Berlin, 26. Juni. Hier fand unter dein Vorsitz des Abg. Schräder eine Protestversammlung gegen die Vorgänge in Bialystok statt, in der Pro­fessor Liszt und Reichstagsabg. Träger sprachen. Es wurde eine Resolution angenommen, in der das tiefste Mitgefühl mit den Opfern der Metzeleien und das Vertrauen zur Duma ausgesprochen wird. Ans Beschluß der Versammlung wurde die Resolution dem Dnmapräsi- denten telegraphisch übermittelt.

Berlin, 26. Juni. Der Nat.-Ztg. zufolge verzich­teten die bürgerlichen Parteien auf die Einlegung eines Wahlprotestes gegen das Ergebnis der Reichstags­wahl Hannover-Linden vom 22. ds.

Berlin, 26. Juni. Das Bert. Tagebl. will aus zuverlässiger Quelle erfahren haben, daß der bekannte und vielgenannte Ministerialdirektor im Kultministerium, Dr. Althoff in Kissingen an einem schweren Leiden darnie­derliege. Die Erkrankung sei so ernster Art, daß nur geringe Hoffnung bestehe, daß Hr. Altstoff in seine amtliche Tätigseit wieder zurückkehre. Ministerialdirektor Althosf ist erst 65 Jahre alt.

Darmftadt, 23. Juni- Pfarrer Korell legte heute nach einer Meldung desDarmstädter Tagblatts" gegen die Disziplinierung durch das hessische Oberkonsi­storium Beschwerde beim großherzoglichen Ministe­rium ein.

Karlsruhe, 25. Juni. Eisenbahnminister v. Mar­sch all hat, wie aus einem Schreiben an den Vorsitzen­den der Budgetkommission der 2. Kammer, Gießler, her­vorgeht, dem prenß. Minister der öffentlichen Arbeiten mitgeteilt, die großherzogl. Regierung müsse von dem ihr durch Artikel 7 des Staatsvertrages über die Vereinfach­ung der Verwaltung der Main-Neckar-Bahn zustehenden Recht der Festsetzung der Tarife Gebrauch ma­chen und für den Fall des Zustandekommens der Tarif­reform den Fahrpreis der 3. Klasse in Personenzügen für die auf badischem Gebiet Fegende Strecke dieser Bahn aus 2 Pfg. für den Kilometer- festsetzen.

Nürnberg, 25. Juni. Der Metallarbeiter­verband hatte für heute einen allgemeinen Au Island in den Sptelwarenfabriken angedroht, jedoch streikt nur ein Teil der Arbeiter derjenigen Betriebe, deren Arbei­terschaft größtenteils organisiert ist.

London, 25. Juni. Die Vertreter der deutschen Presse besuchten heute Windsor. Die Redakteure fuhren zunächst nach Frogmore und legten im Mausoleum am Grabe der Königin Viktoria einen Kranz nieder. Nach einer Rundfahrt durch den Park begaben sie sich nach Schloß Windsor, wo das Frühstück eingenommen wurde. Hierauf wurde das Schloß besichtigt und sodann zu Schiff die Fahrt nach Hamptoncourt angetreten. An König Eduard wurde ein Danktelegramm gesandt.

London, 25. Juni-Daily Telegraph" meldet aus Tokio von gestern, es verlaute, daß der Vizekönig von Tschili, I n anschukai zum chinesischen General­gouverneur der Mandschurei ernannt werden solle. Das lasse daraus schließen, daß China eine neue, entschiedene Politik in der.Mandschurei einzuschlagen be­absichtige. Jüanschikai werde seinen Posten antreten, so­bald die japanische Militärverwaltung zurückgezogen ist.

Madrid, 26. Juni. Als der Schwager des Königs Alfons, Jnfant Karl von Bourbon, von einer Automobilfahrt von La Gragna nach Madrid zu­rückkehrte, fiel der Wagen um. Der Jnfant blieb un­verletzt, sein Begleiter, Marquis von A st a, wurde schwer verletzt

Betgrad, 25. Juni. Nach amtlicher Bekanntgabe fielen von IKO Mandaten für die Skupschttna den Altradikalen 84, den Jungradtkalen 49, den Nationalisten 14, den Fortschrittlern 3, den Sozial sten 1 Mandat zu. 9 Neuwahlen waren erforderlich.

