Im Saßerm Lüge.

Polnische Aufruhrbewegung in Oberschlesien.

KMtowih, 17.'August. In der Nacht vom 16. zmn 17. August 'baden d»l. sche Banden im Kreise Pleß durch einen Putsch die Ge- j Walt an sich zu reißen und das Militär zu entwaffnen gesucht. An ! den meisten Stellen ist der Versuch mißlungen. Die Truppen sind s dort Herren der Lage geblieben. So in Pleß, wo ein Teil der An­greifer außer Gefecht gesetzt, ein anderer Teil verhaftet wurde. Ebenso t blieben Angriffe auf unsere Feldwachen im südlichen Teile Ober- sfchlefien» erfolglos. Nur in Paprotzan gelang eS den Aufrührern, »eine Batterie, die wegen der Unterbringung der Pferde in Bürgcr- guartieren weit zerstreut liegen mußte, zu überrumpeln und zu ent- > waffnen. Weiter haben die Insurgenten den mit Truppen nicht be­legten Ort Tichau und den dortigen Bahnhof, sowie die Postanstalt besetzt. Auch in Mittel-Lazisk haben polnische Banden den Bahnhof, ge» AmtSvsrftand und die Gott-mit-uns-Grube heimgesucht. Eine «ilttirisch« Aktien zur Unterdrückung des Aufruhrs ist i.m Gange. ^ Weitere Truppen sind nach Oberschlefien gefahren. Wie verlautet, haben die polnischen Revolutionäre Oberschlesiens, die nicht gewillt .sind, die Entscheidung über unser Schicksal abzuwarten, für heute ^eracht einen allgemeinen Aufstand in ganz Oberschlesien geplant mit 'der Absicht, die Gewalt an sich zu bringen. Hallertruppen sollten nach Durchführung dieses Planes einrücken und die neuen Machthaber , unterstützen. Mit Bestimmtheit geht aus dem Vorgefundenen Mate­rial hervor, daß auch der algemeine Brrgarbeüerstreik niit dem Plane »er «berfchlesischeu polnischen Organisativne« zusmnmenhängt. Einen weitere» Beweis für die der Bevölkerung Oberschlesiens drohende ' Gefahr brachte eine allgemeine Haussuchung in dem Dorfe Halemba, wo zahlreiche Waffen und Munition gefunden wurden. Die Anfüh­rer der dortigen polnischen militärischen Organisationen lieferten den Beamten und der Truppe ein regelrechtes Feuergefecht und büß­ten dabei 2 ihrer Mitglieder ein.

Sine französische Stimme

über die Zustände in Elsaß-Lothrkngen.

(WTB.) Versailles, 16. Aug.Humaulte" bringt einen Artikel unter der Ueberschrift:Die Gerechtigkeit -in Elsaß- Lothringen", der mit den Worten beginnt:Fast ein halbes Jahrhundert haben die Deutschen vergeblich versucht, Lothrin- ' »Den zu organisieren. Ein Jahr nach der Besetzung werden die Franzosen sich rühmen können, die Lothringer so weit gebracht z» hnben, daß sie sich wieder nach der dentschen Herrschaft jsth«»."

Die Einverleibung Dentfchsüdmestafrikas in Englisch Südafrika.

Amsterdam, 16. August. LautTelegraaf" hat die südafrikanische Metzierung das Parlament auf den 15. September einberufen, um die ' Fragen, die sich auf den Friedensvertrag beziehen und vor allem die Frage des Mandats über Deutsch-Südwestafrika zu beraten.

Jedes Liter Milch ein Kindermord.

^ Amsterdam, 16. August. Den englischen Blättern vom 14. Aug. Zufolge berichtete Prof. Starling von der Londoner Universität über seine Reise durch Deutschland. Die deutschen Kinder seien seit 1916 «nterrrnihrt. Er hoffe jedoch, daß eine beträchtliche Zahl dieser Kin- ister wiedechergestellt werde, wenn Deutschland Kredite erhalte, um .'Lebensmittel zu kaufen. Dies sei der Angelpunkt der Lage in »Deutschland. Jedes Liter Milch, das man Deutschland nehme, be­brüt« die Tötung eines Kindes. Prof. Starling schlägt vor, daß ein wberster Wirtschaftsrat gebildet werde, in dem auch Deutschland ver­treten ist. (Aus der Zahl der von Deutschland verlangten Milchkühe läßt sich also berechnen, wiviel deutsche Kinder nach der Formel des englischen Professors g-tötet werden.)

