Preußen geschlachtet worden, als in der Zeit des vorhergegangenen Jahres. Diese ungeheure Abnahme macht die Fleisch not erklärlich. Von dem Rückgänge entfallen rund 256 000 Stück auf das dritte und 785 000 Stück auf das 4. Quartal.
Hamburg, 7. Febr. Die Bürgerschaft stimmte dem Antrag des Senats zu, anläßlich der Silberhochzeit des Kaiserpaares 200,000 M. zur Unterstützung bedürftiger Kriegsverersnen zu bewilligen. Die Bürgerschaft nahm ferner den Antrag Th. Menzels und Genossen betr. den Ersatz des bei den Krawallen im Schoppenstehl am 17. Januar zerstörten und geraubten Privateigentums aus Staatsmitteln an. Im Zusammenhang mit der Krawallangelegenheit sind bis heute 85 Verhaftungen erfolgt.
Karlsruhe, 8. Febr. Die Kammer der Abgeordneten wählte an Stelle des verstorbenen Zentrumsabgeordneten Lauck den Abg. Zehnter zum 1. Vizepräsidenten.
Nürnberg, 7. Febr. Das Gemeindekollegium überwies den Antrag der Mittelstandspartei, dem Warenhaus Grand Bazar den Verkauf von Eintrittskarten für das neue Stadttheater zu verbieten, mit Zweidrittelmehrheit dem Stadtmagistrat zur weiteren Behandlung.
Paris, 7. Febr. In derKirche St. Ferdinand de Fernes wurde heute Nachmittag der Inspektor der Staatsgütervcrwaltung, der die Jnventuraufnahme forffüh- ren wollte, von etwa 100 jungen Leuten aus der Kirche vertrieben, die dann die Türen verschlossen, verbarrikadierten und die Sturmglocke läuteten.
London, 7. Febr. John >Burns ersuchte, der Wochenschrift „Onlooker" zufolge, den König in persönlicher Audienz, ihn vom Tragen der goldgestickten Minister-Uniform zu dispensieren. Der König erwiderte, der Brauch erfordere es, und eine Ausnahme könne nicht gemacht werden.
Rew-Nork, 7. Febr. In Washington herrscht augenblicklich eine weniger pessimistische Beurteilung der Aussichten des Handelsvertrags mit Deutschland. Die Hoffnung, eine endgültige Lösung zunächst durch ein Provisorium zu erledigen, ist noch nicht aufgegeben, da Staatssekretär Roots definitive Antwort auf die deutschen Vorschläge noch aussteht.
Tanger, 7. Febr. Man erwartet binnen kurzem einen Angriff des Angherastammes auf Raisul i, der sich in einem befestigten Lager verschanzte.
Tientsin, 7. Febr. Die Beförderung des deutschen Gesandten in Peking, Frhrn. Mumm von Schwarzenstein zum Botschafter in Tokio wird hier freudig sein Fortgang jedoch mit Bedauern ausgenommen. Alle Zeitungen bringen Lobartikel. Der deutsch-chinesische Handel verliert in Mumm einen warmen Förderer.
Auf dem Bahnkörper in der Nähe von Osterburken wurde kürzlich eine mit einer Flüssigkeit gefüllte Blechbüchse gefunden. Die Annahme, daß es sich um einen Sprengstoff handle, wurde durch den Spreng- versuch eines zu diesem Zweck beorderten Offiziers vom Artilleriedepot Karlsruhe bestätigt. Eine Zündschnur wurde mit der Bombe verbunden und dann in Brand gesetzt. Die Büchse zerstob in Atome. Wahrscheinlich war der Sprengstoff Nitroglyzerin.
In Karlsruhe wurde der praktische Arzt Dr. K. Manasse wegen Verbrechen gegen Z 219 des Reichsstrafgesetzbuches verhaftet. Die Sache kam dadurch an das Tageslicht, daß eine Frau in einem benachbarten Dorfe infolge des künstlichen Eingriffs gestorben ist. Nach der „Badischen Landesztg." hat der verhaftete Arzt bis jetzt 15 Fälle eingestanden. Gleichzeitig wurde die Hebamme Batschauer, die erst kürzlich die Genehmigung zur Errichtung einer Privatentbindungsanstalt erhalten hatte, in Haft genommen. Eine Reihe weiterer Verhaftungen sollen bevorstehen. Auch eine Anzahl Frauen soll in die Angelegenheit verwickelt sein.
