der Landeshauptkasse in Karlsruhe überwiesen wor den und sollte nun gegen Quittung der lglücklichen Erbin ausbezahlt werden. Die Sache hatte aber einen Haken. Die Frau verweigerte die Unter­schrift mit der Begründung:Ich bruch kei Geld, d'Hühner lege wieder I" Alle Ueberredung war umsonst und so lagert das Geld noch in der Landes­hauptkasse und wartet geduldig bis die Hühner nicht mehr legen.

Karlsruhe, 1. Febr. Mit Genehmigung der zuständigen Ministerien wird mit sofortiger Gültig­keit, vorerst bis zum 30. April, für die Sendung von Saatkartoffeln von Schlesien nach badischen Stationen auch bei der Beförderung über preußische Durchgangsstrecken an die Empfänger bei Erfüllung besonderer Bedingungen die Hälfte der tarifmäßigen Fracht zurückbezahlt. Die Maßnahme dient dazu, die mißliche Lage der durch Hochwasser geschädigten Landwirte oder durch Mißernte geschädigten Winzer zu verbessern, und hat den Zweck, den im kommenden Frühjahr notwendig werdenden größeren Bezug von Saatkartoffeln, namentlich aus den preußischen Provinzen, Schlesien, Pommern und Brandenburg zu erleichtern.

Baden-Baden, 31. Jan. Gestern abend fand die ordentliche Generalversammlung des inter­nationalen Klubs statt. Die Versammlung war äußerst zahlreich besucht und dabei insbesondere das Ausland gut vertreten. Der Neubau der großen Tribüne mußte für das nächste Jahr verschoben werden, da die Verhandlungen mit der Gr. Regierung noch nicht zu Ende ffind; hiefür wurden 350 000 Mark Baukosten bewilligt. Die Renntage im Jahr 1911 wurden festgesetzt: 1. Tag Freitag 25. Aug., 2. Tag Sonntag 27. Aug., 3. Tag Dienstag 29. Aug., 4. Tag Donnerstag 31. Aug. und 5. Tag Samstag 2. Sept. Der große Preis ist mit 80000 Mark dotiert und Goldpokal des Großherzogs, wobei 60 000 Mk. und Goldpokal dem Sieger, 10000 Mk. dem zweiten, 6000 Mk. dem dritten und 4000 Mark dem 4. Pferde zufallen. Ein neuer Preis wurde von unserem Ehrenbürger Sielcken mit 10 000 Mk alsPreis von Mariahalden" (Name der hiesigen Besitzung Sielckens) gestiftet; dabei ist die Konkurrenz offen für Pferde aller Länder, so daß auch Franzosen, Engländer und Amerikaner hieran teilnehmen können, wobei 7000 Mark dem 1., 2000 Mk. dem 2. und 1000 Mk. dem 3. Pferde verbleiben. Die übrigen Preise mit zusammen über 400 000 Mk. sind unverändert geblieben und bewegen sich in der Höhe von 40000 Mark bis 5000 Mk. pro Feld.

Baden-Baden, 3. Febr. In selbstmörderi­scher Absicht stürzte sich ein 19 Jahre altes Dienst­mädchen in die Oos. Ein patroullierender Schutz­mann hatte den Vorgang bemerkt und rettete die Lebensmüde noch rechtzeitig.

Vom Feldberg, 30. Jan. Die große und geräumigste sogenannte Mannheim-Ludwigshafener Hütte auf dem 1417 Meter hohen Herzogshorn wurde von Skiläufern nur noch als rauchender Trümmerhaufen vorgefunden. Die Hütte, die im Jahre 1904 erbaut und von Touristen außer­

sende und Abertausende dem Südwesten der Stadt zu. Kränze in allen möglichen Dimensionen, aus­schließlich mit blutigroten Schleifen und Bändern geschmückt, wurden in jedem Zug in unendlicher Zahl mitgeführt. Mit 34000 bis 35 000 Mann rückte der vierte Berliner Wahlkreis an, in dem Singer seit einer Reihe von Jahren stets mit überwältigender Mehrheit zum Reichstagsabgeord­neten gewählt worden war. Punkt 12 Uhr setzte sich die Spitze des Zugs in der Ritterstraße in Bewegung, aber wohl anderthalb Stunden dauerte es, ehe die Tausende des vierten Berliner Reichs­tagswahlkreises abmarschiert waren, und der Lei­chenwagen sich in Bewegung setzen konnte. Ihm folqte unmittelbar die gesamte Reichstagsfral- tion mit Ausnahme des greisen Bebel. Da die letzten Tausend Mann des ersten Kreises sich erst um V 25 Uhr ahends in Bewegung setzten, so brauchte der Zug zu seiner Entwicklung über 6 Stunden. Und da der Marsch von der Linden

