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Wendungen und Kritiken wird eine noch­malige Revision des Entwurfes vorgenom­men, bevor die kaiserliche Ermächtigung zur Einbringung im Bundesrate nachge­sucht wird.

Bremen, 9. Juni. Eine unerwar­tete Einnahme hatte der bremische Staat in diesen Tagen. Bei Verteilung der französischen Kriegsentschädigung von 5 Milliarden war ein Rest verblieben, wel­cher in diesen Tagen zur Auszahlung ge­langte. Der auf Bremen entfallende An­teil, welcher bei der Generallasse einge­zahlt wurde, betrug neun Pfennige, die ganze zur Verteilung bestimmte Summe ungefähr 55 Mk. Wie viel Tinte mag wegen dieser 9 Pfg. geflossen sein?

Wien, 9. Juni. Die Rede des Prinzen Ludwig von Bayern auf dem Bankett der Moskauer deutschen Kolonie erregt auch hier ungeheure Sensation. Der Prinz soll sehr laut gesprochen und so unerwartet das Wort genommen haben, daß die Ver­sion, er hätte im Einverständniß des Prinzen Heinrich von Preußen gesprochen, unrichtig ist. Nach der Rede des Prinzen Ludwig verließen Prinz Heinrich von Preußen und die übrigen Prinzen, sowie der deut­sche Botschafter den Saal.

Paris, 8. Juni, Jules Simon ist heute Vormittag 11 Uhr 40 Minuten ge­storben. (Der berühmte Philosoph und Staatsmann war bekanntlich 1870 nach dem Sturze Napoleons III. Mitglied des Gouvernements der nationalen Verthei- digung und Unterrichtsminister, 1876 Ministerpräsident. Jules Simon, der 1890 während der Internationalen Arbeiterschutz­konferenz in Berlin vom deutschen Kaiser mit besonderer Auszeichnung behandelt wurde, veröffentlichte in letzter Zeit mehr­fach ausgesprochen deutschfreundliche Auf­sätze, in denen er vor allem auch die Person Kaiser Wilhelms den Franzosen als einen ganz hervorragenden Monarchen und Cha­rakter schilderte. Jules Simon stand bei seinem Tode im 82. Lebensjahre.

Petersburg, 7. Juni. Nach dem heute erschienenen Bericht der Regierung beträgt die Zahl der Opfer der Katastrophe auf dem Chodinskyfelde 1360 Tote und 664 Verwundete.

Petersburg, 6. Juni. In Miaks haben die Krönungsfeierlichkeiten ebenfalls einen traurigen Abschluß gefunden. Jn-

folge des großen Andranges des Volles brach das Geländer der Brücke über den Swislotschfluß. Viele Menschen stürzten hinab und ertranken.

Aus Moskau. 6. Juni berichtet die ,,Frkf. Z.": Die Untersuchung der Ursachen der Katastrophe scheint zu ergeben, daß vor dem Anfang der Verteilung der Fest- geschenke mehrere Hunderttausende der­selben fehlen. Anstatt 400000 waren höchstens 150000 Festgeschenke vorhanden, ffg der Biertonnen waren leer aufgestellt worden. Somit scheint die Katastrophe den Schuldigen willkommen gewesen zu sein, um die Spuren des Betrugs und des Diebstahls auszuwischen.

Ko nstantinopel, 8. Juni. Gestern wurden die Schwester und die Nichte des Dragoman der serbischen Gesandschaft auf dem Wege zu einem Badeorte am Marmara-Meer von einer Räuberbande überfallen. Der Beglei­ter der Damen wurde gelötet und die erstge­nannte Dame mit dem Auftrag zurückgesandt, binnen 4 Tagen ein Lösegeld von 1000 Pfund zu erlegen. Die Pforte hat sofort die nötigen Maßregeln angeordnet.

LokaLes.

Wildbad. 10. Juni. Auch letzten Sonntag hatte wieder eine große Zahl auswärtiger Besucher teils einzeln, teils * in größeren Vereinen unsere Badestadt zum Ziel ihres Ausflugs gewählt. Schon mit den Bormittagszügen waren mehrere hundert Personen eingetroffen. U. A. waren in stattlicher Anzahl vertreten der Familienkranz" Bietigheim, der Ge­sangvereinHarmonie"- Ludwigsburg und derBurger-Verein"-Feuerbach. Der Nachmittag wurde der Besichtigung der Sehenswürdigkeiten unserer Stadt und deren an Naturschönheiten so- reichen Umgebung gewidmet, worüber die Besucher nur eine Stimme des Lobs waren, eben­so sprachen sich dieselben sehr befriedigend über die gute Aufnahme und eoulante Be­wirtung aus und schieden Abends wieder aus unserer Stadt mit der Versicherung, derselben stets ein gutes Andenken zu be­wahren^

(Eingesandt.)

