Zur Flucht des Kaisers?
Unter der Menge der bisher schon zu vielen Tausenden eingegangenen Beitrittserklärungen, die in der Tot auf eine ungeheure Gesaintmitglieder- störke des unten oenonnten Bundes schließen lassen, tauchen wiederholt Ausdrücke des Bedauerns auf, daß die allgemeine Sympathie des deutschen Volkes seinem ehemaligen Kaiser gegenüber durch dessen Flucht ins Ausland wesentlich gelitten habe.
Das deutsche Volk ist leider wankelmütig und im bösen Sinne leicht zu beschwatzen. Diejenigen, die noch vor kurzem dankerfüllt und üin-rzeugungs- treu dem Kaiser beaeistert zm'ubelten, haben zum größten Teil plötzlich über Nacht ihre Ansichten geändert. Sie glauben mit einem Male — man saßt sich an den Kopf, weil man es nicht verstehen kann — das widersinnigste Zeug, das ihnen v w- erzäblk wird, ohne darüber nachzugrÜbeln, wo sich die Fabriken sener Narreumärchen befinden. So k-cken auch bezüglich der Flucht nach Holland gewisse Elemente das Gift ihrer unheilbringenden Uebeneuanngsgabe wirken lassen, um den Kaiser ais Feigling verächtlich zu machen. Sie hätten es wahrscheinlich lieber gesehen, wenn de^ Kaiser geblieben wäre, um dadurch die Veranlassung zu einem allgemeinen Bruderkriege, zur gegenseitigen Zerileischung der deutschen Bevölkerung bis zur güinlichen Entkräftung zu geben.
Zur Aufklärung in dieser Beziehung soll nachstehender Auszug aus den Feststellungen eines Generalslabsosfiziers, der während der kritischen Augenblicke in Spaa zugegen gewesen ist, dienen!
Die Abdankung des Kaisers war, was nicht genug betont werden kann, gegen dessen Willen durch den Reichskanzler bekanntgegebcn worden.
Als der Kaiser vor dieser überraschenden Tatsache stand, fehlte es nicht an ernsten Ratgebern, die trotz der Abdankung empfahlen, er möge sich an die Spitze einiger schnell zu versammelnder sicherer Truppen setzen und mit diesen die nächste Rheinbrücke und das dort befindliche große Proviantdepot den Arbeiter- und Soldatenräten entreißen; ein Unternehmen, das gewiß Aussicht auf Erfolg hatte und gleichzeitig Gelegenheit bot, den Revolutionären die Lust zu weiterem Widerstande zu nehmen. Gegen diesen Vorschlag erhob die oberste Heeresleitung wiederholt ihre warnende Stimme, immer wieder betonend, daß dadurch die Ernährung der ganzen Armee ans das äußerste gefährdet werden würde, indem die unentbehrlichen großen Magazine von den Arbeiter- und Soldatenräten der Plünderung preisgegeben werden würden.
Als der Kaiser trotz dieser Erwägung allerernster Art die Absicht nicht aufgeben wollte, wenigstens den Versuch zu machen, sich den Weg nach Deutschland von Spaa über Aachen, das auch schon unter der Herrschaft der Arbeiter- und Soldatcuräte stand, zu erkämpfen, da Kain aufs neue die dringende Mahnung des Auswärtigen Amtes, keine Minute zu verlieren, um zur Vermeidung eines ganz nutzlosen Blutbades so bald wie möglich ins Ausland zu gehen. Das war die verzweifelte Lage für den Kaiser, der sich für die trostlose Reise ins Ausland entschied, indem er lieber dieses schwere Opfer mit allen seinen Konsequenzen auf sich nahm, als im Kampf gegen das eigene Vaterland seiner Armee ohne Aussicht auf Erfolg nutzlos für eine verlorene Sache auch noch dieses Blutopfer seiner Landeskinder im Interesse seiner Person znzumuten.
Sonntag, den 23. Februar, nachmittags ' ,2 Uhr, findet im .Badischen Hof" in Calw "Bus eine
öffentliche Versammlung
statt, mit einem Vortrag über:
„ilitsere IMmiMN an Len Staat".
Kriegsbeschädigte, Kriegsteilnehmer und Hinterbliebene von hier und Umgebung werden hieinit dringendst eingcbideii.
SWMnö der Miez-SeMM und eMMe» KrüWleil»eh!»er. <Gsn Württemberg.)
Statt jeder besondere» Einladung. D
-s-
Wir beehren uns Verwandle, Freunde und Bekannt« zu unserer am Samstag, den 22. Februar statlsindenden
Hochzeits-Feier
im Gasthaus zum „Löwen" in Hirsau freundlichst einzuladen
Christian Stotz, Hirsau.
Marie Vollmer, geb. Pfrommer, Bad Liebenzell.
Kirchgang um 1 Uhr.
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Md destslher Mm« und Äonen
zum Schutze der persönlichen Freiheit und des Lebens
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Untere Aufrufe fanden im Lande eine warme Aufnahme. Bielen Tausenden noch wird es e!n Herzeiisl'-diirfius sein, sich anznschließen. Möchten sie nicht zögern: Was nicht zur Tat wird, Hut keinen Wert! Hohes und Heiliges ist in Gefahr: Unser Kaiser, unsere deutsche Ehre!
Postscheckkonto:
Fr Keppler 2052 Stuttgart.
Zweigst lle für Württemberg: Fr. Keppler, Sägewerlrslwsitzer, Calmbach, OA. Neuenbürg. *
eingetr. Genossenschaft mit beschr. Haftpflicht.
Die
General - Versammlung
findet am
Sonntag, den 23. Februar 1919, nachmitt. '/-3 Uhr im Hotel „Waldhorn" statt.
Tagesordnung:
1. Erstattung des Rechenschaftsberichtes für >918.
2. Bericht des Auisichtsrats über seine Tüli keit.
Z. Bkschlnßjassnng über die Verwendung des Reingewinnes.
-t. Enillistiinq des Vorstandes für das Geschäftsjahr I9t8.
5. Ankauf eines Bankgebäudes.
6. Ergänznngsivah! des Aussichtsrats.
7. Auszahlung der Dividende aus vollen Geschäftsanteilen.
Ser CeMlMW " MeM
Die Mitglieder werden zu zahlreichem Erscheinen freundlichst rin- xeladen.
Calw, den 8. Februar 19t 9.
Der Vorstand:
Herm. Wagner. Paul Ceorgii. Fr. Ronnenmacher. Rechtsanwalt Rheinwald.
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Statt besonderer Ginladung.
Wir beehren uns Verwandte, Freunde und Bekannte r.i zu unserer am Samstag» den 22. Februar 191S» statt- ^ findenden
Hochzcitsfelch
im Gasthaus zum „Rößle" in Alzenberg freund- lichst einzuladen
Mn!!' Keck
Sohn des Friedrich Keck, Eommenhardr.
S .rb m Krck. geb. Ganchorn,
Tochter des ch Michael Ganzhorn, Windhof. ^
Kirchgang 12 Uhr in Allburg. ^
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