Amtliche Dekamrtmachunge«.

Oberamt Calw.

Ablieferung von Kälbermägen.

Die vorgeschriebene Ablieferung von Kälbermägen hat in einer Weise abgenommen, das; der Anfall an Kälbermägen nicht mehr ausreicht, um den Bedarf der Lab?abriken zu decken. Cs wird erneut darauf hingewiesen, dost nacki der Verordnung i:mr 1. M>"rz 1917, RGBl. S. 105, die Kälbermägen dem Roibs- > usschuß für pflanzliche und tierische Oele und Fette, Landes- swlle Stuttgart, Marienstraße 52, binnen 3 Tagen nach der Schlachtung anzumelden und nach weiterer Weisung dieser Stelle abzulicfern sind.

Zugleich wird erneut auf das Weiterbestshen der Abliefe- rungsnsli-^t für Rinderftiße gemäß Verordnung vom 13. Avril "916. RGBl. S. 276 und für Robfett gemäß Verordnung vom 16. März 1916, RGBl. S. 165 hingewiesen.

Mer seinen Anmelde- oder Auskunftsverplicktungen, oder ^ >r AblieferungsEicht nicht na-tckommt, oder wer K-Ubermäaen rbotswidrig absetzt, wird nach 8 5 der genannten Verordnung ,rit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 10 096 Mark bestraft.

Neben der Strafe kann auf Einziehung der Labmägen er­kannt werden auf die sich die strafbare Handlung bezieht, ohne Unterschied, ob sie dem Täter gehören oder nicht.

Calw, den 29. Januar 1929 _ Oberamtmann Eös

Blitzableiterknrs.

Es ist beabsichtigt, an der Fachschule für Feinmechaniker in Schwenningen einen Kurs zur Unterweisung von Schlossern, Mechanikern, Flaschnern, Elektromonteuren usw. im Entwurf, Bau und Prüfung von Blitzableiteranlagen vom 23.-28. Febr. ,920 abzu halten.

Zu dem Kurs werden im Land ansässige, selbständige Hand­werker und ältere Gesellen, in erster Linie solche, welche im Begriff sind, sich selbständig zu machen, zugelasien. Ein Unter­richtsgeld wird nicht erhoben. Auswärtigen minderbemittelten

Teilnehmern können auf Anstichen ais Beitrag zu den Reise­kosten die Auslagen für eine Rückfahrkarte vom Wohnort nach Schwenningen ersetzt werden. Gesuche um einen solchen Beitrag sind gleich bei der Anmeldung anzubringen.

Anmeldungen zur Teilnahme an den Kursen sind bis späte­stens 15. Februar 1928 an die Zentralstelle für Gewerbe und Handel in Stuttgart cinzureicke». Die Gemeindebehörden und die Vorstände der gewerblichen Vereinigungen werden ersucht, etwa bei ihnen einkommende Anmeldungen für jeden Kurs ge­sondert vorzulegen. Soweit wegen besonderer Bedürftigkeit um einen Beitrag zu den Kosten des Aufenthalts am Kursort nach­gesucht werden will, wäre bei der Anmeldung auch Auskunft über die Vermögens- und Familienverhältnisse des Eesuch- stellers bezw. auch seiner Eltern zu geben.

Aus den Anmeldungen sollen im übrigen ersichtlich sein: Namen, Beruf, Berufsstellung (ob selbständig oder Geselle), Wohnort und Älter der Angemeldeten.

Die Gemeindebehörden und die gewerblichen Vereinigungen werden ersucht, die beteiligten Handwerker auf den Kurs auf­merksam zu machen.

Stuttgart, den 14. Januar 1920. I. V.: Krack.

Fortbildungskurs sür Bautechniker in Eisenbetonkonstruktionen.

Wir beabsichtigen, in der Zeit vom 8.20. März 1920 in Stuttgart einen Tageskurs im Entwersen und Berechnen von Eisenbetonkonstruktionen, verbunden mit Besichtigungen, zu veranstalten.

Die Zulassung ist von dem vorausgegangenen Besuche der dritten Klaffe der Vaugewerkescbule in Stuttgart oder von einer ähnlichen mathematischen Vorbildung, die nachzuweisen ist, ab­hängig, Das Unterrichtsgeld beträgt 25 Mark. Es ist am Tage des Kursbeginns im Unterrichtslokal (voraussichtlich Bau- gewerkeschule in Stuttgart) zu bezahlen. Nähere Auskunft über den Kurs wird von der Beratungsstelle für das Bau­gewerbe, unter deren Oberleitung die Kurse stehen, jederzeit mündlich und schriftlich erteilt.

