mit von der Partie sein: teils mit Absicht, teils ans Kurzsichtigkeit begünstigt sie das Anwachsen des Kapitalismus, und seit Singer die „Tagwacht" angekauft hat und seit Heymann und andere dafür sorgen, daß die sozialdemokratische Politik in Stuttgart sich nicht zu weit von der Singerschen entfernt, wird die Sozialdemokratie in Württemberg zwar nm die Mandate mit der Volkspartei kämpfen, und vor dem Volk den Radikalismus herauskehren, aber in der Kammer nie die volksparteiliche Politik ernstlich durchkreuzen; das Paßt schon gar nicht zum süddeutschen Milieu, wo der Liberalismus Krethi und Plethi ist."
Tieft Aeußerungen lassen erkennen, daß der Verstand des Volksblattes sich gegenwärtig zur Läuterung im Feg- ftuer befindet. Die Sachlichkeit ist aber noch ein Stockwerk tiefer geraten und man sucht mit persönlichen Ausfällen die eigene Schande zu verdecken. Wenn die Mgeordneten Mayser, Käß, Leibfried, Henning pnd Betz im Landtag sitzen, dann beziehen sie daraus keinen Geschäftsgewinn, für den Abgeordneten Gröber von der kapitalschwachen Zentrumspartei aber wird in Heilbronn schon seit 10 Jahren ein Stellvertreter unterhalten, den Württemberg bezahlen muß! Der Artikel schließt mit einigen saltomortalen Trugschlüssen, die beweisen sollen, daß die Landwirtschaft Unter der volksparteilichen Begünstigung des Verkehrs wotleiden werde! Dabei muß das Blatt in einer leisen Anwandlung von Wahrheitsliebe bekennen, daß auch die Bolkspartei ihrerseits die Staatsbeiträge für die Landwirtschaft bewilligt hat! Wenn das den Lesern des Zentrumsblattes die Augen noch nicht öffnet, dann sind sie einer besseren Erkenntnis für immer verloren
Erfatzgeschäfr und geistige Krüppel. Wie man hört, haben sich die höheren Militärbehörden mit dieser Materie beschäftigt und sind zu einer vorläufigen Entscheidung dahin gekommen, daß nicht nur bet Leuten, die aus Hilfsschulen entlassen find, sondern überhaupt auf die geistige Qualität der Auszuhebenden sowohl bet dem Ersatzgeschüft, als auch in der Rekrutenzeit die größte Aufmerksamkeit seitens der Arrzte und des ansbildenden Personals zu richten sei, und daß die Mitwirkung der Schulen resp. der Lehrer, insofern sie Hinweise in der beregten Richtung zu geben vermögen, gern zu benutzen sei. Eine Entscheidung könne aber nur von Fall zu Fall geschehen.
2«. Deutscher Glasertag. Im Stadtgartenfaal in Stuttgart begann Sonntag vorm, der Verbandstag der deutschen G l as erinn ungen, der aus allen Teilen Deutschlands sehr zahlreich besucht ist. Als Vertreter der K. Zentralstelle für Gewerbe und Handel wohnte Reg. Rat Dr. Bechtle den Verhandlungen bei; für die Stuttgarter Handwerkskammer war deren stellvertretender Vorsitzender Metzgermeister Häußermaun anwesend. Nach den üblichen Begrüßungsreden wurde in die Verhandlungen eingetreten, wobei zunächst R ö h ltch - Berlin den Geschäftsbericht zur Kenntnis brachte. Der Verband umfaßt hiernach zurzeit 31 Innungen mit 2931 Mitgliedern, außerdem 263 Einzelmit- glieder. Die sonstigen Gegenstände der Beratungen betrafen in der Hauptsache innere Verbandsangelegenheiten. Zu erwähnen ist ein Antrag, der nach längerer Erörterung zum Beschluß erhoben wurde, wonach sofort alle vorbereitenden Schritte zur Gründung von Arbeitgeberverbänden für das gesamte Glaserhandwerk unternommen werden sollen. Ein weiterer Beschluß bezieht sich auf die Submissionsbedtngungen, die für das Glasergewerbe in zweckentsprechender Weise aus- gearbeiiet werden sollen.
