3k Parks ist inan unlkMM «bt Sem AWMß -er rnVzMktzek Frledeusbedinguiigea beschäftigt, ^ach denen die Welt im Sinne der Entente neugcordnet werden soll. Die Alliierten haben infolge der klaren Haltung der deutschen Regierung ihr hochmütiges Benehmen nun doch fallen lasse», denn der Vorsitzende der alliierte» Waffen- stillstandskommissio» hat erklärt, daß Marschall Fach die Beding­ungen der deutschen Regierung, nämlich BewegunGsfreiheit der deut­sch« Delegierten, und völlige Freiheit für Telephon und Telegraph «mgououuuen habe. Darüber allerdings haben sich die Alliierte» nicht Gesichert, ob sie auch Gegenänßeruugen der deutschen Unterl-ändler zu lassen wollen, aber aus der Erklärung, daß sie nur mit bevoll- «öchtigten Vertretern in Verbindung treteu wollen, kann man schließen, daß sie den Vertretern der deutschen Regierung auch gnädigst gestatten »ollen, ibre Meinung zu den Bedingungen tu äußern Für das »Wahl" der deutsch«, Delegierten soll in jeder Hinsicht Sorge getragen «erden. Zum Schutz gegen etwaige Behelligungen, sagen wir An,öd»I»»ien - k»ü der ganze Rauin »wische« dem Wohnort der deutsche« Bevollmächtigte» und dem Boratungssaal mit Stacheldraht umgeben werde« Wahrlich, es ist ein charakteristisches Zeichen für de« Knlturstand eines Volkes, wenn seine Regierung solche Mittel Gebrauchen muß. um feindliche Unterhändler vor dem Volke zu schützen. Jeder Eingeborene eines »»zivilisierten Stammes tm dunk­elsten Afrika hat soviel Selbstzucht, daß er einen feindlichen Unter- hündler nicht angreift, das französische Volk aber, dieGrande Ratio»," Hai es noch nicht einmal zur Beherrschung dieses elementar­sten Grundsatzes des menschlichen Verkehrs gebracht. Aber diese Ab­sperrung kann auch nebenbei den Zweck verfolgen, die deutschen Dcle- Giertr« »on der Bevölkerung abzusperreu, um die Stimmung in Frank- «ich uicht zu »erraten, und um vor allem auch kein« Verständig,mg E andern alliierten Staatsmännern zu ermöglichen. Denn die Einig­keit der Enteate unter sich steht auf sehr schwachen Füßen, und sie »ird lediglich d >rch die Raubgier und den durch Neid heroorgerusenen Haß gegen Deutschland zusammengehalten. Was die Franzosen »ollen, haben wir ja schon genugsam erörtert. Fach sagte einem «uqltschen Berichterstatter, der Friede müsse ein Fried' der Sieger nnd nicht der Besiegten werden Letzt, wo die Franzosen einmal den Rhein erreicht haben, müssen sie «mH am Rhein bleiben. Es werden also solche Bedingungen gestellt »erde«, daß das linke Rkeinufer tatsächlich als französische Intressen- sphärr betrachtet werden müßte. Der deutsche Reichspräsident hat »war die Franzosen noch einmal gewarnt, indem er einem Vertreter kr« ^ößte» französische« LhauviuistenblattesTewps" erklärte, er hoffe, die wahre» Intrrssen Frankreich» würden seine Staatsmänner d«»»« «bhalten, einen Gewaltfriede» zu schließen, der keinen dauern­de« Frieden zur Folge haben könne.

Bei der Verteilung der Welt sind die Alliierten übrigens mit sich selbst ln Konflikt grkonimen. Die Italiener wollen den östlichen Küstenstrich an der Adria. Dalmatien, um so die Adria zu einem ui« italienischen Gewässer stempeln zu können. Die Südslaven aber knsprnchen dieses Gebiet mit Fiume, das sie zum Konkurrenzhafen »o« Triest ausbauen würden, für sich nach dem Nationalitätengrund- fotz. Und die Franzosen und Angelsachsen müssen den Südslavr tmchpeden. weil sie sonst dir Sympathie der Slaoen verlieren würden. Die Italiener aber sind dirsrrhalb doch nur den damaligen Bundes- Geaoffen meuchlings in den Rücken gefallen. Wilson hat ihnen für Ken Verlust von Dalmatien großmütig das Trentino (mit Bozen und Meran) und große Teile von Südtirol bis zum Brenner angeboten Dort wohnt ja nur eine deutsche Bevölkerung, und da braucht man ko« R«ttoualitiitenprinzip nicht so streng nehmen. Aber die Italiener »oSe« »orerst nicht uuchgebea. 3a, es heißt, sie würden sogar vor «dwm Krieg uicht zuriickschrecken. Die italienische Abordnung hat sich »o« de» Verhandlungen zurückgezogen.