Zulassungsgesuche wollen mit dem Nachweis ver geforderten Vorbildung bis spätestens 28. Februar 1920 bei der Berat« ungsstelle für das Baugewerbe in Stuttgart, Kanzleistr. 34/2, eingereicht werden.

Die Gemeindebehörden und die Vorstände der baugewerb- lichen Vereinigungen werden ersucht, die Beteiligten auf diesen Kurs besonders aufmerksam zu machen.

Stuttgart, den 14. Januar 1920. I. V : Krack.

Beginn neuer Unterrichtskurse an der Fachschule für Fein» Mechanik einschl. Uhrmacherei und Eelektromechanik in Schwenningen a. N.

An der unter Aufsicht der Zentralstelle für Gewerbe und Handel stehenden staatlichen Fachschule für Feinmechanik usw. in Schwenningen beginnen am 5. Mai 1920 wieder neue Unterrichtskurse. Der Zweck der Fachschule ist. durch praktischen und theoretischen Unterricht in den verschiedenen Zweigen d-a: Feinmechanik einschl. Uhrmaiberei und Elektromechanik für diesk Gebiete ebensowohl tüchtige Gehilfen und Werkführer als selb­ständige Gewerbetreibende heranzubilden. Der Unterricht an der Fachschule umfaßt 3 ordentliche Jahreskurse für angehende Fein- und Elektromechaniker sowie Groß- und Taschenuhrmacher, welche mit einer Schlußprüfung (Gesellenprüfung) endigen. Daneben besteht ein einjähriger hölerer Fortbildungskurs mit anschließender Meisterprüfung insbesondere für solche Gehilfen der Fein- und Elektromechanik sowie Uhrmacherei, welche sich in besonders gründlicher und umfassender Weise für die spätere selbständige Betreibung ihres Gewerbes oder für die Versetzung von Merkfiihrerstellen in der Großindustrie vorbereiten wollen. Anmeldungen sind spätestens bis 15. März 1928 an den Direk­tor der Fachschule zu richten, von welchem auch Schulprogramme und Auskünfte erhalten werden können. Die Aufnahmeprüfung für Neueintretende findet am Samstag, (nicht Freitag, wie versehentlich in der Bekanntmachung vom 30. Dezember 1919 gesagt war) den 27. März 1920, statt.

Stuttgart, den 17. Januar 1920. I. V.: Krack.

Amerika und seine Schuldner.

(WTB.) Paris. 2. Febr. Nach einem Radiotelegramm aus Washington vom 81. Januar fand am Freitag im ame­rikanischen Senat eine große Debatte über die finanzielle Lage in Europa statt. Die Besprechung wurde eingeleitet von Senator Smith, der einzelne finanzielle Berichte fremder Regierungen kritisierte und feststellte, daß die verschiedenen Regierungen augenblicklich Amerika 325 Millionen Dollar Zinsen für bewilligte Anleihen schuldeten. Senator Smoot erklärte, die Vereinigten Staaten könnten augenblicklich nicht die Zurückzahlung ihrer Forderungen verlangen, aber doch die Zahlung der Zinsen, die man ihnen schulde. Senator Wals drückte fein Erstaunen aus über die Langmut der Ver­einigten Staaten gegenüber ihren Schuldnern. Er erklärte: Man sagt uns, daß mehrere dieser Länder Hund te von Mil­lionen ausgeben, um eine mächtige Luftflotte zu besitzen. Da­durch Erklärt sich die Tatsache, daß so verarmte Rationen nicht einmal die Zinsen für das Geld bezahle» können, das wir ihnen geliehen haben. Außerdem stellen sie weitgehende militärische Programme auf, die sie ganz einfach mit dem von uns er­haltenen Geld ausführen wollen. Senator King sagte, er glaube, daß langfristige Kredite notwendig seien, nicht nur um die Staaten auszurichten, sondern um gewissermaßen die Sicher­heit von Europa zu gewährleisten. Senator Smith drückte die Meinung aus, daß wenn England, das augenblicklich 144 Millionen Dollar Zinsen schulde, diese Summe bezahlen würde, die Vereinigten Staaten sie dazu verwenden könnten, Polen und Oesterreich zu helfen, die tatsächU ,. Hungers stürben.