Ter Fahrradhändler Waltier in Senkendorf bei Fürth ist in der Nacht auf Sonntag das Opferzweier Raubmörder geworden. Unter dem Vorwände, Fahr­räder kaufen zu wollen, veranlaßten die beiden den Händler, mit ihnen aus dem Wirtshaus in seine Wohn­ung zu gehen, und dort schlugen sie ihn mit einem Beil nieder.

In der Vorstadt Schwabing bei München er­schoß ein 36 Jahre alter Schuhmacher seinen 14jährigen Sohn mit einem Revolver und versuchte hierauf auch sein 7jähriges Töchterchen und seine kranke Frau zu er­schießen, wurde jedoch daran verhindert, und erschoß sich dann selbst.

Auf der Chaussee nach Homburg wurde ein jähri­ger Knabe' von einem Automobil überfahren und sofort getötet.

In der Ausstellung des deutschen Künst­lerbundes in Weimar hat, wie den M. N. N. gemeldet wird, wieder ein Akt von Vandalismus großes Aufsehen erregt. Nachdem schon verschiedene andere Fälle der Zerstörung von Kunstwerken vorgekommen sind, mußte jetzt das große Oelbild von Ludwig v. Hof­mann, welches eine Gruppe badender Jüng­linge an einer Strandklippe darstellt, durch die Aus­stellungsleitung eingezogen werden, weil es mit einem Messer mitten durchgeschnitten worden war. Wie bei den früheren Fällen, so ist auch diesmal der Täter noch nicht entdeckt worden.

Drei russische Einbrecher brachen in Po­sen von dem Kellergeschoß aus in den Kassen raum der Bant Wloscianski ein, wurden jedoch dabei gestört und flohen. Sie wurden aber später alle 3 von der Kriminalpolizei auf dem Zentralbahnhof verhaftet, als sie im Begriff standen, weiterzureisen.

Im Streit erschlug in Lübeck der elfjährige Sohn des Arbeiters Teschau den neunjährigen Sohn des Arbeitern Suhrbier.

Sonntag Morgen ist am Stockhorn der 25jährige Elektrotechniker Marti aus Bern ab gestürzt. Er wollte über ein Schneefeld äbfahren, stürzte 30 Meter über eine Felswand hinab und blieb gleich tot. Er war ein geübter Bergsteiger.

In Verona wurde durch ein Unwetter eine An­zahl Gebäude beschädigt. Feuerwehrleute, Truppen und Arbeiter sind damit beschäftigt, die Keller, die 2 Meter unter Wasser stehen, zu leeren. Auch durch Hagelschlag

wurde Schaden augerichtet, besonders aus den Feldern von San Ambrogio die Valcolicella, wo die Ernte ver­nichtet wurde. Die Keller sind überschwemmt; viele Mauern sind eingestürzt; die Straßen sind ungangbar.

Das Berl- Tageblatt meldet ans Rom: Als der 80- jährige Kaplan des Hauses Doria nach Villa Pamsili fuhr, um eine Messe zn zelebrieren, sprang ein junger Mann auf das Trittbrett des Wagens und stieß dem Priester einen Dolch siebenmal in die B r ust. Der Priester war sofort tot. Der Mörder ist ein bekannter Anarchist. Das Motiv des Mords ist unbekannt.

Der Aufstand tn dea Kolonien

Berlin, 25. Juni. Nach einem Telegramm deS Gouverneurs von Deutsch-Ostafrika melden Major Johannes und Fchr. v. Wangenheim, daß die Operationen gegen die Landschaft Mgende am ll. Juni erfolgreich beendet worden seien. Die Gesamtoerluste des Gegners betrugen 36 Tote und 546 Gefangene. Diesseits fielen 5 Aekaris, 15 Farbige wurden verwundet. Die Aufständischen wurden in 2 Gruppen zer­sprengt. Die Unterwerfung hat begonnen.

Aur Lage in Rußland-

Neuer Sturm in der Duma.

