, Oberamt Talk».
> Betr. Belohnung für Wiederanschasfung abhanden gekommenen Heeresguts.
Im Auftrag des Reichsverwertungsamts wird nachstehend eine Bekanntmachung betr. Belohnung für Wiederanschaffung abhanden gekommenen HeereSguts veröffentlicht mit dem Anfügen, daß zuständig zur Bearbeitung sämtlicher Belohnungsanträge für in Württemberg abgeltefertcS wiedererfaßtes Heeresgut die Landesverwertungsstelle für überschüssiges Heeresgut, Stuttgart, Gasthof Silber, ist.
1 . Für die Wtederanschaffung von abhanden gekommenem Mill- türgut werden Belohnungen in Prozenten des durch Abschätzung fest- -ustellenden Wertes des wiedererlangten Gutes auSgesetzt.
Solche Belohnungm sollen erhallen:
2 ) Die Finder von verlorenein Heeresgut, d) diejenigen Personen, die in ihrem Gewahrsam befindliches Hec- reSgut abliefern, sofern sie nicht gegen eine gesetzliche Ablieferungsfrist verstoßen haben oder verstoßen, c) diejenigen Personen, die durch Anzeigen oder Mitteilungen zur Wiedererfassung von abhanden gekommenem Heeresgut beitragen.
<I) die mit der Bewachung und Wiedererfassung von Heeresgut dienstlich beauftragten Personen, sofern sie infolge einer'beson- dcren Tätigkeit ausschlaggebend zum Erfolge beigetragen haben.
Ueber die Zahlung einer Belohnung entscheidet die zuständige Behörde unter Ausschluß des Rechtsweges. Eine Zahlung erfolgt
Zur Lage.
Die deutschen Gegenvorschläge sind, ivie Reuter aus Versailles meldet, gestern nachinittag übergeben worden. Sie kennzeichnen das ernste deutsche-Pflicht- und Verantwortlichkeitsgefühl, indein sie entsprechend den übernommenen Verpflichtungen der sog. Wiedergutmachung positive finanzielle und wirtschaftliche Vorschläge machen, die Deutschland für die nächsten Jahrzehnte aufs schwerste belasten. Die deutsche Regierung aber will wahrscheinlich durch diese Vorschläge beweisen, daß es uns ernst ist mit der Einhaltung der dem Waffenstillstand vorausgehendcn Versprechung. Wir werden aber auch verlange», daß die Alliierten die Abmachungen bezüglich der Wilson'schen Grundsätze einhalten. Wie die Alliierten ihre Wiedergutmachunqs- ansprvche mit mehr oder weniger Berichtigung gestellt haben, so hat jetzt Deutschland auch Gegenforderungen gestellt, die allerdings unseres Erachtens viel zu mäßig sind, angesichts der ungeheuerlichen Forderung der Entente. Es wurde unten mitgeteilt, daß Deutschland ein« Schadenersatzforderung von 13,8 Milliarden für die durch die widerrechtliche Blockade der Entente entstandenen Schädigungen an Menschenleben und wirtschaftlichen Werten aufgestellt hat. Halbamtlich wird nun dazu mitgeteilt, daß diese Gegenforderungen nur für die Schäden berechnet sind, die in der Zeit seit Abschluß des Waffenstillstandes dem völkischen und wirtschaftlichen Leben Deutschlands durch die Fortsetzung der ungerechtfertigten Hungerblockade zugesilgt worden sind. Da Deutschland durch die Annahme und Ausführung der Waffenstillstandsbedingunge» kampfunfähig geivorden war, so hatte die Blockade aufgehört, ein Kriegsmitiel zu sein, und wurde also nur als unzulässiges politisches Druckmittel zur Erzwingung der Annahme der Friedensbedingungeil benützt. Tatsächlich aber war die ganze Blockade und die damit zusammenhängende Vergewaltigung der Neutralen nach den Bestimmungen des Haager Kriegsrechts, zu dessen Einhaltung alle führenden Ententemächte sich verpflichtet hatten, unzulässig, u. E. wäre deshalb eine Gegenforderung, die alle Schäden, die nns während des Krieges durch die widerrechtliche Blockade entstanden sind, enthalten hätte, das einzig Richtige gewesen. Unsere Gegenvorschläge iverden sowieso nur moralischen Wert haben, deshalb hätte man durchweg den grundsätzlichen Standpunkt der Gegenseitigkeit mit aller Entschiedenheit vertreten sollen. Das Organ Clemen- ceaus schreibt nämlich zu den deutschen Vorschlägen, daß die Hanpt- änderungen finanzieller, wirtschaftlicher und territorialer Art und die Aenderungen betreffend die Wiedergutmachung in keiner Weise zugelassen werden können. Das Wesentliche der Friedensbedingungen der Alliierten bleibe unberührbar. Gewisse Clnzelpunkie und Formen der Durchführung könnten ja schließlich geändert werden.