Wegen Sittlichkeitsverbrechens, begangen an Sonntagsschülerinnen, wurde der katholische Lehrer Konrad Nieser in Otters heim bei Bellheim (Pfalz) verhaftet.
Der Metzger Huber aus Trippstadt, der sich in Begleitung des Handwerksburschen befand, der vor einigen Tagen in der Herberge zur Heimat inHanau den Mordversuch auf den Kriminalschutzmann Trott verübte, ist gestern in Karlstadt (Unterfranken) verhaftet worden.
Durch den Anschluß an ein anderes Reservoir entstanden abends im Rohrnetz der städt. Wasserleitung in Erfurt neun Hauptrohrbrüche in verschiedenen Gegenden der Stadt. Der angerichtete Schaden ist bedeutend. Fast die ganze Stadt ist ohne Wasser.
Zwei Dienstmädchen des Gutsbesitzers Schlein- stedt in Zaschnitz bei Dresden sprangen aus unglücklicher Liebe in den Muldefluß und ertranken.
Auf der Schlackenhalde der Hütte „Phönix" in Ruhrort, waren mehrere weibliche Personen mit Kokssuchen beschäftigt, als mehrere schwerbeladene Wagen entgleisten und die Böschung hinabstürzten. Eine Frau und ein junges Mädchen, blieben auf der Stelle tot, ein zweites Mädchen erlitt schwere Verletzungen. , !
Bei einem G erü steinsturz im städtischen Hafen am Mühlenneubau in Düsseldorf wurden zwei Arbeiter lebensgefährlich, drei weitere minder schwer verletzt.
Die Blättern,ettung, der Mörder des Rittmeister» v. Krosigk habe seine Tat eingestanden, ist nach einer Mitteilung von Krosigks Schwester, Frau von Spiegel, im „Anhalter Courier", unzutreffend.
Bei einem Zusammenstoß zwischen 2 Grenzwächtern und einem berüchtigten Wilderer in der Nähe von Neensen bei Aachen wurde der Wilderer gelötet.
Der Stationsassistent Bautenberg wurde in Danzig von einem Rangierzug erfaßt, überfahren und getötet.
In Galati und Maretino (Sizilien) sind infolge des herrschenden Sturmes eine Anzahl Häuser eingestürzt. Andere sind, weil sie einzustürzen drohen, geräumt worden. Menschen sind nicht umgekommen. Das Unwetter dauert an.
Paris ist in einen feuchten rauchschwarzen Nebel
von solcher Dichtigkeit gehüllt, daß in der Mittagsstunde noch nächtliches Dunkel herrscht. Der Verkehr in den Straßen ist größtenteils suspendiert.
Der der Hamburger Reederei M. Jebsen gehörige Dampfer „Florida", der mit einer Ladung von Eisenbahnschienen am 9 November v. I. von Singapore nach Wladiwostok in See gegangen war, ist einem Telegramm der Abendblätter zufolge, in dem Bestimmungshafen bis jetzt nicht-angekommen. Der Dampfer wird als verloren betrachtet, lieber den Verbleib der Mannschaft ist nichts bekannt.
Deutscher Reichstag.
Berlin, 7. Febr. Präsident Graf Ballestrem eröffnet die Sitzung. Auf der Tagesordnung steht ein sozialdemokratischer Antrag betr. die Einführung des allgemeinen, gleichen, geheimen und direkten Wahlrechts für die Volksvertretung in den einzelnen Bundesstaaten und ein Antrag betreffend die Gewährung von Beihilfen an Kriegsteilnehmer.