der vorstehenden Bekanntmachung ist zur Vermeid­ung von Unannehmlichkeiten und Strafen jedem Reisenden, der im Besitze von Feuerzeug der in der Rede stehenden Art ist, dringend anzuraten.

Klerksdorp,4. Febr. Der ehemalige Buren­general Pieter Cronje ist gestorben.

New-Aork, 4. Febr. Der bankrotte Wein­händler Max Huesner aus Traben-Trarbach ist auf Ersuchen Deutschlands an Bord des Dampfers St. Paul verhaftet worden. Seine Verbindlichkeiten sollen eine Million Mark betragen.

Lokales.

Wildbad, 6. Febr. Unter den Vereinsfest­lichkeiten des heurigen Winters marschiert gewiß nicht an letzter Stelle dasSchützenkränzchen", das am vergangenen Sonntag imKühlen Brunnen" stattgefunden hat. Die zahlreich erschienene Gesell­schaft beseelte vom Anfang bis zum Schluß echte

.. ^ . . - Schützenstimmung und Schützenfreude, die, wenn

straße bis zum jZentralfriedhof in Friedrichsfelde von Hause mitgebracht^rasch geweckt war

volle drei Stunden in Anspruch nahm, so traf das gediegene, Schlag auf schlag abgewickelte

Ende des»-Zuges erst um '^9 Uhr abends an der Aestprogramm. Der Merschutzenmelster Herr Rob. Kirchhofspforte ein. Um diese Zeit aber ruhten begrüßte zunächst mrt lakonischer Kurze die

Singers Ueberreste bereits drei volle Stunden in > ^rffte und dankte ihnen für ihr zahIrelchesErschemen, der Erde. Der Arbeitersängerbund sang zunächst ! Anrcholgten gemeinschaftliche Gesänge, ernste und hei- zwei Verse des Liedes:Ein Sohn des Volkes > Aesolovortrage undem reizendes Theaterstück Un- will ich sein und bleiben." Darauf ergriff Reichs-! Aden Solisten war Herr Geometer Nasch 0 ld von tagsabg.MolkenbuhrdasWort,umdemVerstorbenen! dessen sonore, wohlgeschulte und umfangreiche namens der Partei den Nachruf zu widmen. Die ! Baßstimme nur hier immer gerne Horen, der Vertreter Dunkelheit war völlig hereingebrochen, als der! A ernsteren Genres; m dem humoristischen Test wett- letzte Redner geendet hätte. Der Sarg wurde wieder Frl. Blutharsch von schomberg iüs köstliche, auf den Leichenwagen gehoben und unter Voran-!*" Maske und Spiel umlbert^fflrche schwreger tritt von vielleich 200 Kranzträgern bewegte sichHampelmann, Herr Kiefer

der Zug zu dem Grabe, das in unmittelbarer Nähe! doromolMeo mit seinen von Ignaz Auer und Wilhelm Liebknecht ausge

hoben war. Noch in später Abendstunde passierten die Zugangsstraßen zum Friedhof ganze Scharen von Kranzträgern, Deputationen und Züge in geschlossenen Massen, die am Grabe defilieren wollten.

Bei der Rekrutenbesichtigung des 1. Ga):de- Regiments zu Fuß begrüßte der Kaiser den im 98. Lebensjahre stehenden Hoftischlermeister Ferse und erkundigte sich nach dem Befinden des ihm seit Jahrzehnten bekannnten Bürgers. Der Kaiser lernte Herrn Ferse zuerst als Lieferanten des beim Adlerschießen im Katharinenholz alljährlich ver­wendeten Holzadlers kennen, während seiner Dienst­zeit im 1. Garderegiment zu Fuß. Er hat ihn seitdem oft begrüßt und bei Jubiläen beglückwünscht. Am 8. Mai d. I. kann das Fersesche Ehepaar das 70jährige Jubiläum feiern! Das Interesse des Kaisers an den verhältnismäßig noch rüstigen alten Leuten hat sich auch aus alle anderen Mit­glieder der kaiserlichen Familie übertragen; Ferses besitzen von allen Prinzen fast ausschließlich von diesen selbst überbrachte Photographien mit eigen­händiger Widmung. Nach längerer Unterhaltung verabschiedete sich der Kaiser vonPapa Ferse" mit dem Wunsche:Hundert Jahre machen Sie aber noch voll; die Freude macken Sie mir!"

