dessen Hintere Räder ihm über die Brust gingen. Er wurde schwer verletzt.

Oberndorf, 1 . Nov. Nach mannigfaltigen Verzögerungen ist heute das neue Schlachthaus dem Betrieb übergeben worden.

Schramberg, 3. Nov. Nun hat auch unsere Stadt ihren Aviatiker. Herr Robert Heintz- mann hat nach eigener Erfindung einen Apparat konstruiert, den er Scgelflugapparat nennt, und er hofft, bald einen ersten Versuch machen zu kön.en. Heintzmann hat seinen Apparat in der Zeit vom 15. bis 22 . Oktober i.i der städtischen Turnhalle der allgemeinen Besichtigung zugänglich gemacht. Die Arbeit zeugt von einem bewundernswürdigen Fleiß und vielem Verständnis. Der Apparat stellt einen Eindecker dar und ist sehr sauber gearbeitet. Das Rahmenwerk ist aus starkem Bambus herge­stellt, dessen einzelne Teile durch Zwingen mitein­ander verbunden sind. Wie weit die Berechnungen richtig sind, werden die Probeversuche zeigen müssen.

Leonberg, 3. Nov. Der 38 Jahre alte ledige Knecht Eugen Kühnle in Mönsheim ist in der Scheune auf die Tenne herabgefallen und war auf der Stelle tot.

Nürtingen, 3. Nov. In einem städtischen Feldhäuschen wurde heute mittag vom Feldschützen die mit Blut bespritzte Leiche des 15jährigen Bäcker­lehrlings Karl Noll aus Oberndorf entdeckt. Die Untersuchung ergab, daß der Lehrling von einem 16jährigen Mitlehrling am Sonntag erschossen und mit einem großen Stein, der neben der Leiche lag, vollends' totgeschlagen wurde. Der jugendliche Mörder, der sich von seiner grausigen Tat nich s anmerken ließ, ist geständig. Der Grund zu der Tat ist bisher in Dunkel gehüllt.

Gingen a. d. Br., 3. Nov. Der Privatier Georg Staudenmaier ist, 99 dreiviertel Jahr alt gestorben. Er war einer der ältesten Leute des Landes und bis wenige Tage vor seinem Tode geistig vollkommen rüstig.

Göppingen, 3. Nov. In Hattenhofen war eine trächtige Kuh entlaufen. Der Eigentüiner machte sich andern Tags auf die Suche und trat die Vermißte im nahen Wald in Gesellschaft zweier neugeborener gesunder Kälber wohlbehalten an.

Auch in Heilbronn und Umgebung haben viele Italiener Kriegsordre erhalten. Nicht alle aber sind von edlem Kampfesmut beseelt, etliche haben auch den en Teil der Tapferkeit er­wähl die Vor und die Kriegsordre dahin

bea ortet: N triez wir Amerika!

L-«.r frühere Landjäger Seeger in Althütte OA. Backnang wurde festgenommen unter dem Ver- dachr den Tod seiner Frau verursacht zu haben. Die Frau ist am letzten Freitag nachmittag ge­storben und die ärztliche Untersuchung hat Anzeichen dafür ergeben, daß die Frau erstickt ist. Es steht fest, daß Seeger seine Frau oft "ißhandelt hat. Die Untersuchung wird Licht in die dunkle Sache bringen.

Crailsheim, 1 . Nov. Robert Schäffer, Gemeinderat, hat die ihm von seiten der Volkspartei angetragene Kandidatur defini.iv angenommen. Friedrichshafen, 2 . Nov. Prinz Heinrich

eingebaut werden soll. Es ist dies umso leichter möglich, als das Luftschiff die gestellten Geschwin­digkeitsforderungen bedeutend überschritten hat.

Friedrichshafen, 3. Nov. Bei einer Kahn­fahrt auf dem Bodensee sind 2 Handwerksburschen infolge Umkippens des Nachens ertrunken; ein dritter konnte gerettet werden.

