Goelhevund uuv Volksschule. In der letzten Mtglieberversanrmlung des GoetheLundes in Stuttgart referierte Professor Herrn ack kurz über den Protest der Koethebünde zum! preußischen Bolksschulunterhaltungsge- setz. Nicht die Einzelheiten des Gesetzentwurfes kämen in Betracht führte der Redner nach der Schw. T. aus , sondern der Geist, ivelcher sich darin äußere. Für die Goethebünde, handle es sich um die ganze Richtung, die die Volksschule zurückschrauben und sie wieder den Konfessionen ausliefern wolle, denen sie bereits teilweise entzogen war, und es sei daher die Aufgabe der Goethe­bünde, ihren Protest dagegen zum Ausdruck zu bringen. Unt die Freiheit der Wissenschaft und Kunst zu wahren, müsse auch die Schule frei sein. Gerade die beiden Mächte Staar und Kirche haben das Bestreben, diese Freiheit zu Unterbinden, und es gelte, die Schule vor der allzu ge­waltsamen Fürsorge ihrer Eltern, als die Staat und Kirche pngesehen werden, zu schützen. Die bestehende Uniformi­tät der Schule müsse beseitigt werden, die Schule brauche Leben Und Frische. Unser Vaterland habe unter den kon­fessionellen Gegensätzen zu leiden und diese verschärfen sich immer mehr, 'denn Zentrum sei Trumpf. Die Schule habe' nun die Aufgabe, die Getrennten zusantmenzu- führen und gegenseitige Achtung und Liebe einzuprägen. Es sei aber nicht denkbar, daß ein Staat wie der preu­ßische dauernd unter dem Einfluß des Ultramontanismus stehen werde. Zum Schlüsse sprach sich der Referent für die Simultanschule aus, die er als die glücklichste Lösung der Frage ansieht. Lehrer Reichert ergriff in der sich anschließenden Diskussion das Wort und führte laus, daß die Lehrer für jede Beihilfe in ihrem Ringen für die Selbständigkeit der Schule dankbar seien. Wir in Württeinberg befinden uns allerdings noch in einer viel schlimmeren Lage als der, in welche die pireußischeSchule jetztgebracht wer den solle. Kei der Beratung der Volksschulnovelle habe sich aber keine solche Protestbewegung gezeigt. Wenn der von den Goe- thebünden erhobene Protest auch für Württemberg eine Keine Befreiung bringen würde, hätte erfGnen sZweck^ ganz erfüllt. Der Vorsitzende brachte hierauf die auf dem vorjährigen Delegicrtentag in Mainz beschlossene Re­solution zur Verlesung, die sich u. a. auch gegen dieauf gllen Gebieten des deutschen Geisteslebens sich breit ma­chende rückschrittliche Bewegung" richtet, die selbst die schule zur Dienerin zu machen strebe und versuche, die Freiheit des geistigen Schaffens zu beschränken und Wissenschaft, Kunst und Literatur in Fesseln zu schlagen. Die Resolution wurde von der Versammlung einstimmig Mgenontmen.

Der katholische Herrgott von Ochsenhansen oderWer regiert die Welt?" DerRottumbote", amtliches und privates Anzeigeblatt für Ochsenhausen Und Umgebung, veröffentlicht über diese Frageeine Blschermittwochplauderei von k. Cyprian, O. Cap." Wir entnehmen dein sechsspaltigen Feuilleton-Artikel nur fol­gende Sätze:Wer regiert die Welt Mehr, das preu­ßische Offizierkorps und die übrigen Offi­zierkorps der Welt oder die vielgeschmähten ka­tholischenPfaffen"? Der mächtigste Kaiser der Welt ist oder war, besser gesagt, der Kaiser von Rußland. Zn den schönsten und besten Jahren wurde er auf den Thron feiner Väter erhoben; Geld Und Gold steht ihm im reichsten. Ueberfluß zu Gebot; dazu eine unabhängige Herrschergewalt, wie keinem anderen Potentaten mehr auf knr Welt, gestützt auf eine gewaltige Armee in zwei Welt­teilen. Also Geld, Macht und Ansehen genug, um die ganze Welt zu erobern oder wenigstens zu beeinflus- stn. Wie unscheinbar, wie armselig, wie schwach nimmt sich dagegen Papst Pius X. in Rom aus. Er ist ein Nlter 'Mann und kam zur Regierung in einem Alter, wo pudere abdanken, oder sich zur Ruhe setzen; er ist arm, hat nicht soviel, als er braucht und muß bet­teln; er ist ein Gefangener, darf oder will seinen Dalast nicht verlassen. Und doch dieser alte, arme Mann, welche Autorität besitzt er, eine Autorität auf Erden, wie keine irdische Autorität, kein Kaiser und König und keine Republik, ja wie alle Fürsten Und Regierungen der Welt sie nicht besitzen, schon des­halb nicht, weil keines so viele Untertanen wie er besitzt, nämlich über 300 Millionen Untertanen, die ihrenhei­ligen Vater" mehr lieben, ihm treuer gehorchen als es bei irgend einem Fürsten der Fall ist, eine Auto­rität, die selbst von Gegnern anerkannt ist; eine Auto­rität, auf deren Wert die ganze Welt beruht; ja eine Autorität, die selbst dem Himmelimponiert:Alles, was Du auf Erden lösen wirst, wird auch im Himmel tzelöfet". Ja, ja, der Papst und seine Leute regie­ren halt doch die Welt, trotzWartburg",Sim- plizissimUs" undNeueste Nachrichten", die mit ihren Anhängern wie Fliegen auf einen Marmorfels sich setzen, !mit ihrem Dreck punktieren und durch diese Frech­heit einiges Aufsehen machen und einige Nachahmer fin­den können, die aber niemals auf den Gang der Weltge­schichten uch nur den geringsten Einfluß gewinnen wer­den, so wenig, als Mückenschwärme, wären es auch My­riaden, einen Marmorblock auch nur eines Kornes be­rauben können. Es regiert eben unser Herr­gott die Welt und der ist katholisch."