Brasilianischer Handel mit deutschen Schissen.

Paris, 30. Jan, Nach einer HavaSmeldunz aus Rio de Ja­neiro hat die Regierung eine Note veröffentlicht, in der sie über die Verhandlungen seit der Beschlagnahme der deutschen Schiffe durch Brasilien bis zur Friedenskonferenz berichtet, die Brasilien das Recht zuerkannt Hab- gegen eine Entschädigung an andere Nationen die Schiffe zu erwerben. Die Regierung habe von einer amerika- kanischcn Firma Kaufangebote erhalten, die sie grundsätzlich ange­nommen habe, weil sie überzeugt sei, daß dieser Verkauf den höhe­ren Interessen des Landes entspreche. Jedoch habe die Regieruna Frankreich für den Kauf der Schiffe unter gleichen Bedingungen daS Vorkaufsrecht angeboten. Die französische Regierung, die keine so­fortige Antwort geben konnte, habe von Brasilien verlangt, ihr daS Vorkaufsrecht zu belasten, und habe gleichzeitig die Bedingungen für den spateren Verkauf festgesetzt,

JeutWM.

Begrüßung der Heimkehrer von Skapa Flow.

Wilhelmshaven, 31 Jan, Der DampferLisbea" mit Admiral v. Reuter an Bord lief gegen 12 Uhr in die von tausenden von Menschen umsäumte und reich geschmückte dritte Hafeneinfahrt ein. Der Chef der Admiralität von Trotha begrüßte die Heimkommenden und hielt eine Ansprache, in der er u, a, sagte: Innerlich tief be­wegt kam ich hierher, um Sie alle auf das wärmste im Namen der deutschen Marine und unseres teuren Vaterlandes willkommen zu heißen. Sie stehen als die letzten unserer einst so flegesgewohnten deutschen Hochseeflotte vor mir. Die Schiffe bringen sie nicht heim. Das wogende Meer ist ihnen zur Decke geworden. Auf einsamem Posten haben Sie, Herr Admiral, dm Befehl zur Versenkung der Flotte gegeben, als Sie den Wiedereintritt des Krieges für Tatsache hielten. Zum Schluß forderte Admiral v, Trotha die Heimkehren­den auf, mitzuarbeiten am Wiederaufbau des Vaterlandes. Ad­miral v, Reuter dankte in kurzen Worten und schloß mit einem Hoch auf die deutsche Marine.

Der Direktor der Leichen Bank über die

Ausgabe von Papiergeld.

Amsterdam, 1. Febr. In einer Unterredung mit einem Bericht­erstatter der «Daily News" erklärte der Direktor der Deutschen Bank, v, Gwinner, die deutsche Regierung werde wegen der Ausgabe von Papiergeld getadelt. ES bleibe ihr aber gar nichts anderes übrig. Die französische Regierung tue genau dasselbe. Seiner Ansicht nach sei in Frankreich, auf den Kopf der Bevölkerung gerechnet, mehr Pa­piergeld im Umlauf als in Deutschland. Wenn -er gesamte deutsche

Kredit erst zusammenbreche, würdm auch die anderen Länder Euro­pas dem Zusammenbruch nicht entgehe». Der Zusammenbruch Deutschlands wäre der Zusammenbruch Frankreichs und ganz Europas.

Verhütung des Staatsbankrotts.

Im Münchner Arbeiterrat hielt der Sachkundige Zoltsch einen Vortrag über denStaa'sbankrott". Er betonte u. a,: Den Staats­bankrott, wenn auch sticht den förmlich vom Staat erklärten, hoben wir schon seit mehr als Jahresfrist, Die verschiedenen gegen unser WährungSelcnd empfohlenen Mittel, wie Wertherabsetzung des Pa­piergeldes, förmliche Bankrotterklärung, Zinsabschaffung find un­möglich, Hilft uns Amerika nicht, so Hilst uns auch der Traum einer Weltrcvolution nicht, dann geht der Ausverkauf Deutschlands fort. In letzter Sekunde ist noch Rett"ng möglich, wenn das Voll zwei Dinge tut: Denken und arbeiten! Uebrigens wäre die Wir­kung bei einer Bankrotterklärung des Reiches, daß die Entente Deutschland völlig regieren wird Das Zweckmäßigste ist die Vor­nahme gemeinsamer. Internationaler Maßnahmen. Beachtenswerte Vorschläge werden in England gemacht: die Gründung einer inter- nationlen Bank, die Ausgabe von 1000 Milliarden Papiergeld an die einzelnen Staaten Unsere innerpolitischen Wirrnisse haben auch erheblich zu unserem Valutaelend belgetragen. Der jüngste Mark­sturz ist wohl auf die Untat gegen Erzberger zurückzuführen.

