4. Was sagt Luther von der Union, d. h. Vereinigung der lutherischen und reformierten Kirche? „Es ist mir erschrecklich, zu hören, daß in einer Kirche bei einem Mtare sollten beide Teile, Lutheraner und Reformierte, ein Sakrament haben und empfangen, — und ein Teil sollte glauben, er empfange eitel Brot und Wein, und der andere, ex empfange den wahren Leib und Blut Christe, und oft zweifle ich, ob ein Prediger oder Seelsorger so verstockt und boshaftig sein könnte und dazu stillschweigen."
5. Kann man in jeder Kirche selig werden? Ja, so lange Christus darin gepredigt wird und man die Wahrheit nicht besser weiß.
6. Kann ich in jeder Kirche selig werden? Nein, weil ich die Wahrheit weiß und Christus spricht: Wer mich verleugnet —.
Daraus werden Sie, sehr geehrter Herr Rektor, selbst ersehen, daß ich als Religionslehrer der Kinder, auch der Kinder aus der Krenzgemeinde, mich tief verletzt fühlen mußte; denn ich gehöre zu der unierten Landesgemeinde und schätze mich glücklich, im Sinne dieser Religionsunterricht erteilen zu dürfen. Wenn nun Herr- Pastor Loohter meinen Religionsschülern diktiert, die evangelische Landeskirche ist eine falsche Kirche, wenn die Kinder dieses Diktat so offen hinlegen, daß selbst andere dazu kommen können, so halte ich es für meine Wicht, energisch dagegen zu protestieren, denn ich möchte nicht in den Augen meiner Schüler als ein Lehrer einer- falschen Religion dastehen. Ich habe also vor der Klasse erklärt: „Ich gehöre zu der unierten Landeskirche und schätze mich deshalb glücklich. Ich erhebe aber energisch Widerspruch dagegen, daß die evangelische Landeskirche eine falsche sei, denn ich möchte in euren Augen nicht als Lehrer einer falschen Religion dastehen." Ich habe auch den Kindern aus der Kreuzgemeinde erklärt, daß sie diese Worte dem Herrn Pastor Loohter wiedersagen möchten. Dabei hatte ich die Hoffnung, daß Herr Pastor Loohter das Verletzende seines Diktats Heraussühlen und noch nachträglich meinen Schülern eine Berichtigung geben würde. Das Wort „Unsinn" ist natürlich nicht gefallen. Wohl habe ich von dem Buche gesprochen, das ich aus dem Sims gefunden habe. Die Richtigkeit meines Schreibens wird Herr Hauptlehrer Berkermann bestätigen können, denn derselbe hatte die Liebenswürdigkeit, den Tatbestand vor der ganzen Klasse festzustellen.
Auf alle übrigen „Tatsachen" des Herrn Pastor Loohter kann ich aus dem schon oben angeführten Grunde nicht eingehen, ich bitte Sie aber, sehr geehrter Herr- Rektor, mich fernerhin gegen alle Beleidigungen des Herrn Pastor Loohter schützen zu wollen.
Me Angelegenheit ist dann infolge des Austritts des Herrn Find eisen aus dein Schulamte für ihn im Sande verlaufen, aber auch vorstehender Briefwechsel ist ohne das Ende wahrlich lehrreich genug.
Dermtschtes.
Ziffern aus dem Berliner Verkehr.