DerFamilieukrauz Bietigheim" machte am letzten Sonntag seinen jährl. Jahres-Ausflug nach Wildbad und nahm

Köll-igllug drs Aslkheiis der Stadt Vildbad

vom Jahre 1881.

Gemäß Pkt. 3 der, den Obligationen cinverleibten näheren Bestimmungen, wird hiemit das mittelst Ausgabe von Obligationen im Jahre 1881 aufgcnommene städtische Anlehen von 400000 Mk., soweit dasselbe noch nicht im Wege der Aus­losung heimbezahit ist, iu seinem vollen Restbeträge

auf 1 Juli 1896

gekündigt

Bom 1. Juni 189b an treten somit sämtliche Obligationen der Stadt Wildbad außer Verzinsung.

Die Heimzahlung der gekündigten Obligationen nebst Zinsen geschieht kosten­frei bei der Stadtkasse zu Wildbad, bei dem Bankhause Josef Schweizer in Stuttgart und bei der deutschen Genossenschaft von Sorget, Parisius Lt Eie., Commandit Frankfurt a./M.

Die Schuldverschreibungen sind mit sämtlichen unverfallenen Zinsabschnitten abzulieiern; andernfalls wird der Betrag der fehlenden Coupons an den Haupt­forderungen abgezogen.

Die Stadrkasse Wildbad und Jos. Schweizer in Stuttgart sind auch vor dem 1. Juli 1896 bereit, Obligationen mit 4Ao Zinsen bis zum Einlieferungslage einzulösen.

Wildbad, den 8. Juni 1896. Stadtpflege:

Romeksch.

imRestaurant Kübler", Inh. Maisch, Absteigquartier. Wie man uns aus dessen Mitte schreibt, war die Verpflegung (Früh­stück und Mitragstisch) eine ganz vorzüg­liche bei sehr mäßigem Preis; sowohl Quantität als auch Qualität haben vollauf befriedigt! lieber die Weine des Hrn. Maisch war auch nur eine Stimme des Lobes!

Wsttsv-Hussioiilsn.

g.ut Si-unä äsr Lsrielits äsr äsutseksu 8ss in ÜLNiburZ'.

11. fluni: IVolüiA, niü88i» rvurm, un- gonsüm, Iri8oü6r IVinch Ztriekresssn mit dtzwitwi'.

12. ^VcüüiA mit 8onn6N8oÜ6in, un- A6NVÜMS IVürms, isbimkttzl- IVinck.

13. Sommsriioü wurm, vialfueü imitsr mit iVoiüsnriuA, rvinäiA, Govittor.

eine richtige Verdauung 4 sorgt, darf sich nicht bekla­

gen, wenn Blähungen, Herzklopfen, Kopfschmer­zen, Schwindel, Angstgefühl und sonstige Er­scheinungen sich einstellen. Der Gebrauch der von 24 Professoren der Medicin geprüften und empfohlenen, seit Jahrzehnten rühmlichst bekannten Apotheker Richard Brandt's Schwei­zerpillen sorgt auf sichere, angenehmste, der Gesundheit nicht schädliche Weise für tägliche Leibesöffnung und verhütet so weitere Unbe­quemlichkeiten, dabei kostet der tägliche Gebrauch nur 5 Pfg. Erhältlich nur in Schachteln zu M. 1. in den Apotheken. Die Bestand- theile der ächten Apotheker Richard Brandt'schen Schweizerpillen sind Extractc von: Sckge 1,5 Gr., Moschusgarbe, Aloe, Absynth je 1 Gr., Bitterklee, Gsntian je 05, Gr., dazu Gentian- und Bitterkleepulver in gleichen Teilen und im Quantum, um daraus 50 Pillen im Ge­wicht von 0,12 herzustellen.

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Zspars.t - Ü.btk8iliillg in llerrsv irisiäsrstoiksn

öuxlcin ä M 1.35 pr. IVIetkr.

Stadt Wildbad.

Mremcholz - Werkauf

am Samstag, den 13. Juni 1896, vormittags llffe Uhr auf dem Rathaus in Wildbad aus M eji- stern, Abt. 3. Laiestaig:

2. Rm. eich. Prügel II. El.

1 Rm. eich. Reisprügel.

Den 6. Juni 1896.

Stadtschultheißenamt:

Bätzner

Stadt Wildbad.

Stammholz-Verkauf

am Samstag, den 13. Juni 1896 vormittags llffs Uhr auf dem Rathaus in Wildbad aus Mei­stern, Abt. 3 Laiestaig;

8 Stück eich. Stammholz IV. und V. El. mit 1,79 Fm.

Den 6. Juni 1896.

Stadtschultheißenamt: Bätzner.