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Nr. 2O.
Donnerstag, 18. Aebruav 1867.
33.Zahrgcrng
Württemberg.
S t u t t g a r t, 15. Febr. Die Stuttgarter Schützengilde traf in ihrer heutigen General-Versammlung vorbereitende Schritte zu dem diesjährigen Landesschiessen, welches vom 30. Mai bis 1. Juni in Stuttgart stattfindet und zum deutschen Bundesschießen vom 7.—11. Juni in Nürnberg. Die hiesige Gilde zählt 508 Mitglieder; ihr Reinvermögen beziffert sich auf 71,000 Mark.
— Die Eisenbahn Karlsruhe- Herren alb wird in allernächster Zeit in Angriff genommen. Eine große Anzahl Arbeiter trifft zu diesem Zwecke im Albthal ein.
Heilbronn, 15. Febr. In der Nacht vom 12. auf 13. d. M. wurde in Horkheim aus dem dortigen Pfarrhanse mittels Einsteigens eine eiserne Kassette, welche annähernd 50,000 ^ in Wertpapieren enthielt, die auf den Namen der protestantischen Kirchengemeinde „Sontheim, OA. Heilbronn" emgeschrieben sind, entwendet. In der Hauptsache waren es württembergische Staatspapiere, aber auch Württembergs che Hypotheken-Pfandbriefe ! und ein Sparkassenbuch des Oberamts! Heilbronn befanden sich dabei. Der oder j die Thäter sind noch unbekannt. >
Vaihingen a. E., 15. Febr. Bei! dem heute nacht stattgehabten Brand des ! Schasstalls in Rieth kamen 95 Stück; Schafe in den Flammen um; bedauerst-1 cher Weise hat der Schäfer sie nicht vcr- j sichert. Als der Brandstiftung verdächtig wirrde Michael Gutscher, früherer Bäcker von Rieth, an das K. Amtsgericht einge- liefcrt. j
Lorch, 13. Febr. Der Elisabethenberg! bei Wäldhausen wurde in neuerer Zeit i von 2 Berliner Herren für 30000 Mk.! angekauft. Die Gebäude sollen mit einem; namhaften Aufwand zu einer „Kuran-! statt" umgebaut, es soll eine Wafferlei-i tung auf dem Berg erstellt, Raun: für! eme größere Anzahl Gäste geschaffen und; sog. „Luftbaracken" aufgestellt werden.!
Tübingen, 15. Febr. An der früh-! eren Frauenklinik wird auf Veranlassung ^ der Universität und der Stadtgemeinde am Dienstag eine Gedenktafel angebracht, i die folgende Aufschrift trägt: „An dieser ^ Stätte der Bursa wohnte und wirkte' Philipp Melanchthon, geb. in Breiten 16.! 8^br. 1497, immatr. an der Universität! Tübingen 1512, Magister und Lehrer an' der Bursa 1514—1518. Schon hier Re
formator der Schule, um Reformator der Kirche und Universität zu werden."
Heidenheim, 13. Febr. Unser Stadtvorstand begeht heute die Feier des 25jähr. Dienstes als Ortsvorsteher und Ratsschreiber. In den Gemeinden des Landes mit über 9000 Einwohner ist, wie der Grenzb. schreibt, Stadtschultheiß Schlagentweith noch der einzige, der das Amt des Ortsvorstehers, Ratschreibers und Standesbeamten in einer Person vereinigt.
Sanlgau, 15. Febr. Vor etwa 18 Jahren verließ Xaver Halber aus Beizkofen, O.A. Saulgau, seine Heimat, um in den Goldländern Südostafrikas sein Glück zu versuchen. Dies gelang ihm auch; nach 17.jähr. Aufenthalt in
tet ruhig weiter, als ob nichts vorgefallen wäre. Niemals aber erzählt er je- mand, wo er in der Zwischenzeit gewesen ist. Vor einiger Zeit nun ist der brave Meister wieder auf die Wanderschaft gegangen, und gestern ist er in einem Zustande zurückgekehrt, der seine Ueberfüh- rung ins Hospital notwendig machte, denn Hände und Füße waren ihm auf seiner Wanderung zum Teil erfroren.