Stuttgart, 16. Juli. Die beiden Standbilder König Karls und König Wilhelm I. wurden heute vormittag auf der König - Karlsbrücke in Cannstatt in Anwesenheit des Ministers des Innern v. Pischek feierlich enthüllt. Der Schöpfer der beiden Standbilder, Bildhauer Kiemlen überfeine Kunstwerke mit einer kurzen Ansprache den,staatlichen Behörden, worauf Minister Dr. Pischek in längeren Darlegungen erwiderte, worin er betonte, daß die beiden trefflich gelungenen Standbilder ein Erinnerungszeichen bilden möchten für die segensreiche Regierungszeit der beiden Könige Wähelm I. und Karl. Der Bildhauer erhielt die goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft.
Göppiugeu, 16. Juni. Wie die Göpp. Ztg. hört, hat Präsident v. Mosthaf die Annahme der Landtagskandidatur für den Bezirk Göppingen mit Rücksicht auf seine starke dienstliche Inanspruchnahme endgültig und grundsätzlich abgelehnt.
Heideuhetm, 16. Juli. Am Sonntag hatten sich auf Einladung seitens der Deutschen Partei auf dem schön gelegenen Buigen bei Herbrechttngen eine große Anzahl national und freigesinnter Bürger und Bauern des Bezirks eingefunden um das Werk der Verfassungsreform zu feiern. Nach der Begrüßung der Versammlung durch Lehrer Borst erläuterte Otto Ketnath-Stuttgart in klarer und sachlicher Weise das Verfassungsrsformwerk unter Betonung, daß sämtliche Abgeordneten mit Ausnahme derjenigen der Zentrumsfraktion die Verfassungsänderung angenommen haben. Dr. Fetzer-Heidenhetm sprach über die Stellungnahme unseres Landes zum Reich. An den König wurde folgendes Telegramm abgesandt: „Eurer Majestät unserm geliebten König spricht die große Versammlung von Bürgern und Bauern des Bezirks Hetdenheiw, die, von der Deutschen Partei geladen, heute auf dem Buigen das Gelingen der Berfassungsreform feiert, von ganzem Herzen warmen Dank und ihre Freude über dieses Werk aus. Wir und uns alle wohl bewußt, daß wir das Gelingen neben der Einmütigkeit fast der ganzen Abgeordnetenkammer und dem schließltchen erfreulichen und einstimmigen Entgegenkommen der Kammer der Standesherren vor allem dem
Eu Eintreten Eurer Majestät verdanken. Hie gut Württemberg, alleweg! Heil unserm König!" — Die Antwort des Königs lautet: „Seine königliche Majestät lassen für die im Namen der Versammlung auf dem Buigen ausgesprochenen anhänglichen und ergebenen Gesinnungen ireundlichst danken. Der KabinettSches v. Gemmingen.
Rottweil, 16. Juli. Der Schwarzwaldverein hat zum erstenmal ein Landesfeft abgehalten, das vom ^ 7 , 7 - 16 . in unserer Stadt stattfand. Es waren etwa 200 Teilnehmer erschienen.
Am Samstag abend wurde in Stuttgart der wegen mehrfacher Betrügereien verfolgte Georg Wen
zelburger von Wittlingen festgenoinmen. Bei der Festnahme machte er den Versuch, sich zu vergiften. Sofortige ärztliche Hilfe bewirkte, daß er sich außer Lebensgefahr befindet.
In Stuttgart wurde in der Nacht zum Sonntag ein Hausbursche in der Reinstr. aus Anlaß von Streit- nnd Schlaghändeln in beide Schultern und in den Kopf gestochen. Der Täter ist ermittelt.