Bernstein (Soz.) begründet zunächst den sozialdemokratischen Wahlrechtsantrag. Das aktive und passive Wahlrecht soll allen Reichsangehörigen über 20 Jahre ohne Unterschied des Geschlechts erteilt werden. Redner legt eingehend die lange parlamentarische Geschichte des Antrags dar, den seine Partei immer wieder einbringen werde, bis seine Annahme erfolge, und geht dann auf die Verhältnisse in den Einzelstaaten, zunächst Sachsen, Lübeck und Hamburg ein. (Inzwischen ist Staatssekretär Graf Posadowsky im Saal erschienen.) In Preußen könne blos deswegen von einer Rückwärtsrevision des Wahlrechts nicht die Rede sein, weil es nicht weiter rückwärts gehe. Preußen hat, abgesehen von Waldeck und Braunschweig, das schlechteste Wahlrecht in Deutschland. Redner geht sodann auf die sozialdemokratischen Wahlrechtsdemonstrationen und aus die russische Revolution ein, die eine Notwendigkeit für das russische Volk geworden sei.
Hanseatischer Bundesratsbevollmüchtigter Klüg- mann protestiert, fortwährend von den Sozialdemokraten durch stürmische Zurufe und Gelächter unterbrochen, gegen die Beleidigungen, die Bernstein gegen die Hansastaaten vorgebracht habe und sagt: „Das sind absichtliche Beleidigungen! Ist das Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit?" (Zuruf bei den Soz.: ,,Das ist die Wahrheit!") Redner sorts.: „Nein, das ist die Freiheit des Schimp- fens". (Lärmender Widerspruch). Bernstein übernahm auf seine Partei die Brutalitäten, die in Hamburg vorgekommen sind; er sprach nur vom Fenstereinwerfen, aber nicht von der damit verbundenen Absicht zu stehlen. Darüber zu urteilen, ob das Vorgehen der Hamburger Behörden richtig war, hat der Reichstag kein Recht. (Lärmender Widerspruch). Wenn Hamburg die äußersten Anstrengungen macht, um seinen Aufgaben gerecht zu werden (Zuruf: Cholera!), so kann es nicht dulden, daß die sozialdemokratische Partei, die nur für die Interessen der Handarbeiter eintritt, an die Spitze einer Handelsstadt tritt. Wir werden abwarten und werden uns zu schützen wissen. Ich sage mit Geibel: „Als Männer tragen wir auch das." (Widerspruch bei den Sozialdemokraten.)
Graf Hompesch verliest eine Erklärung des ! Zentrums, welche besagt, die Gestaltung des Wahl- ! rechts in den Einzelstaaten gehöre zu der Zuständigkeit ! der letzteren. Diese hochwichtige Frage könne nur in ! Zeiten der Ruhe und des Friedens in Angriff genommen werden. Der Reichstag könne nicht die Initiative ergreifen, tvenn aber der Bundesrat einen bezüglichen Gesetzentwurf vorlege, werde ihm das Zentrum zustimmen. Der sozialdemokratische Antrag biete keine > anwendbare Regelung; das Zentrum werde sich an der Debatte nicht beteiligen.
j v. Normann (kons.) und Bass er mann (natl.) ! bestreiten ebenfalls die Zuständigkeit des Reichs und er- ! klären sich gegen den Antrag Albrecht. j Träger (frs. Vgg.) bejaht die Frage der Zuständig- ! leit.
