gen Samstag unter Anwesenheit Seiner Maje­stät des Königs Wilhelm und der Königin Charlotte seiner Bestimmung übergeben. Ihre Majestäten werden per Automobil von Stutt­gart über Hirsau fahren und nach 3 Uhr bei der Heilstätte eintreffen. Das Genesungs­heim, welches zur Ausnahme von Kranken bei. derlei Geschlechts bestimmt, hat Raum für 90 Betten in einzelnen Zimmern, doch sollen zu­nächst nur 60 Patienten ausgenommen werden. Die Bauausführung der ganzen umfassenden Anlage lag in den bewährten Händen des Hrn. Oberamtsbaumeister Link. Aus dem Südab­hang des Hengstbergs, 620 Meter über dem Meere, auf Markung Schömberg, 3 Kilometer von Calmbach entfernt, mit Front nach Süden, erheben sich die imposanten Gebäude, gegen Nord- und Ostwinde geschützt, mitten im Hoch­wald. Auf einer etwa 3 Hektar umfassende» Terrasse find es 3 Haupt- und einige Neben­gebäude, denn das neue Kronkenheim besteht aus einem hübschen Mittelbau und 2 großen 4stöckigen Seitengebäuden in modernstem Stil. Hinter dem Mittelbau, dem Verwaltungsgebäude, befindet sich das Wirtschaftsgebäude mit Speise­saal rc., welches durch einen gedeckten Wandel- gang mit den Vordergebäuden verbunden ist. Daneben, hinter dem Frauenbau, stehen noch das Maschinen- und Wäschereihaus. Auch für lungenkranke Kinder ist eine Abteilung im Erd­geschoß des Franenbaues eingerichtet. Zur Heizung und für Zwecke des Kochens und der Warmwafserbereitung zu Bädern dient eine zentrale Niederdruckdampfaniage. Eine Saug­gasmotoranlage schafft elektrisches Licht, elektri­sche Kraft treibt auch die Maschinen in der Wäscherei rc. Der mehr als 100 Meter tiefer gelegeneDitteubrnnncn" versorgt die Heilstätte mit bestem Quellwasser, welches durch die Kraft eines lOpferdige» Benzinmotors in ein Hoch­reservoir hinaufgeleitet wird. Wertvoll und hochinteressant ist auch die Kläranlage, welcher sämtliche Abwasser behufs Reinigung zugeführt werden. Der Abfluß erfolgt in Röhrenleit­ung, so daß jede Infektionsgefahr ausge­schlossen erscheint. Die Baukosten dürften für die Hochgebäude allein aus etwa 275000 Mark zu stehen kommen, dazu kommen die Kosten für die gesamten maschinellen und tech­nischen Einrichtungen, welche etwa 200000 Mk. betragen, so daß ein Bauaufwand von rund 500000 Mk. herauskommen dürfte. Bei dem Bau der Einrichtung der Heilstätte haben alle Erfahrungen, die auf dem Gebiete des Heil­stättewesens im letzten Jahrzehnt gemacht wur­den, volle Berücksichtigung gefunden.

HlnterhaLtsnöes.

Teuer erkauft.

Erzählung von Jda von Conring.

(Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.)

Er war sich völlig klar darüber, daß nichts übrig blieb, als die Kette, an welche ihn die eigene Torheit geschmiedet hatte, ge­duldig weiter zu tragen, bis irgend etwas, ein unverhoffter Glücksfall, oder auch das

Gegenteil davon, seine müden Glieder aus den

Ringen befreien wurde.

Mamita war sofort nach ihrer Heimkehr

zu Meta gefahren, um sie mit warmer Teil­nahme in die Arme zu schließen. Diese ließ das halb verlegen halb trotzig über sich ergehen. Es war ihr in hohem Grade unbequem, daß jedermann ein Gefühl von Seelcnschmerz bei ihr voraussetzte, das sie tatsächlich gar nicht empfand. Sie hatte ihren Vater nie besonders geliebt und trug ihm eigentlich noch nach, daß er sie so streng gehalten und Klara ihr stets vorgezogen hatte. Die Rolle der trauernden Tochter, zu der sie sich verurteilt sah, paßte ihr jedenfalls ganz und gar nicht.

Natürlich langweilte sich Meta bald über alle Maßen, da die im Hause sehr bekannten Herren, wie Fowler und Meiner, den Takt hatten, in der ersten Zeit der Trauer fortzu- bleiben. Dafür aber war Frau Möller bald das tägliche Brot im Hause, und zwar zu Richards anfänglicher Erleichterung, da seine Schwiegermutter ihm Metas Unterhaltung ganz abnahm.