In Jmmenhansen bei Tübingen ist bei einem abseits des Orts gegen Gomaringen zu gelegenen Molkereibesitzer eingebrochen und ein größerer Geldbetrag in 20 Markstücken gestohlen worden. Zn der Nacht darauf versuchten die Diebe im Schulhans einzubrechen, sind aber verscheucht worden.
In Bopfingen OA. Neresheim ist in der Leim- fabrik von Metzger Feuer ausgebrochen. Das Wohnhaus und ein kleiner Teil der Fabrik konnten gerettet werden.
Bet der Ausfahrt zum Sängerfest am Samstag nach Herrentierbach, kippte der von 22 Mann besetzte Gesellschaftswagen von Langenburg in dch: Nähe von Atzenrod um, wodurch 2 Mann schwer verletzt wurden. Die übrigen kamen mit leichten Verletzungen davon.
Dem sog. „Oberbauer" in Hossteck . Steig bei Geislingen kam letzter Tage ein Barbetrag ovn angeblich über 400 Mark abhanden und zwar stehen ein paar noch schulpflichtige Knaben im Verdacht, in das Bauernhaus eingestiegen zu sein und sich das Geld angeeignet zu haben.
KerichtsjaaL.
Berlin, 16. Juli. Aus Breslau meldet die Voss. Zig. Die Brest. Zkg teilt mit, daß die der Staatskasse zur Last fallenden Kosten im Prozeß des Majors a. D. v. Zander sich auf über 60000 M. belaufen.
vermischtes.
Die Judenmetzelei in Bjelostok.
Ein Augenzeuge schildert einzelne Vorgänge, die sich einen Tag nach den Judenmetzeleien auf demBje- lostoker Bahnhof ereignet haben, in folgender Weift:
Der Warschauer Schnellzug wird angemeldet. Das Bahnhofsgebäude und der Bahnsteig sind vom Militär besetzt. Der geräumige Wartesaalzwei- 1er Klasse ist mit Offizieren angefüllt. Auf dem Platz vor dem Bahnhofsgebäude stehen Soldatenposten, berittene Kosaken galoppieren vorbei. Weiter auf dem Wege nach der Stadt ein Hausen lauernder Mitglieder des „S ch w ar- ze n Hunderts" in Eisenbahnermützen. Ter Zug läuft ein. Drei jüdische Reisende werden von den Wachtposten durchgelassen. Kaum haben sie einige Schritte getan, als die falschen Eisenbahner sich auf sie stürzen, sie mit Lassos einfangen und zu. Boden zerren. Auf die hilflos Daliegenden regnet es Steine, Knüppel, Eisenstangen, bis sie sich in blutige Breimassen, die in ihrem Blute schwimmen, verwandelt haben- Zwei sind lautlos unter den Schlägen zusammengebrochen, der Dritte, der etwas stärker zu sein scheint, ist noch nicht tot und wälzt sich in einer Blutlache. Plötzlich weichen die Mörder zurück ; ein Wachtposten nähert sich dem Tatort. Der S o l- dat bleibt eine Weile über dem noch zuckenden Opfer der entmenschten Meuchelmörder stehen, schüttelt schließlich den Kopf und geht ohne ein Wort zu sagen auf seinen Posten zurück. Der Verwundete versucht mit der letzten Anstrengung seinen Kops zu heben. Da tritt aus der zurückgewichenen Mörderbande ein zerlumpter großer Kerl hervor. Er schwingt einen gewaltigen Pflasterstein in seiner blutigen Faust. Der Stein saust ans den Schädel des Unglückseligen, daß blutiges Gehirn aufspritzt. Dieses geschieht vor den Augen, der im Wartesaal zweiter Klasse versammelten Offiziere, eines Priesters und noch einiger Reisenden (Christen), die mit Entsetzen das grausige Schauspiel verfolgt haben.
