634 —
„Guten Morgen, Mylord/ sagte Mrs. Mellon. „Gut geschlafen?"
Seine Herrlichkeit rieb sich die Augen und lachte.
„Guten Morgen," sagte er, „ich weiß gar nicht, wo ich bin."
„Sie wurden gestern abend schlafend hier heraufgetragen in Eurer Herrlichkeit Schlafzimmer, und hier ist Dawson, die Sie zu bedienen hat," erläuterte Mrs. Mellon.
Fauntleroy saß im Bette auf und bot Dawson die Hand, gerade wie er sie auch dem Grafen geboten hatte.
„Guten Morgen," sagte er, „ich bin Ihnen sehr dankbar, daß Sie für mich sorgen wollen. Miß Dawson oder Mrs. Dawson bitte?"
„Ganz einfach Dawson, Mylord!
sachkundiger Auswahl der JnsertionSor gane das Geheimnis des Erfolges.
Betrachtet man heute die Inseraten, spalten angesehener Tages- und Fach, blätter, so wird man in denselben neben den hervorragendsten und rührigsten Industrie- und Handelsfirmen die eS nicht für eines großen und ange sehenen Hauses unwürdig halten, für sich und ihre Erzeugnisse die Macht der Presse in Anspruch zu nehmen, auch ungezählte kleinere und mittlere Inserenten vertreten finden, die in geschickter und findiger Weise das Publikum zu fesseln wissen Daß die Reklame, und zwar die gute Reklame ein integrierender Bestandteil des modernen Geschäfts-Lebens geworden, steht so unzweifelhaft fest, daß man die Geringschätzung der ZeitungS-Publicität
erwiderte die Angeredete, freudestrahlend, als einen Beweis von Rückständigkeit
und knicksend. „Weder Miß noch Mrs. Gott segne Eure Herrlichkeit! Wollen Sie jetzt aufstehen und sich ankleiden lasten und dann im Kinderzimmer frühstücken?"
„Anziehen kann ich mich schon seit ein paar Jahren allein. Danke," erwiderte Cedrik. „Herzlieb hat es mir gezeigt, Herzlieb ist meine Mama. Mary mußte ja bei uns ganz allein alle Arbeit thuu und waschen, da hätte man ihr nicht auch noch die Mühe machen können. Auch mein Bad kann ich so ziemlich allein besorgen, wenn Sie dann nur so gut sein wollen und die Ecken 'xaminieren, wenn ich fertig bin."
(Fortsetzung folgt.)
Me Weklame.
Einem Artikel über den Siegeslauf der deutschen Industrie und die Publicität entnehmen wir folgende, für Geschäfts-
leute interessante Ausführungen:
„Es leuchtet ohne weiteres ein, daßleistet bei weit geringeren Aufwendungen
betrachten muß, und in der That bedarf es nur eines geschickt unternommenen Versuches, um den Wert der Publication auch jenen, welche bisher den modernen Verhältnissen Rechnung zu tragen sich noch nicht entschließen konnten, in einwand freier Weise überzeugend nachzuweisen.
Dem erfahrenen Inserenten gilt die Annonce zunächst als Vorläufer zur Anknüpfung von Geschäftsverbindungen, und er überläßt es dann ruhig der Qualität seiner Waren, jene zu dauern- den zu machen und durch Nachbestellungen, sowie durch Weiterempfehlung, den eigentlichen Verdienst zu bringen. Was ist z. B. die Aufgabe des Reisenden anderes, als die Verbindung mit alten Kunden zu pflegen und mit Nichtkunden Anküpf- ungspunkte herzustellen, die vom Hause selbst weiter verfolgt und gepflegt werden können. Als „werbende Kraft" hat er seine Pflicht erfüllt, sobald er die Verbindung eingeleitet hat. Die „Annonce"
die Aussichten jeder einzelnen Anzeige bei dem Zeitungsleser Beachtung zu finden, in demselben Verhältnis verlieren, in wel chem der Umfang des Jnseralen-Anhanges zunimmt, d. h., in welchem die Zahl der Inserenten, welche sich in die Kaufkraft der Abnehmer teilen, steigt.
Während es früher wohl genügte, daß man überhaupt annoncierte, um Erfolge und Bestellungen zu erzielen, richtet sich der größere oder geringere Erfolg jeder Publicität heute ganz und gar danach wie man Reklame macht. Da§ erfolg- reiche .Inserieren stellt heute unleugbar ganz andere Ansprüche an die geistige Vertiefung des JnsertionSplaneS; aber wenn von übervorsichtigen Geschäftsleuten, die noch niemals oder nur selten für insertionelle Reklame irgend welche Aust Wendungen machten, die Ansicht ausge- sprochen wird, daß das Annonciren nicht mehr so rentabel sei wie früher und daß heute nur jene Inserenten Aussicht haben, mit ihrer Reklame durchzudringen, welche mit recht großen und deshalb recht teuren Annoncen aus das Publikum einzuwirken vermögen, so kann dieser irrigen Annahme nicht energisch genug widersprochen werden. Es kommt beim Inserat, genau wie bei der Ware, nicht so sehr auf die Quantität, als auf die Qualität an. Wie eine Annonce abgefaßt ist, wie der Inhalt auf den Leser wirkt, darin beruht heute neben
Belgien 11, aus Hessen 17, au- Italien 450, aus Preußen 59, aus der Schweiz 1116, aus Sachsen 6, aus Holland 4. Im September kosteten 10000 Kilogramm durchschnittlich 800 Mk., im Oktober 980, im November 1200 Mark. Er standen diese Zeit über 10 Geleise und wenn nötig etwa 200 Wagen zum Detailverkauf da; di» Bahnverwaltung stellte zur Dienst, leistung weitere 5 Beamte und 500 Unterbramt» an und richtete ein besonderer Gebäude für Kasse, Expedition, Reklamation usw. ein. Auch zwei Zollbeamte waren ständig daselbst beschäftigt. Der Markt begann um 7 Uhr früh und endete um 6 Uhr abends.