Polnische Arbeiter für den Wiederaufbau der zerstörten Gebiete.

Versailles, 17. August. Ein Bericht des Spezialkorrespondenten «desTemps" meldet aus Warschau: Eine anscheinend offizielle durch -die Warschauer Blätter veröffentlichte Note läßt erkennen, daß die iBesprrchungen zwischen der französischen Regierung und der pol­mischen Delegation über die Frage der Heranziehung polnischer Ar­beiter für die Wiederaufbauarbeiten an den zerstörten Gebieten in

Der Schimmelreiter.

,Ls Novelle von Theodor Storm.

Trin wohnte ein gut Stück hinaus auf dem Deiche in einer kleinen Kate, und wenn die Alte in ihrem Hause herum- iorbritete, so pflegte diese Unform von einem Kaier vor der Haus­tür zu sitzen und in den Sommertag und nach den vorüberflie- .genden Kiebitzen hinauszublinzeln. Ging Hauke vorbei, so mauzte der Kater ihn an, und Hauke nickte ihm zu; die beiden 'wußten, was sie miteinander hatten.

Nun aber war's einmal im Frühjahr, und Hauke lag nach seiner Gewohnheit oft draußen am Deich, schon weiter unten dem (Wasser zu, zwischen Strandnelken und dem duftenden Seewer- «mut, und ließ sich von der schon kräftigen Sonne bescheinen. (Er hatte sich tags zuvor droben auf der Geest die Taschen voll (von Kieseln gesammelt, und als in der Ebbezeit die Watten bloß- (Melegt waren und die Keinen grauen Strandläufer schreiend «darüberhin huschien, holte er jählings einen Stein hervor und arf ihn nach den Vögeln. Er hatte das von Kindesbeinen an übt, und meistens blieb einer auf dem Schlicke liegen; aber >«be»so oft war er dort auch nicht zu holen; Hauke hatte schon stldara» gedacht, den Kater mitzunehmen und als apportierenden 'JatztHund zu dressieren. Aber es gab auch hier und dort feste sStälen oder Sandlager; solchenfalls lief er hinaus und holte sich ,Leine Beute selbst. Saß der Kater bei seiner Rückkehr noch vor -der Haustür, dann schrie das Tür vor nicht zu bergender Raub­gier so lange, bis Hauke ihm einen der erbeuteten Vögel zuwarf.

Als er heute, seine Jacke auf der Schulter, heimging, trug , kr nur einen ihm noch unbekannten, aber wie mit bunter Seide >und Metall gefiederten Vogel mit nach Hause, und der Kater '«nanzte wie gewöhnlich, als er ihn kommen sah. Aber Hauke wollte seine Beute es mag ein Eisvogel gewesen sein dies­mal nicht hergeben und kehrte sich nicht an die Gier des Tieres. ,Umschicht!' rief er ihm zu, .heute mir, morgen dir; das hier ist kein Katerfressen!' Aber der Kater kam vorsichtigen Schrittes . herangeschlichen; Hauke stand und sich ihn an, der Vogel hing

Amtliche Bekanntmachung.

Die Herren Ortsvorsteher werden hiermit auf die Verfüg­ung des Ernährungsministeriums über den Verbrauch von Getreide und Mehl durch die SelbstversorgerSelbstsor- g e r-V c r g u n g" und auf die sich daran anjchließende Bersorgungsberechtigten-Verfügung" (Staatsanzeiger Nr. 178 vom 8. August 1919) hingewiesen und gleichzeitig beauftragt, die Besitzer von Schrotmühlen durch ortsübliche Bekanntmach­ung auf ihre Meldepflicht aufmerksam zu machen.

Ferner wird hiermit auf die im Staaisanzeiger Nr. 181 vom 12. August 1919 veröffentlichte Reichsgetreideordnuiig für 1919 hingewiesen. Oberamtmann:

Calw, den 13. August 1919. Eös.

Frankreich zu einer vollständigen Einigung geführt haben und daß die Zuwanderung polnischer Arbeiter von größerer Ausdehnung sein wird als ursprünglich geglaubt wurde.