Nach einiger Zeit kommt ein Einspänner über die Straße gefahren. Die drei Leichen, die von den Mördern nochmals genau untersucht und betasttet wurden, lädt der Kutscher ans. Die drei Blutlachen ans dem Bahnhofsplatz werden mit gelbem Sand zugeschüttet. Unter den falschen Eisenbahnern entsteht ein lebhafter Wortwechsel. Die den Toten bei der letzten Revision geraubten Taschenuhren, und Portemonnaies gelangen zur Verteilung. — Und wieder dasselbe Bild: Wachtposten, vorüberreitende Kosaken, und im Hintergrund lauernde Mörder in Eisenbahnermützen, bis der nächste Zug angemeldet wird, und wieder zwei jüdische Reisende, die von den wachthabenden Soldaten auf den Bahnhofsplatz durchgelassen werden, wo sie dasselbe Los erwartet, wie die drei vorherigen.
OauveL und Kolkswutschall.
RcichSbank. Am 1. August ds IS wird in Staßfurt eine Reichrbanknebenstelle eröffnet werden.
Reichs bank. Am "<>. August ds. Js. wird in Menden (Bez. Arnsberg) eine Reichsbanknedenstelle eröffne! werden.
Ueber den Rentlinger Weinbau schreibt der Reutl. Gen.- Anz. in einem Eingesandt: „Indem zum Henrigen Jahrgang die Be- käwpsungsmiitel der Krankheiten der Weinberge fast ganz versagen und somit ein Ertrag von Wein in den meisten Lagen als vernichtet zu betrachten ist und auch das Fruchtholz aus das nächste Jahr durch Abfallen des Laubes nicht zur Reife kvmmt und daher das folgende Jahr ebenso einen Ertrag nicht liefern kann, ist der Weinbau bet uns auf dem Stadium der Unmöglichkeit angekommen. Wenn man die teuren Unterhaltungskosten der Weinberge in Bctrrcht zieht und wahrscheinlich aus eine Reihe von Jahren keine Erträge in Aussicht stehen, so besteht die Ueberzeuguug, daß durch gründliche Kulturvcränderung, durch Anpflanzen von Frucht. Klee und Anlage von Bäumen, je nachdem die Lage sich dazu eignet, einigermaßen Abhilfe geschaffen werden könnte In unseren Weinbergen sind vielfach mangelhafte Fahrwege und teilweise nur Gehwege Vorhände die für Kulturoeränderung ganz hinderlich sind. Es wäre deshalb sehr erwünscht, wenn von der Stadtbehörde Wandel durch Zuiahrtswege geschafft würde, da Betriebe ohne Ertrag ans die Dauer nicht gehalten werden können.
Bereinigte Uhrenfabriken von Gebr. Junghans und Thomas Haller AG. Schramderg, 13 Juli. In der heutigen Sitzung hat der Aussichtsrat beschlossen, der am 1l. Sept. zu haltende» Generalversammlung die Verteilung einer Dividende von 8 Proz. vorzuschlagen. Nach den Abschreibungen (242 322,05 Mk) beträgt der Reingewinn 428016.80 Mk. Nach Dotierung de» Reservefonds und nach Abzug der Tantiemen und Remunerationen verbleibt ein Vortrag von 13 306 Mk. Nach den Berichten des Vorstands ist der Rückgang in dem Ergebnis auf das bisher andauernde Sinken der Verkaufspreise bei steigenden Löhnen und Rohmaterialpreisen zurückzuführen, welche Umstände insbesondere bei den billigen Schwenninger
Massenartikeln nachteilig wirkten. In dem ersten Quartal des lausenden Betriebsjahrs hat sich der Umsatz, der auch im Jahr 1905/08 beträchtlich gestiegen war, wiederum gehoben, und da gleichzeitig die längst vorhandenen Bestrebungen innerhalb der Branche zu einer mäßigen Erhöhung der Verkaufspreise geführt haben, können die Aussichten für die nächste Zukunft ai» nicht ungünstig bezeichnet werden.