Auch die Japaner sind unzufrieden: sie wünschen das deutsche Gebiet in China, während die Chinesen mit heimlicher Unterstützung Amerikas das Gebiet zurückfordern. Der japanische Gesandte hat «ke»falls erklärt, er werde die Konferenz verlassen, wenn Japan nicht Kit ihm 1915 versprochene Halbinsel Ehantung und Kiauischou und Ke« Hafeu von Tsingtau erhalte. Der Völkerbund wird auf einer solche» Grundlage aber ein sehr zerbrechliches Instrument des Frie­de«- werden. o. 8.

2« Sr«g« der Nahrungsmittel - Einfuhr nach Deutschland.

Amsterdam, 83. April. Ein Korrespondent des WTB. hatte Gelegenheit, mit einem vor kurzem aus Deutschland zurückgekehrten Wmeetdantschen Sroßkaufmann über die Verbesserung der Lebensmittel- n»d Rohstoff-Fragen in Deutschland zu sprechen. Bei dieser Gelegen­heit drzeichnete der Gewährsmann des Korresvondenten, der auch Beziehungen zu vielen holländischen »nd überseeischen Fabrikanten, so»« Importeuren nnd Exporteuren hat, als erste Bedingung für kir Sanierung der Lage, daß dir bestehende Einkaufszentrale und die Einsuhrverbote aufgehoben werden und der freie Handel wieder «tagest!hrt wird. Solange Deutschland die jetzt bestehenden Import» Monopole »nd Devisenschwierigkeiten nicht ändere, seien die holländ- stchea »nd überseeischen Fabrikanten und Kaufleute gezwuuge«. sich «d«re Absatzgebiete und Exportgelegeuhetten zu suchen. In Holland tzagera beträchtlich« Ueberschüfse au inländischen Erzeugnissea wie Butter, Margarine. Eier. Käse. Hammelfleisch. Kartoffel. Konserven, frisches und eingemachtes Gemüse. Früchte usw. und große Partien Ware» aller Art. die während des Krieges «ingesührt wurden. Jetzt, »o die Einfuhr gewisser Waren nach Deutschland von der Entente »jeder freigegebrn wurde und täglich neue Zufuhren kommen, liegt hiesigen Firme« daran, für ihre hier lagernden Waren ein Absatz­gebiet zu finden. Bon verschiedenen holländischen Importeuren wurde Erklärt, daß sie schon heut« bereit seien, mit Deutschland Millionen- Abschlüsse über in Holland lagernde Waren für sofortige Lieferung ßach Aufhebun; der Blockade zu machen «nd zwar gegen sehr gün» Me Zahlungsbedingungen wie z. B. gegen Anzahlung von 25 Prä­sent des Wertes und Sicherstellung der restlichen Kaufsumme oder Pankgarantien In Deutschland, die innerhalb sechs bis zwölf Monaten, « einigen Fällen sogar innerhalb 18 Monaten, zahlbar find.

Amsterdam, 24. April.Allgemein Handclsblad" meldet, daß ste Alliierten jetzt auch die Lieferung von 13000 Tonnen Hülsen«

ftSchKü «ad 7S«g Tdmvm SchfÄfleisch »SN Hcilckkd Nkch AwtM land gestattet haben. Das Speckquantum, dar aurgeführt werden darf, ist auf 4000 Tonnen erhöht worden.

Zur Lage i« München.

München, 22. April. Von einem Augsburger Offizier, der zu Erkundunzszwecken am Ostersonntag in München weilte, und dem es mit großen Schwierigkeiten gelang, wieder zurück» zukehren, wird dem Berichterstatter desSchwöb. Merkur" folgende Schilderung über die dortige Lage gegeben:

München steht nach wie vor unter der Herrschaft der Kom» munisten und Spartakisten, die ihre Macht mit allen Mitteln aufrecht zu erhalten suchen. Allgemein ist die Stimmung überall gedrückt, und die Bürger meiden die Straßen, soweit immer möglich. Starke Patrouillen bewaffneter Arbeiter und Soldaten durchziehen dte Straßen der Stadt, alle Besser- gekleideten nach Waffen untersuchend. Der ganze Block der Residenz tst militärisch abgesperrt. Bei der Kommandantur im Armee,wlseum ist ein Wasfeulager eingerichtet, wo all« Bür­ger ihre Waffen abzuliefern haben. Zahlreiche Personen sind als Geiseln verhaftet worden, indem man einfach in bes­seren Gasthäusern Razzia hielt und dabei all«verdächtigen Elements gleich mitnahm, also Terrorismus schlimmster Art. Die Plakatsäulen wimmeln von den Anschlägen des Völlzugs- mssckusses der Betriebsräte, in denen die schwersten Strafen für alle möglichen kleinen Vergehen angedroht werden. Wenn einer sich auf der Straße eine Aeußerung des Mißfallens über die Segnungen der Rätewirtschaft gestatten würde, würde er unfehlbar zu Tode geprügelt werden. Die gesamte Arbei­terschaft ist bewaffnet, selbst blutjunge Bürschchen laufen mit dem Gewehr auf dem Rücken durch die Straßen. Die derzeitigen Machthaber haben sogar einen Panzerzug zur Ver­fügung. Die Autokontrolle hat, wie einem öffentlichen An­schlag zu entnehmen ist, täglich viele Tote und Verwundete ge­fordert. Die Lebensmittelknapphert und die Kohlenknappheit werden immer drückender. Fleisch und Milch gab es zu Ostern überhaupt nicht. Einige tausend Liter Milch, die ankamen» wurden statt an die Kinder an die Rote Garde verteilt. Das Durchsuchen von Wohnungen nach Hamsterlagern bietet für die Beauftragten des Vollzugsausschusses den willkommenen An­laß zu großen Plünderungen. Die Bürgerschaft wurde unter Androhung strengster Strafen aufgefordert, alle Koh­len abzuliefern, die an die Arbeiter verteilt werden. Ein Anschlag sagt dem Proletariat:Es gibt Wohnungen ge­nug für Euch, kommt aus euren dumpfen Löchern und nehmt die Wohnungen der Bourgeoisie!" Neben Lebensmitteln und Kohlen scheint den Münchner Gewalthabern auch das Geld auszugehen. Es fehlt bereits an den nötigen Zahlungsmit­teln. um die Streikunterstützung, die ungeheure Summen ver­schlingt, ausznbezahlen. Das Oesfnen der Depots hat diese zum größten Teil als Leer ergeben. Man bekam mir etwa 20 000 Mark in barem Geld, daher denkt man an den Abbruch des Generalstreiks. Seit Ostersonntag verkehren wieder die Straßenbahnen: auch die Kaffees, Gasthäuser, Theater usw. sind n ieder geöffnet. An der Spitze der sogen. Regierung steht Lev ine und Nissen, der aus Bremen zugereist ist, während Toller den Oberbefehl über die Rote Armee über­nommen hat. Der Anarchist Sonthsimer wurde in den Kämp­fen bei Dachau verwundet. An Presseorganen erscheinen nur die Mitteilungen des Vollzugsrates, die in den Räumen der M. Neuesten Nachr." hergestellt werden, undDis nackte Wahrbeit", ein satyrisches Organ mit unflätigem Inhalt. Von der Geistesverfassung der Herrschaften, die die Mitteilungen Herausgeber,, legt u. a. folgendes Todesanzeige Zeugnis ab: In der Nacht von Sonntag auf Montag fiel bei den Kämpfen um den Bahnhof der Genosse Hans Rumpf. Er nahm in der Nacht am Sonntag abend an einem Tanzvergnügen teil. Auf das erste Gerücht von dem Angriff auf den Bahnhof hin eilte er iofl. lt von dem Vergnügen weg nach Hause, bewaffnete sich und stellte sich in dir Reihe seiner Kameraden. Wer, wie er, «ntscklossen war. in den Tod zu gehen, der lebt für immer im Herzen der Menschheit, für die er fiel." Zeder Kommentar dazu ist überflüssig.

Berlin, 24. April. Nach einem Privattelegramm desBerliner Tageblatts" aus Bamberg hat die Oeffnung der Safes in den Ban­ken den Münchener Spartakisten eine weitere Enttäuschung gebracht. So erbeuteten sie in der Hypothekenbank nur 20 000 Mark und in der Vcreinsbank 12000 Mark. Umso eifriger betreiben sie jetzt die Haussuchungen nach Bargeld. Schmuck, Lebensmitteln und Stoffen. In öffentlichen Aufrufen und Hetzreden wird zur Plünderung aufge­fordert:Proletarier, wenn Ihr Hunger habt, holt Euch, was ihr alles braucht!*

Zur Bellegung des Bankkeamtenstreiks kn Berlin.