Denjenigen, die es nicht wissen, möchten wir nur anfügen, daß dieses Ochsenhausen, wo derlei Dinge dem katholischen Volk in einer Zeitung geboten werden, tat­sächlich existieert, und zwar im oberschwäbischen Oberamt Biberach, im Mnigreich Württemberg.

Stuttgart, L. März. Am Ob erlandesgertcht ist durch die Pensonieruug deS SenatSprästdenten v. Weisser eine wichtige Aenderung vor sich gegangrn. An seiner Stelle wurde ObrrlandeSgerichtsrat Dr. v. Elsäßer zum SenatSprästdenten des Oberlandesgerichts ernannt.

Stuttgart, S. März. Mit dem Abbruch der Legionbkaserne, und zwar derjenigen Gebäude, deren Entfernung wegen der Durchführung einer öffentlichen Ver­kehrsstraße von der Tübingerstraße zur Martenstraße not­wendig ist. wird am 1. April ds. Js. begonnen werden.

Stuttgart, 6. März. Es bestätigt sich, daß der Landtag am Freitag 9. März vertagt wird.

Heilbronu, 5. März. Am Sonntag hier die aus allen Teilen de« Landes

stark besuchte Landesversammlnng der Bahnhofaufseher I statt, welcher auch der Landtagsabgeordnete der Stadt Heil- f bronn, Herr Betz, anwohnte. Nach der Entgegennahme des Jahresberichts, welchen der Vorstand Breitling- Stuttgart erstattete, folgte ein Vortrag de« Verbandssekre­tärs Roth, in welchem die Forderungen des Eisenbahn- Personals bezügl. der Dienst- und Ruhezeit, der Teuerungs­zulage, de« Wohnungsgeldes, der Revision des Beamtengesetzes, der Wohnungtfürsorge u. s. w. besprochen wurde. Mt besonderer Freude wurde die Haltung des Landtags gegen­über der Forderung auf Abschaffung der Dtsziplinarhaft- strafe und gegenüber der Eingabe des Deutschen Vereins enthaltsamer Eifenbahnbeamter begrüßt. Landtagsabgeordneter Betz, der die Versammlung zugleich als ältestes Mitglied de« Hetlbronner Gemeinderats nament« der Stadtverwaltung begrüßte, versicherte die Anwesenden der Sympathien seiner Fraktion, die es nicht daran fehlen lassen werde, im Land­tag bet jeder Gelegenheit für die berechtigten Wünsche der Eisenbahnunterbeamten einzutreten. An die geschäftlichen Verhandlungen schloß sich eine Festversammlung an, an welcher die Vorstände der Betriebs- und Bauinspektion Heilbronn, Finanzrat Mösstnger und Baurat Fischer, sowie zahlreiche sonstig» Beamte teilnahmen. Die Versammlung wurde durch mehrere Reden, Gesangs- und sonstige musika­lische Vorträge verschönt.