Württ. Cattnnmanufuktur. Heidenheim ad. Brenz, 13. Juli. In der heute gehaltenen Sitzung de» Aufsichtsrats wurde wurde nach dem Antrag der Direktion beschlossen, der Generalversammlung die Verteilung einer Dividende von 20 Proz. als Ergebnis des abgelaufenen Geschäftsjahrs vorzuschlagen.
Stuttgart. (La »des Produktenbörse. Bericht vom 9. Juli. Mitgeteilt von dem Vorsitzenden Komm. Rat Fritz Kreg- linger.) Fortgesetzt ungünstige Witteruugsverhältnisse verzögern die Einheimsung der Ernten überall und lassen trotz vorgerückter Jahreszeit nicht einmal ein annäherndes Urteil über den Ausfall der Quantitäten und Qualitäten zu; die Berichte der Exportländer lauten deshalb auch so widersprechend, wie selten zuvor. Das Angebot ist klein und zurückhaltend, die Forderungen erhöhten sich gegenüber der letzten Berichtswoche um 30 - 30 Pfg. pro Ivz Kilogramm, ohne jedoch bewilligt zu werden, weil der Absatz noch immer keine große Besserung ausweist. Tendenz ruhig aber fest. — Wir noti-ren per 10g Kilogr. frachtfrei Stuttgart je nach Qualität und Lieferzeit: Weizen, Württemberg. 00.00-09.00 Mk fränkischer 00.00—00.00 M: Rumänier 19.SS-20.25 Mk.. Ulka 30.50 -21 25 Mk.. SaxonSka 20.78-2!.- M, Rostoff Azima 2l.C0-21.25 M. Laplata 20.28 bis 21.— M-, Amerikaner 20.75 - 2l.L5 M., Kernen, Unierländer 20.—, Dinkel l4—00.00 M. Roggen, Württemberg. 17.80—18.— M.
- Pfg., russischer 17 Mk. 75 bis 18 Mk. — Pfg., Hafer- württemb-rgisch. 17 Mk. 75 Pfg. bis 18 Mk. 60 Pfg., russischer 19 Mk. 25 Pfg. bis 18 Mk. - Pfg., Mais, Laplata 14 Mk. SO Pfg. bi» 14 Mk. 75 Pfg., Mixed 14 Mk. - Pfg. bi, 14 Mk. 50 Pfg. — Donau leicht beschädigt 14 Mk. 60 Pfg. bis 14 Mk. 85 Pfg. Mehlpreise per ico Kilogramm inkl Sack: Mehl Nr. 0: 30 M. bis 31 M.Nr. 1: 28 M. SO Pfg. - 29 M. 50 Pfg. Nr. 2: 27 M.
- Pfg. bis 28 Mk. — Pfg., Nr. 3r 25 Mk. SO Pfg. bi, 36 Mk. SO Pfg., Nr. 4: 23 Mk. — Pfg. bis 24 Mk. — Pfg-, Suppengrie» 30 Mk - Pfg. bis 31 Mk. - Pfg, Klei- 10 Mk. - Pfg. bi, 10 Mk. 25 Pfg.