(Die unnütze Ausgabe.) A. „Waren Sie nicht früher bei einer Unfallversicherung eingekauft?" — B.: „Ja wohl, fünf Jahre habe ich die Beiträge bezahlt, als mir aber da noch immer nichts passieren wollte, ist mir die Sache lästig geworden, und ich hab's wieder aufgegeben."
(Lakrrnt tsrribla.) Dichter: „Ich habe mir erlaubt, meine Gnädige, Ihnen einen Band meiner Gedichte zu übersenden ; hatten Sie vielleicht schon die Güte, einen Blick „hineinznwerfen?" — Ba- conin: Gewiß, ich bin ganz entzückt darüber! . . . Wo habe ich das reizende Büchelchen nur gleich hingethan?" — Der kleine Karl: „Du hast es unter den Tisch gelegt, damit er nicht wackelt."
(Unter Freundinnen.) „Der Doktor hat gesagt, ich habe ein geradezu klassisches Gesicht. Was ist eigentlich klassisch ?" — „Alles, wasaltist!"
(Wenig Vertrauen.) Junger Ehemann: „Wo ist denn die gnädige Frau?" — Dienstmädchen: „In der Küche!" — Junger Ehemann: „Um Gottes Willen, daß es nnr kein Unglück gibt!"
Sinnfxrttche. --r-
Ein liebeleereS Menschenleben
Ist wie ein Quell, versiegt im Sand,
Weil er den Weg zum Meer nicht fand, Wohin die Quellen alle streben.
Fr. Bodenstedt.
» * »
Wer sich nicht zu viel dünkt, ist mehr als er dünkt. MHe-
in der Regel erheblich mehr, denn sie bearbeitet mit einem Schlage weit mehr Interessenten, als es selbst der fleißigste Reisende in einem ganzen Jahre vermöchte. Dabei braucht die Annonce aber keineswegs den Reisenden auszuschließen,^ sie kann und wird vielmehr stets eine wertvolle Ergänzung der Reisethätigkeit sein.
Wie sich nun ein üblegender und ^
^Ä^der G^ niemals in »v. G. Alh7mtE°Smttg^
geschäftliche Unternehmungen emlassem 3 Mk.) 19itz Nr. 13. wird, die seine Vermögenslage übersteigen,' In einem zweiten Artikel zur Frage .- Wie so muß sich natürlich auch die Reklame wird man alt? wird die Entwöhnung vom d-rj.n,«-» G«..n
dem Umfange des von lhr unterstützten ^ schildert die bei der Entwöhnung eintreten- Geschäftes entsprechen. Ein Welthaus den Abstinenzerscheinungen, dis er für Rauchmag ohne Bedenken Hunderttausende für j ^Kngen
Reklame verausgabe», ein kleineres Haus. «nd die das Entwöhnen zu einer für wird sich mit einer seinem Betriebe mehr! zu alte Personen nicht ungefährlichen Sache
macht. Der Verfasser befreite sich durch die Entwöhnung von seinen langjährigen, regelmäßigen Herbstkatarrhen. Ein Artikel Grenzen der Naturforschung beleuchtet die Hindernisse, die der Naturforschung auf dem Gebiet des Lebens die Jntercssenpolitik der Berufsstände be-
entsprechender, Summe begnügen.
Vermischtes.
Stuttgart, 16. Dez. Der
größte
Mostobstmarkt der Welt ist, wie ber und schließt mit einer gelungenen Äbfer- „Praktische Ratgeber im Obst- und Gar- tigung der „Homöopathenfresser". EmeWarnung tenbau" mitteilt, der Nordbahnhof in vor gewaltsamer Abhärtung durch Kaltwasierbe-
, T-°i d°r d/W-L" LS
haltmßmaßig zufriedenstellenden Obsternte. Hader Naturforscherverfammluug gie't dem Heim Lande selbst wurden in der Zeit vom! rausgeber Anlaß, seinen Grundsatz zu wieder- 8. September bis 20. November d. I. 1904 holen-. Mcht durch Waschen und Baden, sondern
durch Schwitzen härtet man ein Lebewesen ab. Waggons Mostobst von außerhalb zuge- Ubhärning ist nicht Bewässerung, sondern führt, und zwar aus Bayern 10, aus Entwässerung.
Telephon Nro- 33-
Redaktion, Druck und Verlag von Albert Wildbrett in Wildbad.