Zeit nicht zu erwarten sein. Ter Vortragende sprach in mehr volkstümlicher als glücklicher Weise vonSchnaps­renten" und vonein paar Fingergipfelchen", deren Ver­lust nichts zu bedeuten habe. Nun ist ja ohne weiteres klar, daß Renten von 1 Mk. 75 Pfg. bis 3 Mark pro Monat allerdings selten den Weg auf die Sparkasse fin­den werden. Tie Rentenbezieher hätten sicher nichts da­gegen, wenn ihre Renten größer wären. Eine Rente, die so klein ist, daß der Empfänger nichts Gescheidtes oaniit anfangen kann, sollte nach allen Regeln gesunder Logik womöglich dieses Fehlers entkleidet, also mit einem Wort erhöht werden, wenn es irgend sein könnte. Auf keinen Fall darf der Schluß gemacht werden:Haben wir dich bis jetzt so ungenügend unterstützt, daß du mit der gan­zen Summe nichts Ordentliches zu bezwecken gewußt hast, so wollen wir dir in Zukunft gar nichts inehr geben."

Ganz unglücklich ist der Gedanke, ein Paar Finger­gipfelchen mehr oder weniger, darauf käme es bei einem landwirtschaftlichen Arbeiter nicht an. Es gibt ja frei­lich Leute, die nichts so leicht vermissen können, als ein Paar Finger von eines ande r e n M e n s ch e n Hand. Wie stehts aber, wenn ein Rittergutsbesitzer in Westphalen, sagen wir, wo die Väter dieses Ersparnisgedankcns Hau­sen, um ein Paar Fingergipsel kommt. Bei der Arbeit kann sich dies ja Gottlob nicht so leicht ereignen. Neh­men wir aber an, V^r Herr Graf von Hoste-Moste hat Pech auf der Jagd oder bei einem anderen Sport, und verliert einen Finger, oder gar den beim Jeu zum Halten der Spielkarten nahezu unentbehrlichen Taumen. Ter Herr Graf ist in einer Privatunfallversicherung. Tie Direktion der letzteren dürfte wohl kaum den Eindruck gewinnen, daß es dem Herrn Rittergutsbesitzer aus die Zahl und Länge seiner Finger nicht so genau ankommc. Ter Anspruch aus Entschädigung würde nicht zu schüchtern ausfakkm.

Jede Verstümmelung der Hand ist in Wahrheit eine schwere Beeinträchtigung ihrer Gebranchsfühigkeit. Es ist ja richtig, daß ein Arbeiter, der 1 oder 2 Finger verloren hat, nach Verfluß eines Jahres dieselbe-Arbeit leistet, wie vorher, aber mit ungleich größerer Anstrengung nicht blos der verstümmelten Händ, sondern des ganzen Körpers. Das im Einzelnen auszuführcn wäre leicht, würde aber hier zu weit führen. Angedeutet sei hier nur, daß alle Arbeiten wie Mähen und dergl. von einem Ar­beiter, welcher den Verlust von Fingern zu beklagen hat, mit viel mehr Schwenkung des ganzen Körpers aus­geführt wird, weil die fehlende Kraft in Hand und Vor­derarm durch Schwung des Körpers ersetzt werden muß.

Nicht vergessen darf werden, daß ein Arbeiter, der eine verstümmelte Hand hat, in vielen Fällen mit einem niedrigeren Lohn sich begnügen muß. Können ihm ans diesem Grunde nur 20 Mark am Jahreslohn abgezogen werden, so geschieht es. In dem Fall wird also selbst die niederste Rente den durch die teilweise Invalidität ver­ursachten Lohnausfall decken. Wie der Arbeiter sein Geld verwendet ist seine Sache.