Pforzheim, 3. Nov. Ehe unsere elektrische Straßenbahn im Betrieb ist, hat sie auch schon ihre Unfälle. Schon zum zweitenmal brannte beim Brötzinger Lokalbahnhof ein Motorwagen aus; die im Kasten befindliche Einrichtung wurde ge­brauchsunfähig. Mit großer Freude wurde die Nachricht ausgenommen, . der Grvßherzog zur Einweihungsfeierlichkeit des neuen Kunstgewerbe­schulgebäudes sein Erscheinen zugesagt habe.

Berlin, 2 . Nov. In der heutigen Sitzung des Bundesrats wurde der Vorlage betr. Fest­setzung des Gesamtkontingents der Brennereien für das Betriebsjahr 191112 und der Vorlage betr. ein Abkommen mit der Türkei wegen gegenseitiger Anerkennung der Jdentitätszeichen bei Waren­mustern, die von Handlungsreisenden eingeführt werden, die Zustimmung erteilt.

Berlin, 3. Nov. Der Kolonialstaatssekretär v. Lindequist erneuerte sein Abschiedsgesuch, nach-! dem er sich noch am Samstag mit der Demen­tierung seines Rücktrittes einverstanden erklärt hatte. Das Abschiedsgesuch wurde diesmal sofort geneh­migt. Auch der Geh. Regierungsrat v. Danckel- mann vom Kolonialamt ist zurückgetreten. Beide Rücktritte sollen als Ursache haben, daß das Ko­lonialamt das Kongoabkommen mißbillige und die Verantwortung dafür nicht übernehmen wolle. Durch gleichzeitig erfolgte Indiskretionen in der Presse sollen ganz unhaltbare Zustände bekannt geworden sein.

Berlin, 2 . Nov. Der Bau der südwest- afrikanischenNord-Südbahn(WindhukKeetmanns- hop) macht außerordentlich rasche Fortschritte. Die Gleissspitzen der Bahn, die vom Norden (Wind­hukRehoboth) und von Süden (Keetmannshop Gibeon) her gleichzeitig durch zwei verschiedene Baufirmen (Koppel und Lenz) vorgetrieben werden, dürften voraussichtlich schon im Januar nächsten Jahres in der Nähe von Kub zusammenstoßen, so daß der volle Betrieb auf dieser für die wirtschaft­liche Entwicklung und die militärische Sicherung des Landes gleich bedeutsamen Verkehrslinie bereits im Frühjahr 1912 ausgenommen werden kann.

Gegenwart des Kriegsministers die erste Vorfüh­rung' des Wirth'schen Fernlenkbootes auf der Donau statt. Der Kriegsminister nahm mit dem Erfinder in dem Boot Platz, verweilte darin wäh­rend der Ausführung wohlgelungener Manöver eine halbe Stunde und ließ sich die Konstruktion eingehend erläutern.

Pilsen, 3. Nov. Bei einem Schaufliegen ist der Aviatiker Schimunek abgestürzt. Er erlitt schwere Verletzungen, denen er bald darauf erlag. Sein Apparat wurde vollständig zertrümmert.

Lemberg, 3. Nov. Wie aus Strzeno im Gouvernement Radom gemeldet wird, ist nahezu das ganze Dorf abgebrannt. 12 Kinder fanden hierbei den Flammentod, lieber 20 Personen er­litten schwere Verletzungen.

Paris, 3. Nov. Wie aus Marseille gemeldet wird, verursachte eine Abteilung Kolonialinfanterie in ihrer Kaserne unter Absingung der Internationale große Ruhestörungen.

London , 3. Nov. Der Banclehrling Friedrich Renner, der in Deutschland Unterschlagungen be- ' gangen hat, wurde heute wieder dem Untersuchungs- ' richter vorgeführt. Renner wurde den Behörden zur Auslieferung überwiesen.

Aus Petersburg wird der Rhein-Westf. Ztg. gemeldet: Im Kriegsministerium finden Beratungen über den Plan statt, vier Armeekorps aus dem Militärbezirk Kasan nach der Westgrenze zu ver­legen. Der Plan soll durch die gegenwärtige politische Lage in Europa, zugleich durch Mißtrauen gegen die Absichten Oesterreichs veranlaßt sein.