Gtnttgarl, 14. Juli. Schlachtvieh markt. Zugetriebeu Ochse« 32, Fairen 078, Kalbel« 127, Kälber 084, Schwäne 414. Verlaust: Ochsen 28, Farren 43, Kalbelu 084, Kälber 084, Schweine 368. Unverkauft: Ochsen 04, Farren 36, Kalbeln 33, Kälber —. Schweine 56. Erlös au» '/, Kg. Schlachtgewicht. Ochsen: 1. Qual, ausgemästete von — di» — Pfg., 2. Qualität, von — bis — Pfx, Bullen: 1. Qualität, vollfleischige von 73 bi» 75 Pfg., 2. Qualit. ältere und weniger fleischige von 72 bis 73 Pfg. Stiere und Jungrinder : 1. Qual,, auSgemästete von 88 bi» 87 Pfg., 2. Qual, fleischige von 83 bis 85 Pfg., 3. Qualität geringere von 80 bis 63 Pfg.. Kühe: 1. Qual., junge gemästete von — bis — Pfg, 3. Qual., ältere von 67 dis 76 Pfg,, 3. Qual., geringere von 49 bi» 67 Pfg. Kälber : 1. Qual., beste Saugkälber von 85 bis 87 Pfg, 3. Qual., gute Saugkälber von 6l bi» 84 Pfg., 3-Qualität, geringe Saugkälber von 77 bi» 81 Pfg. Schweine: 1. Qual., junge fleischige von 67 bi» 69 Pfg., 3. Qual., schwere fette von 85 bis 67 Pfg., 3. Qual., geringere Sauen) von 59 biS 61 Pfg. Verlauf des Marktes: mäßig belebt.
Mannheim, 18. Juli. Getreidemarkt. 81 Kil. neuer Bah. Blanka Mk. 00.00, 80 Kil. Bah. Bl. Sem. R. Mk. OÜS 06. 88 Kilo Barletta März-April Mk. 000.00.79 Kl. La Plata Ungarsaat M. 132.60. 60 Kl. Plata Sem Franc. M. 000.09, 80 Kl. R-sari» Santa F. M. Ulka 9 Pud 30 M. 131.00, Ulka 9 Pud 25 M. -0.00,
Ulka 8 Pud 30 M. -0.60, Ulka 8 Pud 35 M. -0.00 Ulka 10 Pnd Mk. -0.00, neuer rum. Weizen 77/78 Kil. 3«/« M. 132.00-000.- neuer rum. Weizen 78/79 Kil. 3°/» M. 133.00, neue Nr.3,hard Mnter Ernte Jan.-Febr. 135/—M. Redwinter neue Ernte. Nov.-Dez. 132 — Ruff. Roggen 9 Pud 10/i6 M. 104.00, Ruff. Futtergerste 58/60 M 100.00, Amerikanischer Mixed-Mai, M. 97.00. Plata-Mai, gelb. R. L Mk. 97.00-000.-, Nordruff. Hafer je nach Qualität Mk. 108.00 bis ISO.— per 1000 Kil». Alle» eit Rotterdam.
Nürnberg, 14. Juli. Offizieller Marktbericht (des Verein» der Nürnberger Hopfenkommissionäre. Wir haben diese Woche bei einer GesamtzufuhS von 300 Ballen einen Umsatz von 803 Ballen; von letzteren sind etwa 450 Ballen zu 80— 45 Mk., 800 Ballen zu 48 - 65 Mk., einige Pöstchen prima zu 70-80 Mk. gehandelt worden. Sogenannte Auspflückhopfen und andere ganz geringe Hopfen erzielte« 16-15 M Abgesehen von dem Vorrücken derQualitäten ist der Preisstand sämtlicher Sorten ein sehr fester. Preise per SO Kilogr.am 14. Juli: Ge- birgShopfen, prima 60—65 M- Markthopfen, prima 40 bis 46 M, do. mittel 30—38 M, do. geringe 18 bi» 25 M, Hallertauer, prima 70 Li» 80 M, do. mittel 38—50 M, do. geringe 35 bis 35 M, Hallertauer Siegel, prima 76-80 M, do. mittel 45—80 M, Aischgründer, mittel 30—36 M, Württemberg« r, prima 80—70 M, do. mittel 30 -4k M, ds. geringe 20—30 M, Badische prima 70 bis »0 M, do. mittel 40-60 M. do. geringe 25-35 M, Spalter Land, leicht« Lagen 30—68 M, Elsäßer, prima 50—65 M, do. mittel 40—45 M. Posener, mittel 40 - 46 M. Für Auswahl au» Partie« wird einig« Mark mehr bezahlt.
