rung Pfarrer Weißgerb.-rS, der aussprach, was die zahl­reich erschienenen Geistlichen in ihrem Innersten bewegte.

MrmLzHKL.

Das Blatt -es Zerrtrmnsabgeor-neten Erz- -erger, der in Biberach erscheinendeAnzeiger vom Oberland" ist, wie milgeteilt, wegen seiner Angrisse auf die Kolonialabteilung nnnmehr unter Anklage gestellt. Der betr. Artikel, der das Blatt dein Staatsanwalt ansgc- liefert har, ist mit L. (Erzberger) gezeichnet und hat fol­genden Worrlaut:

Dass die Truppe entartet, ist selbstverständlich! Müßiggang ist aller Laster Anfang, besonders wenn noch die hohe Besoldung hinzutritt! Was dort unten an Alkohol verbraucht wird ist kaum faßbar! Tie Schnapswirte machen die besten Geschäfte und das internationale Dirnentum ebenso. Tie Ge­fängnisse sind überfüllt, lind zwar nicht mit Schwarzen, sondern mit Weißen. Im Rausch begehen die Sol­daten vielfach Dinge, die sie für ihr Leben unglücklich machen. So auch die Meuterer! Was vielfach an Of­fizieren nach S ü d w e st a s x ik a sich meldete und abgeschoben wird, ist nicht besser. Das Geld der deutschen Steuerzahler wird auch in böser Weise dort verschwendet. Das gesamte Rechnungswesen ist total z n s a m m e n g e b r o ch e n; eine geordnete Ab­nahme der Lieferungen findet vielfach nicht mehr statt. Tie Wechsel auf die Reichshaupikasse werden und müssen ausgestellt werden; sie werden hier auch eingelöst, aber eine Kontrolle darüber, ob diese Waren auch allesamt geliefert wurden, fehlt vollständig. Kapländer sind durch den Krieg Millionäre geworden. Durch das unsinni­ge Hin- und Herjagen der Soldaten und die daraus entstehenden Schwierigkeiten der Verpflegung gibt man nur den Aufständischen neue Lebensfrist; die letzteren sind es, die jeden Weg kennen, die die deutschen Trans­porte einfach wegstehlen, sie an die Engländer verkau­fen und dann wieder Munition erhalten. Sobald sich unsere Soldaten aus dein Süden zurückziehen, und in einigen festen Plätzen konzentrieren, hört der Aufstand auf, weil die Hottentotten einfach verhungern. Der Krieg wird uns noch 100 Millionen Mark kosten! Hof­fentlich aber bleibt der Reichstag fest und bewilligt ein­fach keine Gelder mehr; dann müssen die Soldaten zu­rück. Tie Kolonialabteilung selbst mußte zugestehen, daß von den gesammelten Geldern deutsche Beamte in Berlin Unterstützungen erhalten haben! Bis März 1906 waren 92 000 M. gesammelt worden, davon sind insge­samt nur 42 000 Mark ausgegeben worden; was mit dem Rest geschieht, weiß niemand. Die Kolonialab­teilung hatte bisher bestritten, daß auch Offiziere aus. diesen Liebesgaben Geld erhalten haben, und doch ist es so! Freilich nicht aus dem TiPPelskirchfonds, aber aus dem Wörmannfonds sind an 5 Offiziere Unterstütz- z ringen gegeben worden. Alles in allem! Die Ver- z hältnisse in Südwestafrika sind so, daß nur ein schleuni- j ger Rückzug des größten Teils der Truppen uns vor noch Aergerem bewahren kann, die deutsche Ehre steht tatsächlich auf dem Spiel."

DerAnzeiger vom Oberland' hat nunmehr vor den Schranken des Gerichts Gelegenheit, seine Behaupt­ungen, die übrigens auch vou linksstehenden Blättern als übertrieben bezeichnet werden, zu beweisen.

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Gegen die Erhöhung -es Drtsportos haben verschiedene große Berliner Firmen in der Weise protestiert, daß sie beschlossen, ihre Geschäftsberichte, Druck­sachen, Rechnungen usw. durch Fahrradboten austragen zu lassen. Zu diesem Zwecke sind 1416jährige Boten angestellt worden, die den üblichen Wochenlohn erhalten. Diese Ausgabe stellt sich nach dem Konfektionär immer­hin viel geringer als die Ausgaben für die erhöhten Portosätze.

