Häuser, über 300 Kaufläden, 16 Moscheen, zwei Regierungsgebäude, 1 Mausoleum, 2 Derwischklöster, sowie einige Schulen und Gendarmiewachthäuser niedergebrannt. Der Bericht stellt lest, daß das Feuer durch die Unvorsichtigkeit eines Persers namens Mehmet entstanden ist. Er und sein Kamerad Muhtar wurden verhaftet Bei dem Brande sind zwei neunjährige Mohamedanerinnen und ein Armenier umgekommen. Das jungtürkische Komitee stellte seine Klublokale zur Unterbringung der Obdachlosen zur Verfügung, die auf den Höhen der Moscheen und auf den freien Plätzen kampieren. Das Komitee verteilt Lebensmittel, die Regierung spendete 5000 Pfund. Die meisten türkischen Zeitungen eröffneten Sammlungslisten. Der Zu« stand des Kriegsministers ist zufriedenstellend.
Mz Ziaai una Umgebung.
Neuenbürg, 24. Juli. Dem „Enzt." wird geschrieben: Das Ergebnis der Verhandlngen der bürgerl. Kollegien der Stadtgemeinde Stuttgart über die Wasserversorgungsfrage wurde im Enztal mit gemischten Gefühlen ausgenommen nnd hat nicht gerade zur Beruhiguug der Gemüter beigetragen. Zwar begrüßt man die Neigung der Kollegien, den von der Regierung gezeigten Weg zu betreten und dem Langenauer Projekt näher zu treten. Unsere Bedenken und Befürchtungen bezügl. des Schwarzwald-Projekts werden jedoch dadurch nicht beseitigt, sondern bleiben bestehen, weil man dieses Projekt nicht aufgeben, sondern als „Reserve- und Ergänzungs-Wasserversorgung" neben dem Langenauer Projekt gleichfalls zur Ausführung bringen will. Es fällt auf, daß die Stadt Stuttgart in den bisherigen Verlautbarungen hauptsächlich der geringeren Kosten wegen so zäh an dem Schwarzwaldprojekt festhielt, während man jetzt an die Ausführung von zwei kostspieligen Wasserversorgungen zugleich denkt. Der Gedanke ist nur so begreiflich, wenn der Staat das Langenauer Projekt selbst zur Ausführung bringt und dadurch der Stadt Stuttgart die Neugestaltung ihrer Wasserversorgung außerordentlich erleichtert. Die für die Beibehaltung des Schwarzwaldprojekts geltend gemachten Gründe rechtfertigen doch eigentlich dieses Verlangen noch nicht und es wäre die Bedürfnisfrage erst nachzuweisen und zu entscheiden. Der Gedanke, daß Stuttgart sich in seiner Wasserversorgung nicht nur auf eine Zuleitung stützen könne, ist schon durch den bisherigen Zustand widerlegt und die bisherige Wasserversorgung könnte als „Reserve" ebensogut beibehalten werden. Es müssen also schon noch andere Gründe für den Gedanken einer „Doppel-Wasser- Versorgung" vorhanden sein und man kann sich des Gedankens nicht entschlagen, daß das so zäh festgehaltene Schwarzwaldprojekt, dessen Schwierigkeiten unüberwindlich schienen, auf Umwegen, d. h. mit Hilfe des Langenauer Projekts, doch noch verwirklicht werden sollte. Die neue Sachlage begegnet sehr großem Mißtrauen, und man ist sich darüber klar, daß die Umgestaltung des Schwarzwaldprojekts in eme „Reserve- und Ergänzungs- Wasserversorgung" ganz denselben schädigenden Einfluß auf Gewerbe, Industrie und Landwirtschaft ausüben würde, wie das ursprüngliche Projekt, und auch die schweren Bedenken bezügl. der Heilquellen von Wildbad bleiben bestehen. Der neuen Sachlage gegenüber ist daher die gleiche, wo nicht größere Vorsicht geboten, weil die Gefahr bestände, laß einem sogen Reserveprojekt gegenüber eher Konzessionen gemacht werden, die sich später bitter rächen müßten, oder daß ein solches Projekt nicht mit den erforderlichen Rechtsgarantien umgeben wird.
Er dachte daran, als er schon auf dem Fensterkreuz saß — und er überlegte. Und er schwankte. Doch, da fiel sein Blick auf das am Boden liegende Instrument, in seinen Ohren klangen die goldenen Töne, in seinen Fingern zuckte es förmlich, den Hals der kostbaren Geige zu umspannen und ihr jene Töne zu entlocken, mit denen er die Welt erobern wollte, die herrliche Welt mit ihrem berauschenden Glanz und Ruhm und goldenen Schimmer.
Und wilder hämmerte das Blut gegen seine Schläfen — nein, nein, nicht zurück, jetzt nicht mehr, nachdem es halb geschehen war. Leise und vorsichtig ließ er sich vom Fensterkreuz hinab. Der dicke Teppich dämpfte jeden seiüer Schrille. Im nächsten Augenblick hielt er den Schatz in seinen Händen und schlich, das Auge unverwandt auf dem im Sessel Schlafenden, zum Fenster zurück. Es gelang, ohne daß Edelhagen erwachte.
Schon hatte Straka das eine Bein über das Fensterkreuz gelegt, als plötzlich eine auf einem Seitentischchen stehende Uhr mit leisem, silbernem Schlage die Mitternachtsstunde schlug.
Schon beim ersten Tone schlug Edelhagen die Augen auf — sein erster Blick fiel auf den Menschen, der gerade im Begriff war, zum Fenster hinaus- zusteigen. Ein Ausdruck des Entsetzens flog über sein Gesicht. Dann aber, als er unter dem Arm des Eindringlings seine geliebte Amati gewahrte, sprang er aus seinem Stuhle empor und warf sich schweigend auf den Räuber.