Kurzer Getreide-Wochenbericht
der Preisberichtstelle des Deutschen Landwirtschastsrats vom 10. bis 16- Juli 1906.
Die noch unsicheren Einteverhältniffe in Rußland nnd die Zurückhaltung der dortigen Exporteure haben im Auslande «inen b» festigenden Eindruck hervorgerusen, den auch der günstige amtliche Erntebericht der Vereinigten Staaten nicht erheblich zu schwächen vermochte. Auch aus den deutschen Märkten war eine festere Stimmung unverkennbar, zumal der in den meisten Gegenden begonnene Roggenschnitt, namentlich in Südwest-Deutschland, aber auch in Sachsen, Schlesien und Posen durch Niederschläge gestört wurde. Während das Geschäft an deutschen Märkten angesichts guter Erntehoffnungen und schwieriger Verwendung abfallender Qualitäten längere Zeit ruhig gewesen war, hat sich infolge des geringen Angebots während der letzten Woche etwas mehr Unternehmungslust gezeigt, der indes die Abgeber von Brotgetreide mit größter Vorsicht begegnen. Besonders im Roggenhandel führte die Bereitwilligkeit der Mühlen zur Erhöhung ihrer Preisangebote zu, wenn auch bescheidenen Umsätzen in greifbarer und abzuladender Ware. Weizen war zwar weniger fest, immerhin aber durch die festere Stimmung am Weltmärkte und für Roggen beeinflußt, zumal auch hier die erschöpften Mühlenbestünde eine Ergänzung erheischen. Inländischer Hafer wird in guter Qualität andauernd gut bezahlt, während sich die geringen inländischen und russischen Sorten nur schwer verkaufen lassen. In Mais und Fnttergerste entwickelte sich ein recht befriedigendes Bcdarfsgeschäft zu teilweise erhöhten Preisen. Umsätze in Mixed Mats sind bei knappen Vorräten unbedeutend. Der unbefriedigende Mehlabsatz verhindert trotz fehlenden Provinzangebots etne Besserung der Preislage für Mahlprodukte.
Es stellten sich die Getrcidcpreise am letzten Markttag in Mark pro 1000 Kilogr. je nach Qualität, wobei das mehr (-ft) bezw. weniger (—) gegenüber der Vorwoche in () bcigefügt ist, wie folgt:
Königsberg
Weizen
Roggen
Hafer
)
180
(
—
)
145 ,
(-'/«
)
160
(
-2
Danzig
188
(
—
)
143
( -2
)
166
(
—
>
Stettin
182
(
—
)
149
(
)
176
(
—
)
Posen
184
(
—
)
148
( -
)
171
(
—
Breslau
183
(
-1-1
)
153
( -
)
174
(
—
)
Berlin
182
(
-i-1
)
155
( —
i
183
l-ft'/-
)
Magdeburg
17«
(
—
)
159
( -I
)
186
(
—
-
Halle
174
(
-l-l
)
163
( -
)
174
(
—
)
Leipzig
178
c
--
)
166
( -3
)
176
(
—
)
Rostock
168
(
— i/-
>)
ISS
( -2
)
176
(
-fti
)
Hamourg
134
(
—
)
187
( -
)
179
(
—
r
Hannover
178
(
—
)
158
( —2
)
185
(
—
)
Braunschweig
173
(
—
)
161
( -2
)
187
(
—
i
Münster
186
<
—
)
186
( -
)
170
(
—
)
Frankfurt a. M.
139
<
—
)
182'/,
l
—
)
Mannheim
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167
(
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)
Stuttgart
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)
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)
Straßburg
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—
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184
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-
Weltmarktpreise: Weizen: Berlin September 177,50 (-ftl>—) Budapest Oktober 129,65 (-ft2.—) Liverpool September 149,36 (-s-8.15) New-Aork September 180,80 (-ftO.SO).' Roggen: Berlin September 166,35 (-fti,60).