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Neuer Anschlag gegen Vas spanische Königs­paar. In Lagranja wurde ein gewisser Federigo Aquilafuente unter dem Verdachte anarchistischer Um­triebe verhaftet. Der Verhaftete trug ein Paket mit chiff­rierten Briefen. Das Königspaar gab den geplan­ten Ausflug nach dem Kloster Paular auf. Der Verhaftete ist 20 Jahre alt; er hat sich in Paris zur Zeit des Bombenattentats in der Rue Rohan auf­gehalten und ist Mitte vorigen Monats nach Spanien gekommen. Zwei andere verdächtige Personen sind eben­falls verhaftet worden.

Hages-MsE.

Berlin, 2. Juli. Am gestrigen ersten Tag des In­krafttretens der Biersteuer ließen bereits einige Gast­wirte in Berlin einen Preisaufschlag für Bier eintretcn. In verschiedenen Lokalen der Friedrtchstadt, in denen bisher ein halbes LiterEchtes" (Münchener und Pilsener) für 30 Pfg. ausgcschenkt wurde, gelangten zum ersten Mal Vierzehntel-Gläser zur Anwendung.

Berlin, 2. Juli. Der Präsident des Reichs­versicherungsamtes Wirkt. Geh. Oberregierungsrat Gäbel Ist gestorben.

Berlin, 2. Juli. Nach einer Meldung der Tägl. Rundschau aus Bücke bürg hat dort die Tatsache großes Aussehen erregt, vaß der Fürst von Schaumburg- Ltppe die offiziell festgesetzte Reise nach Norder­ney abbestellen ließ, nachdem Fürst Leopold von Lippe-Detmold in Norderney eingeiroffen war.

Berlin, 2. Juli. Nach einem Telegramm der Voss. Ztg. aus Warschau ist Frau Rosa Luxemburg ge- gegen 3000 Rubel Kaution auf freien Fuß gesetzt worden.

Berlin, 3. Juli. DerVoss. Ztg." zufolge, wird der ehemalige serbische Ministerpräsident Wladan Geor­ge w i t s ch am Peter und Pauls-Tag begnadigt. Ge- orgewitsch büßte seit 4 Monaten eine Imonatliche Arrest­strafe ab, zu der er wegen seines BuchesTer letzte Ob- renowitsch" verurteilt worden war.

Forst, 2. Juli. In einem großen Teil der hiesigen Tuchfabriken haben dem Förster Tagblatt zufolge die Arbeiter, Weber und Spinner die Arbeit ntederge-

l e g t, weil sie eine neue Arbeitsordnung, die heute in Kraft treten sollte, nicht anerkennen wollen.

Karlsruhe, 2. Juli. In der 2. Kammer stand heute die Schulvorlage zur nochmaligen Beratung. Die Regierung halte ihre Zustimmung zur Vorlage von et- ner gewiss»n Erhöhung der Gemeindebeiträge zu den Schul­lasten abhängig gemacht. Die Kammer erklärte sich mit Ausnahme der Sozialdemokraten und Konservativen damit einverstanden. Schließlich fand das Gesetz einstimmig An­nahme.

Eolmar, 3. Juli. Der Gemeinderat beriet, wie das B. T. meldet, über die Anträge des Freidenkerver­eins und der demokratischen Slädträte Scheuer und Ge­nossen betreffend Aufhebung des konfessionel­le n C h a r a k t e r s der städtischen Kleinkinder- schulen und städtischen Spezialschulen. 14 stimmen waren dafür, 14 dagegen. Die Stimme des Bür­germeisters, Abgeordneten Blumenthal, entschied die An­nahme des Antrags.

Paris, 2. Juli. Der frühere Kri-Psminist r Znr- lin den richtete an den ersten Präsidenten des Kassa­tion s h o f e s ein Protesischreiben gegen gewisse Beschuldig­ungen und Vorwürfe, die der Generalprokurator anläßlich der Revifionsverhandlung des Dreyfuspropsses in seinem Plaidayer gegen ihn erhoben hatte.