Ter zweite Vortrag, welcher die Anbringung von Schutzvorrichtungen zur Verhütung von Unfällen durch landwirtschaftliche Maschinen behandelte, faßte sein The­ma viel zarter und vorsichtiger an. Sehr mit Unrecht. Hier gehört schon längst einmal der Teckel vom Hafen getan. Schon die Aufstellung der meisten Maschinen, z. B. Futterschneide- und Dreschmaschinen, ist insofern eine höchst unglückliche, als in der Scheuer, wo sie meist auf dem ersten Gebälke angebracht find, oft nur ein Halb­dunkel herrscht. Zumal beim Dreschen, wenn sich ein­mal ein dichter Staub entwickelt hat, ist so wenig mehr zu sehen, daß es ein wahres Wunder ist, daß sich nicht mehr Unfälle ereignen. Giebt es ja noch genug Dreschmaschi­nen, wo weder Trommelrad noch Transmission geschützt sind. Dazu kommt dann noch die bei derartigen Arbei­ten gewöhnlich herrschende Hast, der Mailgel an Arbeits­ordnung und nicht zuletzt der Einfluß des bei stäubender Arbeit zu reichlich genossenen Mostes, namentlich dann wenn es Korinten- oder Zibebenmost und kein Obstmost ist. In Summa: gegen die armen Rentenempfänger forsch vor­gegangen die Herren Inhaber landwirtschaftlicher Be­triebe bezüglich der Unfallschutzvorrichtungen mit Sammt- handschuh angefaßt, das ist die Lehre der beiden Vor­träge. Es ist sonnenklar soll die Zahl der Unfälle sich verringern, so müssen in erster Linie sichere und ver­läßliche Schukmaßregeln an den Maschinen angebracht und diese selbst in zweckentsprechender Weise aufgestellt sein.

Derartige Vorträge sind in der Tat höchst belehrend für die Dienstboten, Taglöhner und Kleinbauern auf dem Lande. Wie lange wird es noch dauern, so wird sich dem Bunde der Landwirte auch ein Bund ländlicher Arbeiter entgegenstellen, der seine Interessen selbst zu wahren sucht. Wie die Herren für die Arbeiter sorgen wollen, das zei­gendie Paar Fingergipfelchen" und dieSchnapsrente", Ausdrücke, die wahrscheinlich aus Westfalen importiert find, wie die Heiterkeit zeigte, aber gleichwohl den an­wesenden Zierden des Bauernbundes nicht mißfallen haben.

nisse in den Chicagoer Schlachthäusern müßten im In­teresse der Volksgesnndheit und der Schicklichkeit von Grund aus geändert werden. Er empfehle gesetzgeberi­sche Maßnahmen, wonach die Regierung zur Beaufsich­tigung der Fleischversorgung in allen ihren - Stadien berechtigt ist. Ter Präsident sagte ferner in der Bot­schaft, daß die Untersuchungen noch nicht beendet und der Bericht deshalb nur ein vorläufiger sei. Im Zu­sammenhang mit den Enthüllungen über die Fleisch­konserven erklärte der pensionierte Obcrkommandierende der nordamerikanischen Armee, Nelson a Miles:Diese Enthüllungen sind für mich feststehend. Ich habe schon vor 7 Jahren auf gründliche Untersuchung gedrungen und tausende von Menschenleben wären gerettet worden, wenn sie ansgeführt worden wäre."

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den

Tagks-K

Wilspai'kstation, 5. Juni. Ter Kaiser hat 4 Uhr 45 die Reise nach Wien angetreien.

Danzig l. Juni. Gegenüber der Meldung über Ausfall des Schulunterrichts aus Anlaß des Katserbe suches in Danzig wird erklärt, daß das Provinzial schulkollegi um ohne Befehl des Kai­sers ungeordnet habe, die Schulen zu schließen. Es handle sich auch nicht um das Schreiben viettr, sondern eines Primaners, das auf den Entschluß des Provinzialichulkolle- giums sidoch gar keinen Einfluß gehabt habe.

Berlin, 6. Juni. Ter Kaiser wird nach einer Privatmeldung aus Karlsruhe am 25. Sept. zur Teil­nahme an den Festlichkeiten anläßlich der goldenen Hochzeit des G r o ß h er z o g s p a a r e s von Baden dort eintreffen.

Berlin, 6 . Juni. Das Landgericht in Frank­furt a. M. verfügte die Sperrung vvn 300 000 Mk. bei der Gewerkschastskasse des S e n efel d erb nn d es in­folge eines Antrags dortiger Mitglieder dieses Bundes. Durch die Sperrung soll die Verwendung von Kaisengel­dern zu Streikunterstützungen unterbunden werden.

Berlin, 6. Juni. Tie Nat.-Ztg. meldet ans Han­nover: Ter deutsche Zlo nistenlag beschloß mit Zwei­drittelmehrheit die Kolonisation Palästinas einzuieiten. Ein Antrag auf Erhebung einer P al ä st i n a st e ue r wurde angenommen. Ter Kaiser dankte telegraphisch auf ein ihm gesandtes Huldignngstelegramm.

