Idäaffche* Grenze verläuft und ganz Nord--SchleÄvig umfaßt, wird die Bevolkenmg in sehr kurzer Zeit zu einem Pledeszit ausgernsen iverdzn, das sich darüber zu «klären Hai, ob sie zu Dänemark zurückkehreu oder im deutschen Staatsverband verbleiben will. In der südlich anschließenden Zone von Mittelschleswig einschließlich Flensburg wird das Plebiszit voraussichtlich erst nach 6 Monate« stattfinden und in diesem Bezirk gemeinde- weise vorgenommen lverden. In der dritten weiter süd- licheren Zone werden die Alliiert rm zu einer militärischen Besetzung schreiten. Ein« vierte Zone, deren genaue Abgrenzung noch nicht feststeht und die sich bis zum Kieler Kanal erstrecke« wird, soll deutsches Gebiet bleiben und wird von den Alliiertes nicht besetzt werden. Durch die Besetzung der dritten Zone sollen die nörd- Mchen Gebiete von Deutschland adgetrenni lverden, um besser für die Absttnimlmg varbernlet werden zu können. Armes Deutschland!

Engksche Lttimme De di« Aufhebung der Blockade.

Aorstmckam, S März.Daily Telegraph" bespricht i« seinem Leitartikel vom l. März die beunnihigenden Nachrichten über die Lage in Derttschland und verlangt die sofortige ausreichende Versorgung Berlins mit Lebens- Mitteln durch dke Entente. Wir können schreibt das Blatt aus verschiedenen Gründen nicht das ganze Lond hungern lasten, vor allem deshalb nicht, weil der Hunger d« große Verbündete der dlnarchie ist. Selbst «ine teilweise Mildem»- der Blockade müßte kl Kauf genommen werden.

Mtson.

Meenyork. 4. März. Wilson hielt in der Metro- moper eine Rede, in der er erklärte, daß untrüg- Beweise aus allen Teilen des Landes ihm die Ueberzeugung beiqebrachl hätten, daß die Bereinigten Staaten für den Völkerbund seien. Der Völkerbund fei keine Streitfrage zwischen Parteien und auf die Daner werde keine Partei wage«, sich ihm zu wider­setze». Wilson fuhr fort: Oie Opposition des Senates gründe sich aus die Doktrin achtsamer Eigenliebe. Wenn die Bereinigten Staaten dem Völkerbund nicht beitreten, würden sie die verächtlichste Nation sein! Der Präsident versichert, daß die Amerikaner nicht über das Meer ge­gangen seien, nur um die Deutschen zu schlagen, sondern »m zu zeigen, daß die Amerikaner überall hingehen würde», wo die Menschenrechte angegriffen werden.

Amsterdam, 5. März. Wilson sagte in seiner ge­strigen Rede u. a.: Welch eine süße Rache, die wir da an der Welt genommen haben! Sie lachten über uns; aber sie dachten, daß wir es mit unserem Bekenntnis zu Grundsätze» nicht ernst meinten, und sie dachten, so bis zum April 1917. Es erschien ihnen kaum glaublich, daß wir mehr tun würden, als ein paar Leute über See zu schicken und so zu tun, als ob wir helfen wollten. Die süße Rache besteht also darin, daß wir an die Gerechtigkeit glaubten, und daß wir wissen, daß wir bereit slnch auch die größten Opfer zu bringen. S« kehre ich denn mit neuer Kraft zu meiner Aufgabe auf die andere Seite des Meeres zurück. Ich glaube, daß wir der Zukunft mit größter Zuversicht entgegense­tzen können. Die Menschen haben niemals eingesehen, daß das einzig dauernde Gut der Welt dke Gerechtigkeit ist und daß eine schlechte Regelung nur zeitweilig sein darf. Es wird der Tag kommen, wo die Menschen in Amerika gehobenen Herzens und mit Stolz aus die Tat­sache zurückblicken werden, das; sie das Vorrecht hatten, die Opfer zu bringen, die notwendig waren, um ihre Macht und ihre moralische Kraft mit der Sache der Ge­rechtigkeit für alle Menschen in der ganzen Welt zu verbinden. Gott gebe uns Kraft und Einsicht, unfern Plan wetter auszuführen? Gott gebe uns das Vorrecht, einzusehen, daß wir es taten, ohne den Preis zu bedenken, weil wir als echte Amerikaner die Vollender der Freiheit «nd des Rechtes waren. Wenn Wilson unter Gerechtig­keit das versteht, was jetzt die Entente tut und vorhat, dann ist er der größte Schuft auf Gottes Erdboden.