Eine genaue Zusammenstellung der Verkehrszahlen des vergangenen Jahres bringt auch diesmal das Statistische Jahrbuch der Stadt Berlin. Danach wurden Mit öffentlichen Verkehrsmitteln — außer Droschken — in Berlin und seinen Vororten 631 Millionen Personen befördert, von denen 427 Millionen auf die Straßenbahnen, !111 Millionen auf die Ringbahnen und 93 Millionen auf die Omnibusse entfielen. Am stärksten hat sich im letzten Dezenium der Omnibusverkehr entwickelt; die Zahl der Fahrgäste ist um 175 Prozent gestiegen. Die Frequenz der Straßenbahnen hat um 154 Prozent, die der Stadt- und Ringbahn nur um 70 Prozent zugeuommen. Nus der Stadt und Ringbahn wurden unter anderem 50912851 einfache Fahrkarten verkauft, 538 702 Zeitkarten und 2,174,475 Arbeiterwochenkarten. Auf der Stadtbahn im engeren Sinne: Westend—Schlesischer Bahnhof wurden auf gewöhnlichen Fahrkarten 25 482 061 Personen befördert. Dem Verkehr auf den Straßenbahnen dienten im ganzen 82 Linien, von denen die längste eine Ausdehnung von 24 Kilometer hatte. Die stärkste Frequenz hatte — abgesehen von der Hoch- und Untergrundbahn — die Stadtringlinie, auf der allein 15 Millionen Passagiere befördert wurden. Die Hoch- und Untergrundbahn beförderte im Berichtsjahre 35 220415 Passagiere. Die Droschken beförderten schätzungsweise 658 708 Personen. Selbstverständlich geht es bei diesem Riesenverkehr nicht ohne Unfälle ab. Durch Straßenfuhrwerke Kurden 1904 über 4000 Unfälle herbeigeführt, von denen §2 tödlich verliefen.
Ei« probates Mittel.
Eine köstliche Geschichte trug sich kürzlich in der Nähe von Potsdam zu. In einem kleinen Orte war es ausgefallen, daß so viele Automobilführer wegen zu schnellen Fahrens gestraft wurden. Man erkundigte sich nun von höherer Stelle aus bei dem betreffenden Schutzmann kie er die erlaubte und nicht erlaubte Fahrschnelligkeit taxiere, und die Antwort lautete: „Ich schreibe sie alle auf, die hier durchkonunen." Und tatsächlich hatten alle Mahlt: keiner hatte sich ganz einwandfrei gefühlt.
Amtlich nicht geboren.
Mir dem 31. Lebensjahre erst in den Zivilstandsre- Mern ausgeführt und unter „Geborenen" in der Zeitung sich gedruckt zu sehen, das erlebte, wie die „Hagener Ag." mitteilt, in Driburg eine junge Frau. Sie kvllte heiraten, als aber der Geburtsschein ausgeschrieben werden sollte, fand sich keine Eintragung vor. Sie Kar vor 30 Jahren eben vergessen worden. Auf Verfügung der Königl. Regierung drfolgte die Eintragung nach-, träglich, und so kam es, daß der Name der jungen Frau Pn gleichen Tage als „Geboren" und als „Verehelichte" m der Zeitung stand.
Praktische Nutzanwendung.
In einer Dorfschule ^Westfalens sprach kürzlich - so Erd der „Tägl. Rundsch." erzählt — bei Behandlung ei- nes Gedichtes der Lehrer eingehend über den Nutzen des Fleißes. Er fragte die lernbegierige Dorfjugend: „Was Kuß ein junger Mann tun, um dereinst eine ehrenvolle Stellung im Kreise seiner Mitbürger einzunehmen, um
recht vorwärtszukommen. Ein flachshaariger Junge gab durch Fingeraufheben zu erkennen, daß er die Lösung dieser wichtigen Zukunftsfrage gefunden habe. Auf ein ermunterndes Zeichen des Lehrers sagte der hoffnungsvolle Bursche mit großer Ueberzeugungstreue: „H e möt 'ne rike Burendochter friegen!" (Er muß eine reich« Bauerntochter heiraten.)
Im Zeitalter des Automobils!
Ein in Jena wohnender älterer Herr, der wegen seiner originellen Einfälle in seinen Kreisen bekannt sein soll, führt, wie von dort mitgetetlt wird, seit einiger Zeit bet seinen Ausgängen stets eine Visitenkarte bei sich, die folgende Aufschrift trägt: „Automobilfahrer, welche mich überfahren haben, werden höflichst ersucht, meine Überreste abgeben zu wollen. (Folgt Name und Adresse.)*
Königin Luise über die Judenhetzen.