Frankfurt, 5 Juni. Heule vormittag 9 Uhr be­gannen die Vorbereitungen für die H er ko merkonknrre nz mit der Vo Führung und Kontrolle der teilnehmenden Wagen in der landwirtschaftlichen Halle. Prinz Heinrich war um 9 Uhr vom Jagdschloß Wolfsgarten bei Darmstodt kommend hier eingetrosfen und fuhr in feinem Automobil sofort nach der Halle. Hier fuhren nacheinander während des Vor­mittags sämtliche 156 Wagen vor, wurden geprüft und mit Tourenbüchern versehen.

Frankfurt a. M., 5. Juni. Heute mittag fand in den Räumen des Frankfurter Automobilklubs eine Tafel für die Teilnehmer an dem Herko mer-Rennen statt. Nachdem der Vorsitzende des Frankfurter Automobilklubs, Eduard En gl er, mit herzlichen Worten die anwesenden Gäste, vor allem Prinz Heinrich von Preußen und den Großherzcg von Hessen, begrüßt und fein Gtts dem Kaiser geweiht hatte, ergriff P rinz H etnrich das Wort zu einer Ansprache, in der er die Bedeutung der Herkomerfahrt, die Fahrt durch das verbündete Oesterreich und die Bedeutung der getroffenen Ordnungsbestimmungen hervorhob. Von dem Worte ausgehend: .Ozeane trennen nicht, Ozeane ver­binden," führte Prinz Heinrich aus:Das Motorfahr­zeug ist das Fahrzeug der Zukunft. Bei der Hcr- komerfahrt werden die Heizen und die Menschen von Nord und Süd miteinander verbunden, eine Tatsache, die wir nicht fröhlich genur begrüßen können."

München, 5. Juni. Ministerpräsident Freiherr v. Podewils hm, nachdem er infolge der an chm vorge- nommencn NieremOperation fünf Wochen in der Chirur­gischen Klinik zugebracht hatte, diese gestern verlassen können und ist n seine Wohnung übergestedelt. In näch­ster Zeit wird er zur wetteren Erholung auf dem Lande Aufenthalt nehmen.

Brest, L. Juni. Tie Mannschaften des Panzer­schiffesAdmiral Aube", das in den nächsten Tagen nach Norwegen abgehen sollte, veranstalteten ans Ver­druß darüber, daß man ihnen seit der Rückkehr des Schiffes aus Amerika keinen Urlaub bewilligt hatte, Kundgebungen gegen den Kommandeur, wobej die -Internationale gesungen wurde. Die Rädelsführer wurden in Arrest gesetzt. -

Rom, 6. Juni. Die Schüler sämtlicher italie­nischer Gymnasien beriefen für den 10. Juni große Pro lest Meetings gegen das Ministerium ein, sie verlangen Erleichterung des Examens.

San Franziska, 6. Juni. Tie neue Erd­erschütterung am 4. dauerte nur 10 Minuten, ver- anlaßte aber verschiedene Firmen, von ihrem Projekt, Neubauten aufzuführen, abznstehen.

MundsHau.

Tie Zustände im amerikanischen Flerschtrust.

Präsident Roofevelt hat dem Kongreß den Bericht der für die Untersuchung der Mißstände in der Fl ei s ch- Warenindustrie eingesetzten besonderen Kommission übersandt. Ter Bericht bestätigt die Berichte der Zeitungen über die unhygienischen Verhältnisse ans den Chiragoer Vieh- und Packhössn mid erklärt, es werde dort unter Verhältnissen gearbeitet, die empörenden Schmutz zeigen. Gleichzeitig wird aber die peinliche Sorg­falt hervorgehoben, die bezüglich der für den deut­schen Verbrauch bestimmten Schweinefleischwaren beob­achtet werde, und es wird sestgestellt, daß'im allgemeinen weniger Mißstände bei der Verarbeitung von Fleisch für den Export obwalten, als bei der für den einheimi­schen Verbrauch. Es heißt in dieser Beziehung in dem Bericht wörtlich:Tie mikroskopische Untersuchung der nach Deutschland zu exportierenden Schweine scheint mit großer Vorsicht zu geschehen und es kann direkt gefragt werden, warum die für den amerikanischen Markt zu schlachtenden Schweine nicht ebenso untersucht werden." In einer begattenden Botschaft zu diesem Bericht er­klärt Präsident Roofevelt, die empörenden Verhält-

Eines Hundes wegen geriet in Pirmasens der verheiratete Schuhmacher Heinrich Greiner aus Höheisch- weiler mit seinen ledigen Brüdern Joseph und Friedrich Wiehn, beide Maurer aus Fischbach, in Streit und zog das Messer. Friedrich Wiehn blieb tot am Platz, Joseph Wiehn wurde töttich verletzt. Greiner wurde verhaftet.