Staatssekretär Graf Posadowsky: Fürst Bis- ! marck ist der Schöpfer des allgemeinen Wahlrechts im Deutschen Reiche gewesen, aber ich glaube, i er hat in der Verschiedenheit der Anwendung dieses j Wahlrechts auf das deutsche und das französische ^ Volk einen Rechenfehler gemacht. Die Behörden j haben in Frankreich einen größeren Einfluß auf die Mas- ! sen, als es jemals in Deutschland der Fall sein wird. ! Als Fürst Bismarck das allgemeine Wahlrecht einführte, k hatte er lebhaft an die Kämpfe der Konfliktszeit ^ in Preußen gedacht. Er hoffte dabei die Demokratie dauernd zu überwinden. Er glaubte, gestützt auf die Erfahrungen in Frankreich, daß der Reichstag die notwendigen Mittel für die Zwecke der Landesverteidigung bewilligen würde. Diese Hoffnung hat sich nicht erfüllt. Eine große Partei in diesem Hause hat wiederholt die schärfste Opposition gegen die Verteidigungs - Vorlagen gemacht. (Zurufe links: Das Zentrum! Große Heiterkeit). Ich habe selbst mit dem Fürsten Hohenlohe zusammen mit unseren Portiers in der 3. Klasse gewählt und habe mich nicht im mindesten dabei degradiert gefühlt. (Widerspruch links.) Ja, Besitz ist noch keine Tugend, wenn er auch eine angenehme Tatsache ist. Freilich liegt eine gewisse Dissonanz in der Verschiedenheit des preußischen und des Reichstagswahlrechts. Ich habe sogar den Eindruck, daß bei dieser Frage auch die Parteien nicht ganz konsequent sind in ihrer Haltung hier und in anderen Parlamenten. Daß jemals die äußerste Linke die Reichstagsmehrheit erlangen könnte, glaube ich nicht. Ich halte die Grundlage, auf der die Sozialdemokratie ihre Agitation und ihr ganzes wirtschaftliches System aufbaut, für viel zu schwach, als daß es möglich wäre, daß sie jemals die Majorität gewinnt. Aber ich habe Bedenken gegen das allgemeine Wahlrecht mit Rücksicht auf die Wirkung auch auf die bürgerlichen Parteien. Trägt denn l etwa das allgemeine Wahlrecht der Intelligenz mehr Rechnung als das Dreiklassen- .- Wahlrecht? (Heiterkeit). Wollen Sie (nach links) wirklich die Theorie verteidigen, daß irgend ein hochgebildeter
Mann der Wissenschaft nicht mehr Intelligenz besitzt für das, was notwendig ist, als ein Mann, der Tag für Tag seine Arbeit an der Maschine verrichtet? Wird nicht der Abg. Bebel für sich ein unendlich höheres Maß von Intelligenz in Anspruch nehmen, als für einen Arbeiter? (Sehr gut.) In staatsrechtlicher Beziehung würde der vorliegende Antrag dem föderativen Prinzip, auf dem das Deutsche Reich aufgebaut ist, schnurstracks zu- wid erlaufen. Die verbündeten Regierungen stehen fest auf dem Boden des allgemeinen Wahlrechts und >ver- den sich durch keine Agitation von rechts oder links von diesem verfassungsmäßigen Boden abbringen lassen. Aber in Preußen liegt die Sache anders. Ihr Ziel (zu den Sozialdemokraten) geht dahin, den bürgerlichen Staat und die Monarchie zu beseitigen. Sie dulden den bestehenden Staat nur auf Kündigung, bis Sie die Macht haben, ihn zu beseitigen. Die preußische Regierung könne nie die Hand dazu bieten in dem auf dem armen, mageren Boden groß gewordenen preußischen Staate, von dem man scherzend gesagt hat, er habe sich großgehungert, Hessen Arme den Staat geschaffen hat, der die Bewunderung der Welt erregt hat. Ich bedauere, daß nicht auch Arbeiter in genügender Zahl im preußischen Landtage vertreten sind. Ich bedauere auch sehr oft die Politik mancher Parteien im preußischen Landtage. Aber die Arbeiter müssen politisch unendlich viel reifer werden. Sie müssen die Forderungen auf das wirtschaftlich Mögliche reduzieren; sie müssen den Staat und die Gesellschaft anerkennen und Männer in die Volksvertretung senden, die auf dem gleichen Standpunkt stehen. Wenn der preußische Staat, dieses wunderbare Gebilde der Geschichte, der Sozialdemokratie Sitze im Abgeordnetenhause verschaffte, so müßte man doch sagen: „Die allergrößten Kälber gehen zu ihrem Schlächter selber." (Heiterkeit und lebhafter Beifall.)
A re ndt (Reichsp.) sagt, der Antrag sei der reine Agitationsantrag, den seine Partei ablehne. Ver- tvunderlich sei, daß Graf Posadowsky zu diesem Initiativantrag das Wort ergriffen habe.
