) das Verbot der Ver­wendung ausländischen Büchsenfleisches für Heer und Ma­rine und auf Seeschiffen.

Tages-KtzrssiK.

Berlin, 7. Sept. Soweit übersehen werden kann, hat die Fahrkartensteuer im abgelaufenen ersten Monat ihrer Einführung dem Reiche erhebliche Summen gebracht. Große Bahnhöfe haben an 50 000 und mehr Mark abzuführen. Das Ergebnis wird Wohl erst in ei­nigen Tagen festznstellen sein.

Berlin, 7. Sept. Die Nordd. Allg. Ztg. warnt besonders die des Italienischen unkundigen jungen Deut­schen, bei der Ankunft in Mailand unbekannten Rat­gebern, die sich als Landsleute einführen, zu folgen, da es sich dabei jedesmal um Betrügereien handle. Das Opfer werde in zweifelhafte Wirtschaften geführt, dort betrunken gemacht und ausgeraubt.

Berti«. 8 Sept. In Leipzig ist heute der Ver­band Stag deS deutsch-österreichischen Al­penvereins eröffnet worden.

Hamburg, 8. Sept. Das VollschiffRotenbeck", das anfangs Januar nach Australien ausgelaufen ist, gilt mit der 36 Mann starken Besatzung als verschollen.

Lübeck, 7. Sept. Die Regierungen von Mecklen- berg-Schwerin und Strelitz untersagten die Abhaltung des sozialdemokratischen Parteitages für beide Großherzogtümer. Der Parteitag findet nunmehr hier statt.

Breslau, 7. Sept. Aus dem Gandaner Exerzier­platz fand heute vormittag von halb 9 Uhr ab die große Parade des manövermäßig verstärkten 6. Armeekorps unter dem kommandierenden General, General der In­fanterie v. Woy rsch, statt. Der Parade wohnten an der

Kaiser, die Kaiserin, der Kronprinz und der König von Sachsen.

AuS Buben, 7. Sept. Tie Badenser aus Amerika überreichten dem Großherzog in Mainau eine kostbare Truhe, die eine Huldigungsadresse enthielt- Un­ter den Gratulanten befinden sich einige Achtundvier­ziger. Das Großherzogspaar dankte ergriffen. Aus Anlaß der Jubiläen sind eine große Anzahl von Aus­zeichnungen verliehen worden.

München, 7. Sept. Im Anschluß an die Mittel­standsvereinigung in Hannover wurde am Donnerstag t Abend eine Mittelstandsgruppe gegründet.

! München, 8. Sept. Der Prinzregent hat an den j Großherzog von Baden anläßlich seines 80. Geburtstages l (9. Sept.) ein Telegramm gesandt, in dem er in herzlichen Worten seinen Glückwunsch zum Ausdruck bringt.

Nürnberg, 7. Sept. Der Magistrat hat heute mit­geteilt, daß die Abrechnung des Baurats Seeling für den Theater neu bau eine weitere Ueberschreitung der Kosten um 275 000 Mark ergibt. Im Jahre 1904 waren schon 400000 Mk. Ueberschreitung bewilligt worden.

Bamberg, 8. Sept. Die Schürrfungsarbeiten auf dein Hohenfeld Plateau haben ein vorzügliches Ergebnis geliefert. Das ganze Gebiet von Bamberg bis zum Mit­telgau soll reiche Erzschatze enthalten.

Wien, 7. Sept. Der General der Kavallerie,- der frühere Landeschef von Bosnien, Johann Freiherr v. Appel, der bei der Schlacht von Solferino den Maria-- Theresienorden erwarb, ist heute in Gradiska, 80 Jahre alt, gestorben.

Rom, 8. Sept. Der Pater Franz Xaver Wernz, ein Deutscher ist zum Jesuitengeneral erwählt worden. Wernz war zuvor Rektor der Gregorianischen Universität.

