Standesbuch-Chronikder Stadt Wildbad

vvm März b,s 30.^z lS 06 Geburten.

22 März. Bott, Wilhelm Friedrich, Gipser hier, 1 S.

20 März. Schmid, Julius Friedrich, Gipser hier 1 S.

22. März- Bott, Wilhelm Friedrich, Säger hier, l S.

Aufgebote.

26. März. Läpple, Wilhelm Friedrich, Metzger hier und Kappelmann, Anna Berta hier.

26. März. Treiber, Robert Ludwig, Kaufmann hier und Nnsried, Lina Marie in Untergröningen.

29. März Haag, Louis Adam, Holzhauer in Sprollen­

haus und Günthner, Karoline Luise daselbst

30. März. Zimmermann, Franz Karl, Postpraktikant in

Stuttgart und Leibfarth, Melanie daselbst.

30. März. Bernlöhr, Karl, Schlosser in Stuttgart u. Traub, Hermine Rosa, Köchin in Stuttgart.

Aus Stadt und Umgebung.

* Konfirmation. Jeder Mensch hält an irgend einem Tage des Jahres seinen Schalttag, wie ihn Wilhelm Hauff nennt, d. h einen Tag, an dem er sein ganzes Leben im Geiste an sich vorüberziehen läßt, aller erlebten Freuden und Schmerzen gedenkend. An manchen Punkten weilt der geistige Blick etwas länger und welcher Mensch erinnert sich dabei nicht auch der Hypermoderne, dem der Glaube als längst überwundener Standpunkt gilt des Tages seiner Einsegnung. Ich bin zu sehr Weltkind und erachte mich als unwürdig über die religiöse oder ethische Seite der Konfir­mation zu schreiben. Die Konfirmation bedeutet aber auch anderseits einen Wendepunkt im Leben. Es treten zum ersten Male ernstere Fragen an das zum Jüngling oder zur Jungfrau gewordene Kind heran, bei dem ersteren meist die Frage der Berufswahl. Kurze Zeit jubeln die Konfirman­den, weil sie den (vermeintlichen) Fesseln der Schule ent­ronnen, bald lehrt sie das Leben, daß die schönste Zeit wohl vorüber. Die Mädchen haben es ja besser, sie bleiben meist bei Muttern bis wieder ein anderer Wendepunkt in ihrem Leben eintritt. Anders beim Knaben: Was nun? Glücklich derjenige, der bei der Verteilung der Geistesgaben nicht zu kurz kam und in der Wahl seiner Eltern die nötige Vor- sicht beobachtete, für ihn kommen noch Tage des reinsten Glücks: die goldene Gymnasiasten- und die noch goldenere Studentenzeit. Wenn es auch auf dem Pennal schon oft unverdrossen büffeln heißt die halbe Nacht hindurch; es gibt freie Mittwoch- und Samstagnachmittage, denkst Du noch daran, lieber A. H. Für den Jüngling, der einen Beruf wählen muß, kommt jetzt die Lehrzeit. Da heißt es: Gut aufgepaßt, um alles zu lernen, was zum betreffenden Ge­werbe gehört. Denn heutzutage, wo alle Berufe überfüllt sind, in unserem nie rastenden Zeitalter, dem Zeitalter der Elektrizität, kommt nur der Tüchtigste in seinem Berufe durch das Leben, ein anderer, wenn er nicht gerade aus seines Vaters Geldsack ausruhen kann, geht unweigerlich unter. Das SprichwortHandwerk hat einen goldenen Boden" läßt sich kaum mehr anwenden auf unsere Zeit, in welcher der Fabrikbetrieb mit seinen tausenden verschiedenen Maschinen das Handwerk allmählich vollständig verdrängt. Da ist es doch von Nutzen, wenn der Jüngling schon heute am Tage der Konfirmation aufgefordert wird, sich zu bilden und zu lernen, um später tüchtiges zu leist-n. Es hat noch keiner die Reise durchs Leben fahrplanmäßig gemacht.

Namen der Konfirmanden.

I. Kncrverr.

1.

2 .

3.

4.

5.

6 .

7.

8 .

9.

10 .

11.

12 .

13.

14.

15.

16.

17.

18.

19.

20 . 21 .