Amerika will Armenienverwalten."

Bern, 3. März. Nach demNewyork Herald" sollen die Friedenspräliminarien endgiltig vor dem 25. März ausgefertigt werden. Lloyd George wird sin diesen Zeitpunkt in London zurück sein. Wilson soll erklärt haben, daß die Vereinigten Staaten bereit seien, das Mandat der Liga für Armenien anzunehmen.

Aus Stadt und Land.

Calw, den 6. März 1919.

Teuerungszulagen für die Beamten.

Seit einiger Zeit sind Maßnahmen zur Ausgleichung des derzeitigen Mißverhältnisses zwischen der Entlohnung der Arbeiter und den Bezügen der Beamten eingeleitet. Sie werden, lt. Staatsanzeiger, so rasch wie möglich zu einer entsprechenden Vorlage an die Landesversammlung führen. Bor entgültiger Stellungnahme der Staatsre- gisrung muß jedoch zunächst die mit ähnlichen Fragen in Zusammenhang stehende, demnächst zu erwartende Neuregelung der Teuerungszulagen im Reich und ln Preußm abgewartet werden.

Amtliche löetacktttMjchkmsr«.

Bekanntmachung.

Betreff: Abgabe von Bekleidungsstücken.

Unter Zugrundelegung der Bekanntmachung des Bezirks-Kommandos 4. Februar 1919 werden an die Mannschaften, welche

nach dem 9. November (nicht früher) von der Truppe entlassen wurden und laut oben­erwähnter Bekanntmachung empfangsberechtigt sind, wie folgt Bekleidungsstücke abgegeben:

An die Angehörigen des Oberamts Calw: Buchstabe ^ bis K am Mittwoch, 12. März 1919;

L 2 Donnerstag, 13. 1919.

Anspruch auf Reueinkleidnug besteht gemäß Ver­fügung des Württ. Krkegsmmtsteriums nicht.

Bezüglich der vor dein 9. November 1918 Ent­lassenen gelten naMtehende Bestimmungen des Württ. Kneqsministerkmrs.

Anspruch auf einen Eiitlafluiigsanzug haben:

a) Kriegsinvaliden, welche 50»/, und mehr erwerbs- beschränkt sind und «ach dein 1. April 1918 ent­lassen ivnrden, fern«

b) Alle, di« wahrend des Krieges 6 Monate gedient haben «id im Felde waren, aber «ach dem 1. 3nli 1918 entlassen wurden.

Seit der Entlassung noch im Besitz etwaiger Leute beftndüche» ob« inzwischen wieder erhaltene» Bekleid­ungsstücke werden auf die zu beanspruchenden Ent- kassungsstücke angerechnet. Ein Umtausch dieser Stücke kann nicht erfolgen, da Anspruch auf neue Bekleidung nicht bestes.

Tag der Ausgabe dieser Bekleidungsstücke wird später bekannt gegeben werden.

Zur Empfangnahme der Anzüge sind

1. ) eine Bedürstigkeitsbescheinigung des Schultheitzen-

amts, woraus Vermögen und gegenwärtiger Verdienst ersichtlich ist, und

2. ) färnlliche im Besitz befindlichen Mtlitärpapiere mttzubrmgerr.

Alle vor dem 1. 4. 18 bezw. 1. 7. 18 Entlassenen erhalten vorerst gemäß Verfügung des Württ. Kriegs- minifteriums vom 6. 2. 19 keinen Anzug.