Bovalino, 8. Sept. Auf der hiesigen Station sind zwei Personeuzüge zusammengestoßen. 24 Perso­nen sind verletzt, 4 davon schwer, der Zugführer liegt im Sterben.

Paris, 7. Sept. Die in den letzten Tagen hier stattgefnndene B i sch 0 fs ko n f er e uz ist nunmehr be­endet. Trotzdem der Presse über die Verhandlungen keine Mitteilungen gemacht werden sind, weiß man doch, daß die Bischöfe keine bindenden Beschlüsse gefaßt ha­ben; sie haben sich darauf beschränkt, mit Bezug auf das Inkrafttreten des Trenn nngsgesetzes eine Rechts­verwahrung enthaltende Maßregel zu ergreifen.

Paris, 9. Sept. Als Beschluß der Bischosskon- serenz fand gestern inNotre Dame" ein feierlicher Gottesdienst statt, wobei ein Bischof erklärte, daß die Bischofs- konfe enz einem dem Konkordat ähnlichen Vertrag auf­stellt habe, der in friedlicher Weise die Beziehung des Staats zur Kirche regle. Dieser Vertrag, sowie die Stellung der Bischöfe gegenüber dem Trennungsgesetze wird auch das Parlament beschäftigen. _

Infolge des Genusses giftiger Pilze starb in Mannheim die 26 Jahre alte Frau des Möbelhänd- lers Abraham Sperber.

Aus Bruchsal wird gemeldet: In einer Sandgrube bei Heidelsheim wurden 3 Personen von abstürzrnden Erbmassen verschüttet. 2 Personen sind tot, die 3. wurde schwer verletzt.

Im Forstenrieder Park in München stieß ein mit vier Personen besetztes Automobil mit einem Hirsch zusammen, daß die sämtlichen Insassen aus dem Wageir geschleudert wurden. Eine Dame wurde nach denM. N. N." bedeutend verletzt und mußte in eine Heilanstalt verbracht werden. Zwei Personen sind leichter verletzt. Ter Chauffeur kam mit dem Schrecken davon.

Ter Büttnermeister B. Wenkheimer und seine Frau in Kitzin gen erkrankten nach dem Genuß von Schwämmen. Der Mann starb verflossene Nacht, die Frau liegt im Sterben. Tie 17jährige Tochter des Ehe­paares entging durch einen Zufall dem gleichen Schicksal. Sie war dem zum Manöver eingerückten Militär nachge­laufen und hatte dabei das Essen verpaßt.

In Hohenstein bei Zwickau wurden fünf Häuser nebst Nebengebäuden und in Olbernhau Vie Seffert- sche Holzwarenfabrik, die 500 Arbeiter beschäftigte, ein Raub der Flammen.

Bei dem Bahnbau Boppard-Kastellaun ist wieder ein Tunnel eingestürzt, als man die Holzrüstung zur Ausmauerung entfernen wollte. Menschen wurden nicht verletzt.

Aus Bremen wird berichtet: Entgegen anderen Nachrichten meldet ein derWeserztg." zur Verfügung gestelltes Privattelegramm der hiesigen Firma Pflüger u. Hackfeld, daß in Hawai kein Erdbeben vorgekom­men ist.

Durch Zusammenbruch eines Holzgerüstes in einer Gypsgrube wurden im luxemburgischen Orte Heisd 0 rf zwei Arbeiter getötet.

Bei Cuk Hafen ist durch Scharfschießen der Artil­lerie ein großer Heidebrand entstanden. Das Mili­tär unterstützt die Löschungsversuche.

Aus Salzburg wird gemeldet: Ein Wiener Tou­rist stürzte vor den Augen seiner Frau am Sonnblick in eine Gletscherspalte und wurde schwer verletzt.

Der Pariser Schnellzug stieß bei der Einfahrt in den Hafen von Dieppe so heftig auf den Prellbock, daß zahlreiche Reisende, welche im Aussteigen begriffen waren, auf den Bahnsteig stürzten. An 20 Personen erlitten Verletzungen.