Belgrad, I. Juli. Mit den gestern in vier und heute in fünf S ädten vollzogenen Nachwahlen sind nun die Skup schtinaw ahlen vollkommen beendigt. Die Nack Wahlen ergaben für die Altradikalen 6, für die Fort­schrittler 2 und die Nationalisten 1 Mandat Die Re­gierungspartei hat nun 91 Sitze, die Jungradikalen haben 48, die National sten 15, die Fortschrittler 5 Sitze, die So« zialisten 1 Sitz.

Shanghai, 3 Juli. Die geheimen Gesell­schaften machen sich die Gährung infolge der Reis­teuerung zu Nutze und entfalten im ganzen Lande eine rege Tätigkeit. Die Rebellen nahrrun einige Ort­schaften ein.

In Forchheim wurde die 29 Jahre alte Tag- löhnersfran Hosfmanu, Mutter dreier Kinder, iu einer Straße ermordet aufgefunden. Als Täter wurde der hier stationierte Gendarm Schlöreth verhaftet, mit dem die Frau in intimen Beziehungen gestanden hatte, wäh­rend ihr Mann in Würzburg in Arbeit war. Der Ver­kehr war nicht ohne Folgen geblieben.

Sonntag Abend um 8 Uhr sind zwei Borvrtzüge beim Bahnhof Hesselohe bei München znsammenge- stoßen. Ter Zugführer Huber ist schwer, zwei Heizer sind leichter verletzt. Ter Zusammenstoß wurde durch Ueber- fahren eines Signals verursacht. Der entstandene Ma­terialschaden ist groß.

Auf dem Bahnhof Halden (Strecke Hagen-Hohen- limburg) wurde Abends eine Frau aus Evingsen und ihr achtjähriger Sohn vom Schnellzuge überfahren und zermalmt.

Ter 63 Jahre alte Hospitalit Diether wurde in Berlin im Humboldthain, als er auf einer Bank aus­ruhte, von zwei Männern überfallen. Diether zog sein Messer, verletzte den einen Räuber an den Hän­den, als er die Geldbörse aus der Tasche zu reißen ver­suchte, und stieß dem anderen das Messer in den Leib. Der Schwerverletzte wurde in das Krankenhaus gebracht. Nach einer anderen Darstellung hatte Diether die Hand mit dem Messer in der Tasche ans einer Bank den Schla­fenden markiert, und stieß zu, als sich die beiden Fled­derer über ihn hermachten, um ihn zu berauben.

In Metz stürzte bei einer Uebung des Feldartillerie- Regiments 33 im Gelände die Lafette eines Geschützes in einer Erdmulde um, wobei einem Kanonier der Schä­del völlig zertrümmert wurde, während zwei andere Soldaten schwere Verletzungen erlitten. Ein Kanonier er­litt einen schweren Beinbruch, der andere eine Verletz­ung am Schädel. Ter Getötete diente im ersten Jahre.

Die Fr ies e l-Ep id emi e ist nun auch im De­partement Deux-Sevres in heftiger Weise ausgebro­chen. Nach einer amtlichen Statistik wurden von dieser Krankheit in den Departements Charente und Teux- Sevres nicht weniger als 3777 Personen befallen. An hundert Fälle sollen tätlich verlaufen sein.

Im Bahnhof zu Bordeaux sind durch eine Feuersbrunst 1400 Zentner Harz, zahlreiche Tonnen Wein und mehrere beladene Frachtwagen zerstört. Der Scha­den beträgt über eine Million Francs.

Die Verunglückten des Eisenbahnunglücks bei Salisbury sind fast alle Amerikaner, darunter Louis Cassier, Verleger vonCassiers Magazin"; er starb im Krankenhause. Besonders traurig ist der Fall des jungen amerikanischen Millionärs Cossit, der sich auf der Hochzeitsreise befand. Die Passagiere hatten das junge Paar nach englisch-amerikanischem Branche fröh­lich mit Reis beworfen, als es den Dampfer verließ. Tie junge Gattin ist nun allein und fassungslos in London. Der Bürgermeister von Newyork, Macclellan, sieß. sich im letzten Augenblicke bereden, an Bord des Dampfers nach Southampton weiter zu fahren. So ver­mieden auch viele andere Passagiere die nächtliche Eisen­bahnfahrt. In der letzten Woche hatte derselbe Zug 91 Passagiere, also fast doppelt soviele. Unter den Ge­töteten befindet sich auch der gelähmte, aus Krücken gehen­de Akrobat Julius Keller, der sich durch die Kraft seiner Hände auszeichnete. Nach neueren Feststellungen sind 26 Personen getötet, 11 mehr oder weniger schwer verletzt.