Es Ist daher zwecklos hierher zu kommen, da sämt­lich« Leute ohne Ausnahme abgewiesen werden müssen.

Calw, den 4. März 1919.

Bezirkskommando Calw.

Demobilmachnngsznlage.

Für außerordentliche Inanspruchnahine durch die Demobilmachung wird dem Eisenbahubetriebspersonal des äußeren Dienstes eine einmalige Demobilmackungs- Zulage gewährt. Die Zulage ist bestimmt für oie im Betriebs-, Abfertignngs-, Zugförderungs-, Zugbegleit- und Bahnbewachungsdienst bei den äußeren Dienststellen verwendeten männlichen und weiblichen planmäßigen und sichtplanmätzigen Beamte«. Die in diesen Dienstzweigen oerwendeten Arbeiter erhalten die"Zulage, soweit sie nicht für Ueberzeitarbeit eine besondere Vergütung erhalten Hab«». Voraussetzung für die Gewährung der Zulage ist die Dienstleistung in der Zeit vom 12. November bis 31. Dezember 1918. Die Zulage beträgt für das männ­liche Personal über 16 Fahre 100, 75 oder 50 für das weibliche Personal über 18 Jahre in allen Dienst­zweigen 50 Wer zwischen den» 12. November und dem 31. Dezember 1918 nur zeitweise Dienst geleistet hat, erhält einen der Dauer seiner Dienstleistung ent­sprechenden Teil der Zulage.

Ei» U.-Bootsheld.

Göppingen, 4. März. Frau Doroth. Bäuerle hier erhielt vor einigen Tagen die Nachricht, daß ihr Sohn Robert mit der Besatzung des U.-Bootes 116 untergegangen ist. Das Boot verlies am 25. 10. 18. mit mehreren U.-Booten lind einem Geleitfahrzeug den äsen von Helgoland mit dem Befehl, die englische lotte in Seapa-Flow auzugreifen. Ueber das Schicksal dieses Bootes schreibtLiverpool Post and Mercury" u. a.: Nahe der Einfahrt (des Hafens von Slapa-Flow) wurde das U.-Boot entdeckt. Als es mit einer der englischen Beobachtungsminen in Berührung kam, wurde der elektrische Knopf gedrückt und das U.- Boot flog in die Lust. Eine Anzahl Leichen, sämtliche Offiziere würden gefunden. Selbst die englischen Offi­ziere fanden Worte der Anerkennung für dieses Helden­tum. Nach einem anderm Bericht heißt es über die Besatzung: Eine bessere U.-Bootsbesatzung hat niemals bestanden. Offiziere und Mannschaften aßen aus einern Topf. Der Ehef des Admiralstabs der Marine schreibt unterin 8. Februar an den Vater des Kommandanten: Von U.-Boot 116, Eurer Hochwohlgeboren Sohn, ist inzwischen durch Aussage englischer U.-Bootsoffiziere be­kannt geworden, daß das Boot Anfang November 1918 beim Versuch in Seapa-Flow einzudringen, unter Wasser nach dem Durchbrechen der ersten Netzsperre in einem dahinter liegenden Minenfeld gesunken ist. Der berich­tende englische Offizier rühmte den todesmutigen Schneid der deutschen Besatzung." Frau Bäuerle hatte sechs Söhne im Feld, von denen fünf glücklich heimgekehrt sind. (Hohenstaufen-.

Kr!WLeschSßi^MM?WM8Rg.