So haben wir in letzter Zeit von energischen Aktionen der sozialistischen Parteien ln den Ententeländern gehört, namentlich in England, Frankreich und Italien. Die sozialistische Kammerfrakilon Italiens hat beispielsweise einen Beschluß einstimmig angenommen, sich der Anerkennung des Friedensvertrags durch das Parlament mit allen Mitteln zu widersetzen und dahin zu wirken, daß die Fragen des Völkerfrirdens bei den nächsten Wahle» dem Urteil des Volkes unterbreitet sind. Aikch von England und Frankreich kommen solche Stimmen. Wir möchten aber das deutsche Volk, und namentlich die deutsche Arbeiterschaft davor warnen, nochmals, wie beim Waffenstillstand und der Revolution auf internationale Verbrüderungs- und Verständigungsphrasen herelnzufallen, durch di« man uns jetzt di« Annahme der unerträglichen Friedensbedingungen schmackhafter machen will. Die französischen und englischen Arbeiter denken in erster Linie national, das muß man endlich bei uns einsehen und dem Rechnung tragen. Und deshalb ist es notwendig, daß man dem unverantwortlichen Treiben der Führer der Unabhängigen, die mit der Hilfe der Weltrevolutio» rechne», entgegentritt. Wir haben seinerzeit durch ihre Schuld die Waffen weggeworfen, weil sie in den Massen die trügerische Hoffnung nährten, das deutsche Volk werde einen annehmbaren Frieden bekommen, wenn es Revolution mache und den „Militarismus" stürze, wir wollen uns von landfremden Elementen, die zum größten Teil mit Geldmitteln aus dunkeln Quellen arbeiten, nicht noch einmal versühren lassen, sondern auf unserem guten Recht bestehen, das wir uns bet Abschluß des Waffenstillstandes erworben haben. Die Enten!« hat den baldigen Friedensschluß nötiger wie wir. Es gärt überall, und wenn wir unser Heer hätten, könnten wir wahrscheinlich noch einen halbwegs anständigen Frieden herausschlagcn. Die Entente will jetzt anscheinend aktiv in Rußland Vorgehen, um sich auch dieses Landes zu versichern. Es könnte ihr aber da wie Napoleon gehen, der auch am russischen Kriege gescheitert. Utz Dann ist da noch das chinesische, indische.
nicht eher, als durch die zu belohnend« Tätigkeit b!« inständige Behörde tatsächlich und rechtlich in die Lage versetzt worden ist, über das HeereSgut wieder zu verfüge».
2. Die Höhe der Belohnung wird wie folgt berechnet:
Wert des erfaßten Heeresguts: Prozentsatz,
bis 1500 einschl. bis 10 v. H.
von „
1000 bis
10000 ^
„ 5 7 „
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10000 ..
100000 „
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500000 „
1000000
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.. 1-2
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1000000 bis
und mehr „
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Die Berechnung der Belohnungen erfolgt nach dem Prozentsatz derjenigen Stufe, zu welcher der geschätzte Gesamtwert des durch eine einheitliche Handlung wiedererfaßten Heeresguts gehört.
Sind mehrere Personen an der Wiederheranschaffung beteiligt, so ist das Reichsschatzministerium Abt. Ilk und die dazu von ihm bestimmten Stellen berechtigt, die aus den vorgenannten Prozentsätzen sich ergebenden Beträge nach Maßgabe der Tätigkeit des Einzelnen nach eigenem Ermessen zu verteilen. Die Entscheidung ist unanfechr- bar. Soweit dienstlich bauftragte Personen dabei in Betracht kommen, wird bei Berechnung ihres Anteils das ihnen zustehcnde feste Gehalt berücksichtigt.