In der Budgetkommission erklärte auf Anfrage der Staatssekretär, daß die Pestgefahr

ordentlich gern besucht wurde, war während der für Kiautschou groß sei. Man habe bereits Tsingtau Sommermonate von dem Adlerwirt I. Beckert in I selbst hermetisch abgeschlossen und außerhalb der Fahl bewirtschaftet. Die Entstehungsursache des! Abschließungslinie Seuchenhäuser errichtet. Von Brandes ist unbekannt. j einem Marinearzt wird eine Darstellung der-Krank-

Frankfurt, 3. Febr. Der Darmstädter heitserscheinungen gegeben. Eine Heilung der Korresp. der Franks. Ztg. erfährt von zuverlässiger Lungenpest scheine überhaupt nicht vorzukommen; Seite von einer epochemachenden Erfindung, welche sie sei schwer zu erkennen, da sie zunächst nur die die Möglichkeit einer Umwälzung auf dem Gebiet Erscheinungen der Lungenentzündungen zeige. Die der drahtlosen Telegraphie eröffnet. Der Erfinder Uebertragung findet durch die Ausatmungen statt.

ist der Privatdozent an der Darmstadter Technischen Hochschule Vr-Ing. Rudolf Goldschmidt. Die neue Erfindung beruht auf der Verbindung ungedämpfter Wellen, die nicht wie bei dem dänischen Pprffiker Paulsen durch einen Lichtbogen, sondern auf maschinenschnellem Wege hergestellt wird. Es handelt sich gewissermaßen um eine elektrische Wellenfabrik mit maschinellem Betrieb. Es eröffnet sich also die Perspektive, die Kabelverbindungen überflüssig zu machen. Die Erfindung wurde auf der radio-elektrischen Station in Eberswalde vom Erfinder dem Prinzen Heinrich vorgeführt, wobei die Maschine tadellos gearbeitet haben soll.

Weißenfels (Prov. Sachsen) 4. Febr. Etwa 4000 Schuhfabrikarbeiter und -Arbeiterinnen be­schlossen gestern abend, da die Fabrikanten ihre Forderungen auf Einführung der neunstündigen Arbeitszeit mit Lohnausgleich und Erhöhung der Ueberstundlöhne abgelehnt haben, heute in allen Schuhfabriken des Bezirks die Kündigung einzu­reichen und am 18. Februar die Arbeit niederzulegen.

Berlin, 5. Febr. Zu einer sozialistischen Massendemonstration gestaltete sich am heutigen Sonntag das Begräbnis Singers. Der Südwesten, Südosten und Osten Berlins, sowie die östlichen Vororte, die der gewaltige Traucrzug passierte, waren volle sieben Stunden hindurch gerade blockiert und der gewöhnliche Straßenverkehr fast lahmge­legt. Schon vom frühen Morgen ab strömten Tau­

so daß die Möglichkeit persönlichen Schutzes sehr gering ist. Deshalb sind jetzt auch viele Aerzte und Sanitätsmenschen gestorben. Die in der Presse angegebenen Zahlen seien wahrscheinlich zu nieder. Die Erfolge des Pestserums sind nur verhältnis­mäßig geringe, auch wirke es nur 14 Tage lang Von den Erträgnissen der Wertzuwachs- Steuer werden 50 Prozent dem Reiche, 40 Prozent den Gemeinden und 10 Prozent den Bundesstaaten gestern überwiesen.