DerRerchsbnud für Kriegsbeschädigte. Kriegs­teilnehmer und -Hinterbliebene" veranstaltete an» letzten Sonntag zwei Versammlungen. Nachmittag um V- 2 Uhr sprach in Altbnrg im Gasthaus zurSonne" der Vorsitzende der Caiwer Ortsgruppe M. Bernhardt über dieZiele des Reichslumdes und seine Forderungen an den Staat." Die gutbesuchts Versammlung gab durch reichen Beifall ihr Einverständnis mit den auf- klarenden Ausführungen des Redners kund. An der Aussprache beteiligten sich die Kameraden H. Geiger und H. Pfrommer. Abends um 7 Uhr sprach im Gasthof zumRößie" in Stammheim über das gleiche Thema wie in Altbnrg ebenfalls Kamerad M. Bern- Hardt-Calw. Kamerad Leopold«Stuttgart forderte zum Eintritt ebenfalls aus. Insgesamt meldeten sich in bei­den Orten 48 Mitglieder, die sich vorerst der Ortsgruppe Calw,a§sch!»eßrn.

Altbulach, 28. Febr. Anläßlich der aus 1. März nachgesuchten Entlassung und des Dienstaustritts unseres langjährig«» Ortsvorstehers Schultheiß Rentschler ve» sammelten sich heute abend die bürgerlichen Kollegien mit einer größeren Anzahl Bürger um noch den Gefühlen der Dankbarkeit für die Leistungen des Ortsvorstchers im Interesse der Gemeinde und der Einwohner Ausdruck zu verleihen. Stadthultheitz Müller als Benvaltungs- Aktuar der Gemeinde gab einer» kurzen Rückblick über die Tätigkeit des Ortsvorstchers, wie er überall durch sein charaktervolles Benehmen das Vertrauen und An­sehen sich zu verschaffen verstand und auch verdiente. Gleich zu Beginn seiner Amtszeit hat er sich an dem Umbau der Mutterkirche in Neubulach betätigt, an den sich alsbald der Umbau des eigenen Schul- und Rathauses anschloß: bald setzten die ersten Bestrebungen zur Besorgung der Landwirtschaft mit Elektrizität in der Gegend ein, welche er immer tatkräftig unterstützte und das Zustandekommen des Verbandes, dem er als Berwaltungsratsmiiglied a«gehörte, förderte. Wetter hat er sich um Ausführung einiger dringenden und prakt­ischen Weganlagen sehr bemüht und sie zustande gebracht. Die Gemeinde, deren finanzieller Standpunkt sich wirk­lich günstig gestaltete, hat daher allen Gmnd ihrem Ortsvorsteher dankbar zu sein, was denn auch von ver­schiedenen Rednern noch zum Ausdruck kam; Gemeinde­pfleger Blaich überreichte ihm unter Dankesworten einen Ruheseffel mit dein Wunsche, daß ihm noch lange eine gute Gesundheit beschieden sein möge. Hailptlehrer Eberspächer hob das rege Interesse, das Schultheiß Rentschler für die Bedürfnisse der Schule «rtgegengebracht habe, hervor und dankte ihm dafür. Der Abend wurde verschönt durch den Gesang-Verein und einen Schüler­chor, wodurch sich die Feier sehr belebte. Schultheiß Rentschler dankte für die Ehrung in gerührten Worten und wünschte der Gemeinde weiter eine gedeihliche segensreiche Entwicklung. ^

Oberreichenbach. 5. März. Gestern Abend 8 Uhr bach in der Scheuer des Gasthauses zumHirsch" Feuer aus, welches in kurzer Zeit das erst vor wenigen Jah­ren neu erstellte Gebäude in. Asche legte. Sämtliche Vorräte sind mit verbrannt. Das Vieh konnte mit knapper Not gerettet werden. Dank der ziemlichen Windstille und der eifrigen Löscharbeiten der rasch her- beigeetlten Feuerwehr blieb das Wohnhaus unversehrt. Das Unglück ist auf Kurzschluß zurückzuführen. Nur ein Teil des entstandene»» Schadens ist durch Versiche­rung gedeckt. Der so schwer bettoffenen Familie wendet sich die allgemeine Teilnahme zu.

Für die Schrifll. verantwort!. Otto Seltman», Calw. Druck und Verlag der A. OelschlSgcr'schen Buchdruckerel, Cal«.

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