3. Anträge auf Auszahlungen von Belohnungen sind an die Zweigstellen des ReichSverwcrtungsamtes zu richten. Zuständig ist diejenige Zweigstelle, in deren Verwaltungsbezirk das wicdererfaßte Heeresgut zur Ablieferung gelangt ist.
türkische, südslawisch-italienische Problem. Man wird also gut tun, den Bogen nicht zu iiberspannen. O. 8 .
Zur RiedeurskiM.
Die finanzielle deutsche Gegenforderung.
Paris, 28. Mal. Reuter. Es verlautet, daß die Deutschen gegenüber den Forderungen der Alliierten eine Gegenforderung von 12 Milliarden, 850 Millionen Mark für den durch die Blockade angerichteten Schaden vorlegen werden.
Gegen die Anmaßung der Alliierten.
Berlin, 29. Mai. Auf die Mitteilung d.s General» Nudant vom 21. Mai, daß die Ententcregierungen beschlossen hätten, Deutsch, land habe alle Streitkräfte in Lettland und Litauen aufrechtzuerhalten, ließ Reichsmimster Erzberger dem General Nudant eine Aut- Wortnote übermitteln, worin besonders betont wird, die deutsche Regierung könne seine Anordnung der Beibehaltung deutscher Truppen an Ort und Stelle nicht anerkennen, müsse vielmehr auf dem Standpunkt beharren, daß die sämtlichen deutschen Truppen, die sich noch auf dem vor dem Kriege zu Rußland gehörenden Gebiete befinden, über die deutsche Grenze nach ihren: Ermessen zurückgezogen werden können.
Frankreichs Ansprüche aus unsere Schiffe.
Versailles, 28. Mai. „Figaro" protestiert energisch dagegen, daß die Bereinigten Staaten alle in amerikanischen Häfen beschlagnahinten deutschen Schiffe behalte und sagt, dies sei eine starke Bevorzugung der Vereinigten Staaten, welche nur 400000 Tonne» Schiffsraum im Kriege vcrolren hätten und nun mindestens 600000 Tonnen erhalten. Wenn diese Lösung auch auf Frankreich angewendet werden sollte, so werde es nur 5 Prozent seines versenkten Schiffsraumes wieder erhalten. Es habe nämlich 900000 Tonnen verloren und nur 45000 Tonnen deutsche Schiffe in französischen Häfen beschlagnahmt. — Das „Journal" erführt noch: Die österreichische Handelsmarine werde vollständig verschwinde», da Oesterreich keinen Hafen mehr habe.
Amerikanische Friederrsdelegierle über den Entente-Sriedensentwurs.
Haag, 28. Mai. Der Berichterstatter der Westminster Gazette erfährt, daß beschlossen worden sei. die an Wilson gerichteten Briefe der amerikanischen Delegierten, die ihre Aemter niederlegten, nicht zu veröffentlichen. Mindestens einer dieser Briefe, der von einem in der Oeffentlichkeit stark hervorgetretenen Herrn stamme, drücke die tiefste Enttäuschung aus und sei voll von Vorwürfen gegen den Präsidenten Wilson. Zu Recht oder zu Unrecht fühlten die amerikanischen Delegierten, daß die Konferenz gescheitert sei und daß sie, statt einen vertretbaren Frieden zu schaffen, der allen Kriegen ein Ende mache, nur neue Grundlagen für künftige Streitigkeiten heroorgerufen habe. Einer dieser Herren erklärte dem Berichterstatter der Wett- niinster Gazette, das schlimmste seien die territorialen Bestimmungen. Wenn man Menschen unter fremde Herrschaft stelle, schaffe man sicher früher oder später Kriege. Im neue» Polen gebe es Teile, die man unmöglich als polnisch ansprechen könne. Wenn es auch Unrecht gewesen sei, die Polen unter deutsche Herrschaft zu stellen, so sei es ebenso unrecht, Deutsche der polnischen Herrschaft zu unterwerfen. Ein Teil der territorialen Vorschläge sei mit nationalen und estnischen Erwägungen durchaus unvereinbar. Die übrigen Bedingungen würden vergehen, aber die territorialen Entscheidungen würden nicht so leicht abgeändert werde». Es werde schwer sein, die Grenzen zu einem späteren Zeitpunkt wieder zurückzuoerlege». Man müsse sie als endgültig bewachten, und da sie endgültig seien, würden sie dauernd als Unrecht empfunden und schließlich zum Kriege führen.