In Newyork streiten gegenwärtig die wohl- ? habenden Neger um das ihnen verweigerte Recht, in Theatern Orchestersitze und Sitze im Parkett für ihr gutes Geld ebenso wie die Weißen ein­nehmen zu dürfen.

Manilla, 2 Nov. Der Chinesenstadtteil ist durch eine Feuersbrunst verheert worden. Der Schaden beläuft sich auf mehr als eine Million Dollars. Soldaten der Ver. Staaten waren den Feuerwehrleuten dabei behilflich, das Geschäftsviertel zu retten.

Las Palmas. 2 . Nov. Am 30. Okt. stieß der französische DampferLiberia", der der französischen Dampfschiffahrtsgesellschaft gehört, mit dem französischen DampferDiolibah"- der dieLiberia" im Schlepptau hatte, zusammen. Beide befanden sich auf der Fahrt von Ketchon nach Marseille. DieDiolibah" sank und 31 Mann der Besatzung und 3 Passagiere der Diolibah" ertranken. DieLiberia" wurde am Bug beschädigt.

von Preußen ist gestern, von Innsbruck kommend,! Gleichzeitig sind von verschiedenen Platzvertretern

s' Vlida (Algerien), 2 . Nov. Die Uebcr-

Berlin. Der türkisch-italienische Krieg hat,JchMEMungen haben in der Ebene von Mitidja wre mcht anders zu erwarten war, für den deutschen! Verheerungen angerichtet. Ein Steinmetz- Handel schon recht unerfreuliche Folgen mit sich ! (ager mit 4 g Personen ist vom Boden verschwunden, gebracht. Wahrend im Verkehr mtt Italien noch > 24 Zeichen find an verschiedenen Stellen aufgefunden eme ziemlich unverminderte Kauflust zu verzeichnen - ...

ist, speziell im regsamen Norden, nach dem Süden und Sizilien gingen die Geschäfte schon gleich nach der Kriegserklärung zurück, har der Geschäftsgang nach der Türkei eine ganz erhebliche Schädigung erfahren, so daß viele deutsche Export­häuser ihre Reisenden bereits zurückgerufen haben.

worden. In Maisoncarre wurden 11 Leichen geborgen. Eine Herde von 200 Rindern ist weg­geschwemmt worden.

mit Automobil hier eingetroffen und hat im Kur gartenhotel Wohnung genommen. In seiner Be­gleitung befindet sich der Adjutant Kapitänleutnant von der Knesebeck. Der Prinz wird eine Besprechung mit Graf Zeppelin und Gel, nmrat Hergesell haben, deren Gegenstand vermutlich die arktische Luft­expedition sein wird.

Friedrichshafen, 2 . Novbr. Der in den Besitz der Militärverwaltung übergegangene L.Z. 9 wird von 132 auf 140 w verlängert, da noch eine weitere Gaszelle zur Erhöhung seiner Tra fähigkeit

Charlottenburger technischen Hochschule das Ma­schinenfach stul rt hatte. Er hat sich vom erften Tage an als em ernster, strebsamer und sehr be­fähigter junger Mann erwiesen, welcher sich in diesen sieben Jahren bis zur ersten Stellung in meinem Etablissement hinaufgearbeitet hat, und da er sich mir fortdauernd von großem Werte erweist, so ist es nicht ausgeschlossen, daß ich ihm in naher Zukunft einen Anteil an meiner Firma ein­räume."

Und was halten Sie von seinen persönlichen, ich meine von seinen moralischen Eigenschaften?" fragte der Leutnant.

Ebenfalls das Beste. Lehnhard ist im höch­sten Grade zuverlässig und vertrauenswürdig. Ich habe genügend Gelegenheit gehabt, ihn auch außer­halb seiner geschäftlichen Tätigkeit zu beobachten und von Grund aus kennen zu lernen. Ich habe ihn immer als einen sehr soliden jungen Mann von der peinlichsten Ehrenhaftigkeit gefunden."

An dem zufriedenen Nicken des Leutnants und an seinen freudig strahlenden Mienen sah man, daß ihn diese Worte chr angenehm berührten.

