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das Kätzchen durch die Reise nicht gelitten hatte. Darauf entschloß sie sich, sich auch in die kanadischen Stromschnellen und die „Horseshoe Falls" zu stürzen. Da sie erwartete, daß die . Tonne mehr als einmal mit den Felsen in heftige Berührung kommen würde, ließ sie das Innere durch Kissen so weich als möglich auspolstere. Etwa vor 4 Uhr wurde sie in das Faß hineingesteckt, und nachdem sie mit Riemen an den Seiten befestigt war, gab sie das Zeichen, es fahren zu lassen. Die Tonne schoß sogleich mit den strudelnden Wassern über die Stromschnellen, wo das Wasser über dreißig englische Meilen in der Stnnde rauscht. Es war eine Zeit angstvoller Erwartung für die Zuschauer, von denen viele sicher glaubten, daß die Tonne bei ihrer ersten Berührung mit den Felsen zerschellen würde. Bei Beginn der gefährlichen Reise ertönten laute Beifaüsrnse, aber diese nahmen ab, als sich die Tonne den Fällen näherte. Die Tonne fiel in den kochenden Abgrund und wurde schnell durch die schäumenden Stromschnellen getragen, bis ruhiges Wasser erreicht war. Dann wurde das Faß aufgefangeu und hastig öffneten die Leute, um sich über das Schicksal der Frau zu vergewissern. Sie war am Leben. Nachdem das Oberteil der Tonne entfernt war, winkte sie mit der Hand. Aber sie befand sich durchaus nicht in einer bequemen Lage. Das seltsame Fahrzeug war fast ganz mit Wasser ge-
füllt, und als sie herausgehoben wurde, schien sie mehr Tod als lebendig. Aus einer Wunde am Hinterkopf floß Blut, und auch ihm Rücken hatte sie Verletzungen erlitten. Aber schlimmer als das war die Erschütterung ihres Nervensystems. Nach einigen Minuten der Ruhe konnte sie sprechen. Nach ihrer Anssage muß sie 6mal aus die Felsen gestoßen sein. Auf die Frage, ob sie die Reise no ch einmal unternehmen wollte, antwortete sie, nichts in der Welt würde sie wieder dazu bringen. Ihre Spekulation erfüllt sich aber schnell: Mehrere unternehmende Va- riktsagenten haben an sie telegrafirt und ihr für eine Tournse durch die Ver Staaten verlockende Anerbietungen gemacht.
— Einjähriger: „Auskultator", — Unteroffizier: „Ich frage nicht woher, sondern was Sie sind!" — Einjähriger: „Zu Befehl, Auskultator, Herr Unteroffizier." — Unteroffizier: „Ach, was! Hören Sie denn nicht, was Sie sind, will ich wissen — übrigens heißt es aus Kalkutta, nicht aus Kultator!"
— P e ch. Mutter: „ . . Und der Assessor hat sich wieder nicht erklärt?"
Tochter (niedergeschlagen): ,,Nein! Ich habe aber auch wirklich Pech! Gerade als er mir den ersten Kuß geben wollte, mußte ich niesen, und nachher sind wir nicht wieder darauf zurückgekommen!"
Marktberichte.
Stuttgart, 5. Nov. Heute stehen auf dem Nordbahuhdf 61 Waggonladungen Mostävfel zum Verkauf, die zum Preise von e300—1450 Mk. im Großen und im Kleinen zu 6 Mk. 80 Pfg. bis 7 Mk. 50 Psg. die 50 Icg; verkauft wurden. — Zufuhr auf dem Wilhelmsplatz: etwa 30 Ztr.Mostobst,Preis per Ztr. 7 M 50 Pfg.
Tübingen, 4. Nov. Heute standen auf dem Güterbahnhof 3 Wagen Mostobst aus Frankreich. Birnen kosteten 6 Mark 30 Pfg., Aepfel 7 Mk. 50 Pfg. der Zentner.
li/Isggi's sltbewäki'ts sLupflkn- u. 8psisen«üere bietet namentlich auch den weniger bemittelten Ständen den unschätzbaren Vorteil, sich bei einfacher, sparsamer Zubereitung gesunde und schmackhafte Speisen zu verschaffen. Ein Versuch führt zu dauernder Verwendung, zumal bei den heutigen Zeiten Sparen die Parole ist-
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Geschäfts - Eröffnung und
Empfehlung.
Einer geehrten hiesigen Einwohnerschaft, insbesondere meiner werten Nachbarschaft, mache ich die ergebene Mitteilung, daß ich in dem von mir käuflich erworbenen Hanse des Herrn Wilh. Schmid, Bäckermeisters, König-Karlstr. Nro 77 eine
errichtet habe und dieselbe morgen
WM" Donnerstag den 7. Novbr. eröffne. "HW
Es wird mein eifriges Bestreben sein, stets gute und geschnmck- hafte Waare zu führen und bitte mein Unternehmen gütigst unterstützen zu wollen.
Empfehle mich besonders in Lieferung von Bäckereien zu festlichen Angelegenheiten, wie Hochzeiten, Kindstaufen u. s. w. und sehe geneigtem Zuspruch entgegen.
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Jährlich erscheinen 28 Hefte. Preis pro Heft 30 Pfg«
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am Freitag den 8. November abends 8 Uhr im Gasthof zur Sonne. Tagesordnung:
1) Anmeldung der Lehrlinge bei der Handwerkerkammer. (AeußersterTer- min 1. Dez. 1901!)
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