Gin Ermittlungsverfahren gegen die Gesellschaft »Ostropa-.

Berlin, 31, Jan, Da die gestrigen Verhandlungen im Helfferich- Prozeß den Mißbrauch des Erzbrrgerscheu Namens durch die Ge­schäftsführer der Ostropa G. m. b. H. zutage gebracht hat, hat der erste Staatsanwalt beim Landgericht I sofort ein Ermittelungsver­fahren gegen diese eingeleitet.

Die Einreise ins besetzte Gebiet.

Berlin, 30, Jan, Für die Einreise in das besetzte rheinische Gebiet ist eine Genehmigung nicht mehr erforderlich. Die Ein- relsenden müssen sich aber durch einen deutschen Reiseausweis mit Lichtbild ausweisen können.

Aufhebung einer kommunistischen Versammlung.

Berlin, 2. Febr Gestern Vormittag wurde, wie dieRassische Zeitung" erfährt, eine im Parkschloß Jungfernheide bei Berlin ta­gende Versammlung von etwa 100 bis 130 Mitgliedem der Kom­munistischen Partei Deutschlands aufgehoben.

Ein V-Zug vermißt.

Der österreichische O-Zug, der an Silvester die Wiener Kinder nach Heidelberg brachte und als Pendelzug zwischen Wien und den deutschen Städten dienen sollte, wird seit dieser Zeit vermißt. Trotz 'aller Bemühungen der verschiedenen Eisenbahnverwaltungen konnte der Zug bis heute noch nicht aufgefunden werden. Man vermutet, daß der Zug auf irgend einem toten Gleis eines Verschiebebahn­hofs steht. Aber wo sind denn die Beamten, die den Zug begleitet haben?

MHMemaz in StullMl.

(SLB.) Stuttgart, 1. Febr. Zu einer machtvollen Kund­gebung der katholischen Weltanschauung und ihrer religiösen Bedürfnisse gestaltete sich der Katholikentag für Groß-Stuttgart. Er wurde eingeleitet durch 4 Pontifikalämter, zelebriert in der Eberhardskirche durch Bischof Or. Paul Wilhelm v. Keppler, in der Marienkirche durch Weihbischof Or. Sproll, in der Eli­sabethenkirche durch Erzbischof Schüler von Eorheim und in der Liebfrauenkirche zu Cannstatt durch Abt Or. Lassian von Mehrerau. Die Gotteshäuser waren überfüllt. Nachmit­tags 1 Uhr strömten ungezählte Scharen in die vier Ver­sammlungslokale der Rollschuhbahn, die für 8000 Personen, der Liederhalle, die sür 3500 Personen Raum bietet, ferner in den Festfaal des Europäischen Hofes, der 1500 Zuhörer und in den Kuppelsaal des Kunstgebäudes, der ebenso viele Besucher faßt. Sämtliche Lokale waren Kopf an Kopf gedrängt voll. Die Stimmung erwies sich von Anfang an als getragen von einer einmütigen Begeisterung für den gemeinsamen Glauben und gehoben durch die von der Kirche verkörperte Idee im Dienste des Vaterlandes. In allen 4 Versammlungen hielten der Bischof und der Weihbischof von Rottenburg Ansprachen. Die meisten Verfammlungsredner waren auswärts gewonnen.