(Fortsetzung folgt.)

die Weisungen eingetroffen, bereits erteilte Auf­träge bis auf weiteres besser unausgeführt zu lassen.

Berlin, 2 . Nov. Heute früh ist der Arbeiter Hartmann, der am 28- Januar die Arbeitersfrau Gorgolowski bei Stolp ermordet und beraubt hatte, im Hofe der Strafanstalt Plötzensee hingerichtet worden.

Gleiwitz 2 . Nov. Heute früh wurde im Hofe ^ des Landgerichtsgefängnisses der Schneider Kucka- Zabrze, der am 15. Febr. die jüdische Händlerin Träger ermordet hatte, hingerichtet.

Johannistal, 2 . Nov. Heute nachmittag gegen 3 Uhr stieg das LuftschiffSchwaben" zu einer Fahrt über Potsdam und Berlin auf. An der Fahrt nahmen teil die Prinzen Eitel Friedrich und August Wilhelm mit Gemahlin, Oskar und Joachim, ferner Prinz Friedrich Sigismund und Prinz Friedrich Karl von Preußen, der Erbprinz von Hohenzollern, Prinz Georg von Griechenland, Eisenbahnminrster 0 . Breitenbach, Unterstaatssekre­tär Richter, Rittmeister Frhr. v. Mirbach und Dir. Colsmann. Beim Umkreisen des Neuen Palais in Potsdam sahen der Kaiser und die Kaiserin mit der Prinzessin Viktoria Luise von der Freitreppe aus dem Fluge derSchwaben" zu und tauschten Grüße mit ihren Kindern und den anderen In­sassen. Ueber dem Schwielowsee wurden alle Motoren abgestellt und mit dem Luftschiff soweit herunter gegangen, daß die Hintere Gondel auf dem See schwamm.

Köln, 3. Nov. Gestern haben die Luftschiff­manöver ihren Anfang genommen. Kurz vor 5 Uhr stieg der Groß-Lenkballon zu einer längeren Fahrt auf. Die Luftschiffe zeigen einen aluminium­artigen Anstrich wie die Kriegsschiffe.

Wien, 1 . Nov. Heute nachmittag fand in

Marokko.

Aus Berlin, 2 . Nov. wird berichtet:Der Vertrag über den Kongo wurde abends vom Staats­sekretär v. Kiderlen Wächter und dem Botschafter Cambon paraphiert. Die Unterzeichnung der ganzen deutsch-französischen Vereinbarung dürfte am 4. Nov. erfolgen." Die neueste Mitteilung spricht nur von einem Vertrag über den Kongo und schweigt von der Abtretung deutschen Schutzgebiets. Daß diese bittere Pille in den Vertrag mit eingewickelt wird man noch zeitig genug erfahren. Berlin, 3. Nov. Es wird erzählt, daß Herr v. Kiderlen-Wächter eine Anzahl von Chef­redakteuren bekannter Provinzblätter, besonders auch liberaler, ins Auswärtige Amt geladen und ihnen dort durch Geheimrat Hammann vom Inhalt des Marokkovertrages Kenntnis gegeben habe. Der Zweck dieses Schritts soll gewesen sein, diese Herren, die den Vertrag bis dahin bekämpft haben, von der Trefflichkeit des Abkommens zu überzeugen.

Die Revolution in China.

Peking, 3. Nov. Ein Regiment, das den Kaiserlichen in Schensi zu Hilfe geschickt worden ist, hat gemeutert, einen Brigadegeneral getötet und über 1000 Mandschus ermordet, unter ihnen den Gouverneur und seine Familie. Der Jamen des Gouverneurs ist zerstört.

Rebellen in Wutschang haben in einer Massenversammlung die Unabhängigkeit der Hu- Provinz mit Wutschang als neue Hauptstadt erklärt und beschlossen, keine Steuern mehr nach Peking zu zahlen und ein unabhängiges Heer auszurufsn.

Jotschou, 3. Novbr. Die Kaiserlichen sind am Mittwoch in der Nähe von hier geschlagen worden. Jotschou ist in der Gewalt der Revo­lutionäre. Die Kaiserlichen verloren mehr als 1000 Mann.