Nevolutioniire Kundgebungen
entlassener Soldaten in London.
London, 27. Mai. Reuter meldet: Nach einer Kundgebung von arbeitslosen früheren Soldaten und Seeleuten im Hhdepark versuchten die Demonstranten zum Parlament vorzudringen. Die Polizei, die ihnen den Weg versperrte, wurde mit Holzklötzen beworfen, die von der eben in Ausbesserung begriffenen Straße ausgenommen wurden. Die Polizei wurde zurückgetrieben, erhielt aber Verstärkung und ging zum Angriff über. Mehrere Personen wurden verwundet. Ein berittener Schutzmann wurde verletzt. Drei Verhaftungen wurden vorgenommen. Im Unterhause erklärte der Staatssekretär für innere Angelegenheiten, Shortt, die Tumultszenen, zu denen es am Nachmittag außerhalb des Parlamentes kam, seien darauf zurückzuführen, daß ein.Lug von früheren Soldaten und See
4 Der Antragsteller hak der Zweigstelle den Nachweis über dl, tatsächliche Wiedererfassung von Militärgnt und über seine damit ver- bundene Tätigkeit zu erbringen. Zu diesem Zweck werden alle Behörden. denen Annahmestellen für Militärgut nach Maßgabe der Verordnung vom 14. Dezember 1918 unterstellt sind, sowie im Einvernehmen mit dem Krtegsministerium sämtliche für eine Annahme von Heeresgut in Frage kommenden militärischen Dienststellen ersuch«, dem Antragsteller eine Bescheinigung über die Art seiner Tätigkeit auszustellen.
5. Die Abschätzung des Wertes des wiedererfaßten Militärgutz geschieht durch das Reichsverwertungsamt oder durch seine Zweigstellen. Deren Entscheidung ist endgültig.
6 . Die vorstehende Bekanntmachung findet Anwendung auf all« Fälle, in denen wiedererfaßtes Militärgnt nach dem 16. April 1919 zur Ablieferug gelangt.und tritt mit dem 31. Dezember 1919 außer Kraft, sofern nicht eine Verlängerung öffentlich bekannt gemacht wird.
7. Die Verfügung des ReichSvcrwertungsamtes vom 15. Jan. 1919 betr. Auszahlung von Belohnung für Wiedererfassung von Kraftwagen, Krafträdern, Dampfstraßenzugmaschinen, DampflasckrG- wagen, Dampfseilzugmaschinen, Dampfwalzen, Motorbooten, Hangern, Belcuchtungswagen, sowie Zubehörteilen und Betriebsmitteln zu diesen Fahrzeuge» tritt außer Kraft und wird durch vorstehende Bekanntmachung ersetzt.
Den 23. Mat 1919.
Oberamtmann: Gös.
leuten, der von einer Versammlung im Hydepark kam, gegen de» Wunsch seiner eigenen Führer, die von der Polizei verständigt worden waren, daß dies nicht zulässig sei, darauf bestand, zum Parla- mentsgebäude vorzudringen. Die Polizei sei, obwohl sie mit großen Wurfgenschossxn beworfen und viele Verletzungen vorkamen, mtt größter Zurückhaltung aufgetreten und habe nur daun zu energischen Maßregeln gegriffen, wenn sie durchaus dazu gezwungen war.
Revolutionäres Feuerwerk in London.
