Unterhaltendes
Zur Köhe.
Erzählung von Elsbeth Borchart.
(Schluß.) (Nachdruck verboten(
„Liebling — was redest du ? — Du, zu deren stolzer Höhe ich mich mit heißer Mühe rmporgearbei- tet habe, die mich mit starker Hand rettend emporzog, du wolltest —"
„Deine Hand, Vittorio! — In dem stolzen Gefühl meiner Tugend glaubte ich, dir keinen Schritt entgegen tun zu dürfen — aber — ich fror auf meiner einsamen Höhe."
„Jsa — welche Wandlung!"
„Und als ich herabgestiegen war," fuhr sie fort, „da — erkannte ich daß du — hoch über mir standest."
„Nein — nein — Geliebte."
„Ich will nichts hören, denn ich glaube an dich."
Ueberwältigt schloß er für Sekunden die Augen. Dann nahm er ihre Hände und küßte sie und sah ihr fest in die Augen.
„Dein Glaube an mich soll nie mehr erschüttert werden — ich schwöre es dir — nur —"
„Nur?"
„Nur mußt du an meiner Seite bleiben als mein Schutzengel, mein Weib; eine reine, karakter- starke Frau vermag viel, ja alles über den Mann, den sie liebt, und von dem sie geliebt wird."
„Ich bleibe bei dir mein Leben lang — ich gehe mit dir wohin du willst.
„Das wird nicht allzuweit sein, cuor mio."
„Wie das?
Er lachte. Berlin wird deine Heimat bleiben."
„Vittorio, du scherzest."
„Ich spreche im Ernst."
„Aber bedenke doch: die Sehnsucht nach deinem Vaterlande, das du lieb hast, wird dich übermannen; sie wird stärker sein als alles andere — du wirst dich nicht glücklich im fremden Lande fühlen."
„Fremd? Deutschland, Berlin ist mir nicht fremd — es ist mir ans Herz gewachsen, wie mein
eigenes Vaterland. Wohl liebe ich mein schönes Italien über alles; es gab mir Leben, Sprache, Sitte und den frohen heiteren Sinn, auch wird die Sehnsucht mich oft Hintreiben, und ich weiß, daß mein Weib stets bereit sein wird, mir dahin zu folgen. Meinen ständigen Wohnsitz muß ich aber in Deutschland aufschlagen, denn Deutschand gab mir mehr: den Glauben an die idealen Güter des Lebens, den ich bereits verloren hatte, es lehrte mich den Segen der Arbeit schätzen, es gab mir meine Kunst wieder und — es gab mir den höchsten und köstlichsten Schatz — dich. Fürchtest du noch, daß ich dir ein Opfer bringen will?"
„Nein, mein Guter, mein Lieber!! Du gehörst in das Land, das dir zur ersten Sprosse auf der Leiter des Ruhmes verhalf."
„Jsa — du hast sie doch gesehen?"
„Die — Retterin? Wie konnte mir verborgen bleiben, wovon eine Weltstadt voll ist?"
„Und — was hast du —"
„O, du einziger, Geliebter — was du mir einst mit Worten auf der Axenstraße maltest, das fand ich verkörpert, nein mehr noch — ein Schleier fiel von meinen Augen — ich sah noch ein anderes "
„Was, Geliebte?"
„Deine Züge sprachen zu mir —"
„Meine Züge?"
„Nicht im Aeußeren hast du dich wiedergegeben, aber deinen Geist und deine Seele hast du hineingelegt in die Züge des sich Emporarbeitenden. Und aus ihnen las ich mein Schicksal."
„Jsa — und dennoch konntest du —?"
„Fliehen — ja?" Sie kämpfte mit sich, bis der letzte Rest von Stolz dem geliebten Manne gegenüber schwand. Nur senkte sie den Blick, und eine dunkle Glut färbte ihre Wangen.
„Ich fürchtete mich vor — dem Siegerblick." „Ah!" . ^
Sekundenlang standen sie stumm nebeneinander. Dann zog er sie sanft an seine Brust, legte ihren Kopf an seine Schulter und strich ihr über das Haar.
„Hättest du diesen Blick an dem Bilde missen mögen, cuor mio?"
„Nein," antwortete sie leise, aber fest, „er hat ' mich erst den Wert des Mannes schätzen gelehrt, ^den ich liebe. So nur kann sich ein Mann den Preis erringen."
„Und ich habe ihn errungen — hier ist er in meinen Armen," fiel er jubelnd ein.
„Und der andere?" fragte sie glücklich lächelnd.
„Welchen?" ^
„Den Preis, den du dir in der Kunst errangst — der Sohn hat den Vater — überflügelt."
„Jsa — ist das deiner Liebe Urteil?"
„Du selbst sprachst mir einst Kunstverständnis zu — daraus habe ich mir das Urteil gebildet, und du wirst es auch bald aus anderer Munde hören, sobald du dein Pseudonym lüftest."
„Ich sollte es lüsten?"
„Ja, unter allen Umständen, denn du wirst noch Größeres schaffen.
„Ich will darum ringen. An deiner Seite scheinen mir die Wege nicht mehr steil und uneben. Wir gehen ja zusammen, jeder in seiner Kunst, einer dem andern helfend, fördernd, ergänzend."
„So soll es allezeit sein! erwiderte sie und drückte ihm die Hand.
Bardini machte eine Wendung, so daß sie den See vor sich hatten.
„Sieh, wie die Sonne über dem Lago Maggiore strahlt, und die Jsola Bella daraus auf- taucht wie ein Märchen, umschlungen von den blauen ! Fluten, — so halte ich dich umschlungen, Jsa-bella, du mein Märchen und doch berauschende Wirklichkeit — halte ich dich fest für das Leben. Das Bild der Retterin aber, das uns endlich vereinigt hat, das soll mir nicht feil sein um alle Schätze der Welt, mag man mir auch ferner Unsummen dafür bieten. In unserem künftigen Heim wollen wir es aufstellen, und wenn je dunkle Mächte über uns kommen, wenn wir je einen Schritt in die Tiefe zurücktun sollten, so wollen wir es zusammen anschauen und uns retten lassen — zur Höhe."
End e.
Wildbad.
Zahlungs-Aufforderung.
Nachdem die Steuern und sonstigen Abgaben an die Stadtpflege pro 1910 vollständig zur Zahlung verfallen, werden diejenigen, welche noch im Rückstand damit sind,, hiemit aufgefor'dert, bei Vermeidung zwangsweiser Beitreibung alSbald Zahlung zu leisten.
Wildvad, den 10. April 1911.
Die Stadtpflege.
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