Verständigung zwischen Italien und Griechenland.

Amsterdam, 17. August.Telegraaf" meldet aus Athen, der griechische Minister des Innern habe allen griechischen Präfekten in einem Zirkular mitgeteilt, daß zwischen der griechischen und der italienischen Regierung in allen Fragen vollkommene Uebereinstim- nmng erzielt worden sei und daß die freundschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Ländcm ganz wiederhergestellt worden sind.

Ei« drohender Konflikt zwischenden Polen und Tfchechoslorvaken.

Wien, 16. August. Die Blätter bringen eine Meldung des schlesischen BlattesVenkow", daß die Polen zu einem neuen Krieg gegen die Tschecho-Slowaken entschlossen seien. Die polnischen Blät­ter sollen die Absendung eines Ultimatums an den tschecho-slo- wakischen Staat verlangen. Dem mährisch-schlesischen BlatteDen- nik" zufolge stehen sogar in der Umgebung Teschens 60 060 Polen mit starker Artillereie bereit.

Englischer Fliegerangriff auf Kronstadt.

(WTB.) Htlsingfors, 16. Aug. Vier englische Flieger haben am 13. August, abends, auf Kronstadt Bomben geworfen, wodurch eine große Fenersbrnnst hervorgerufen wurde.

Der amerikanische Senat und die Ratifikation des Friedensvertrags.

(WTB.) Amsterdam, 16. Aug.Manch. Guardian" meldet aus Washington, daß eine zuverlässige Schätzung der Stimmverteilung im amerikanischen Senate ergibt, daß 41 Senatoren für die vorbehaltlose Annahme des Völkerbun­des und des Friedensvertrages sind. 31 Senatoren sind un­bedingt dagegen, wenn nicht einschneidende Aenderungen vor­genommen werden. Ueber die Ansicht von 24 Senatoren be­züglich ihrer Wünsche und Vorbehalte oder Auslegungen herrscht Unklarheit. Für die Ratifikation find 54 Stimmen notwendig.

Dom Ausland.

Englische Anschauung über die

deutsche Handelskonkurrenz in Holland.

Amsterdam, 17. August. Der Finanzkorrespondent derDaily News" in Holland meldet seinem Blatte, Deutschland komme in Hol­land als ernster Handelsrivale Englands nicht in Betracht. Hol­land gebe Deutschland keinen Kredit. Man sei der Ansicht, daß Deutschland noch schlimmeren Zeiten entgegen gehe, als es bisher durchgemacht habe. Erst wenn die Entschädigungszahlungen fällig würden und wenn in jeder Hinsicht auf die deutsche Industrie ge­drückt werdö, damit die Riesensnmmcn, die erforderlich sind, aufge­bracht werden, werde man sehen, wie schwierig es für Deutschland sei, Rohstoffe cmzukaufen.

Judenverfolgung in Polen.

Amsterdam, 17. August. Englischen Blättern vom 15. August zufolge teilte Harmsworth'in'einer schriftlichen Antwort mit, es sei ihm bekannt, daß sich Leute der Armee des Generäls Haller am

an seiner Hand, und der Kater blieb mit erhobener Tatze stehen. Doch der Bursche schien seinen Katzenfreund noch nicht so ganz zu kennen; denn während er ihm seinen Rücken zugewandt hatte und eben fürbaß wollte, fühlte er mit einem Ruck die Jagdbeute sich entrissen, und zugleich schlug eine scharfe Kralle ihm ins Fleisch. Ein Grimm, wie gleichfalls eines Raubtieres, flog dem jungen Menschen ins Blut; er griff wie rasend um sich und hatte den Räuber schon am Genicke gepackt. Mit der Faust hielt er das mächtige Tier empor und würgte es, daß die Augen ihm aus den rauhen Haaren vorquollen, nicht achtend, daß die starken Hinter­tatzen ihm den Arm zerfleischten. .Hoihol' schrie er und packte ihn noch fester; ,wollen sehen, wer's von uns beiden am längsten aushält!'

Plötzlich fielen die Hinterbeine der großen Katze schlaff her­unter, und Hauke ging ein paar Schritte zurück und warf sie gegen die Kate der Alten. Da sie sich nicht rührte, wandte er sich und setzte seinen Weg nach Hause fort.