Folgenden interessanten Brief der Königin Luise, aus ihrer Brautzeit an Friedrich Wilhelm III., ihren späteren Gatten, gerichtet, bringt die „Allgem. Ztg. des Judentums" zum Abdruck: „Das Königs Minister sind hart, sobald es sich um die Juden handelt. Mein Gott, nichts als Witzeleien! O, es ist unnötig, die armen Leute noch weiter zu kränken. Es liegt sehr, sehr viel Demütigendes für den menschlichen Stolz in dem Leben eines Juden. Es schneidet ins Herz, wenn man an den Ton denkt, den sich die Christen oftmals gegen die Juden erlauben. Wir sehen in den Juden auch die Menschheit in ihren: ungeschminkten Zustande. Sie sind eben ihren Völkersitten treu geblieben — uich es ist ein trauriger Gedanke ujm das Bewußtsein, daß wir Christen diesen Zustand verachten und sie zu uns hinüberziehen wollen. Von der grauen Morgendämmerung des Mittelalters bis jetzt war das Judentum eine Kette mit Gesetzen umsäumt. Die ganze heitere Welt, worin wir uns bewegen und vergnügen, machen wir für ihn zu einem Orte voller Fallstricke und Gefahren. Herr Minister, verhärten Sie das Herz meines künftigen Gemahls nicht.
Ei« barbarischer Kerl.
In Hüningen an der elsässisch-schweizerischen Grenze wurde ein „schwerer Junge" festgenommen, der in Basel bei der dortigen Polizei sehr schlechte Erinnerungen zurückgelas- sen hat. Der wegen Diebstals, Hehlerei, Gefangenenbefrei- ung und Widerstandes von Zürich aus steckbrieflich verfolgte Akrobat und fahrende Künstler Karl Düscher wurde auf der Basler Messe erkannt und sofort verhaftet. Beim Transport gelang es ihm, den Polizeibeamten auf die Erde zu werfen und ihm die Nase aus dem Gesicht zu beißen. Von Schmerz übermanni ließ der Polizist den Akrobaten frei, so daß er mit Leichtigkeit entfliehen konnte und über die Grenze bis nach Hüningen kam, wo ihn das Schicksal ereilte. Er erklärte, als man die abgebissene Nase nicht mehr auffand, daß er sich nicht erinnern könne, ob er sie nicht möglicherweise hinuntergeschluckt habe! Der schweizerische Polizeimann hat Zeit senes Lebens ein entstelltes Gesicht.
Die Folgen eines Rechenfehlers.
Die schweizerischen Berge sind plötzlich alle kleiner geworden, wie ein schweizerischer Gelehrter jüngst entdeckt hat, und zwar um 3 Meter 26 Zentimeter. Die Tatsache erklärt sich ganz einfach : Aus dem Genfersee ragt ein Fels hervor, der unter dem Namen „Pierre a Nitou" bekannt ist. Im Jahre 1820 wurde dieser Fels mit genauen Messungen mit einer Metalltafel versehen, auf der angegeben war, daß seine Höhe über dem Meeresspiegel 376 Meter 85 Zentimeter betrage. Nach- diesem Zeichen wurden dann alle Höhen der Schweizer Berge berechnet. Nun hat man aber nach den „Münch. N. N.", bei-jüngst vorgenommeneu Messungen herausgesunden, daß die Höhe über dem Meeresspiegel des berühmten Felsgesteins falsch berechnet worden ist. Man hatte sich im Jahre 1820 um 3,26 Meter geirrt. Eine amtliche Mitteilung setzte davon sofort die schweizerischen Behörden in Kenntnis, damit auf allen Katasterkarten die notwendig gewordenen Berichtigungen vorgenommen würden. Die Jungfrau, der Mönch, Eiger, das Weißhorn usw. sind jetzt alle um 3,26 Meter niedriger geworden, es hat also ihre „alpine Majestät" eine kleine Einbuße erfahren, wie so manche Majestät bei schärferer Betrachtung und Prüfung.