Theodor Speer Hermann Treiber Christ. Krautwaffer Georg Dürr Wilhelm Schill Karl Günthner Herm. Großmann Rudolf Weber Will). Großmann Eugen Riexinger Wilhelm Treiber Friedrich Gauß Karl Großmann Karl Schmid Hermann Aberle Eugen Krauß Gottfried Lamport Karl Klaus Wilhelm Gaus Fritz Waidelich Adolf Fischer (Holz)

22. Hermann Wildbret

23. Wilhelm Bozenhard

24. Wilh. Trautmann 25 Richard Eppler

26. Otto Mundinger

27. Wilhelm Schneider

28. Wilhelm Gutbub

29. Wilhelm Rothfuß

30. Adolf Wörner

31. Franz Delmissier

32. Richard Konzelmann

33. Wilhelm Dommer

34. Wilhelm Greiner

35. Robert Weimert

36. Karl Rayher

37. Friedrich Pfeiffer

38. Robert Treiber

39. Heinrich Günthner 40 Wilhelm Scheich

41. Robert Krauß

42. Ernst Bott

1. Elisab. Hopfengärtner

2. Amalie Barth

3. Berta Beck

4. Berta Schumann 6. Anna Zieste

6. Klara Großmann

7. Rosa Süßer

8. Berta Riexinger

9. Luise Esterriedt

10. Wilhelm. Seyfried

11. Marie Vollmer

12. Frida Schnaufer

13. Emma Wendel

14. Marie Härter

15. Anna Rothfuß

16. Marie Pflumm

17. Luise Haag

18. Karoline Wacker >9. Anna Wacker

* Herr Lehrer Glock, hiesigen Volksschule wirkt.

H. Mädchen.

20. Wilhelmine Wirth

21. Meta Hieber

22. Berta Schmid

23. Maria Schmid

24. Christine Schraft

25. Emma Möffinger

26. Luise Fischer

27. Rosa Mutterer

28. Lina Magenreuter

29. Frida Weinland

30. Emilie Bechtle

31. Anna Broß

32. Philippine Haag

33. Emilie Klaus

34. Wilhelmine Pfau

35. Rosine Kirschmer

36. Luise Schill

37. Emma Haag

38. Gertrud Eisele der seit einem Jahr an

der

verläßt morgen Wildbad, um sein Dienstjahr bei den Ferienkolonien (6. württ. Jnfanterie- Reg. Nr. 124, Weingarten) zu absolvieren. Herr Glock hat sich hier durch sein bescheidenes, liebenswürdiges.Wesen viele Freunde erworben, die alle mit uns wünschen, daß ihm die Dienstzeit nichts schadet und er als General wiederkehrt oder doch wenigstens als Korporal.

* Das Anwesen des Herrn Gottlob Rometsch (Gasthaus zum wilden Mann,) ist samt Mobiliar um den Preis von 87000 Mk. an Herrn Metzgermeister Kroll, Schwiegersohn

des verstorbenen Hoflieferanten Kappelmami, übergegangen. Die Uebernahme erfolgt am 1. Mai.

Calmbach, 29. März. Aus der Konkursmasse der Auguste Barth Ww. hier werden am 2. April, nachmittags 2 Ühr bei der Dorfmühle ca. 130 Zentner Heu und Oehmd sowie einige Wogen Sägmehl gegen Barzahlung versteigert.

Schwan», 29. März. Die Bauarbeiten (Grab-, Maurer­und Steinhauer- Zimmer-, Gypser- und Schreiner-Arbeiten) für den Neubau eines Pfarrhauses in Schwann samt Neben­anlagen werden zur schriftlichen Bewerbung ausgeschrieben und sind Angebote bis spätestens Dienstag, den 11. April bei dem Baubureau in Schwann einzureichen.

Neuenbürg, 30. März. Die Aerzte im ganzen Ober­amtsbezirk werden vom 1. April ab, um sich nach Möglich­keit Sonntagsruhe zu verschaffen, für Beratungen und Be­such an Sonn- und Festtagnachmittagen die gleiche Gebühr wie nachts berechnen. Bei Privatpatienten wird auch Sonn­tag vormittags eine etwas höhere Gebühr als Werktags be­rechnet werden. Arbeitsunfähige Kassenpatienten »erden an Sonntagen weder vor- noch nachmittags behandelt. Dringende Fälle sind natürlich ausgenommen.

Letzte Nachrichten.

Kaiserslautern, 30. März. Bei der heutigen Reichs­tagsstichwahl erhielt der Kandidat der vereinigten Liberalen, Schmidt, 12,046 Stimmen, Clemens (Soz.) 9472 Stimmen.

München, 30. März. Die Kammer der Abgeordneten genehmigte heute nach eingehender Debatte ein Mädchen» gymnastum für München.

Berlin, 80. März. Nach dem L -A. hat der Bundes» rat der Zulassung von Oberrealschul-Abiturienten zum medi­zinischen Studium grundsätzlich zugestimmt, so daß eine ent­sprechende Vorlage in absehbarer Zeit zu erwarten ist.