Aber der Angorakater war das Kleinod seiner Herrin; er war ihr Geselle und das einzige, was ihr Sohn, der Matrose, ihr nachgelassen hatte, nachdem er hier an der Küste seinen jähen Tod gefunden hatte, da er im Sturm seiner Mutter beim Por- renfangen hatte helfen wollen. Hauke mochte kaum hundert Schritte weiter getan haben, während er mit einem Tuch das Blut aus seinen Wunden auffing, als schon von der Kate her ihm,ein Geheul und Zetern in die Ohren gellte. Da wandte er sich und sah davor das alte Weib am Boden liegen; das greise Haar flog ihr im Winde um das rote Kopftuch: ,Tot!' rief sie, ,iotl' und erhob dräuend ihren mageren Arm gegen ihn: ,Du sollst verflucht sein! Du hast ihn totgeschlagen, du nichtsnutziger Strandläufer; du warst nicht wert, ihm seinen Schwanz zu bürsten!' Sie warf sich über das Tier und wischte zärtlich mit ihrer Schürze ihm das Blut fort das noch aus Rase und Schnauze rann; dann hob sie aufs neue an zu zetern.

,Bist du bald fertig?' rief Hauke ihr zu, ,dann laß dir sagen: ich will dir einen Kater schaffen, der mit Maus- und Rattenblut zufrieden ist!'

Daraus ging er, scheinbar aus nichts mehr achtend, sürbaß.

26. Juni an judenfeindlichen Ausschreitungen in Warschau bete,, ligt und ii. a. vcrschiedcnen Juden die Värie abgerissen hätten so­wie daß sie auch in anderen als an den von ihm in der llittcr- hanssihiing vom 6. August erwähnten Fällen Inden angc-ms-cn,md verletzt hätten. Harinsworth fügte hinzu, die britische 'Reä-crin-, entsende eine Kommission nach Polen, um die Stellung der Iich.^ in diesem Lande zu untersuchen.

Verfolgung der ungarische« Bolschewisten durch die neue Regierung.

Budapest, 16. Aug. Nach einer Meldung des Ilng. Tel.- Korresp.-B. richtete die Kriminalabteilung der Biida-esj-.' Oberstadthauptmannschaft an sämtliche Verwaltungen und Po­lizeibehörden sowie an die Wiener Polizeidirekiion das Er­suchen, nach 21 frühere« Bolksdennftrngten darunter Bela Kun, Eugen Landler, Eugen Hamburger, Bela Szekely, §jg. mund Kunfy, Wilhelm Böhm, Julius Hövesi, Heinrich Kalmar und Moritz Erdelyi, ferner nach dem früheren Präsidenien Budapester Soldaten- und Arbeiierrats Bermann dis 1- Mordes, des Raubes, der Geldfnlschung und der Verletzung de, Wohnrechts als Täter oder Anstifter verdächtig sind, zu fahn­den und sie im Falle ihrer Ergreifung in Uniersuchhungshch zu nehmen.

Die Deutschen in Ungar»

zum neuen Sys-o:.

Budapest, 16. August. Beim Verweser Prinz Joseph erschien eine 60gliederige Abordnung der ungar-ländischen Deutschen, im Bürgschaft hinsichtlich der Autonomie des Deutschtums zu erbitten. Prinz Jospeh erklärte, die neue Regierung werde nach ihrer Konst» tuierung es als eine ihrer wichtigsten Aufgaben betrachten, di« Wünsche des Deutschtums der Nationalversammlung zur Entschei­dung zu unterbreiten, um so die berechtigten Ansprüche so bald als möglich zu verwirklichen.

Die irische Bewegung.

Amsterdam, 17. August.Allgemeen Handelsblad" meldet aud London: In London-Derry fanden Strnßenkämpfe zwischen der irischen nationalistischen Bevölkerung und Truppen und Polizisten statt. 400 Soldaten und die gesamte Polizcimacht mußten wieder­holt gegen die Volksmenge Vorgehen. Mehrere Läden wurden ge­plündert und Schüsse gewechselt. Die Unruhe hielt die ganze Nacht an. Man befürchtet eine Wiederholung. In Cläre dauert der Kleinkrieg zwischen den Siimseinern und der Polizei fort. In Moh- faddo wurde eine Polizeipatrouille von Sinnfsinern unter Feuer genommen.

