ist, daß der Blitz von rpctallenen und feuchten Gegenständen angezogen wird und gern einschlägt. Um die Blitz- gesayr für Menschen möglichst zu vermeiden, beobachte man folgende Vorsichtsmaßregeln: 1. Hält man sich in der Wohnstub- auf, so setze oder stelle man sich nicht in die Nähe des Ofens, der Türe, der Fenster, der Kronleuchter, des Klaviers rc., man lege auch alles Metall von sich ab, wie Schlüssel, Messer, Uhren, und halte sich immer in der Mitte des Zimmers aus. Es ist auch ratsam, während eines starken Gewitters das Feuer im Ofen auszulöschen, weil der aufsteigende Rauch ein guter Elekri- zitätsleiter ist. Während des Gewnters halte man immer ein Fenster offen, damit, wenn der Blitz einschlägt, die Menschen nicht in der erstickenden Luft umkommen. Luftzug im Zimmer vermeide man und ebenso das Hinaussehen aus dem geöffne­ten Fenster. Schon häufig ist es vorge­kommen, daß die Menschen beim Hinaus­sehen vom Blitz erschlagen wurden. Man vermeide alle Räume, wo Gegenstände sind, welche Stickluft und Wasserdampf verbrei­ten, als Feuerherde, Schornsteine, Wäsche, selbst die Nähe vieler Tiere und die Ge­sellschaft vieler Menschen. 2. In den Straßen des Wohnortes gehe man in der Mitte und nicht au den Seilen, besonders vermeide man die Stellen, wo das Wasser in starken Güssen von den Dächern nieder­stürzt, oder wo Dachrinnen sich befinden. 3. Im Freien gehe man langsam und sei nicht ängstlich. Laufen und Angst fördern den Schweiß, der, wie alle Feuchtigkeiten zu den Elektrizitätsleitern gehört. Fährt oder rkitet man, so steige man ab und gehe so weit als möglich vor dem Wagen oder neben den Pferden her. Außerdem vermeide man einzeln stehende Bäume, Getreidchaufen und die Nähe der Ge­wässer. Wer auf dem Berge ist, der eile ins Tal. Die Mehrzahl der vom Blitze erschlagenen Menschen waren solche, welche Schutz unter den Bäumen, (besonders Eichen, Pappeln und Nadelholzbäumen) ge- sucht hatten. Der verstorbene Prof. Lich- tenberg in Güttingen gab deshalb den Rat, an derartigen freistehenden Bäumen ein Täfelchen mit der Aufschrift anzubringen: Hier wir man vom Bsitz erschlagen." Für Gebäude gewahrt der von Franklin

erfundene Blitzableiter den besten Schutz, jedoch versäume man nicht, öfters nachzu- , sehen, ob er nicht fehlerhaft geworden ist. : Neben den angegebeneu Vorsichtsmaßregeln j beobachte man während des Gewitters die größte Ruhe.

Wie man derFranks. Ztg." mit­teilt wurden dem Kaiser bei seinem jüng­sten Besuch auf der Saalburg ausgegra­bene Töpferwaren gezeigt, die den Namens­stempel der Hersteller trugen. Darunter fand sich auch der Name Lucanus. Der Kaiser drehte sich lachend um, und rief den in seiner Begleitung erschienenen Vor­stand des Zivilkabinetts herbei und meinte scherzend:Na Lucanus, da renommieren Sie immer mit Ihren Ahnen und nun waren es ganz gewöhnliche Töpfer!"

(Ein Vermögen im Sarge.) Ein sonderbarer Fall wird aus der Ge­meinde Egregy in Ungarn gemeldet. Kürz­lich wurde der dortige Einwohner Simon Ruß, d r sich unter dem Regime Bachs ein bedeutendes Vermögen zusammenschar­ren konnte, beerdigt. Er war ein mürrischer Alter und duldete in den letzten Jahren fast niemand um sich, und insbesondere seine Verwandten erfreuten sich seinerseits einer ausgesuchten Unliebsamkeit. Bei Eröffnung des Testaments stellte sich nun heraus, daß der Geizhalz sein 70000 Kronen betragendes Vermögen in seinem schwarzen Salonrock verwahrt hatte. In diesem Kleidungsstück war er eingesargt worden. Mit behördlicher Bewilligung wurde nun das Grab wieder geöffnet, und im Rock fanden sich richtig zur Hellen Freude der lachenden Erben die ganzen 70000 Kronen in einer Ecke fürsorglich eingenäht.