Weiffach, 5. März. Die Fortsetzung der Stroh - gSubahn, welche diesen Sommer eröffnet werden wird, nach Pforzheim, dürste nunmehr so gut wie gesichert sein. Nach­dem die Gemeinden Iptingen, Monsheim, Wurmberg, Wierns­heim, Oeschelbror.n und Pforzheim bereits früher namhafte Beiträge zugesichert hatten, haben in letzter Zeit auch die Gemeinden Wimsheim und Friolzheim Beiträge in Aussicht gestellt von 7000080 000 Mk. bezw. 50000 Mk. unter der Bedingung, daß beide Gemeinden einen Bahnhof be­kommen.

Fluor«, 3. März. Heute nachmittag fand unter sehr starker Beteiligung die Schultheißenwahl hier statt. Von 172 Wahlberechtigten stimmten 181 ab, fast 94°/,. Ge­wählt wurde Karl Höni, Gemeinverat, mit 127 St. (79°ls der abgegebenen Stimmen).

Göppingen, S. März. Die ntchtsozialdemokratischen Arbeiter, welche im evangel. und kathol. Arbeiterverein, in den christlichen und Hirschdunkerschen Gewerkschaften organi­siert sind, sind anläßlich der heute hier stattfindenden Ge­werbegerichtswahlen gegen die Sozialdemokratie zusammen­gegangen, um auch den Minderheiten ia. Gewerbegericht eine Vertretung zu sichern.

Geislingen, 6. März. Hier wurde vorgestern Abend vor sehr zahlreich besuchter Versammlung ein Feuerbestatkungsverein für den Bezirk Geislingen ge­gründet, nachdem Redakteur I. I l l i g - Göppingen in Inständigem Referat die Feuerbestattungsfrage treffend beleuchtet hatte. Dem Verein traten sofort 30 Perso­nen bei.

; Beim Laufschießen in Z nffe nh aus en zerriß beim 3. Schuß der Lauf des Gewehres und zerschmetterte ei­nem "Bürgsrsohn die linke Hand. »Der Verunglückte, ein 24jähriger fleißiger Zimmermann, hat den Daumen an der linken Hand völlig verloren. Die Verletzungen der andern Finger sind heilbar.

In Schöckingen OA. Leonberg veranstaltete ein junger Mann in der Scheune seines Vaters Schieß­übungen. Seine ältere Schwester wollte in die Scheune treten und wurde dabei in den Unterleib getroffen. Sie ist lebensgefährlich verletzt. Die Kugel konnte bis jetzt nicht entfernt werden.

In fingen OA. Leonberg kam es Sonntag nacht gegen 12 Uhr zu einem Streit zwischen dem Nacht­wächter Kind mehreren jungen Burschen. Der Streit ar­tete in Tätlichkeiten aus, wobei der Nachtwächter von den Burschen so zugerichtet wurde, daß er nach Hause getragen werden und ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mußte. 2 der Missetäter sind sofort in Haft genommen worden. *

/ In Neubronn OA. Mergentheim kam der lOjahr. Sohn des Brennermeisters Handke oem Transmissions­riemen zu nahe, wurde ersaßt und mehrmals herumge­schleudert, sodaß er bewußtlos vom Platze getragen wer­den mußte. Nachts 1 Uhr erlag er feinen Verletzungen.

In einem Hotel in Ulm erhängte sich ein Kellner­lehrling, der Sohn eines Lokomotivführers in Freuden­stadt.

Eine Entwendung, deren Folgen von schlimmstem Ausgang begleitet sein könnten, ist in der Marktapotheke in Biberach verübt worden, indem ein Standgefäß mit Morphium gestohlen wurde, das trotz öffentlicher Warn­ung und Bekanntmachung nicht zurückgesandt worden ist.

In dem ca. 2 Stunden von Waldsee entfernten Haslach ertrank im Weiher das 3 Jahre alte Söhn- chen des Bauern Jo^ Mancher von da.

Bei Friedrichs Hafen wurde in der Achmünd- ung die Leiche einer Frauensperson aufgefunden, die dort schon längere Zeit gelegen sein dürfte. Die Persön­lichkeit ist noch nicht festgestellt.