Es sprachen in der Rollschuhbahn der badische Finanzminister Or. Wirth, der Jesuitenpater Victor Hugger, der Abg. Joes; in der Liederhalle Domkapitular Abg. Leicht, Landessekretär Pfr. Werthmann und der württ. Justizminister Bolz; im Kunstgebäude der Franziskanerpater Bertram, Staatsrat a. D. Münsterer und an Stelle der verhinderten Abgeordneten Frl. Weber auch hier der Landessekretär Werthmann; im Europä­ischen Hof Universitätsprofessor Abg. Or. Beyerle, Universt- tätsprofessor Abg. Or. Bauer und die Abg. Frl. Teusch. Um 5 Uhr nachmittags wurden die Versammlungen in den drei erstgenannten Sälen, abermals unter gewaltiger Teilnahme, wiederholt. Die Redner waren dieselben, und wiederum hiel­ten der Bischof und der Weihbifchof in diesen drei Versamm­lungen zündende Ansprachen. Man schätzt ^ie inte Teil­nehmerzahl in den 7 Versammlungen auf annähernd 28 808 Personen. Das Hauptthema bildete die Bekenntnisschule. Dies kommt durch die einstimmige, in allen Versammlungen mit stürmischem Beifall begrüßte Annahme folgender Reso­lution zum Ausdruck:

Viele Tausende in Stuttgart versammelte Katholiken ge- loben in sturmbewegter Zeit unverbrüchliche Treue zur Kirche und zum Vaterland. Sie sind entschlossen, am Wiederaufbau von Staat und Gesellschaft im Geiste des Christentums mitzu­arbeiten. Durchdrungen von der lleberzeugung, daß eine der wesentlichsten Voraussetzungen zur Erhaltung und Pflege der christlichen Sitte im Volksleben die christliche Erziehung der Jugend ist, fordern sie die Erhaltung der Bekenntnisschule als des Grundpfeilers der christlichen Erziehung. Sie erblicken in dem von der Reichsverfassung verbürgten Grundsatz, daß der Wille der Erziehungsberechtigten möglichst zu berückstch. tigen ist, das Anerkenntnis eines unverlierbaren heilige» Elternrechtes und sind entschlossen, diesem Recht mit allen Mitteln zum Ziele zu verhelfen."

Beschlössen wurde ferner die Absendung folgenden Huldi­gungstelegramms an den Papst durch den Bischof von Rottenburg:

Mehr als 10 000 katholische Männer und Frauen, Jüng- linge und Jungfrauen von Stuttgart und Umgebung haben am 1. Februar d. I. in 7 großen Versammlungen ein be­geistertes Bekenntnis abgelegt für den katholischen Glau­ben und für die christliche Sitte und sind in machtvoller Kundgebung eingetreten für die Aufrechterhaltung der Be­kenntnisschule als des Grundpfeilers der christlichen Erzie­hung. In unverbrüchlicher Treue dem Hl. Stuhle ergeben, wünschen sie dem Hl. Vater >en Ausdruck ihrer kindlichen Ehrerbietung zu unterbreiten und bitten Ew. Exzellenz ganz ergebenst, Sr. Heiligkeit dem Papste das Gelöbnis der Treue und Ergebenheit zu übermitteln."

AN Stadt und Laad.

Calw, de» 2. Februar l92H

Lichtmeß.

Der 2. Februar ist der Lichtmeßtag. Der Name Lichtmeß ist kirchlichen Ursprungs. An diesem Tage werden in der katholischen Kirche die zum kirchlichen Gebrauch bestimmten Lichter geweiht, wobei die Feier den Namen Lichtmesse erhielt und woraus Lichtmeß wurde. Die jetzt noch stattfindende Lichterprozession läßt sich im Orient bis in den Anfang des 5. Jahrhunderts zurückoerfolgen. Die römisch-katholische Kirche kennt das Fest Mariä Lichtmeß seit dem 6. Jahrhundert. Nach den alten Bauernregeln soll der Lichtmeßtag von besonderer Bedeutung für die Landwirtschaft sein. An diesem Tag darf nicht schönes Wettc: sein, sonst gibt's ein ungünstiges Jahr. Heißt es doch: Lichtmeß dunkel, dann wird der Bauer ein Junker. Etne andere Bauernregel heißt: Scheint an Lichtmeß die Sonne heiß, so kommt noch viel Schnee und Eis. -Da Licht­meß etwa in die Mitte zwischen Winters- und Frühjahrsanfang fällt, so gilt dieser Tag als Erenzscheide zwischen der Winter- befchäftigung und den ersten Arbeiten in Garten und Feld.

Liederkranz.

Am Samstag abend hat der Liederkranz seine Generalver­sammlung abgehalten. Einleitend begrüßte der Vorstand mit