Vom schweizerischen Militarismus
erzählt man sich in Bern ein ganz neues Geschichtchen: Fragt da kürzlich ein Oberst einen seiner Schreiber, der anscheinend zwecklos im Bundespalast umherspaziert, warum er zu dieser ungewöhnlichen Zeit und während der Amtsstunden sich hier aufhalte. Die Antwort lautete: „I ho wer mini Hör schnyde lo, Herr Oberst." — „Ja, der Donner, löud Ihr Eure Hör schnyde währed de Bürozit?" fragt der Vorgesetzte weiter. Das kecke Schreiberlein erwidert: „Jo, Herr Oberst, sie wachsen mer au währed der Bürozit."
Der Papst in Calabrien.
Der Mailänder „Corriere della Sera" will aus sicherer Quelle wissen, daß der Papst, als in Ron: die ersten Nachrichten von den: furchtbaren Erdbeben , in Calabrien eintrafen, die feste Absicht hatte, sich gleich dem König von Italien auf den Schauplatz der Katastrophe zu begeben. Darob geriet aber der ganze Vatikan in Aufregung. Der Staatssekretär Kardinal Merry dcl Val, der sich in Castel Gandolfo befand, wurde sofort telegraphisch nach Rom zurückgerufen. Man war jedoch nicht wenig überrascht, als er erklärte, daß er den Plan des heiligen Vaters nur gut heißen könne. Nun machten aber andere Kardinäle, unter ihnen einer der ältesten und angesehendsten des heiligen Kollegiums, ihre:: ganzen Einfluß geltend, um den Papst von seiner Entschließung abzubringen. Sie wiesen ausdrücklich darauf hin, daß Pius X. im Begriff sei, einen Schritt zu tun, dessen Folge:: gar nicht zu übersehen seien, und der der italienischen Regierung nur Verlegenheiten bereiten ivürde; man dürfe außerdem als sicher annehmen, daß die Mehrheit der Katholiken im Anslande die plötzliche Sinneswand- lung des Papstes nicht verstehen würde. Das Interessanteste ist, daß selbst Personen, die Italien durchaus freundlich gesinnt und ihm gegenüber versöhnlich gestimmt sind, dem heiligen Vater rieten, dem Impuls seines Herzens nicht Folge zu leisten. Daraus kann man ermessen, wie
groß die Macht der Gewohnheit und der Tradition ist. Angesichts der Schwierigkeiten, die sich ihm in den Weg stellten, mußte der Papst seinen schönen Plan aufgeben.
Das gefoppte Publikum.
Auf der Place de la Rspublique in Paris ging es am Sonntag nachmittag zu, wie im Märchen, wenn ein neckischer Kobold und Poltergeist die Leute höhnt und anführt. Aus dem Bahnhof der Untergrundbahn drängte sich eine vergnügungslustige Menge heraus, als man plötzlich die gellende Stimme eines alten Weibes hörte, das wehklagte, ihm sei sein Geld gestohlen worden. Natürlich hatten mehrere Leute etwas bemerkt und schließlich wurden zwei Männer auch wirklich verhaftet, ohne daß man eine fremde Börse bei ihnen fand. Nun wollte man an die alte Frau weitere Fragen richten, aber plötzlich war sie spurlos verschwunden. Fünf Minuten später stand an dem Platze des Billetabnehmers eine gebieterisch dreinschauende Gestalt in der Uniform eines höheren Eisenbahnbeamten und befahl allen, die passierten, ihm ihre Fahrkarten vorzuzeigen. Als man aber Verdacht schöpfte und ihn nach der Berechtigung seiner Forderungen fragen wollte, war er im Nu fort, wie wenn ihn die Erde verschluckt. Bald darauf erschien ein Polizeibeamter mit der dreifarbigen Schärpe und befahl die Freilassung der beiden verhafteten Männer . . . Der Kobold, der all diese Begebnisse verursacht, war der bekannte Verwandlungskünstler Fregoli, der jetzt in Paris auftritt.