In einem im Kreise Neu-Ladoga (Rußland) belegenenen Dorfe wurden lautPetersburger Zeitung" 6 Fälle von sibirischer Pest festgestellt.

Tie Untersuchung über di« Ermordung des Mil­lionärs White hat Zustände in der reichen Gesell- schaftNewyorks enthüllt, die demDaily Telegraph" zufolge geradezu erstaunlich sind. Einige Mitglieder die­ser Gesellschaft haben plötzlich die Entdeckung gemacht, daß ihnen das Klima Newyorks nicht sehr zuträglich ist. Es wird behauptet, der ermordete White habe die Frau Thaws, als diese ein 16jähriges Mädchen gewesen sei, in seiner Wohnung betäubt. Der Staatsanwalt soll j im Besitze von zahlreichen Briefen sein, die geeignet ' sind, den Charakter des ermordeten White schwer zu be­lasten.

Jur Lage in Rußland-

Aus der Duma.

In der Montagssitznng der Duma kam es zucm,, Skandalszeneu. Nachdem schon die Rede des P,- stizministers, der für Ausrechterhaltung der Todesstrafe cintrat, stürmische Unterbrechungen erfuhr, steigerte sich der Lärm znm Skandal, als der Generalstnatsamvaü der Armee, Pawlow, das Wort ergriff. Die gesamte Linke erhob sich mit dein Rufe:Wir wollen die Henker Räuberjn nd Mörder nicht hören!" Mehrere Abge­ordnete drängten sich mit geballter Faust gegen die Rednertribüne. Darauf wurde die Sch­ling auf eine Stunde unterbrochen. Nach Wiederauf­nahme der Sitzung rechtfertigten die Redner der Linken und der konstitutionell-demokratischen Partei das Ver­halten der Duma und brachten ihre Entrüstung über den General PaIvlow znm Ausdruck, dessen Leben eine Kette von Hinrichtungen aufweise. Die Redner der Rech­ten, Graf Heyden und Fürst Volkonsky, erhoben Einspruch gegen das Berh alten der Linken- die Duma könne nicht unter solchen Umstän­den arbeiten. Wenn die Duma bei ihrem Vorgehen verharre, werde es in Rußland znm Blutvergießen kom­men. Der Generalanwalt der Armee, Pawlow, gegen den sich der lärmende Auftritt in der Duma richtete, hat sich das Mißfallen der Abgeordneten bereits neu­lich zngezogen, als er im Hause erschien und die Duma, mit der Anredediese Herren" belegte. Der Wi­derspruch der Abgeordneten gegen die Ausführungen Paw- lows stellte eine so stürmische Szene dar, daß in der er­sten Erregung über den Vorfall manche Abgeordnete die Befürchtung äußerten, es werde zur Auslösung der Dnmä führen; doch wird diese Auffassung allgemein als unbegründet angesehen.

Die Reichsduma hat das Gesetz betr. Ab­schaffung der Todesstrafe angenommen.

Ein Notstandskredit.

Der MinisterdesJnnern brachte in der Reichs, duma einen Antrag ein auf Gewährung eines auf 1908 und 1907 zu verteilenden Kredits von 100 Will. Rubel, die als Nnterhaltungsmittel und zur Beschaffung von Saatfrucht für 127 von Mißernte betroffene Kreise, die sich auf 27 Gouvernements verteilen, Verwend­ung finden sollen.

Mordanschläge in Warschau.

In Warschau wurden sechs Mordanschläge gegen Polizisten unternommen; zwei der Ange­griffenen wurden getötet, dreiverwundet,, einer blieb unverletzt. Auch zwei Vorübergehende wurden von Kugeln getroffen und getötet. Die Behörden ordneten die Zurückziehung der Polizeiposten von den Straßen an. Die Sicherheitsdienste werden von Patrouillen versehen.

Aus Russisch Polen.