Straka hatte sofort erkannt, daß eine Flucht unmöglich war. Mit einem, wütenden Fluche zog er das Bein zurück und stand im nächsten Augenblick seinem Todfeind Auge in Auge gegenüber.
Der ganze maßlose Haß, der sich in seiner Brust angehäuft hatte gegen diesen Menschen, der sich zwischen ihn und Melitta gedrängt, loderte zu Heller Flamme in ihm empor. Ein blutig roter Schimmer trat plötzlich in seine Augen, alles, was er sah, schien ihm in Blut getaucht. Die Geige entrollte seiner Hand, und als im nächsten Moment die Finger Edelhagens seinen Hals umklammerten, da kannte seine unbezähmbare, grenzenlose Wut nur noch einen Impuls, das unwiderstehliche Verlangen, zu vernichten, zu töten. Mit einer gewaltigen Anstrengung schüttelte er seinen Gegner von sich ab, sodaß dieser strauchelte. Straka benutzte sofort seinen Vorteil, er brachte den schwächlichen, vor Erregung zitternden Mann vollends zu Fall, setzte ihm das Knie auf die Brust und preßte dem Halbohnmächtigen die Kehle zusammen. Dabei neigte er sein Gesicht mit den funkelnden Raubtieraugen dicht auf das des unter ihm Liegenden.
(Fortsetzung folgt.)
Literarisches.
Bei der Redaktion ds. Bl. eingelaufene Schriften: „Staat uns Sa» Mergentheim In Württemberg". Herausgegeben von O. F. Hoppe. Verlag von W. Kohlhammer in Stuttgart. Preis Mk. 1.—.
„Lieb' ttaterlemü" (der „Lebensfreude" 6. Band) Sprüche nnd Gedichte gesammelt von P. I. Tanger. Verlag von P. I. Tanger in Köln. Preis Mk. 1.—.
Schuldbeladen.
Roman von Heinrich Tiadem.
(Nachdruck verboten)
Alles schien sich verbündet zu haben, um sein Vorhaben zu erleichtern. Nicht weit entfernt lehnte an einem Baum eine Leiter, die der Gärtner wahrscheinlich hatte stehen lassen. Straka holte sie eiligst heran und im nächsten Augenblick saß er auf dem Fensterkreuz. Seine Pulse flogen, seine Lippen zitterten und aus seinen Augen leuchtete eine ungeheure Erregung. Er war sich dessen, was er tun wollte, wohl bewußt. Ein Einbruch war's, ein regelrechter, ganz ordinärer Einbruchsdiebstahl.
Und — wohl war er ein wilder Bursche und
der um 24. luli 1911 angemeldeten Fremden.
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ein Zigeuner — aber gestohlen hatte er noch nie Weblaler, llr. Bürgermeister Luekenbronn
— das verachtete er. I^ill, llr. Darnisonsverwaltungsinspektor Landau
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Lausebenbuseb, brau Sanitätsrat Lircben a. 8leg Sebmidt, Kr. Lug., Lankdirektor Lissabon
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Wiesel, brau Henriette, m. Frl. llocbt. Warschau Strassmauu, llr. Dr. F., Sanft ätsral,
mit brau Dem. llerlin
8iebe1, llr. W. L., Fabrikant, mit brau (lein. Freuckenberg, Lr. 8iegen
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Frau Dem. Mülbelm a. Lb.
Weise, Kr. L., stnd. arcb. llerlln
Dampbelt, Frau lleurz' D. Levv-Lork
Wilson, Frau Dertrud ll'. Levv-Oork
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8iebel, llr. W., Lltred, Fabrikant Frendenberg Leander, llr. Fraim, Leutn. i. Drag. Leg. 13 Metx 8ebuppmann, Frau ll'roitscb, Frau Debeimrat klagen, Kr. F. Dalle a. 8.
illez-er, Frau Deeilie Steglitx b. Derlin
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Scbock, Dr. Dandgerielitsrat Lsslingen
Flnm, Dr. Frans, Drosskautmann, mit Frau Dem. Würsburg
Aeltelder, Dr. Ldolk, Ober-Dostsekretär Derlin Locb, Frau Dugo, mit Lind Llsszs
Ludert, Dr. Lmil, Lautmann, mit Frau
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Dlausen, Dr. Oberbaurat Nünster i. W.
Waeblbrand, Dr. D., Leciftsanvalt, mit Frau Dem. Liga
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Dnrsebel, Dr. Darl, mit Frau Dem. und
Frl. llocbter Stuttgart
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Oberbausen (Rbeinland) lacodi, Dr. Dr. Magdeburg
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Derndt, Dr. Martin Derlin
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Sc bulle, Dr. Hermann, Lmtsgericbtsrat, mit Frau Dem. Dbarlottenburg
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Frau Dem. Llberteld
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von Sebulres, Dr. Lecbtsanvalt, mit Frau Dem.
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Lrüger, Dr. M., mit Frau Dem. Dbarlottenburg Walter, Dr. L., m. Fr. Dem. Stuttgart
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Durscb, Frau Luguste Derlin
Mobrer, Dr. /., Ltm. FrankturL a. M.
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Dürkle, Dr. L., Dekrer, mit Frau Dem.
und ll'oebter Stoekack, Laden
Scbütterle, Dr. Lmil, Fabrikant Lebl, Laden
Doburg
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Lrlaogen
Lebern
Oberstein
Damburg
Stuttgart
Lärmen
Fulda