Teure Besuche.
Die Könige kommen uns teuer zu stehen, schreibt der „Gil Blas". Die Regierung verlangt vom Parlament fast 3 400000 Francs für die letzten Besuche. Der Empfang des Schahs von Persien und des Fürsten von Bulgarien in Paris kostete 40000 Francs, der Empfang der fremden Marinen 148 000 Francs, die Reise des Präsidenten der Republik nach Spanien 410000 Francs, (die Reise des Präsidenten kostete 300000 Francs, die Instandsetzung der französischen Gesandtschaft in Madrid aus Anlaß dieser Reise 110000 Francs), der Empfang des Königs von Spanien in Frankreich 622181,50 Frs.!
Errötende Schminke.
Wir lese» in der Deutschen „Export-Revue": „Bekannt ist der Uebelstand der Schminken, daß sie die einmal gegebene Farbe behalten und einen Wechsel der Gesichtsfarbe, die je nach der Stimmung sonst etntritt, nicht zulaffen. Eine Neuerung in dieser Hinsicht ist „Schnouda", eine errötende Schminke, die aus Colcream und Alloxan hergestellt unrd. Wenn die Empfehlung, daß die farblose Schminke bei Erregung des Trägers sich rötet und wieder abbläßt, auch nicht ganz zutrifft, wie Untersuchungen feststellen, so findet doch bet einer derartigen Schminke immerhin ein Erröten nach einiger Zeit statt.
* * *
— Ans dem „Simplizissimns!" In den letzten Manövern überbringt eine Ordonanz dem Obersten eines Artillerieregiments den Befehl Seiner Exzellenz: „Die Artillerie soll anfmarschieren" — „Rechts oder links?" fragt der Oberst. — „Zu Befehl — das habe ich Seine Exzellenz auch gefragt, Seine Exzellenz antwortete aber bloß: „Fragen Sie nicht so dumm" — und. ritt weg." — Der Oberst soll kein sehr geistvolles Gesicht gemacht haben. --Meine beiden Freunde Maler
Gustl und Bildhauer Fritzl, führen ein rechtes Bohömele- ben. Als ich sie gestern besuchte, machten sie gerade Toilette. Fritzl nahm die Schuhbürste und strich sich damit über die eingefettete Künsllermähne. „Schweinehund!" rief da Gustl. „Jetzt soll ich mir damit die Schuhe putzen!!"
— Aus dem Balle. „Sehen Sie da beim Fenster die hübsche Blondine? Ich bin ganz wahnsinnig verliebt in sie. Glauben Sie, daß ich da irgend welche Aussichten habe?" — „Das kann ich wirklich nicht sagen; aber wenn Sie Ihr Ziel erreichen sollten, lassen Sie es mich, bitte, wissen: ich bin nämlich ihr Mann."
Wanderspruch.
Die Welt ist vollkommen überall.
Wo das Auto nicht hinkommt mit seinem Skandal.
Kandel «sd DolkswirLschast.
Alpirsbach» 15. Nov. Der auch in weiteren Kreisen bekann» te Gasthof mit Brauereianwesen zum Löwen von A. Armbrust« im benachbarten Rötenbach wurde heute mit sämtlichen Liegenschaften und totem und lebendem Inventar von dem Besitz« d« Klosterbraueiei Alpirsbach, Karl Glauner, der im letzten Jahr durch einen Neubau eine bedeutende Vergrößerung seine» Betriebs vornehmen ließ, um die Summe von 88800 M- käuflich erworben.