(Gebt den Hu nden Wafser!) Diese Mahnung möchten wir bemi Eintritt der heißen Jahreszeit allen Besitzern von Hun­den zurufen. Der Hnnd schwitzt bekannt­lich nicht durch die Haut, sondern er muß bei Hitze sehr rasch atmen. Diese stark vermehrte Lungentätigkeit trocknet den Hals natürlich schnell, und starker Durst stellt sich ein. Man füll: also mehrmals täglich das Trinkgeiäß des Hundes mit frischem Wasser; es ist dies eine erste Bedingung zur Gesundheit des T'eres.

- Ein Polizeihund hat kürzlich hier einen vortrefflichen Beweis seiner Brauch­barkeit geliefert. Das 3jährige Kind eines

Arbeiters M. in Aschers leben wurde plötzlich vermißt. Trotz eifrigem langem Suchen wurde das Kind nicht gefunden. Einer Anregung, das Kind mit Hilfe eine- Polizeihundes suchen zu lassen, wurde sei­tens der Polizei in dankenswerter Weise Folge gegeben. Der erwartete Erfolg blieb nicht aus. Gegen 12 Uhr nachts fand der Hund das Kind dicht bei dem etwa eine Stunde entfernten Orte Wilsleben, hob es auf und hielt es seinen Begleitern entge­gen. Ein rührender Anblick soll es gewe- fen sein, wie das schlaftrunkene Kind, sich in den Armen seiner Mutter wähnend, seine Aermchen fest um den Hals des Tieres geschlungen hatte.

Letzte Nachrichten.

Stuttgart, 27. Juni. Vor der Straf­kammer II des hiesigen Landgerichts wurde gestern abend halb 7 Uhr das Urteil in beim gegen die Redakteure des Simplizissimus, Dr. Ludwig Thoma und Julius Linnckogel, anhängigen Prozeß wegen Beleidigung ver evangelischen Geistlichkeit auf dem Sittlich­keitsprozeß in Köln verkündet. Das Ge­richt erkannte wegen vorsätzlicher nnd rechts­widriger Beleidigung von Geistlichen in Beziehung auf ihren Berns, begangen durch die Presse, gegen Dr. Ludwig Thoma auf eine Gefängnisstrafe von sechs Wocheu, gegen Redakteur Julius Linnekogel auf eine Geldstrafe von 200 Mk. Alle vorhandenen Exemplare der betreffenden Nummer 31 vom 25. Oktober 1904, alle Platten nnd Formen müssen unter Beschränkung auf den die Beleidigung enthaltenden Teil ver­nichtet werden.

E ß l i n g e u. 27 Juni. (Telegramm.) Gestern Abend halb 11 Uhr brannte das 3stockige Fabrikgebäude der Württ. Holz- warenmanufaktur (früher Bayer und Leib- fried) woselbst eine große Menge Holz» waren lagerten, bis auf die Umfassungs­wände nieder. Die gesamte innere Ein­richtung ist ausgebrannt. Den Anstreng­ungen der Feuerwehr gelang es, die ange­bauten weiteren Gebäude, Magazine und Schuppen zu retten. Der Schaden dürfte sehr beträchtlich sein. Die Firma ist durch Versicherung gedeckt. Ueber die Entstehungs­ursache ist noch nichts best-mmieS bekannt.

Forstamt Wildbad.

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2 Buchen mit 1,3 Fm. III. u. IV. Kl. am Samstag, den 1. Juli d. I., morgens 7 Uhr auf der Forstamtskanzlei.

Große Oberessendorfer

Geldlotterie

zum Bau einer Kirche.

Ziehung garant. 6. Sept. 1905.

1582 Geldgewinne mit 40000 Mk. Hauptgewinn 1FVVH Mk., ferner Gewinne g. 6000., 2000, 2 g. 1000., 2 ü u. s. w. Lose ä 1 Mk. sind zu haben bei

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500, 5 ü 200.-

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MchilDmii Mdiili.

Hiemit werden die verehr!. Mitglieder sowie die tit. Kur­gäste und Einwohner zur Besichtigung und Benützung des

Zonnen-Lickt-Lutt-Vall

freundlichst eingeladen.

Die Taxe ist wie folgt festgesetzt:

1. Mitglieder mit Anteilscheinen und deren Familien sind frei.

2. Mitglieder ohne Anteilscheine bezahlen 20 Psg.

3. Nichtmirglieder mit Anteilscheinen 20 Pfg.

4. ohne 40 Pfg.

Kinder unter 14 Jahren die Hälfte.

Das Bad ist geöffnet

Sonntags, Montags und Donnerstags für Herrn, Dienstags und Freitags für Damen, Mittwochs für Mädchen, Samstags für Knaben.

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