Bei der Beratung einer Jnterepellation über die Hungersnot sagte in der Duma der Minister des Innern, StolYPin, die Regierung werde der Duma einen Ge­setzentwurf zur Unterstützung der notleidenden Bevölker­ung vorlegen. Den Angriffen der Linken gegenüber führte er aus, er wolle die Reden der Dumamitglieder anhören, aber den Rednern der Linken werde er nicht antwor­ten. Die Bemerkung wird mit Geschrei ausgenommen. Gehen Sie hinaus! Demissionieren Sie! Sie haben nicht die Duma zu beleidigen!" Der Minister verläßt hierauf die Tribüne und den Saal unter großem Lärm. Das Haus nimmt eine von Nabokoff und Al ad in ge­faßte Tagesordnung mit allen gegen 3 Stimmen an, in welcher ausgesprochen wird, daß das Hindernis, welches stets die Tätigkeit der öffentlichen Hilfeleistung in den Gegenden der Hungersnot gehemmt habe, so lange be­stehen wird, als das Land von einem der Duma nicht verantwortlichen Ministerium regiert werde. Sodann wird die Einsetzung einer Spezialkommission unter der Kontrolle der Duma für die Angelegenheit der Hungers­not verlangt. Die Minister verließen unter dem Lärm des Hauses den Saal. Der Bericht über den Progrom in Bialystok kommt am Donnerstag zur Verlesung.

Aus russisch Polen.

In Czygstea bei Warschau wurden 3 Spitzel erschossen. Als ihre Leichen ins Spital überführt wurden, kam es zu Zusammenstößen, bei denen 6 Personen erschossen wurden. Die Zahl der Verwundeten ist noch nicht festgestellt.

Ass Württemberg.

Dzeustnachrichteu. Uebertragen: Die Registratorstelle bei dem SteuerkolleJnm Abteilung für Zölle und indtreltc Sleucin dem Oderkontrollenr Greiner bei dem Sekretariat der Domänendirektion.

In den Ruhestand versetzt: Der Oberbaurat von Doll- inger, ordentlicher Professor an der Technischen Hochschule in Stutt­gart fernem Ansuchen gemäß unter Verleihung des Titels eines Bau direktms. _

Kurse zur Ausbildung von Lehrern in ge­werblicher Buchführung. Bei der Gesellen- wie bei der Meisterprüfung im Handwerk gehört die Buchführ­ung zu den Prüfungsfächern. Es ist deshalb wün­schenswert, daß sowohl den Handwerkslehrlingen als den Gesellen, welche sich der Prüfung unterziehen, wol­len, möglichst überall Gelegenheit znm Erlernen der Buchführung gegeben wird. Um das Bedürfnis nach ge­eigneten Lehrkräften zu befriedigen, hat die Zentral­stelle für Gewerbe und Handel schon wiederholt Unter­richtskurse zur Ausbildung von Lehrern für die ge­werbliche Buchführung veranstaltet, sie beabsichtigt auch in diesem Jahre einen solchen Kurs in Heilbronn in der Zeit vom 23. Juli bis 4. August d. I. und bei ent­sprechender Beteiligung einen weiteren 14tägigen Kurs in Reutlingen oder Ravensburg im Laufe des Monats August d. I. abzuhalten. Wegen des von der K. Kommission für die gewerblichen Fortbildungsschulen geplanten Buchführ­ungskurs für Lehrer an gewerblichen Fortbildungsschu­len wird auf die besondere Bekanntmachung dieser Be­hörde verwiesen. 'Die Kurse, welche die Zentralstelle für Gewerbe und Handel abhält, sind .in erster Linie für Lehrer in Orten, in welchen sich keine gewerbliche Fort­bildungsschulen befindet, bestimmt; die Teilnahme von Lehrern an gewerblichen Fortbildungsschulen ist jedoch dann nicht ausgeschlossen, wenn die Zahl der Anmeld­ungen ihre Zulassung gestattet. Der Unterricht ist un­entgeltlich. Reisekostenbeiträge oder sonstige Unterstütz­ungen kann die Zentralstelle den Kursteilnehmern nicht gewähren. Lehrern an gewerblichen Fortbildungsschu­len, welche sich an den Kursen der Zentralstelle beteili­gen, kann auf Ansuchen von seiten der K. Kommission für die gewerblichen Fortbildungsschulen eine Unterstütz­ung in Höhe von 30 Mark unter der Voraussetzung, daß sie aus Gemeindemitteln ebenfalls 30 Mark erhalten, gewährt werden. Gesuche um Zulassung zu den Kursen sind bis spätestens 10. Juli d. I. bei uns einzureichen.