Vor Jahresfrist waren ans der Stadthaupt- k a s s e z u U e b i g a n bei Halle 30 000 Mark geraubt wor­den, davon 7000 Mark in Wertpapieren. Tiefes Geld ist von Halle anonym zurückgesandt worden. Als Täter wurde jetzt der Schmiedemeister Springer aus Uebfgau verhaftet.

Bei einem Ausflug nach dem Oelberg bei Bonn, den vier junge Leute unternahmen, büßte einer durch Sturz in einen Abgrund sein Leben ein. Tie andern blieben vor Schaden bewahrt, da sie noch rechtzeitig von dem Verunglückten vor der Gefahr gewarnt werden konnten.

Auf dem Pregel bei Königsberg ist ein mit 11 Per­sonen besetztes Segelboot gekentert; 2 der Insassen sind ertrunken.

Montag Nachmittag sind in dem Dorfe Sauers an der Arlbergbahn infolge von Unvorsichtigkeit von

Kindern 28 Wohnhäuser n i e d e r g e b r a n n t. 32 Par­teien sind obdachlos, viel Vieh und Bargeld ein Raub der .Flammen geworden. Tie Versicherung ist niedrig.

Nächst der W j e n e r n e u st ä t t e r h ü t t e vernn- glückte die Kanfmannsgattin Theresia Tinklacker aus Augsburg töttich. Sie machte die Partie gemeinsam mit ihren- Gatten, wurde von einen? Stein getroffen, ließ das Drahtseil aus der Hand und stürzte 200 Meter tief ab. Tie Leiche wurde nach Ehrwaid gebracht.

Auf der Rax bei Wien ereigneten sich während der Pfingstfeiertage vier Tonristcnnnfälle, wobei der 34jähr. Setretär von Siemens u. Halste, Heinrich Lutz, 400 Me­ter tief abstürzte und tot blieb. Tie übrigen Verunglück­ten tamen mit leichten Verletzungen davon.

Ans bisher noch nicht ermittelter Ursache ist der von Trautenau nach Prag vertehrende Personenzug e n i- gleist, wobei l Postbeamter getötet, 4 Eisenbahn­bedienstete und 1 Reisender schwer verletzt und 17 Per­sonen leicht verletzt wurden.

Wie aus Neapel aemeld t wtt'd, hat die dortige Polizei auf Ersuchen des Hamburger Uwe fnchungsrichlerS den Paul Wille mann aus Rheinfeiden (Schmerz) ver­haftet. Willemann ist befchnlorgt, einige Hamburger Export­häuser um 200 00 » Frcs. betrogen zu hoben. Er har in Barcelona ein Handelshaus errichtet und ließ sich für Rech­nung anderer Firmen Waren schicken, die er für seine Rech­nung verkaufte. Als er m-itte, daß e- gesucht werde, ent­floh er nach Neapel. Ber leiner Verhaftung fand man in seinem Besitz einen Ausweis über e n Guthaben von 18 000 Lire bei emcr italienischen Bank,

Am Bahnhose vvn Arpajon bei Paris ereignete sich Montag Abend ein furchtbarer Ungiücksfall. Ter Stalionsvorstand Chauvelin ivvllte eine Frau, die trotz des Herannahens eines Zuges mit ihrem Kinde das Gleis überschritt, zurnckhalten. Er wurde samt der Frau und dem Kinde von dem heranbransenden Zuge erfaßt; alle drei Personen wurden zermalmt.

Attentat auf das spanst Er Königspaar

Wie aus Barcelona gemeldet wird, will die dor­tige Polizei nun auch festgestellt haben, daß Matteo Moral auch der Urheber des vor einem Jahr gegen den König von Spanien und den Präsidenten Lanbei in Paris verübten Bombenanschlags gewesen ist. Ter Gouverneur vvn Madrid ist überzeugt, daß Moral allein den Anschlag begangen habe und lettre Mitschuldige be­sitze. Tie Untersuchung der Leiche des Mörsers hat er­geben, daß sein Gehirn vollkommen normal ansgebilüet ist. In der Nähe des Madrider Generalkapi- tanats wurde am Tage des Attentats eine mit Pulver und Sprengstoff gefüllte Büchse ge­sunden. 2 Soldaten sind ihren Verletzungen erle­gen. Man glaubt, daß.die Bombe vergiftet war, da bei allen Verwundeten der Brand httrzntrat.