Als Frau Möller nach und nach ihre Tage fast ganz im Hanse Richards zubrachte, fühlte er bald, trotzdem er beide Frauen fast nur bei den Malzeiten sah, daß der Einfluß der Mut­ter auf Meta kein günstiger war. Sie gewöhnte sich wieder an einen Ton, der sein feines Ohr beleidigte; das überlaute Lachen und Sprechen, das ihr sonst nur in Momenten besonderer Erregung entschlüpfte, konnte Richard oft schon auf dem Flure hören, so daß er, im Begriff, seine Frau aufzusuchen, mit bitterem Lächeln umkehrte und, die Hand an die schmerzende Stirn gedrückt, Stunden lang in seinem ein­samen, halb verdunkelten Zimmer sitzen blieb. Meta wußte ihn auch dort zu finden, wenn sie Geld brauchte, und das kam sehr häufig vor. Und er gab, gab immer wieder, nur um ihre scharfe hohe Stimme, die im Zorn ganz besonders schrille Töne annahm, nicht mehr zu hören. War sie dann mit ihrer Beute ge­gangen, murmelte er finster brütend:Delila!"

Ulla hatte einmal wieder ein anonymes Schreiben erhalten. Es war immer der gleiche Inhalt: kurze, »orthographische Warnungen vor einem Einverständnis ihres Gatten mit Meta. Sie warf diese Brief mit Abscheu ins Feuer die feige Hinterlist, die sie diktiert hatte, ekelte Ulla an. Aber die vergiftete Spitze des Pfeiles blieb doch tu ihrem Herzen stecken, und banger, tödlich quälender Zweifel verließ sie Tag und Nacht nicht mehr. Zu der Anssprache mit Arnold war es nicht gekommen. Ulla wußte selbst nicht, weshalb die Worte nicht über ihre Lip­pen wollten. Sie schwieg und duldete, ohne durch eine Miene zu verraten, daß die stumme Qual allmählich ihre Kräfte auszuzehren drohte.

(Fortsetz, folgt.)

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SLcrnöesvrrcHGHvonik

der Stadt Wildbad vom 15. Mai bis 23. Mai.

Geburten.

15. Mai. Haag, Karl Heinrich, Häcker in Nonnenmiß, 1 Tochter.

15. Mai. Hohbach, Johann Leonhard,; Taglöhner in Ehristofshof, 1 Tochrer.

17. Mai. Schill, Kart Wilhelm, Maurer hier, 1 Tochter. 20. Mai. Hammer, Karl Fr., Megwart hier, 1 Sohn. 23. Mai. Lorenz, Karl Wilhelm Paul, vr, meä. Stadt­arzt hier, 1 Tochter.

19. Mai- Bott, Karl Albert, Dienstmann hier, 1 Tochter.

Eheschließungen:

18. Mai. Feinauer, August, Geschäftsführer in Stutt­

gart und Mutterer, Karoline Sofie Luise von hier.

18. Mai. Grupp, Karl Friedrich, Mechaniker in Mann­heim-Walddorf und Rothfuß, Anna Luise von hier.

20. Mai. Rau» Karl Heinrich, Holzhauer in Sprollen­

haus und Gauß, Johanna Luise geb. Haag, Witwe rn Sprollenhaus.

Aufgebote:

18. Mai, Waidelich, Christian Friedrich, Holzhauer in Nonnenmiß und Schaible, Christrna Nähterin in Zwerenberg.

Ge storbene:

20. Mai. Günther, Magdalene geb. Wagner, Witwe hier 67 Jahre alt.

IrühtingsprachL.

In Sonnenflut und Blütenduft Schwelgt nun das junge Grün,

Die Amsel singt, der Kukuk ruft,

Ringsum nur Glüh'n und Blüh'n.

Drum eil' hinaus, 0 Menschenkind,

Wo Gottes Odem weht,

Wo Gott in Lüften mild und lind Durch Wald und Fluren geht.

Erfreu' Dich an der Böglern Sang Und lausche ihrem Lied,

Das jubelnd, fast wie Orgelklang,

Zum Himmel hoch Dich ziehst.

Und was in langer Winternacht Das Herz Dir schwer bedrückt,

Wirf's ab in sonn'ger Frühtingspracht, Lob' Gott und sei beglückt.

F. A. B.