Berlin, 23. April. Zur Wiedereröffnung der Bankinstitute wird kn den Morgenblättern mitgeteilt, daß neben dem Mitbestimmungs­recht auch eine wöchentliche Arbe tszeit des einzelnen Beamten mit 35 Stunde» festgesetzt wurde. Die Streiktage werden nicht bezahlt. Man hat sich indessen dahin geeinigt, daß. ähnlich wie in der Metall­industrie. ein Vorschuß auf dir Streiktage gewährt wird, der nach Inkrafttreten des neuen Gehaltstarifs wieder in Abzug gebracht wird. Die infolge der Streiktage nicht erledigte Arbeit kn den Büros muß in Urberstund«« nachgeholt werden. Hierfür kommt eine Bezahlung nicht in Frage.

Scheußlich« Mordtaten.

Dortmund. 22. April. Der Mörder der Familie des Markenkontrolleurs Wilhelm Peukmann in Groppenbruch ist durch die Dortmunder und Mengeder Kriminalpolizei schnell ermittelt worden. Es ist der IS Jahre alte Bergmann Josef Ritter, der bei der Familie Peukmann Unterkunft gefunden hatte. Ritter erschlug am Abend den in der Küche eingeschlafenen 16jährigen Sohn, dann am Morgen des­sen Mutter und das Dienstmädchen und erwürgte die bei­den jüngeren Kinder und erschoß den kurz nach 6 Uhr früh von der Schicht nach Hause kommenden Peukmann. Dann ver- ließ er das Haus und brachte das in der Wohnung erbeutete Geld von 25 -tl in Wirtschaften durch. Der mit größter Ge­lassenheit seine fürchterliche Tat erzählende Mörder konnte nur mit Mühe vor der Lynchjustiz geschützt werden.

«Milk N. AM. EiN 'k'i^f^fl-lwkstlstcht-MMlN«^» TM, ermordete hier ein elfjähriges Mädchen und verkaufte Teil« der Leiche als Hammelfleisch an einen hiesigen Gasthof.

Malchin (in der Mark). 19. April. Als in der Nacht zum Karfreitag gegen 12 Uhr der Landwirt Wilbrandt in Neu- Pennewitt b. Marin in das alleinliegende Gehöft seines Schwiegervaters, des Erbpächters Sielow zurückkehrte, fand er seine Schwiegereltern im Schlafzimmer in ihren Betten liegend ermordet vor. In dem dem SchstrAL^e imiachvrrrms Raum fand er seine eigene Frau tot auf. Alle drei Lei. chen wiesen schwere Schädelverketzungen auf, die von Beil- hieben herrührten. Das Töchterchen der Wilbrandtschen Ehe­leute, das neben der Mutter lag, war unversehrt. Zn der Wohnung war eine Fensterscheibe eingedrückt. In einer Grube des Gehöftes wurde ein Briefumschlag mit 120 Mark gefunden. Ueber dis Täter verlautet noch nichts bestimmtes.

Die Zukunft unserer FarLsMndustri«.

Eine zuversichtlichere Auffassung der Zukunft der deutsche« Farbenindustrie bekundet eine Aeußerung, die der Ceneral- direkkor der Elberfelder Farbenfabriken auf einer Konferenz des Landkreises Solingen gemacht hat. Die Farbstofsindustris habe nur noch 40 Prozent ihrer bisherigen Produktion be­halten, das übrige sei durch das Ausland fortgenommen. Im­merhin sei zu erwarten, daß die Farbenindustrie namentlich im Export eins bemerkenswerte Rolle einnehmen werde. Die lichtesten SeidenfarLen werde man so leicht nicht nachmacken können. Unsere hervorragend tücktigen Chemiker würden der Farbenindustrie neue Bahnen eröffnen, so daß wir das Defizit von 60 Prozent wieder zurückerobern würden. Die Farben« industrie blickte also nicht so trübe in die Zukunft, aber di« Streik- und die hohen Lohnbewegungen beeinträchtigen ihre Konkurrenzfähigkeit.