Aus Warschau wird gemeldet: Im Jnvalidenstift Kalvaria bei Warschau wurden 7 Insassen des Stiftes von einem tobsüchtigst alten Mann mit der Axt getötet.

Aröeiterkervegungen. j Mannheim, 7. Sept. Der Streik in den Stre- j belwerken ist nach vierwöchiger Dauer beendet. Die ! Arbeitszeit beträgt nach der unter Mitwirkung des Geschäfts­führers des Jndustriellenverbandes zustande gekommenen Ver­einbarung 10 Stunden, ohne daß der Tagesverdienst der im Stunvenlohn beschäftigten Arbeiter gekürzt wird, j Oberfteiv, 7. Sept. Sämtliche Anstreicherge- Hilfen haben heute die Arbeit niedergelegt. Sie ? verlangen Lohnerhöhung und Verkürzung der Arbeitszeit. , London, 7. Sept. Der Ausstand der Arbeiter in

' den Kohlenbergwerken von Wales wird bald bc- i endigt sein. Der größte Teil der nicht organisierten Ar- ! beiter hat sich dem Bergarbeiterverbande angeschlossen.

Kur tn Rußland

Das Todesurteil des Generals Min.

Das Zentralkomitee der sozialrevolutionä- ren Partei macht durch ein Flugblatt bekannt, daß General Min auf das Urteil der Partei hin getötet wurde.

- General Riemanu, der gleichfalls an der Moskauer Straf- j expedition beteiligt war, verließ nach Blättermeloungen i eilig seine Wohnung, als er von dein Attentat auf Ge- f uera! Miun erfuhr, und begab sich ins Ausland.

^ Drohungen,

s DerNowoje Wremja" wird aus Sewastopol te- ! legraphiert: Infolge umlausender Gerüchte, daß auf den f Jaltaer Generalgouverneur Dumbadse ein Attentat ae-

- plant sei, erklären die Offiziere des kaiserlichen Gutes Li- : vadia durch "die Presse:Wenn auf den Generalgouver- s neur Dumbadse oder irgend wen aus dem Regiment ein ' Ueberfall gemacht werden sollte, so werden zuerst die Füh- > rer gewisser Parteien dafür mit dem Leben zu büßen ! haben."

z Gegen die Regierungsorgane.

In der Ortschaft Nikowskoja (Kr. Garew) ver­suchte ein Volkshausen einen verhafteten Gemeindeälte- ! sten zu befreien, nahm den Landeshauptmann fest ! und demolierte die Wohnung des Landeskommissärs,

! der sich versteckt hatte. Dann plünderte die Menge einen

- Waffenladen. Die Ortschaft ist vorläufig ganz ohne

i Schutz, da die aus Astrachan entsandten Kosaken erst am ! Sonntag eintreffen können.

! Ein Mord,

i In der letzten Nacht wurde ein Gendarmerieoffi- ! zier in einem Wagen der Straßenbahn ermordet; i zwei wie Arbeiter gekleideten Männern, die der Tat ver- l dächtig sind, gelang es, zu entkommen, i Geldbries verloren!

! Ter Petersb. Geheimpolizei wurde zur Anzeige ge­bracht, daß au der Grenze in Eydtkuhnen ein mit der übrigen Korrespondenz gehender Geldbries mit 7800 Mark in Verlust geriet, der an das deutsche Generalkonsulat adressiert war. Dieses hat eine Geldbelohnung für die Ermittlung des Diebes ausgesetzt.

10 7000 Rubel gestohlen.

Aus Wladiwostok wird gemeldet: Auf der Kasse des 36. Regiments erschienen 3 Angehörige des Regincents 1 Offizier und 2 Soldaten um 107 000 Rubel in die Bank abzuführen. Später stellte es sich heraus, daß ein Raub, des Geldes vorlag, den die drei in der Verkleidung der Regimentsnnisorm unternommen.

Die Ermordung des Prob ft es Z i m m e r m a n n.