Ein neuer politischer Verein hat sich am Samstag in Tübingen ausgetan. DasTübinger Tag­blatt" schreibt darüber:Jüngere Angehörige der Uni­versität (Privatdozenten und Assistenten), aber auch junge Kausleute usw. dürften die Hauptbeteiligten sein; also eine Art Konglomerat' von Jungliberalen und National- sozialen, die seither teilweise Mitglieder der hiesigen deutschen Partei waren, denen es aber dort nicht mehr zu behagen scheint. Man wird wohl nicht fehl gehen, wenn man die Gründung als eine Folge der letzten Ver­sammlung der deutschen Partei, in welcher von jüngerer Seite gegen das Verhalten der Nationalliberalen im Reichstag, namentlich inbezug auf die Fahrkartensteuer, in energischer und zutreffender Weise polemisiert wurde, auffaßt." Bekanntlich sind in Tübingen die Führer der Deutschen Partei Rektor Knapp und Prof. Schleich.

Diese harten die Haltung der Nationalliberalen zu recht­fertigen gesucht. Privatdvzent Dr. Harms dagegen war der Ansicht, daß die Nativnaftiberalen nicht für die Fahr­kartensteuer hätten stimmen dürfen. Dieser Zwiespalt dürfte auch noch an anderen Orten hervortreten.

Der 2. Verbandstag -er württ. (tzemeinde- Nnterbearnten wurde am Sonntag in Gmünd abge- haltcn. Zu demselben hatten sich zahlreiche Teilnehmer aus dem ganzen Lande eingesunden. Bei den um 11 Nhr in der städt. Festhalle beginnenden Verhandlungen hielt der Landesvcrbandsvorsitzende Goldschmid die Be­grüßungsansprache, schließend mit dem Königshoch. Ober­bürgermeister Möhler-Gmünd hieß die Anwesenden na­mens der Stadt willkommen und wünschte den Verhand­lungen guten Verlaus. Auch Regierungsrat Rau-Gmünd hielt eine Ansprache, in der er den Verband des behörd­lichen Wohlwollens versicherte. Geschäftsführer Lutz er­stattete den Rechenschaftsbericht. Dem Verband gehören 2000 Mitglieder in 27 Vereinen an. Vors. Goldschmid sprach über das Thema: Was ist zur Hebung der württ. Polizei erforderlich? Er schlug Jnstruktionskurse, Po­lizeischulen rc. vor. Zu den Vorstandsbeisitzern stellte künftig Stuttgart 2, Heilbronn und Gmünd je 1 Ver­treter. Die Vorstandsmitglieder wurden wiedergewählt, zum Kassier Kuhn von der Stuttgarter Berussfeuerwehr. In einer Resolutibn wurde 'der Abgeordnetenkammer für ihr Eintreten im Interesse der Gemeindeunterbeamten, der Dank ausgesprochen, ferner an den König ein Huldig- ungs- und an den Minister Pischek ein Ergebenheitstele­gramm abgesandt; aus beide liefen Antworten ein. Am Mittagessen beteiligten sich 250 Personen. Abends fand ein Festbankett statt. Am Montag wurde die 15. Ge­neralversammlung der Sterbekasse für württ. Gemeinde­bedienstete, e. V., Sitz in Ulm, ebenfalls in der städt. Festhalle abgehalten, in der die übliche Tagesordnung er­ledigt und interne Angelegenheiten behandelt wurden. In die nähere Umgebung, speziell auf den Rechberg, wurden Ausflüge unternommen.

Delegiertentag des Verbandes Württ. Loko- rnotivbeainten. Ueber den vom 23.-24 Juni in Hcil- bronn stattgefundenen Delegiertentag erhalten wir fol­genden Bericht: Am 23. ds. tagte im Saale zum Krön-, Prinzen die Vorstandskonferenz des Verbandes württ. Lo- komotiv-Beamten in ernster Beratung interner Vereins­angelegenheiten. Anwesend waren einschließlich der Vor­standschaft des Verbandes 44 Delegierte. Die Hauptver­sammlung wurde am Sonntag den 24. ds. iw kleinen Harmoniesaal abgehalten. In dankenswerter Weise er­schien hiezu als Vertreter der Stadt Heilbronn Herr Land­tagsabgeordneter und GR. Betz. Als Vertreter der Kgl. Generaldireklion konnten wir Herrn Baurat Beyerlen in unserer Mitte begrüßen. Sofort nach Eintreffen des letz­teren konnte mit den Anträgen, betreffend Verbesserun­gen an Lokomotiven usw. begonnen werden. Vor der Be­ratung hieß der Vorsitzende Herr Hölderlin, Stuttgart, den Vertreter der Stadt Heilbronn Herrn Betz, sowie Herrn Baurat Beyerlen als Vertreter der Kgl. Generaldi­rektion herzlich willkommen, zugleich seiner Freude Aus­druck gebend, daß die Behörde der Stadt Heilbronn so warmen Anteil nehme. Herr Landtagsabgeordneter Betz dankte im Namen des Stadtvorstands, der leider ver­hindert sei, für die freundliche Einladung, wenn er auch nur kurze Zeit in unserer Mitte weilen könne, werde er doch die Beratungen mit Interesse verfolgen. Die Ver­sammlung hatte nachstehende Tagesordnung zu erledigen:

I. Begrüßung durch den Vorsitzenden Hölderlin, 2. Entgegennahme des Jahresberichts über die Tätigkeit der Vorstandschaft, Referent Schriftführer Linsenmaier, 3. Kassenbericht durch Kassier Höchst etter, 4. Aufstell­ung einer Wahlprüsungskommission, 5. Neuwahl der Vor­standschaft, 6. Wahl des Orts der nächsten Delegierten- Versammlung; Als Anträge der V o r st a n d s ch ast wur­den verhandelt: 1. Stellungnahme zu der vom württem- bergischen Verkehrsbeamteuverein eingebrachten Denk­schrift über Dienst und Ruhezeit. 2. .Erwägung üb er Bildung -einer Krankenkasse im Verein mit der württem- bergischen Sterbekasse. Außerdem lagen 28 Anträge der Lokalvereine vor. Während der Dauer der Beratungen mußte sich leider Herr Betz verabschieden, er drückte sei­nen Dank aus, zugleich bedauernd, wegen anderweitiger Verbindlichkeiten nicht länger dableiben zu können, aber er habe seither doch manch wertvolles gehört. Nachdem die technischen Fragen erledigt waren, deren Befürwort­ung uns zugesichert wurde, verabschiedete sich auch Herr Baurat Beyerlen, um sich 2 Uhr 10 Min. wieder nach Stuttgart zu begeben, während die Beratungen noch bis nach 3 Uhr dauerten. Es wurde nun noch der Geschäftsbe­richt seitens des Schriftführers, sowie der Kassenbericht verlesen, was in Ordnung befunden wurde. Borgenom­men wurde auch die Neuwahl der Vorstandschaft und wur­den gewählt: Zum 1. Vorsitzenden Herr Hölderlin, Lokomotivführer, Stuttgart, 2. Vorsitzenden Herr. Mzger, Eßlingen, 1. Schriftführer Herr Linsenmaier, Stutt­gart, 2. Schriftführer Herr Besemer, Heilbronn, 1. Kas­sier Herr Reutter, Stuttgart, 2. Kassier Herr Wacker

II, Stuttgart; Kontrolleure: Herren Hübner und Bühler, Ulm. Nachmittags ab 3 Uhr fand dann das gemeinschaft­liche Essen statt im großen Saal der Harmonie. An demselben beteiligten sich 89 Herren und 21 Damen. Iw! Verlaus desselben trafen Telegramme ein: Aus dem Ka­binett des Königs, von Sr. Exzellenz, Minister Freiherr v. Soden, von Sr. Exzellenz Herrn Staatsrat v. Balz, vom Verband badischer Öokomotiv-Beamten zur Tagung in Villingen, vom Lokomotivführer-Verein Friedrichsha­fen. Der Toast auf das königliche Haus wurde von Herrn Hölderlin-Stuttgart ausgebracht und dazu die Kö­nigshymne gesungen. Sodann erfreute ein Quartett des Lokomotivführervereins Crailsh.im mit mehreren Lieder­vorträgen, die die Herren Vechtel, Luippold, Schiller und Voigt zu Gehör brachten. Der 2. Vorsitzende toastete auf den Staatsminister Freiherrn v. Soden, sowie Herrn Staatsrat v. Balz und brachte em sehr schönes Begrüß­ungsgedicht, das er selbst verfaßt hatte, zum Vortrag. Abends 8 Uhr war Bankett im großen Harmoniesaale und waren sowohl die musikalischen Vorträge einer Ab­teilung der Regimentsmusik Nr. 122 als auch die gesang­lichen Vorträge des GesangvereinsLiedertafel" äußerst