Außerordentlicher Parteitag der französischen Sozialisten,

Genf, 21. April. In Paris ist gestern der außerordentliche sozialistische Parteitag zusammengetreten, der die Haltung der Partei gegenüber den Neuwahlen zur Kammer und gegenüber der neuen internationalen Lage festlegen soll. Im Namen der englischen Sozialisten begrüßte Henderson den Parteitag: die elsassischen Sozialisten waren durch Peirstes vertreten. Die Verhandlungen begannen mit einer Kundgebung gegen die Freisprechung des Mörders des Abg. Jaures und einer Begrüßung der elsiissischen Sozialisten, dis zum ersten Male auf einem französischen Parteitag erschienen sind. Es entspann sich sodann eine Debatte über die Tagesordnung, die sofort di« Gegensätze hervortreten ließ, die den Parteitag beherrschen: in bezug auf die auswärtige Politik, die Stellungnahme zum Bol­schewismus, in bezug auf die innere Politik, die Stellung­nahme zum Friedensproblem und zur Frage der Abrüstung. Die Versammlung nahm einen Antrag Nenaudel an, nach dem die Aussprache über die Wahltaktik zurückgestellt w-rd--» soll hinter die Diskussion über die allgemeine Politik der Par­tei in den inneren und äußeren Fragen. Aus dieser Ee- schäftsordnungsdebatte ist eine Rede des Abgeordneten C a. chin bemerkenswert, der sich gegen die von der Negierung Clemenceaü verfügte Einstellung der Demobilmachung wandte. Diese Maßregel habe zur Folge, daß zwei Millionen Reser­visten, die zum größten Teil Familienväter seien, noch für eine unbestimmte Zeit unter den. Waffen gehalten würden unter dem Vorwand, daß Deutschland die Unterzeichnung der Friedensbedingungen ablehnen könne. In Wirklichkeit Halts jedoch die Regierung die Reservisten zurück aus Furcht vor dem . Mai, denn sie ziehe bereits größere Truppenmassen in der Umgebung von Paris bei den übrigen französischen Industrie­zentren zusammen. Die Verhandlungen des Parteitags wer­den heute (Montag) und morgen fortgesetzt.

Kinobraud.

(WTB.) Berlin, 23. April. LautB. Tgbl." wird aus Lharlcroy gemeldet, daß bei einem Brand, der in einem dortigen Kinotheater während der Vorstellung ausbrach, 46 Personen getötet und verletzt wurden.

A«; SM Md Land.

Ealw. den 24. April 1910.

Erhebliche Einschränkung des Frachtgut-Berdehrs.

Wegen Kohlenmaugels ist die Wiirttembergische Eifcnbahn- Berwaltung genötigt, den Frachtgutverkehr von Donnerstag. 24. April, an bis auf weiteres erheblich einzuschränken. Es ist folgendes an- geordnet: 1. Je von Montag bis Mittwoch, erstmals vom 88. bis 30 April, werden nur Lebensmittel und Verpackungsmitt l hicsür, Futtermittel, Düngemittel, Kohlen. Koks. Briketts, Umzugsgut, leere Möbelwagen, Zeitungsdruckpapier, Zellstoff, Benzin, Benzol, Benzol- spiritus, Benzolpetroleum, Saatgut, landwirtschaftliche Maschinen und Geräte zur Besörderung angenommen. Die Wageugestellung für Bauholz und Baustoffe wird eingeschränkt. Brennholz und Lang­holz sind von der Beförderung ausgeschlossen. 2. Je von Donners­tag bis Samstag, erstmals vom 24. bis 26. April, wird die An­nahme von Frachtgut ganz eingestellt. 3. Je von Freitag nachmittags bis Montag abend, erstmals vom 25. bis 28. April, wird der ge­samte Güterzugverkehr eingestellt. 4. Der Eilgutvrrkehr ist nicht beschränkt. Weitere Auskunft erteilen die GLterstellcn. Sobald die Kohlenzufuhr, die zurzeit stockt, sich wieder bessert, werden die be­dauerlichen, aber, unvermeidlichen Einschränkungen geniildert oder wieder aufgehoben werden. Die weitere Einschränkung des Personen­verkehrs, insbesondere Sonntags, wird Vorbehalten.

Landwirtschaftlicher Hauptverband Württembergs.

Der berufsständische, unpolitische Zusammenschluß der wiirtiemb. Landwirte ist nun endgültig vollzogen worden unter dem Namen: Landwirtschaftlicher Hauptoerband Württembergs." Der Verband umfaßt auch Hohenzollern und erstreckt sich auf sämtliche lanlnvirt« s gastliche Bezirksvereine Württembergs und Hohenzollerns Vertreter, k.r Bezirksvercine haben die Satzungen endgültig festgestellt, die praktische Arbeit und Organisation der Bezirke tst bereits im Gange.