Vorsicht beim Einkäufe

von Malzkaffee!

sollte eine warnende Stimme jedem zurufen, der Malzkaffee kaufen will. Kathreiners Malzkaffee hat Hunderttausend«, ja Millionen von Anhängern gewonnen. Diesen Erfolg ver­suchen nun verschiedene Fabrikanten in der Weise sich zu Nutzen zu machen, daß sie einfach gebrannte Gerste als Malzkaffee" anpreisen. Gebrannte Gerste ist aber nach jeder Richtung viel geringwertiger als wirklicher Malzkaffee. Sie kann und muß deshalb auch viel billiger verkauft werden. Wer ganz sicher gehen will, den absolut besten und daher preiswert esten Malzkaffes zu erhalten, der muß ausdrücklichKathreiners Malzkaffee" verlangen, der nur in Original-Paketen mit Bild und Namenszug des Pfarrers Kneipp verkauft wird, niemals lose, ausgewogen! Wie sehr hier die größte Vorsicht geboten ist, beweist die Tatsache, daß Kathreiners Malzkaffeefabriken schon in vielen Fällen sogenannte Malzkaffes-Fabrikanten zu gerichtlicher Verurteilung brachten, weil sie einfache gebrannte Gerste als Malzkaffee verkauften.

Wekunnlmuchung.

Der Inhalt der seit 1. Januar d. I. erschienenen Regierungs­blättern soweit er von größerer Wichtigkeit ist, wird nachstehend bekannt gemacht.

Es enthält

das Regierungsblatt:

Nr. 1 Kgl. Verordnung, betr. den Wiederzusanimentritt der Stände­versammlung.

Nr. 2 Verfügung der Ministerien der Justiz und des Innern, betr die Eheschließung von Ausländern. Bekanntmachung der Ministerien des Innern und des Kriegswesens, betr. die Ver­gütung für die Naturalverpflegung marschierender Truppen für das Jahr 1906. Verfügung des Ministeriums des Innern, betr. Betriebe, in denen Maler- Anstreicher- Tüncher- Weiß­binder- oder Lackiererarbeiten ausgeführt werden

Nr. 3. Gesetz, betr. die Errichtung eines neuen König! Hoftheaters. Gesetz, betr. Aenderung des Berggesetzes. Verfügung des Ministeriums des Innern, betr. die Abgabe des Migränins in den Apotheken.

Nr. 4. Kgl. Verordnung, betr. das Beschälwesen (Beschälordnungl.

Nr. 5. Gesetz, betr. einen Nachtrag zum Finanzgesetz für die Finanz, periol e 1. April 1905 bis 31. März 1907. Verfügung des Ministeriums des Innern, betr den Verkehr mit Giften.

Nr. 6. Bekanntmachung der Ministerien der auswärtigen Angelegen­heiten, Verkehrsabteilung, des Innern und der Finanzen, be- treffend Ausführungsbestimmungen zu dem Gesetz, betr. die Statistik des Warenverkehrs mit dem Auslauf vom 7. Febr. 1906. Bekanntmachung der Ministerien des Innern und des Kriegswesens, betr. die Ermächtigung zur Ausstellung ärzt­licher Zeugnisse für militärpflichtige Deutsche in China. Ver­fügung des Ministeriums des Innern, betr. die Viehseuchen­umlage für das Jahr 1906.

Nr. 7. Verfügung des Justizministeriums, betr. die Ausstellung von Ehesühigkeitszeugnissen nach Art 4 des Haager Abkommens znr Regelung des Geltungsbereichs der Gesetze auf dem Ge­biete der Eheschließung vom 12 Juni 1902. Verfügung des des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten, Verkehrs abteilung, betr. einige Aenderung der Württ. Postordnung vom 21. Mai 1900. Bekanntmachung des Ministeriums des Innern, betr. die Errichtung bon Kaufmannsgerichten.

Die Regierungsblätter liegen zu jedermanns Einsicht auf dem Rathaus ans.

Wildbad, den 28. Mürz 1906. Stadtschultheißenamt:

Bätzner.

Bekanntmachung.

Die Reservisten, Landwchrmänner k. und l i. Aufgebots, sowie sämt­liche Ersatz-Reservisten haben mit ihren Militärpässen behufs Einklebung neuer Beorderungen und Paßnotizen von heute an bis spätestens kommenden Dienstag, den 3. April 1SVS auf der Polizei­wache zu erscheinen.

Nichterscheinende werden gegen eine Gauggebühr von 20 Pf. be­sonders geladen.

Wildbad, den 30. März 1906. Stadtschultheiß Bätzner.

Geschäftsverlegung.

Unseren verehrlichen Kunden diene zur Kenntnis, daß wir unser Zigarrengeschäft nach

Hauptstraße Nr. 79

im Hause des Hrn. Bäckermeister G. Pfau

verlegt haben. Wir bitten um ferneres geneigtes Wohlwollen und empfehlen unser reich assortiertes Lager in

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Gasthaus zur Uhlandshöhe.

Anläßlich der Uebergabe meiner Wirtschaft findet morgen

Sonntag, den 1. April

statt, zu der ich alle Gäste, Freunde und Bekannte herzlich einlade.

Karl Schmid.

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