Unte r Ha ttenöes.
Dir Geschichte des blauen Karfunkels.
Von Conan Loyte.
Autorisiert. Nachdruck verboten.
(Fortsetzung.)
ES würde ihnen das Herz brechen! Ich habe noch nie etwas Schlechtes begangen und will es auch nie wieder tun, ich schwöre es. Ich schwöre es bei allem, was heilig ist. O, bringen Sie mich nur nicht vor Gericht. Um Christi willen nicht!"
„Setzen Sie sich wieder in Ihren Stuhl," erwiderte Holmes streng. „Es ist keine Kunst, sich jetzt zu winden und zu (krümmen, aber den armen Horner unter ungerechtem Verdacht in Haft zu bringen, daß machte Ihnen wenig Kopfzerbrechen."
„Ich will fliehen, Mr. Holmes, ich will außer Landes gehen, dann wird man die Untersuchung gegen ihn einstellen."
,Hm. Darüber reden wir noch ;Und jetzt erzählen Sie uns wahrheitsgemäß, wie es weiter ging. Wie kam der Stein in die Gans, und wie kam die GanS auf den Markt? Sagen Sie unS die Wahrheit. Darin liegt für Sie die einzige Hoffnung auf Rettung!"
Ryder fuhr sich mit der Zunge über seine trockenen Lippen. „Ich will cS Ihnen erzählen, ganz wie es gegangen ist," begann er dann. „Als Horner .festgenommen war, dachte ich, eS werde daS Beste für mich sein, mich mit dem Stein ohne Verzug aus dem Staub zu machen, es konnte ja der Polizei jeden Augenblick einfallen, mich und mein Zimmer zu durchsuchen. Im ganzen Bereich des Hotels gab es lein sicheres Versteck dafür. Ich gmg deshalb aus, als hätte jch etwas zu besorgen, und suchte meine Schwester auf. Sie ist an einen Namens Oakshott verheiratet und wohnt in Brixton Road, wo sie Geflügel zum Verkauf mästet. Auf dem ganzen Weg hielt ich jeden, der mir begegnete, für einen Schutzmann oder einen Fahnder, sodaß trotz der kalten Nacht der Schwerß an mir hinunter lief, noch ehe ich in Brixton Road war. Meine Schwester fragte mich, was es denn gebe und warum ich so blaß sei, aber ich machte ihr
weiß, ich habe wegen Diebstahls im Hotel aufbleiben müssen. Dann ging ich in den Hin- terhof und dacht» bei einer Pfeife darüber nach, was jetzt wohl das Geratenste für mich wäre.
„Jch hatte früher einen Freund gehabt Namens Maudsley, der auf schlechte Wege geriet und jetzt eben seine Zeit abgesesfen hat. Dieser hatte mir eines Tags einmal von den Schlichen der Diebe erzählt und wie sie di, gestohlenen Sachen sich aus den Händen schaffen. Jch wußte, daß er mich nicht verraten würde, denn ick wußte auch ein oder zwei Sachen von ihm; so kam ich zu dem Entschluß, ihn ohn» weiteres in Kilburn aufzusuchen und ihn inS Vertrauen zu ziehen. Er würde mir sicher Mittel uud Wege zeigen, wie ich den Stein zu Geld ,machen könnte. Aber wie unbehelligt zu ihm gelangen? Jch dachte an die Schrecken, die ich auf dem Herweg auSgestanden hatte. Jeden Augenblick konnte man mich fassen und durchsuchen, und dann fand man dru Stein in meiner Westentasche. Jch hatte unterdessen an der Wand gelehnt und den Gänsen zugeschaut, die mir vor den Füßen herumwatschelten; auf einmal fuhr mir ein Gedanke durch den Kopf, wie ich den schlausten Detektiv aus der ganzen Welt hinters Licht führen konnte.
„Meine Schwester hatte mir ein paar Wochen vorher das Prachtstück von ihren Gänsen auf Weihnachten versprochen, und ich wußte, daß ich jederzeit auf ihr Wort bauen konnte. Diese Gans wollte ich jetzt mitnehmen und in Ihrem Kropf meinen Stein nach Kilburn tragen. In dem Hofe steht ein kleiner Schuppen und hinter diesen trieb jch eine von den Gänsen, eine schöne, große, weiße Mit gestreiftem Schwanz. Jch fing sie ein, sperrte ihr den Schnabel auf und stopfte ihr den Stein in den Hals hinunter, soweit mein Finger reichte. Sie schluckte und ich fühlte, wie der Stein durch den Schlund in ihren Kropf hinabglitt. Aber sie flatterte und strampelte dermaßen dabei, daß meine Schwester hcrauskam und fragte, was loS sei. Wie ich ihr eben Antwort geben wollte, riß sich das Vieh los und flog mitten unter die andern hinein.
„Was in aller Welt hast du nur mit der Gans gemacht, James!" fragte sie.
„Nun," sage ich, ,du hast mir ja eine auf Weihnachten versprochen gehabt, da wollte ich nur fühlen, welche am fettesten sei.'
„O,' sagt sie, die für dich haben wir schon auf die Seite getan, wir heißen sie nur James' Braten, es ist die große, weiße dort drüben. Sechsundzwanzig Stück sind's, macht eine für dich, eine für uns und zwei Dutzend für den Markt."
„Schönen Dank, Masgie,' sage ich, ,aber wenn dir's einerlei ist, so möchte ich lieber die haben, die ich eben zwischen de» Händen hatte.'
„Die andere ist gut drei Pfund schwerer'- sagt sie, 'wir haben sie besonders für dich ge mästet.'
„Einerlei, ich will lieber die andere und will sie jetzt gleich mitnehmen,' sagte ich darauf.
„O, ganz wie du willst', sagt sie wieder ein bißchen verdutzt, ,welche willst du denn also?"
„Die weiße dort mit dem gestreiften Schwanz, gerade mitten drin."
„O. ganz recht, tu sie nur ab und nimm sie mit."
„Nun. so macht ich's auch, Mr. Holmes, und nahm die Gans mit nach Kilburn. Jch erzählte meinem Kameraden frischweg, wie ich es gemscht hatte und er wollte vor Lachen darüber fast ersticken. Wir nahmen dann ein Messer und schnitten die Gans auf. Mir wollte das Herz stehen bleiben, keine Spur von dem Stein war zu finden, und ich wußte jetzt, daß ein schreckliches Versehen vorgekommen war. Jch ließ die GanS im Stich, rannte zurück zu meiner Schwester und in den Geflügelhof; doch da war kein einziges Stück mehr zu sehen.
„Wo sind sie denn alle hingekommen Maggie? rnfe ich ihr entgegen.
„Zum Händler sind Sie gekommeu, James."
„Zu welchem?"
„Brickinridge in Covent Garden."
(Schluß folgt.)
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