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seine Augen ans den Hohlen traten, leider aber wieder ohne jeglichen Erfolg. Mit Schrecken sah er seinen musikalischen Befehlshaber immer näher rücken; aber was er nicht sah und was für ihn noch verhängnisvoller werden mußte, war, daß sich vom Lustwäldchen her ein reitender Offizier in flottem Trabe näherte, den bald darauf ein Spielmann mit dem Ruse ankündigte: „Der Herr Major!"
Der Tambourmajor traf mit dem Bataillonscommandenr gerade vor Wurm zusammen und meldete. Der Major streifte mit schnellem Blick die beiden Reihen der Hebenden. Auf Wurm blieb sein Auge haften. „Warum blasen Sie nicht?" fragte er ihn. Betreten schaute der Aermste zu ihm auf; er wußte keine Antwort. Des Majors Brauen zogen sich zusammen. „Warum bläst derMann nicht?" fragte er den Tambourmajor. Dieser blickte mit einer ernsten Frage zu Wurm hinüber nnd zuckte respektvoll und höchst erstaunt mit den Achseln.
„Herr! Ich frage Sie, warum der Spielmann nicht bläst?" schrie ihn jetzt der Major an.
„Ich weiß nicht, Herr Major," antwortete er fassungslos.
Der Major winkte einen Spielmann heran: „Halten Sie mein Pferd." Damit schwang er sich aus dem Sattel und trat breitspurig vor Wurm hin. Dieser hatte das Horn wieder angesetzt und blies seine Backen auf, als ob er der leibhaftige Windgott selber wäre — umsonst!
„Mensch, sind Sie des Teufels?" schrie der Major in höchster Wuth, „blasen Sie augenblicklich einen einzigen
elenden Ton, oder ..." Da.eine
dichte Staubwolke umhüllte auf Augenblicke des Majors Gesicht und man vernahm ein Geräusch wie von niederprasselnden Hagelkörnern; dann aber entrang sich ein so schmerzlich aufheulender Ton dem gequälten Signalhorn, als klage es um zehntausend Blessierte, und doch war's nur einer, aber der Herr Major!
Der pustete und schluckte, schlug mit den Armen um sich, spuckte, rieb sich die Augen, stampfte mit den kurzen Beinen den Boden und schrie in den höchsten Fisteltöuen: „Donnerwetter, solche in
fame Kanaille! — Ins Loch!-Ins
Loch! — — Ins Loch!
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Loks LlarkArafenstr. DsuLsokl. grösstes Sxeeialkaus für SeiäevstoTs. Unlliola», ä. Ltzriisin Butter ä. Aieäerianäe.
kiUtttvIvl» I. ks 6. krlNLtzssin .^.ridert von Hnkalt.
Stcrnöesbuch - PH vonik
der Stadt Wildbad. vom 16. bis 23. März-1900.
Aufgebote:
21. März- Hüfner, Karl Paul, Weingärtner von Neustadt und Elisabeths Katharine Kvgel von Burkhardtshof. Eheschließungen,
17. „ Kieffer, Johannes, Küfer von Jsingen O A. Sulz a. N- mit Anna Luise Eitel von hier.
Geburten:
12. „ Seyfried, Wilhelm Friede., Fuhrmann in Sprollenhaus Gde. Wildbad 1 S-
16. „ Schneider, Michael Friedrich, Tag
löhner hier, 1 Sohn
17. „ Wacker, Ernst Hermann, Gärtner
hier, 1 Tochter.
W i l d b a d.
Verakkordirnng
Her stäöt. IclhresbcrucrröeiLen und Juhrwerke.
Nächsten Mittwoch den 28. ds. Mts.
vormittags 10 Uhr
werden auf dem hiesigen Rathaus, die bei der Stadtgemeinde pro 1900/1901 vorkommenden Jahresbauarbeiten und Fuhrwerke im öffentlichen mündlichen Abstreich verakkordirt. Preisverzeichnisse und Bedingungen können auf dem Sladt- bauamt eingesehen werden.
Den 23. März 1900. Stadtbauamt.
LonnisZs cisn 25. sVIskr 1900
iliWrs-PliiülktW
im. „Hokbl I'ost.
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Die verehr!. Ehren- nnd Passiven - Mitglieder des Vereins mit ihren Familienangehörigen werden hiezu freunblichst eingeladen.
Hü'sige Nichtmitglieder haben keinen Zutritt. Fremde können eingeführt werden gegen ein Entröe von 1 Mk.
gAM— tknksng PNSLIS kksnrls 8 Ukn. "NU
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Freiwillige Feuerwehr Wikdöad.
^ Die jährliche
Kttps-Nttstiimltt-
findet am nächsten
Montag den 26. März 1900, abends 8 Uhr
im ksslksu» L. „«rUüenIVlSnn" statt, mit folgender Tagesordnung:
1) Bekanntgabe des Rechenschaftsberichts pro 1899.
2) Aufstellung des Etats pro 1900—1901.
3) Verschiedenes.
Bei der Wichtigkeit der zur Beratung kommenden Gegenstände wird zahlreiches Erscheinen erwartet. Anzug: Dienstrock.
Den 18. März 1900. Das Gornrnanöc>.
W i l d b a d.
Mekamltmachung.
Wegen des am
Montag» den 26. März ds Js.
stattfindeuden Jahrmarktes ist die untere König-Karl-Straße von der Wildmannsbrücke bis zum Bahnhof an diesem Tage für Fuhrwerke gesperrt.
Den 22. März 1900.
Stadtschnltheißenamt:
B ä tz n e r.
Zum letztenmal kommt auf dem Jahrmarkt der billige
I Mark »Lrnr
wegen Aufgabe des Geschäftes und bitte die verehrliche Einwohnerschaft, sowie Umgebung Wildbads gefl. Notiz nehmen zu wollen.
Hochachtungsvoll
E. Daur, vormals E. Mayer.
Aes/e/rLkT-ällc/re/-
rote, weiße nnd schwarze Träuble, Stachelbeeren, Himbeeren u. Prestlinge liefert billig (Preisliste zu Diensten)
C. E. Schmidt,
Beecenobstschulen, Lauffen a. N.
Leo Mändle's Schuh-Fabriklager in Pforzheim, Äeimlingstraße, Ecke Marktplatz, verkauft für nächste Zeit einen großen Pasten Muster- Paare in Confirmandeustiefel, sowie Herren- und Damen-Stiefel und Schuhe zu außerordentlich billigen Preisen.
Rohrstiefel, Arbeiterschnhe, sowie genagelte Kinderstiefel ebenfalls preiswürdig.
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