Tie in der Schule zu Barcelon a, in welcher M a t- teo Moral früher wohnte, vorgenommene Hansun- tersnchung führte zu.der Entdeckung von anar ch i- sti scheu Druckschriften, von Photographien auslän­discher und spanischer Anarchisten usw. Tie Direktoren der Schule, deren meiste Lehrer Anarchisten sind, sind ver­haftet worden. .

Der König und die Königin wohnten Montag mit den fremdländischen Abordnungen iwr großen Trup­pe n s ch a n auf dem Felde Carabanchel bei. Eine über­aus zahlreiche Znschauermenge begrüßte den König und die Königin mit jubelnden Zurufen. Infolge der glü­henden Sonnenhitze wurde eine Anzahl Soldaten vom Hitzschlage getroffen.

Jur Lage in Mußkarrd.

Aus dem russischen Parlament.

In der Sitzunbcher Duma am Montag führte Onipko aus, er betrachte die Minister als der Duma fremde Leute und begreife nicht, warum sie an den Verhandlungen der Duma überhaupt teitnehmen und diese sie anhöre, nachdem sie ihnen ihr Mißtrauen ausgesprochen habe. Der Präsident erklärte, die Gehilfen der Minister wür­den zu den Verhandlungen zngölassen, wenn sie von ihren Ministern bevollmächtigt seien. Onipko setzte so­dann seine Angriffe gegen die Regierung fort, die der Duma und dem ganzen Land feindlich gesinnt sei. Ter Präsident ries Onipko schließlich zur Ordnung.

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Aus MürLtMöerg.

Dienstnachrichtrn. Jaden Ruhestand verseht: Der 1. evangelische Stadipsarrer Reinhardt in Markgröningen. Dekanats Ludwigsdurg, unter Verleihung des Ritterkreuzes des Ordens der Würtiembergijchen Krone

Versetzt: Die Poststtcc'ärc Sceger bei dem Postamt Nr. 9 in Stuttgart und Graf vet dem Postamt Nc. v dasttbst auf Ansuchen gegcnseuig, die Poststkretüre Gsrörer bei dem Postamt Nr. 1 in Stutt­gart zum Postamt Nr. 3 daselbst und Scheusele in Nürtingen nach Kirchheim unter Teck.

Befördert: Die Postassistenten Scheibte bei dem Bahnpostamt Ulm zum Postsekcetäc bei dem Bahnpostami Stuttgart, Gulde bei dem Bahnpostamt Sttittaart zum Postsekrelür bei diesem Amte und Hiller in AUensteig zum Poslsekrerär bei dem Postamts Nr. 1 in Heilbrcnn-

Ernannt: Die Postpraltikanlen I. Klasse Rumpel zum Post- assistntten in Sulz a. N, H.-nne zum Postas'istenten bet dem Bahn- Postamt Ulm, Mctzger zum Postassistcnten in Schorndorf, Knick und Bley zu Postassistenien bei dem Postamt Nc. 1 in Stuttgart.

U ebertragen: Eine Kanzleiassisteittenstelle bei der General« direkiioii der Staaisnsenbahnen vem Siationrmeisten, Lit. Sialttvs- verwolier Keßler in Ebersbach, unler Belastung des TitelsStations- Verwalter, eine Expedienienstelle in Vaihwgcn F. dem Eisenbahnge­hilfen Großmann

Die Tätigkeit der württ. Gewerbegerichte,

deren es jetzt 22 sind, war auch im Jahre 1905 eine sehr intensive. Ter Geschäftsumfang ist namentlich we­gen der im Laufe des vorigen Jahres erfolgten An­gliederung der Kaufmannsgerichte beträchtlich ge­wachsen. Im ganzen sind 3050 Klagen anhängig ge­worden. Davon konnten 835 schon am ersten Tag er­ledigt werden; nur in 582 Fällen ist von der Erhebung der Klage bis zur Erledigung mehr als eine Woche ver­strichen. Fast bei der Hälfte aller anhängig gewordenes Fälle, nämlich in 1475, kam ein Vergleich zustande; nur in 343 Fällen war ein Endurteik notwendig; in 737 Fäl-