Amsterdam, 28 Mai. Nach den englischen Blättern vom 26. Mai veranstaltete die Workers Socialist Federation am Sonntag eine Kundgebung am Trasalgar Square. Thomas hielt eine Rede, in der er sagte, die einzige Art, in der die Arbeiter gegen einen kapitalistischen Krieg gegen die Revolution der russischen Arbeiter protestieren könnten, sei eine soziale Revolution. Die Rede wurde mit lautem Beifall begrüßt.
Theoretisches von den sranzöfischen Gewerkschaften.
Versailles, 27. Mai. „Popularire" meldet, daß der National- Ansschuß der französischen Gewerkschaften heute nachmittag einen Antrag annahm, sich sofort mit den Engländern, Italienern und Franzosen ins Benehmen zu setze», um die Regierungen zur sofortigen Zurücknahme der Truppen, welche sich in Rußland. Ungarn und anderswo befinden, aufzufordern, und um die Propleme zu erörtern, welche die Zukunft des Weltproletariats interessiere». Eine Abordnung von 15 Mitgliedern wird der Regierung die Beschlüsse des Nationalausschusses iiberbringen.
Französische Truppen gegen Rußland und Ungarn.
Genf, 28. Mai. In einer Zuschrift an die „HumaiiitS" wird darüber Klage geführt, daß man trotz des Versprechens, die Jahres- Klassen 1907—14 zu entlassen, fortfahre, Truppen für einen neuen Feldzug gegen Rußland und Ungarn abzutransportieren. Man hatte zunächst versucht, durch Freimilligenwcrbung die Bestände aufz»füllen. Es hatten sich jedoch nur so wenig Freiwillige gemeldet, daß man auf die Iahresklassen 1916 und 1918, ja sogar auf ältere Jahrgänge zurückgreifen mußte. Nachdem diese Truppen sn Senlis erneut für de» Kriegsdienst gedrillt sind, hat man sie nun in Marseille eingeschifft. — Ob sie nicht zur Untersuchung der Polen gegen Deuschland bestimmt sind!
Wien. 27. Mai. Wiener Corr.-Bureau. Ein aus Budapest nach Wien übermittelter Funkspruch aus Szegedin besagt: 400 französische Soldaten müßten wegen bolsch wistischer Gesinnung durch Kolonioltruppen entwaffnet und isoliert werden.
China und die japanischen Ansprüche.
Amsterdam, 28. Mai. Dem .Allg. Handelsbl." zufolge lauiet das Protesttelegramin, das die Vertreter Chinas auf der Friedenskonferenz in der Shantuugfrage an den amerikanischen Kongreß geschickt haben, folgendermaßen: Der Friedensocrtrag läßt alle Rechte, über die Deutschland in der chinesischen Provinz Shantung verfügte, ohne Einschränkung auf Japan übergehen. Daraus folgt, daß Amerika und die Alliierten den preußschen Geist, den sie in der ganzen Welt vernichten wollten, in China zugunsten Japans bestehen lassen wollen. Wenn an dieser wirklich tragischen Erklärung festgehalten iverden sollte, so würde dies zweifellos die enstesten Folgen haben. Es wilrd« entweder der ganze chinesische Besitz an Menschen und wirtschaftlichen Hilfsquellen unter japanische Herrschaft geraten oder China müßt« davon absehen, Frieden zu schließe» und gezwungen sein, die Waffen zu ergreifen. _ ,
Vermischte Nachrichten.
Die landesverrSterischen Machenschaften im Rheinland.
Berlin, 28. Mal. Die Reichsregierung erläßt folgende Warnung: „Nach zuverlässigen Nachrichten besteht der verbrecherische Plan, die preußischen Rheinlande zu einer selbständidcn Republik auszurufen. Pcrfaffungsgemäß bildet die Provinz Rheinland einen Bestandteil des preußischen Staates. Wer es unternimmt, diesen verfassungsmäßigen Zustand durch Losrcißung der Provinz Rheinland vom preußischen Staatsgebiete zu ändern, macht sich des Hochverrats schuldig, der nach 8 81 R.S.B. mit lebenslänglichem Zuchthaus oder lebenslänglicher Festungsstrase bestraft wird. Die Strafverfolgungsbehörden sind verpflichtet, gegen jeden an den hochverräterischen Umtrieben Beteiligten mit aller Schärfe des Gesetzes einzuschreiten."