hatten die weißgekleideten Jungfrauen, sowie der Festredner Platz genommen. Einige Tansend Personen horten diesem zu, als plötzlich dieser samt allen ans der Tribüne 'Anwesenden verschwand. Ter Boden der Tribüne war znsammengebrochen und die Fcstjnngfranen samt dem Redner versanken in die Tiese. Völlig unversehrt, aber mit etwas derangierten Kleidern, fanden sich später die Gestürzten wieder zusammen; um den Schluß der Rede sind aber die Zuhörer gekommen.

Mainz, 10. Juli. Nachdem der von der Generalversammlung der Hessischen Ludwigsbahngesellschast gefaßte Beschluß, das ganze Unternehmen zum Preise von 741 Mk. per Aktie an die verbündeten Regierungen von Preußen und Hessen ab­zutreten, von beiden Seiten genehmigt worden ist, geht die Ludwigsbahn vom 1. Januar 1897 ab in den Besitz von Preußen und Hessen über. Die Ver­waltung wird nach demMainzer Tgbl." zum größten Teile von der König!. Preu­ßischen und Großh. Hessischen Eisenbahn- direklion in Mainz, in welcher Hessen den stellvertretenden Vorsitzenden und 4 Räte zu ernennen Hai, znin anderen Teil von der königl. preußischen Eisenbahn direktwu in Frankfurt a. M. in welche Hessen 2 Räte entsendet, geführt. Darm­stadt erhält eine Bclriebsinspckrion.

Emmerich, 10. Juli. Einen teuren Cognac hat sich ein Schiffer gekauft. Ein Kästchen, enthaltend 12 Flaschen von diesem Getränk, brachte er sich mit ans Holland und wollte den dafür fälligen Zoll sparen, was der das Schfff revidierende Beamte aber gründlich versalzte. Für seinen Sparsinn" mußte er 360 baare Mark zahlen, so daß ihm die Flasche 30 Mk. kostete. Ein bitterer Cognac.

Berlin, 10. Juli. Geheimer Berg­rat Beyrich, Direktor des Museums für Naturkunde, ist gestern gestorben. Beyrich war imGrauen Kloster" ein Mitschüler Bismarcks und des späteren Generalober­sten v. Pape.

Berlin, 8. Juli. Bei den Kaiser- manövern in diesem Jahre sollen Ver­suche mit Schnellfcuerkanvnen gemacht werden. Es wird sich dabei um die Frage handeln, ob Schnellfeucrkanoiieu im Feld­kriege neben oder an Stelle der Geschütze von dem jetzt gebräuchlichen Kaliber Ver­wendung finden können. Diese neuen Schnellfeuerkanonen sollen in ihrer Art das vollkommenste sein, was überhaupt erdacht werden kann. Mau glaubt, daß diese Geschütze mit Vorteil gegebenenfalls an die Stelle von Feldgeschützen treten können, vor allem da, wo die räumlichen Verhältnisse die Aufstellung einer grö­ßeren Zahl von Geschützen verbieten.

Berlin, 10. Juli. Privatnachrichten aus London zufolge liegt Henry Stanley der an einer Magentznnduug erkrank! war, im Sterben.

Vom Kyffhäuser-Denkmal er­hält die Taalezeitung eine Information, wonach die entgiltige Fertigstellung des Denkmals Ende September zu erhoffen ist und die Gesamtbaukosten gegen 1 400 000 Mark betragen. Tie Steiuhaucr- und Maurerarbeiten haben schon allein bis jetzt eine Summe von rund 600000 Mk. erfordert, während sie auf nur 190000 Mark veranschlagt waren. Tie Besich­tigung des Denkmals erfolgt seit 1. Juli unentgeltlich, nur für die Besteigung des

Turmes wird ein Einrritsgelö von 50 Pf. erhoben: der Turm ist im Juni von 60000 Personen besucht worden.

Wien, 9. Juli. DieAllgemeine Zeitung" meldet aus Petersburg: Die Witwe des Barons Hirsch spendete zur Förderung der Auswanderung der Juden nach Argentinien 100 Millionen Franks.

Wien, 10. Juli. In Gmunden wurde-dcr 77jährige Wiener Papierhändler Markus Ostersetzer im Hotelzum gol­denen Hirsch" tot aufgesuuden. Der Thätcr wurde gestern abend in einem Wiener Hotel verhaftet. Derselbe legte ein umfassendes Geständnis ab und gab als Grund der That Notlage an.