Staatssekretär Graf Posadowsky bemerkt: Angesichts dieser Lektion erkläre ich: Daß ich das Wort ergriff, liegt gegenüber der sozialdemokratischen Agitation im dringenden Interesse der Reichsregierung, die sich im übrigen nicht vorschreiben läßt, wann sie das Wort zu nehmen hat.
Schräder (frs. Vp.) spricht den Wunsch aus, daß die Sozialdemokratie ins preußische Abgeordnetenhaus komme.
Kulerski (Pole) erklärt sich im .Prinzip für den Antrag Albrecht.
Graf Reventlow (wirtsch. Vgg.) hält den Antrag für indiskutabel.
Delsor (Elsässer, fraktionÄos) spricht sich gegen das Wahlrecht der Frauen und die Herabsetzung der Wahlmündigkeit auf das 20. Lebensjahr aus.
Um 6i/s Uhr vertagt sich das Haus auf morgen (Fortsetzung der Etatsdebatte).
Der Aufgand in den Kolonien.
Berlin» 7. Febr. Aus Südwestafrika kommen einige Nachrichten über Gefechte mit Hottentottenbanden, die für die deutschen Truppen siegreich endeten. Wilhelm Maharero, der Sohn Samuel Mahareros, starb, wie jetzt erst bekannt wird, am 25. Nov. 1905 in Tau (Britisch-Bets chuanaland).
Die NkrnHsn m Anßkand.
Die Lage.
Der „Ruß" schreibt, die von der Regierung an die durch die Agrarunruhen geschädigten Gutsbesitzer zu zahlende Entschädigung betrage nach amtlicher Feststellung 34 Millionen. Davon entfielen auf die Ostseeprovinzen 11 Millionen. — Der „Nowoje Wremja" wird aus Tiflis gemeldet, für die Schuld des bisherigen Gouverneurs in Kutais, Starosselski, und des Bize- gouverneurs Kipschi de lägen zweifellose Beweise vor. Beide befänden sich in Freiheit, dürften aber Tiflis nicht verlassen.
Der Prozeß wegen der Meuterei auf dem Panzerschiff „Potemkin" begann in Sebastopol. Die Anführer blieben in Rumänien. Ein Teil der Verhafteten wurde bekanntlich von Leutnant Schmidt befreit. Angeklagt sind nur: 68 Matrosen, die Leutnants Ale- xejew und Kaliousny sowie Dr. Galenko. Allen droht das Todesurteil.
Auf Befehl aus Petersburg hat der Stadthauptmann den zw eiten Bür germeister von Odessa verhaften lassen, der während des letzten Ausstandes der Postbeamten der Stadtverwaltung den Vorschlag gemacht hatte, zur Unterstützung der Ausständigen 1000 Rubel zu verteilen.
Jg Mainoden bei Libau wurden zwölf Personen vom Kriegsgericht zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde an zehn Verurteilten vollstreckt, den beiden anderen ist es gelungen, zu entkommen.
Nach dem „Dziennik" wird der Kriegszustand in R ussis ch-Polen am 10. Februar aufgehoben.
Württ. Landtag.
Stuttgart, 7. Febr. Die Kammer der Abgeordneten hat heute die Beratung des Gesetzentwurfs betreffend die Abänderung und Ergänzung des Landtagswahlgesetzes in zum Teil recht schleppender Verhandlung erledigt. Im großen ganzen wurden die Anträge der Kommission genehmigt. Bei Art. 34, der für die Wahlvorschläge das Prinzip der Zählen-Mehrheit aufstellt, wurde auf den Antrag des Abg. Haustür a n n--Balingen eine Bestimmung, wonach bei Stinv- mengleichheit das Los entscheidet, dahin abgeändert, daß die in dem Wahlvorschlag eingehaltene Reihenfolge den Ausschlag geben soll. Der Antragsteller ging davon aus, daß in den Wahlvorschlägen die tüchtigsten Männer in der Nummerierung stets vorangestellt werden und wollte im Interesse der Parteien den blinden Zufall vermeiden. Die wichtige Bestimmung des Art. 37, wonach für den