Berlin, 15. Febr. (Reichstag.) Forts, der Beratung des Militäretats. Bebel (Soz.) führt aus: Viele Behauptungen des Kriegsministers bleiben unerwiesen, so der Zusammenhang der jugendlichen Verbrecher mit der Sozialdemokratie. Schafft man, wie der Abg. Graf Roon will, das allgemeine Wahlrecht ab, so
dem schwarzen Erdteil ist er als reicher tastet man die Grundlage des Reichs an
und das Volk hat kein Interesse mehr am Reich. Die Soldatenselbstmorde infolge der Mißhandlungen werden vielfach geflissentlich auf Geistesgestörtheit zurück-
Mann in blühender Gesundheit voriges Jahr wieder in seine Heimat zurückgekehrt. Während seines Hierseins besuchte er alle größeren Städte Deutschlands und
Europas und wußte viel des Jnteressan-; geführt. Brüsewitz habe keine mildernden ten ans den so wenig bekannten Gegen-! Umstände verdient. Bebel spricht schließ- den des afrikanischen Weltteils mitzutei-! Uch von Junkertum in der Armee, das len. Nun tritt der kühne Mann zum! sich von der Zeit Scharnhorsts her jeder zweitenmal eine Reise nach Britisch-Co- ! militärischen Reform widersetzt habe, lumbia in Nordwestamerika und nach ^ Oberstlieut. Graf Vitztum v. Eckstädt be- Australien an. Vor seinem Abgänge ver- streitet entschieden, daß bei den Untersu- anstatteten ihm seine Mitbürger und chungen der Selbstmordfälle Einschüchte- Freunde einen feierlichen Abschied, wobei rung stattfinde. Kriegsminister v. Goß- er seine sämmtlichen Gäste in allen Wirt- ler: Tie Zahl der Selbstmorde ohne er- schaften des Ortes auf seine Kosten be-! mittelte Ursache hat abgenommen. Uebri-
' gens weise ich Bebel darauf hin, daß 60—IO"/« aller Offiziere bürgerlich sind.
! Bezüglich eines Falls verspricht Redner Rund sch au. ! eine erneute Untersuchung, wenn der Vor-
Bretten, 16. Febr. Die Grund-!redner ihm die von ihm angezogenen steinlegung znm Melanchthonhause nahm Briefe zur Verfügung stelle. Die Metho- einen feierlichen Verlauf. Die Weiherede! de Bebels, die er dem Hauptmann in hielt Professor Müller (Berlin). Nach.Altona gegenüber cinschlägt, jemanden
wirten ließ; auch die gesammte Schulju- gend bekam ihren guten Tag.
Verlesung der Urkunde erfolgten Hammerschläge. Für den Großherzog that dies Präsident Wielandt und dessen Vertreter. Der Choral „Ein feste Burg rc." schloß die Feier. — Das Ergebnis der Sammlung zum Melanchthon-Haus hat 27 000 Mk. bereits überschritten.
Mainz, 15. Febr. Von der Wandersucht befallen ist ein Schuhmach ermei-
die abzuurteilen und zu beschimpfen, mag sozialdemokratisch sein, schön ist sie nicht. Der Kriegsminister verliest eine Darstellung des Thatbestands des Falles Brüsewitz aus den Akten.
Berlin, 16. Febr. (Reichstag.) Weiterberatung des Etats (Militäretat.) Zu Kap. 19, Truppenbefehlshaber, liegt eine Resolution v. Vollmar vor, daß die
ster von der benachbarten Amöneburg. Fouragerationen an Offiziere künftig nur
Der Meister, der ein flottes Geschäft mit mehreren Gesellen treibt, verschwindet eines Tages, wie er dies schon öfters ge- than hat, und niemand weiß, wohin er die Schritte gelenkt hat. Plötzlich kam er wieder zurück, nachdem er tagelang planlos umhergewandert ist, und arbei-
für die zum Dienst nötigen und nur für die thatsächlich vorhandenen Pferde geliefert werden sollen. Auf Antrag des Referenten v. Podbielski wird die Resolution an die Kommission verwiesen. Bei Kap. Geldverpflegung, Tit. 2, Militärärzte, wünscht Fritzen (Ztr.) Ver-