Paris, 9. Juli. Die längst angekün­digte Broschüre Dr. Fritz Friedmanns Kaiser Wilhelm der II. und die Revolu­tion von oben" wird nunmehr in der nächsten Woche erscheinen. Ein wie reges Interesse sich für diese Schrift kundgiebt, geht daraus hervor, daß von französischen Journalen 6000 Fr. für den Abdruck von zwei Capiteln, von deutschen Zeitungen sogar 8000 Francs geboten worden sind. Es ist jedoch nicht anzunehmen, daß von deutscher Seite eine Veröffentlichung vor dem Erscheinen der Broschüre erfolgt, da nach dem Inhalt zu urteilen, das wirk­lich Neue und Interessante in Deutschland unzweifelhaft der Confiscation anheim­fällt. (Fritz Friedmann ist augenblicklich mit seiner Geliebten Anna Mertens in Paris wieder vereint.)

R o m. Die goldene Tugendrose hat der Papst in diesem Jahre der Fürstin von Bulgarien bestimmt für den Beweis, den sie von ihrem festgewurzelten kathol. Glauben gab, als sie sich mit allen ihr' zur Verfügung stehenden Mitteln wider- setztc, daß ihr Sohn zum griechisch-schis- matischen Glauben übertrat.

Brüssel, 10. Juli. Vizekönig Li- Hung-Tschaugs Sekretär erklärte gegen­über den Vertretern der Presse, der wich­tigste Erfolg der Europareise des Bize- köuigs werde nicht bloß die Oeffnuug aller chinesischen Häfen, sondern auch des chi­nesischen Binnenlands sein. China werde mit den nötigen Modifikationen der Kultur- Europas Eingang verschaffen. Der Vize- könig unterhandelt hier wegen eines chine­sisch-belgischen Handelsvertrages.

Warschau, 10. Juli. Die Stadt Kobrys, welche bereits letztes Jahr zur Hälfte abgebrannt, ist gestern durch eine furchtbare Feuersbrunst vollständig ein- geüschcrt worden. 9000 Personen kam­pieren unter freiem Himmel, 18 Menschen werden vermißt. Der Schaden ist enorm.

ben beginnt, um sie auf dem Bodensee­dampfer zu vollenden, kann sie bei An­kunft in Lindau (Bayern) nicht dem Brief­kasten anvertrauen. Man begegnet diesen Unbequemlichkeiten dadurch, daß man Post­karten mit Antwort kauft und nun die Doppelkarte in zwei einfache zerlegt, von denen man nur die mitAntwort" be­zeichnt mit auf die Reise nimmt. Diese Antwortkarte kann man in Bayern und Württemberg, sowohl, als im übrigen Deutschland benutzen, ja selbst in Öster­reich-Ungarn, was aber nicht wirtschaftlich wäre, weil in diesen Ländern die Karte nicht 5 Pfg., sondern nur zwei Kreuzer (3,4 Pfg.) Porto kostet.

(Gut erzogen.) Lehrer:Emma, was wissen Sie von der Familie der Orchideen?" Höhere Tochter:Enl- schuldigen Sie, Herr Lehrer, aber Mama hat mir streng verboten, mich in die An­gelegenheiten anderer Familien zu mischen!"

(Malitiös.) Kritiker: . . . Wie sind Sie nur auf die prächtigen Witze gekommen?" Possendichter:Durch Nachdenken!" Kritiker:Und wem haben sie die nachgedacht?"

Ausnahmslos alle

moderne» Füliscifen enthalten mehr oder weniger Zusätze die gar nicht in Seife gehören als Thon, Kreide, Talkum, Wasserglas, Kieselerde, Soda re. Der­artige Mischungen erlauben zwar eine Seife billiger zum Verkaufe ansznbieten, sind aber für die Consnmenten von gro­ßem Nachteil: 1) ist solche Seife minder­wertig und schädlich, 2) zerstört sie in kürzester Zeit völlig die Haut, 3) ver­mascht sie sich verhältnißmäßig sehr rasch. Eine Seife, die ganz unverfälscht, ohne Zusatz, ohne Wasserglas, ohne Soda und sich nur sehr wenig abwascht, ist rr«»o- »i"K8

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Der Beginn der Reisezeit giebt Veranlassung, den Reisenden bezüglich ihrer Korrespondenz mittels Postkarten folgenden nützlichen Wink zu geben Die abweichenden Postwertzeichen Württem­bergs und Bayerns von denjenigen im übrigen Deutschland machen sich oft fin­den Reisenden in störender Weise dadurch bemerkbar, daß er in 'Württemberg ge­kaufte Postkarten in Bayern und dem übrigen Deutschland nicht verwenden kann c nd die ans Württemberg nnd Bayern oder andern Teilen Deutschlands mitgebrachten Karten unbenutzt mit sich herumtragen muß. Wer beispielsweise in Konstanz i Badem eine Postkarte zn beichrei-

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