Stuttgart, 16 Nov. Schlachtviehmarkt. Zuge trieben- Ochs« 8l, Farren (Bullen) 124. Kalbelu, Kühe (Schmalvieh) 145. Kälber 328, Schweine 380. Verkauft: Ochsen 31. Farren (Bullen) Sg. Kalben, Kühe (Schmalvieh) 1l4. Kälb« 328. Schweine 380. Unverkauft: Ochse« —, Farren (Bullen) 28, Kalbcln, Kühe (Schmalvieh) 81, Käst»« — Schweine —. Erlös au» 9, Kil. Schlachtgewicht: i) Ochsen:: l. Qualität, ousgemästete von 7g bit 81 Pfg, 2. Qualität. fleischige und ältere von 00 bis <0 Pfg.; 2) Bullen: 1. Qualität, vollfleischige von 88 bi» 70 Pfg., 2. Qualität, älter, und wenig« fleischige von 88 dis 68 Vfg.; 3) Stiere und Jugendrind«; 1. Qualität, ausgemästete von 77 bis 78 Pfg. 2. Qualität, fleischige von 74 -iS 76 Pfg.; 8. Qualität gering«« von 68 bi» 70 Pfg.; 4) Kühe: 1. Qual., junge gemästete von 00 bis Pfg., 2. Qual,, ältere 62 bis 67 Pfg., 3. Qual, gering«« 46 bis 54 Pfg ; 5) Kälber: 1. Qual , beste Saugkälber von 87 bis 8g Pfg, 2. Qual., gute von 84 bis 86 Pfg., s. Qual., geringe von 81 bis 83 Pfg.; 6) Schweine 1. Qual., junge fleischige von 80 bi »t Pfg, 2. Qual., schwere fette 78 bis 80 Pfg, 3. Qual., geringere (sauen) von 70—74 Pfg 118. Bei dem Rindvieh ist die Notiz nach Fleifchgewtcht d. h. graib- frei, bei den Kälbern gellen als Schlachtgewicht 60 Prozent de» Lebendgewicht, bei den Schafe« werden Kopf, Zunge, Herz, Milz. Nieren und Niermsett mitgewogen, bei den Schweinen werden Nieren und Nierenfett mitgewogen; 3 Proz deS Gewicht» gehen zn Gunsten de» Käufers ab. — Vnlauf deS Marktes: Lebhaft.
Mergentheim. Zum Großviehmarkt am l4. Ro» wurden gebracht: 18 St. Ochsen, 86 St. Kühe, 76 St. Jungvieh. Der Handel ging flott, hauptsächlich bet Jungvieh. Es wurde« bezahlt für 1 Paar Ochsen 800—1000 M„ Kühe pro St. 130 bt» 2»0 M., Jungvieh pro Stück 110-231) M. — Zu dem am I3.Nov. gehaltenen Schweinemarkt wurden zugeführt: 328 St. Saug- uud 0 Stück Läuferschweine. E» kosteten ein Paar Saugschweine 84 bis 60 M- Läuferschweine 60—120 M Es wurde alles verkauft.
Waldsee, 14. Nov. Kerne« v M. 70 Pfg. S M. 85 Pfg. auf 12 Pfg., Gerste 8 M. »0 Pf,. 8 M. 75 Pfg. auf 3l Pfq. Haber 7 M. 9» Pfg. 7 M. 70 Pfg. auf 1 Pfg. (O. «.)
Heilbr»««, 1«. Nov. Obst- und Kartoffelmarkt am WollhauS. Aepfel 2g bi» 28 M-, Birnen (Paulusbiruen, IS M. pro Zentner. Wurftkartoffclu 3.30—3.50 Mk. gelbe Kartoffel» 2.30 di» 2 50 Mk., vauzranra dooum 1.80—2.00 Mk. — Dn letzte dieser ^Märkte für da» Jahr 1805 findet am SamStag, den 18. Nov. statt.