Zusammengehörigkeitsgefühl der Deutsche« in Westpeeutzen.

(WTB.) Eraudenz. 16. Aug. Die Gründung einer deutschen Zentralarbeitsgemeinschaft für das abzutreiende Westpreußre ist gestern im Eraudenzer Gemeindesaale von dorthin aus all:', in Frage kommenden Kreisen entsandten Vertretern der christ lich-demokraiischen Partei, der deutsch-demokratischen und der sozialdemokratischen Partei vollzogen worden. Die Deutsche Partei hat durch ihre anwesenden Vertreter die grundsätzlibe Bereitwilligkeit zum Beitritt ebenfalls erklären lassen. Die Arbeitsgemeinschaft soll im ganzen aus 12 Vertretern der vier in Frage kommenden deutschen Parteien bestehen. Die ein­zelnen Parteien sollen drei Vertreter entsenden. Als Sitz der Zentralarbeiisgemeinschaft wurde einstimmig Eraudenz gewählt.

Eine 9 Milliardenanleihe

für das Rechnungsjahr -AS

* Weimar, 16. Aug. Der Nationalversannnlung ist heute der Entwurf eines Gesetzes betr. einen Anleihekredit für da» Rechnungsjahr 1819 zugegangen, wonach der Reichsfinanznnni« ster ermächtigt wird, zur Bestreitung einmaliger außerordenk» licher Ausgaben die Summe von neun Milliarden Mark ie- Wege des Kredits flüssig zu machen, den einzelnen Reick : waltungen die aus Anlaß des Krieges und der Demob.

Aber die tote Katze mußte ihm doch im Kopse Wirrsal machen, denn er ging, als er zu den Häusern gekommen war, dem seines Vaters und auch den übrigen vorbei und eine weite Strecke noch nach Süden auf dem Deich der Stadt zu. »

Jnmittelst wandelte auch Trin Jans auf demselben in de. gleichen Richtung; sie trug in einem alten blaukarierten Kisstu- überzug eine Last in ihren Armen, die sie sorgsam, als wär's ein Kind, umklammerte; ihr greises Haar flatterte in dem leichten Frühlingswind. Mas schleppt Sie da, Trina?' fmg ein Bau«, der ihr entgegenkam. Mehr als dein Haus und Hof,' erwidert! die Alte; dann ging sie eifrig weiter. Als sie dem unten lieg«" den Hause ches alten Haien nahe kam, ging sie den Akt, wie bei uns die Trist- und Fußwege nennt, die schräg an der Seite des Deiches hinab- oder hinausführen, zu den Häusern hinunter.

Der alte Tede Haien stand eben vor der Tür und sah ins Wetter: ,Na, Trin!' sagte er, als sie pustend vor ihm stand und ihren Krückstock in die Erde bohrte, ,was bringt Sie Neues m Ihrem Sack?'

,Erst laß mich in die Stube, Tede Haien! dann soll ^ . sehen!' und ihre Augen sahen ihn mit seltsamem Funkeln an.

,So komm Sie!' sagte der Alte. Was gingen ihn die Augen des dummen Weibes an.

Und als sie beide eingetreten waren, fuhr sie fort: .Bring Er den alten Tabakskasten und das Schreibzeug von dem Tiste

-Was hat Er denn immer zu schreiben? So; w

nun wisch Er ihn sauber ab!' ,

Und der We, der fast neugierig wurde, tat alles, was sie sagte; dann nahm-sie den blauen Ueberzug bei beiden ZipW und schüttete daraus den großen Katerleichnam auf den Tisch ,Da hat Er ihn!' rief sie; .Sein Hauke hat ihn totgeschlagen- Hierauf aber begann sie ein bitterliches Weinen; sie s'rc.chcUe das dicke Fell des toten Tieres, legte ihm die Tatzen zusammen, neigte ihre lange Nase über dessen Kopf und raunte ihm unver­ständliche Zärtlichkeiten in die Ohren. ,

Tede Haien sah dem zu. ,So,' sagte er; .Hauke hat M totgeschlagen?' Er wußte nicht, was er mit dem heulenden Wem« machen sollte.