Dem Lokälanz. wird aus Warschau gemeldet: Ein Student wurde wegen Betrügereien, oje er an seiner Partei verübt hatte, durch sozialdem. Genossen erschos­sen. In den Abendstunden feuerten 5 Unbekannte ans einen I n f a n t er i e h a u p t m a nn und töteten ihn. Der Hauptmann hatte an der Hinrichtung Politischer Ge­fangener' in der Zitadella mitgewirkt.

U e b e r s a l l.

In der Nähe von Kislowska bei Charkow über­fielen unbekannte Verbrecher den Kassier der Bergbau- Gesellschaft und beraubten ihn. Ter Kassier ging den Verbrechern nach und wurde später in per Nähe des Bahngeleises ermordet aufgefnnden.

Sns Württemöexg.

Dienstnachrichte». Uebcrtragen: Die Stelle des Bor- sitzenden des Schiedsgericht H iür Ardeilerversicheiung in Ludwigs bürg mit der Dienststellung eines Kollegial, as dem Overamtman« Krauß in Brackenheim, dem Professor Füll am Realgymnasium iu Heilbronn und dem Obcrprgeeptor Dr. Kohlckß am Eberhard-Ludwigt- Gymnosium in Stuttgart je eine Obcrpräzeptorsstelle am Gymnasium in Heilvronn dem letzteren unter Verleihung des Titels eines Pro­fessors auf der achten Stufe der Rangordnung, dem Oberreallehrec Dr. Lörcher an der Realschule in Schwenningen die matbemaüsch- naturwissensthastliche Hauptlehistelle an der mittleren Abteilung des KarlSgymnasiums ln Stuttgart unter Belastung des bisherigen Ti­tels, dem Amlsvcrweser Kleinknecht am Karlsgymnasium jn SlitttMt die Oberpräzepiorsstelle an der Lateinschule in Marbach und dm Hilfslehrer Dr. Geiger am Realgymnasium in Gmünd eine Ober- reallehrersstelle an der Realschule in Tuttlingen, eine Kanzleiassisten­tenstelle bei der Generaldirektion der Staatseisenbahnen dem StaiionS- kassier Bildsteiu in Stuttgart H. unter Belastung des Titels Sia- tionskastier.

Versetzt: der Postsekretär Beyer bei dem Postamt Nr- l m Stuttgart auf Ansuchen in gleicher Eigenschaft nach Nürtingen, der Slationsmeister Bauer in Gingen a d. Fils auf Ansuchen na« Ebersbach.

Befördert: Der Postassistent Westermayrr bei dem Postamt Nr. 3 in Stuttgart zum Postsekretär bei dem Postamt Nr. 1 daselbst.

Verliehen: Dem Landet feuerlöschinspekwr Gmelin den Tiiel eines Bauinspekiors.

Der Weitere Ausschuss; -er Deutschen Volks­partei hielt am Samstag in Bruchsal eine Versamm­lung mit Vorbesprechung des diesjährigen Parteitage» ab. Ter Parteitag wird am 29. und 30. Sep­tember in München stattsinden. Das auf dem vorjährigen Parteitag in Frankfurt verhandelte Kom­munalprogramm wird in München endgültig be­schlossen werden. Anträge, die sich auf das Kommn- nalprogramm beziehen, sind bis längstens 1. September an den Engeren Ausschuß, einznsenden. Nach eingehen­den Erörterungen, die sich ans das durch Mitglieder der drei Linksparteien entworfene Frankfurter Mindesl- programm bezogen, wurde einstimmig beschlossen, dem Münchener Parteitag folgenden Antrag zu unterbreiten:

Der Parteitag wolle beschließen:

Durchdrungen von der Notwendigkeit, die frei­heitlichen Kräfte Deutschlands zu rücksichtslosein Kampfe gegen die Reaktion zusammenzufassen, erklärt die Deutsche Volkspartei im Verfolg ihrer Heilbronner Resolutiondas Frankfurter Mindest Pro­gramm" als eine geeignete Grundlage für ein dauern­des Zusammengehen der liberalen Linken.

Sie ist ihrerseits bereit, unter Aufrechterhaltung ihrer Selbständigkeit und ihres demokratischen Pro­gramms mit anderen Richtungen zusammen zu wir­ken, die ihrerseitsdas Frankfurter Mindestpro­gramm" für sich als bindend anerkennen.