GtrichtsfaLt

Göppingen, 5. März. Die vorjährige Radsah- rerdi stanzfahrt Friedrichshafen-Heilbronn, die um den Königspreis gefahren wurde, hat ein eigenartiges g e- richtliches Nachspiel gefunden, lieber den ersten! Sieger in jenem Wettstreit, ein Mitglied des Göppinger Radfahrervereins, wurde gleich nach Beendigung der Fahrt behauptet, daß er sich von seinem Schrittmacher, einem Motorradfahrer, über eine Steige bei Ulm und auf der Alb habe ziehen lassen. Als von Eßlingen aus diese gegen den ersten Sieger erhobenen Vorwürfe in eine größere Oeffentlichkeit drangen, wurde vom Vor­stand des hiesigen Radfahrervereins und dem genannten Schrittmacher die Summe von 500 Mk. für denjenigen ausgelobt, der den Nachweis erbringen könne, daß der erste Sieger in der Tat gezogen worden sei. Hierfür hat sich nun ein Zeuge gefunden, und zwar ein Taubstummer, der beobachtet haben null, wie gerade der erste Sieger in jener Fahrt von seinem Schrittmacher gezogen worden sei. fand ! Der zweite Sieger, ein Eßlinger, hat daraufhin Klage sehr gegen den Vorstand des Göppmger Radfahrervereins und

besagten Schrittmacher auf Zahlung der ausgelobten 500 Mark erhoben. Diese Klage schwebt gegenwärtig beim Ulmer Landgericht. Heber den voraussichtlichen Aus­gang der Klage läßt sich heute kaum etwas sagen.

München, 5. März. Die zwei Verteidiger des Ehe-- paares Schellhaas haben gegen das (auf Todes­strafe lautende) Urteil des Schwurgerichts Revision Keim Reichsgericht eingereicht.

Berlin, 5. März. Der hier kürzlich verhaftete Zopfabsch neid er, Schiffsbaustudent Stoß, bei dem AI Zöpfe vorgefunden wurden, wurde heute vom Schöf­fengericht gemäß denk Antrag des Staatsanwalts von der Anklage des Diebstahls und der körperlichen Mist­handlung, sowie der tätlichen Beleidigung freigespro­chen, in der Erwartung, daß die Familie ihn sofort einer * Anstalt zuführt. Die Sachverständigen hatten über­einstimmend das Vorhandensein der freien Willens­bestimmung verneint.

Vermischtes.

Der Zwischenruf eines Schülers «nd seine Folge«.

Man schreibt der Fr. Ztg. aus derSchwetz: Die gute still« Stadt Neuenburg hat eine Sensation: fett Samstag ist am Gymnasium der Unterricht eingestellt und er wird ster Donnerstag (22. ds.) früh wieder ausgenommen. Diese Ferien sollen eine Strafe für die Schüler sein. Das ka« so: Letzten Freitag behandelte ein Professor in der Ge­schichtsstunde eine Episode aus der Geschichte des Kantons Neuenburg. Als er auf die Neuenburger Royalisten zu sprechen kam, ließ sich ein Schüler, dessen Vater wohl den Rethen der radikalen Partei angehört, den Ruf entschlüpfen: »Ooobons!" Der Professor, der finden mochte, die Objek­tivität seines Vortrags rechtfertige solchen GeftihlsauSbruch nicht, teilte den Fall dem Herrn Rektor mit, und dieser wies den Schüler für zwei Tage aus der Schule. Die Strafe wurde dadurch verschärft, daß ste durch Anschlag am schwarzen Brett der ganzen Schule mitgetetlt wurde. Daran nahmen die Kameraden des Gemaßregelten Anstoß und zu wiederholten Malen wurde derUkas" durch weißes Papier zugedeckt. Schließlich, als dieses immer wieder entfernt wurde, ward über die Anzeige des Rektors ein Plakat ge­klebt, worauf zu lesen war, der Rektor sei wegen Respekt­losigkeit, die er sich den Schülern gegenüber zu Schulde« kommen ließ, für vierzehn Tage suspendiert. Der Rektor, ein Mann, der keinen Spaß zu verstehen scheint, nahm den Streich sehr übel auf, berief den Schulrat ein, und dieser beschloß, er sei der Unterricht am Gymnasium während einer Woche etnzustellen. Weiter wurde beschlossen: wenn bis zum Abend des 23. Februar der Urheber des Plakats sich nicht beim Rektor stelle so werde am Ende des Schuljahres keine Maturitätsprüfung stattfinden! Der Beschluß wurde in einem feierlichen Schreiben den Eltern -er Schüler mitge­teilt. Diese zogen Tags darauf, einem Trupp Streikender gleich, singend durch die Straßen. Ob-der Schuldige bekenne« wird, ob andere ihn verraten werden? Die Luisse libsrsls, da« Organ der Neuenburger Konservattvenfind«, der Schulrat, sei allzuscharf gewesen, es sei überhaupt nicht berechtigt,dieExamina ausfallen zu lassen eine Maßnahme, durch die außer den Schuldigen sehr viele Unschuldige in empfindlicher Weise ge­schädigt würden, und wenn der Schulrat auch dazu be­rechtigt wäre, so bleibe es doch eine mißliche Sache, eS in das Ermessen einiger übermütiger Schlingel zu stellen, ob die Examina statlfinden sollen oder nicht. Es sei, fügt das Blatt bet, fatal, daß das Gymnasium und die Akademie in demselben Gebäude untergebracht seien, die unmittelbare Nachbarschaft der Studenten übe schlimmen Einfluß aus die Schüler, die gar zu gern sich ebenfalls als Studenten dünken. Da es leichter ist, sich über Symptome zu ärger«, als ihren Ursachen nachzugehen, hat der Schulrat sich diese Dinge nicht selbst gesagt nnd dem kleinen Zwischenfall eine Bedeutung gegeben, die den jungen Leuten sicherlich sehr schmeichelt.