DieNordd. Mg. Ztg " schreibt: Der fran­zösische Finanzminister hat über die Förmlichkeiten, die ein Privatmann zu erfüllen (hat, wenn er zu seinem persönlichen Gebrauch ein selbsttätiges Feuer­zeug aus dem Auslande nach Frankreich einführen will, folgendes bekannt gegeben:Wird das Feuer-

alstsnors

mit seinenOluali versi loersti" im 8t)4o jt3.Iig.no" und Herr Fritz Seifert mit den beiden VorträgenLied an die Flasche" und den von den Herren Fritz Sick und W. Wörner fabrizierten bezw. komponierten's isch Wahl­versammlung gwä" um die Siegespalme. Im Mittelpunkt der Darbietungen aber stand die Auf­führung des humoristischen EinaktersEine diplo­matische Schützenfahrt", die eine höchst respektable Leistung einer Dilettantenbühne repräsentierte und Slürme der Heiterkeit und des Beifalls entfesselte. Und letzteren haben sie verdient, sie alle, die dabei mitgewirkt haben. Wahre Musterleistungen boten namentlich die beiden Hauptpersonen, Herr Paucke- und Frau Seiserl; aber rühmlichst erwähnt seien auch die beiden Debütantinnen, Frl. Clara Kemps und Emma Kloß, die man bedenke, daß sie zum ersten Mal auf den Brettern waren ihre Sache recht nett machten. Große Anziehungskraft übte auch eine von Herrn Fr. Bo pp mit viel Fleiß, Sorgfalt und Geschmack eingerichtete Schieß­bude aus, in der lustig drauf los und daneben geschossen wurde. Der Losverkauf, der eine kleine Pause aussüllte, ging rasch von statten, und durch­weg recht hübsche Gaben erfreuten ihre glücklichen Gewinner. Auch die Bewirtung von seiten des Herrn Eisele fand allerseits vollste Anerkennung. Daß nach Abwicklung des Programms der Muse Terpsichore und wie man hört auch dem Gotte Bachus lebhaft gehuldigt wurde, braucht bei einem Schützenkränzchen wohl kaum besonders hervorge­hoben zu werden. So verlief das Fest zu dem sich erfreulicherweise eine stattliche Anzahl von Mitgliedern des Neuenbürger Schützenvereins, so­wie sonstige auswärtige Gäste eingefunden hatten, in schönster, harmonischer Weise. Allen, die sich um das Gelingen desselben verdient gemacht, ge­bührt der herzlichste Dank, und allen denen die das Schützenkränzchen 1911 mitgemacht haben, wird es stets als eines der gelungensten in angenhmster Erinnerung bleiben.

Aur Kühe.

Erzählung von Elsbeth Borchart.

(Forts.) (Nachdruck verboten.

Sie meinen den Italiener?" fragte sie nach kurzer Pause zerstreut.

Ja. Wie ist sein Name; ich verstand ihn vorhin nicht gut."

Bardini."

Bardini und was ist er ich meine von Beruf.?"

Das weiß ich nicht; wir lernten ihn auch erst erwiederte Jsa

^ gestern kennen", erwiederte Jsa verwundert über zeug von einem Reisenden eingeführt, so hat er davon! die plötzliche erwachte Anteilnahme des bis dahin sogleich dem Grenzzollamts Mitteilung machen, das > völlig teilnahmslosen Mädchens, ihm nach Bezahlung des Zolls und der Steuer!Mir ist es, als müßte ich ihn kennen oder ein Stempelumband aushändigt. Dieses muß er! doch schon einmal irgendwo gesehen haben," fuhr alsbald nach Ankunft an seinem Reiseziel auf das j Helene Brandts fort.

Feuerzeug löten lassen. Wird das Feuerzeug > Merkwürdig, dachte Jsa, so erging es mir auch

durch die Post oder ein anderes Beförderungs-f bei der ersten Begegnung, unternehmen nach Frankreich eingeführt, so wird;Wo könnte das gewesen sein?" fragte sie. das Paket vo« der französischen Zollbehörde an!Wenn ich das nur wüßte! Das ist eben das eine Tabakniederlage weitergesandt, wo es dem Krankhafte an mir. Oft, wenn ich einein Menschen Empfänger ausgehändigt wird, sofern es gleichzeitig zum erstenmale begegne, bilde ich mir ein, ihn ein Stempelumband kauft und er auf das Feuer-,schon früher gesehen zu haben. Später mache ich zeug auflöten läßt." Die genaue Beobachtung ^ dann

Erfahrung,

gewöhnlich