Ueber die bereits gemeldete Ermordung, des Prob- stes Zimmermann in Lenuewarden nebst Frau sind nachstehende Einzelheiten bekannt geworden: Am ersten Septenrber Abends gegen 9 Uhr erschienen im Pastorat drei anscheinend gut bewaffnete Männer und verlang- ^ ten den Probst zu sprechen- Derselbe war jedoch nicht zu Hause, sondern nach Wenden gefahren, um einen Sohn in der wiedererösfneten Landesschule zu Birkenruh un- ' terzubringen. Als die Banditen das vernahmen, dran­gen sie ins Pastorat, besetzten unbemerkt die Eingänge und hielten die Pastorin in einem der Hinteren Zim­mer fest. Einige Zeit darauf kam Probst Zimmerncann zurück und trat, ohne etwas Böses zu ahnen, durch den Haupteingang ins Haus. Während er nun die Treppe hinausschritt, wurden aus ihn eine Anzahl Revolverschüffe abgefeuert, die ihn alsbald tot niederstreckten. Tie Pa­storin hörte den Lärm, riß sich von ihren Wächtern los und stürzte nach vorne. Wie sie den Hausflur errmcht hatte, wurden auf sie ebenfalls Schüsse abgegeben, unter denen sie tot zusammenbrach. Geraubt haben die Mör­der nur eine goldene Uhr und. einige Wertsachen,.

Aus MüMeMverz.

Dienstuachrichtcn. Die erbetene Dic^ stenilZsss un erteclt: Dem Postassistenten Giönnvoid in Bovfinge-k und dem Assistenzarzt Dr. Hözg bei der Heilanitatr Schussemied.

Zum Evaug. Kirchesgemeindegesetz und zum Karh. Pfarrgemeindegesctz hat das K Ministerium des Kirchen- und Schulau seas b.reüs die erfinde,ltchen Voü- zugsversügungen erlaßen. Das Gesetz betr. die Gewer­be - und H a n d e l s s ch u l e n hat die kgl. Sanktion erhalten.

Stuttgart, 7. Sept. Eine Probeverbrenn- nng fand heute Nachmittag im Krematorium in An­wesenheit zahlreicher Mitglieder der bürgerlichen Kolle­gien sowie mehrerer Regierungsvertreter statt. Hofrat Dr. Deahna begrüßte namens des Vereins für Feuer­bestattung die Erschienenen, worauf sofort die Kremation von verschiedenen, in einem Zinksarg befindlichen Pferde­teilen im Gewicht von 150 Pfund (Knochen, Muskeln und Weichteile) begann. Der für den Betrieb bestimmte Apparat stammt aus der Fabrik der Gebrüder Beck in Offenbach a. M. und ist ein sogenannter Klingenstierna- Beck-Feuerbestattuugsapparat. Ingenieur Ratz erläuterte während des Verbrennungsprozesses in sehr anschauli­cher Weise den ganzen Apparat. Professor Wilh. Schot­ter, der Erbauer des Krematoriums, gab hierauf noch eine längere Erklärung über die allgemeine bauliche An­lage und die in Aussicht genommenere innere Ausstatt­ung und bemerkte zum Schluß seiner Ausführungen, daß auch die Anlage eines Urnenhains nach Fertigstell-, ung des Gebäudes vorgesehen sei.

Cannstatt., 7. Sept. Die Versteigerung der Plätze für Schaubuden, Karussells rc. über das diesjährige Volks­fest fand heute vormittag auf dem Wasen statt. Unter lebhafter Beteiligung wurde für den laufenden Meter je nach der Lage 2050 Mark erlöst. Die 4 Plätze für Ring- und Plattenwurfspiele waren besonders be­gehrt, man bezahlte für je 6 Meter Platz 350530 Mk. Tie höchste Platzmiete bezahlte ein Dampskarussellbesitzer und zwar für 58 Meter 2030 Mark. Gut vertreten sind dieses Jahr Kinematographen, von denen nicht weniger als 6 erscheinen werden, außerdem Dampfkarussells,.