Kandel «nd Volkswirtschaft.

Der Hetlbronner Weinmarkt für Württemberg- ische Produzentenweine findet am Donnerstag den 26. April statt.

Germania-Linoleum- Werke Akt.-Ges. Bietigheim. An

1805 erstelle Sie Gesellschaft einen Bruttogewinn von 630,282 Mk. (i. V. 446.887 Mk) und nach 285,883 Mk. (276.849 Mk.) Abschrei­bungen einen Jahresüberschuß von 364 698 Mk. (170.037 Mk.) Nach Deckung des Verlust oortragS aus 1904 von 830,917 Mk. werde» 20,090 M- der Reserve und 10,009 Mk. dem Wohlfahrtsfonds über­wiesen, restliche 8781 Mk. bleiben als Vortrag. Die Fabrikate der Gesellschaft erfreuen sich dem Bericht zufolge zmiehmrnder Beliebtheit, so daß die Gesellschaft wieder bauliche und maschinelle Eiweiterunas» vorzunehmen hatte Bei 2,40 Mill. Mark Aktienkapital und 3,27 Mill. Mark Odligationenanleihe steht die Fadrikanlage mit 3.9» Mill. Maek i»92 Mill. Mark) zu Buch, belastet mit 1.20 Mill. Mail, Hypo- thekcnkreditoren haben 77 t,636 Mk. <786,420 Mk.) zu fordern. Xu Ausständen, Bar und Wechseln werden 910,786 Mk ^926,64» Mk) aufgewieseu, die Vorräte sind mit 2,71 Mill. Mark (2,4 > Mill. Mark) bewertet. Im neuen Jahre gehen Aufträge tu regelmäßiger Weise ein. Eine weitere günstige Entwicklung stehe zu erhoffen-

Berlin» 5 März. Die Dividende derReichSbauk wurde aus 6 , >8",» festgesetzt.

Berlin, 6. März. Nach dem Januarhefte ISO« der Monat­lichen Nachweise über de» auswärtigen Handel des deutsche» Zollgebiet! betrug im Januar 1906 : Die Einfuhr 4,876,1 oO Tonne« argen 8,608,466 im Boijahr, die Ausfuhr 3 , 611,261 gegen 2,781,656 Tonnen im Jahre 1608. _

Nürnberg, S. März. Offizieller Marktbericht de» VeredG der Nürnberger Hopfenkommisfionäre. Die dieSwöchentliche Nachfrage war seiten» der Kundschaft eine etwas regere, es wurden vorzugs­weise göüusorbige Hopfen in der Preislage von 3568 Mk. gehan­delt; auch zeigte sich öfter» Bedarf für Prima- und Au» stich Hopfen. Die Nachfrage für Expart war eine mäßige und erstreckte sich haupt­sächlich auf egalfarbige Ware zu 20-38 Mk., mißfarblge und hart» aelde Hopsen find zur Zeit nicht verkäuflich. Wocheozufuhr etwa 700 Ballen; Wochevumsatz rund 1809 Ballen. Stimmung ruhig. Preise per 80 kg am ». März: GebirgShopfeu, prima 5055 M-. Markthopsrv, prima 4045 M, do. mittet 2685 M, do geringe 15 bis 24 M, Hallertauer, prima 6065 M, do. mittel »548 M, do. ge­ring« 2832M, Hallertauer Siegel, prima?» ?8M,do. mittel 45-6« M« Aischgründer, mittelN-38 M, Württemberaer, prima55-60 M, do. mittel 35 -46 M, do. geringe 28-3- M, Badische prima 707L M, do. mittel 40 80 M, do. geringe 2580 M, Spalier Land, leiM« Lagen 286« M. Elsäßer, prima 50 - 85 M, »o. mittel 3548 M, Posener, mittel 88 - 45 M. Für Auswahl aus Partie» wird einige Marl mehr bezahlt. _