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ist vom Bruder des französ. Soldaten verfaßt. Der Brief ist des Lobes und Dankes voll und erzählt:Mein alter 81jähriger Vater wollte und konnte nicht an den Tod seines Sohnes glauben. Viel­leicht, so sagte der Vater immer, ist mein Cyprien noch in Deutschland gefangen. Wir Geschwister glaubten natürlich nicht daran; alte Leute aber sind ja leicht­gläubig."Vons norm avss xroeurs 1a plus lloues et 1a plus trists ömotion llsnotrs vis" (Sic haben uns die süßeste und die traurigste Bewegung unseres Lebens verschafft), versichert der Brief­schreiber. In einem zweiten Briefe von Ende April d. I. versichert der Bruder des toten Franzosen nochmals, wie still zufrieden und innig dankbar seine alten Eltern seien, und fügt hinzu:Es ist für mich ein beglückender Gedanke, in Deutschland gute, von menschlichen Ge­fühlen erfüllte Herzen zu wissen. Es ist für mich ein Beweis, wie der Krieg, xus llöskamsirt Is8 Aouvsrnsmsnts sur los xsuxlss (den die Regierungen über die Völker entfesseln), niemals verhindern kann, daß gute Herzen in allen Ländern sich schätzen und nähern! Schließlich bittet der Franzose um die Photographie des einstigen preuß. Landwehrlieutenants, des Freundes seines erschossenen Bruders Cyprien. Nicht nur darüber, daß der Herzenswunsch der hier handelnden Per­sonen, wenn auch spät, sich erfüllt hat, wird man sich freuen; auch darüber ist unsere Freude berechtigt, daß weit unten in Frankreich, westlich der Rhone­mündung, wo die Bevölkerung uns nur aus den Darstellungen ihrer Zeitungen kennt, ein schichter Beweis erbracht ist, wie wir Deutsche denken und fühlen.

Newyork, 30. Mai. Ein Jndianer- stamm überfiel kürzlich ein Dorf unweit Santa Bernardino in Mexiko; 18 Weiße wurden ermordet.

Lehte WacHricHten.

Moskau, 30. Mai, abends. Auf dem Chodinskyfelde bei dem Petrowskypalais hatten sich seit Freitag Abend mehrere Hunderttausende von Menschen versammelt, um an der heutigen Vertheilung der Gedenkkrüge und Speisen aus Anlaß der Krönungsfeier teilzunehmen. Als die Verteilung begann, entstand ein fürch­terliches Gedränge. 3 31 Männer, Frauen und Kinder wurden erdrückt, 459 verwundet. Der Kaiser läßt 1000 Rubel an jede verwaiste Familie zahlen und über­nimmt die Begräbnißkssten auf seine Rechnung.

Moskau, 30. Mai, 10 Uhr abends. Nunmehr ist amtlich festgestellt, daß die Zahl der Getöteten oder ihren Verletzungen Er­legenen 113 8 beträgt.

Eine weitere ausführliche Meldung besagt:

Moskau, 31. Mai. Aus Moskau und den umliegenden Dorfschaslen strömten schon gestern Abend große Massen aus das Chodinsky- feld. Gegen 12 Uhr hatten sich bereits 200,000 Personen angesammelt. Die Menge ließ sich wie in einem Lager nieder, zündete Feuer an und brachte die Nacht singend und sich belustigend zu. Als der Morgen dämmerte, strömten immer größere Menschenmassen her­bei. Die Menge wuchs von Minute zu Minute. Gegen 4 Uhr hatte sie sich nahezu verdoppelt. Die speziell anläßlich der Krön­ung gebildete Polizei, welcher du Wache ob­lag, verlangte Verstärkung durch die ständige Polizei. Infolge Lessen trafen gegen 5 Uhr Kosaken und Polizeimannschaften ein. In­zwischen hatte die Menge einen bedrohlichen

Umfang angenommen und begann nun gegen die am Rande des Feldes errichteten Schau­buden vorzudrängen, worin die Gaben für das Volk aufgespeichert lagen. Die Menge brach gewaltsam in die Buden ein. Um die sechste Stunde wurde beschlossen, mit der Verteilung zu beginnen. Die 100 mit der Verteilung beauftragten Personen konnten gegenüber der ungestüm andrängenden Menge nicht schnell genug die in Bündeln vereinigten Gaben verteilen. In den engen Gassen zwischen den Buden entstand ein fürchterliches Gedränge, welches unter der nach Hundert­tausenden zählenden Menge von Augenblick zu Augenblick wuchs und eine schreckliche An­zahl von Opfern zur Folge hatte. Herzzer­reißendes Schreien und Seufzen wurde hörbarr bis es den Kosaken gelang, einen Teil der Menge vom Platze zu drängen.. Viele Tausende kehrten schon zeitig bis Mittag von panischem Schreck ergriffen in die Straßen der Stadt zurück. Durch die Straßen sah man bis spät nachmittags Feuerw hrwagen und Arbeitswage» langsam hinziehen, welche die Leichen nach den Hospitalhöfen und die Kranken nach den Hospitälern brachten. Dv Verun­glückten sind meistens Frauen. Auch zahlreiche Kinder sind verunglückt. (Schwarzw. Bote.)

Wsttsr-Xussiolitsn.

auk Oruiiä äer Deriobts äer äsutsobsn Leewärts in Hamburg.

3. (Visllaolr lisitsr, wärmsr, meist trosksir.

4. lluni: LIsist lisitsr null troeksm msmlielr bllkl, winäix.

5. llrmi: IVsiriA vsräullsrts Dsmpsratur, rvolliiff mit 8cmnsii8o1i6m, strioinvsiss UsAsir, Dsbkaktsr IViall.

6. 2ismUeü külll, wolkig, vislkaolr lisitsr. Ktsilsnwsiss 8s»snkail, winäi».

Uaelistsllsnlls

iillbaä.

bstrsßksnll äls ^.n- null ^bmsillrmg' llsr llurelirsissnllen 8rsmllsir in llsr stallt IVilllball mit llsr Uar^sUs IVinllkot,

wirä llsr dies. Linwolmersellait, untsr llsm ^.irtuASn wiellsrdolt bekannt »s- Asbsn, llass VsrtelünnASii bisASASN iTQLL.s.eli.si.eli.'blielr. wsrllsn. Llan erwartet llabsr von llsr Linwolrnsrsokakt, llass siskünkti^ibrs Lnrssästtz null Lassantsn xrürikläLoL. vuiä sur rselrliSQ Leih

S.H- irirä s.krrLSläSi, äs. risrrionillLli luSisisrSS kis- Lsr rrieklr rselrissIhlA oäsr niokl: ish.

Den 28. Llai 1896.

8 i.

Ltalltsob nitbsisssnamt: Lät^nsr.

tVabrsnä clor Saison, also vom 1. Aal bis 15. Oktober ssclon äabros sinci sämtliebe äurebrsissnäen Drsmäsn (Laäo^ästo, Duktbur^äste, Ossebäktsreisonäs, Vsr^nÄAunAsrsissnäs, Lssuebs u. s. w.), welebs in Oast- oäer Drivatbäusor kür Dnt^siä oäer nnsntAsIülieb IVoli- nunx nsbme», änreb. äsn tVobnanASAober bei klein Ltaätsobultbsissenamt »»- oii«ll oll»

8 2 .

Diese ,4n- nnä ^bmslclnnAsn babon ssäsa Da§ morxsns länAstens bis 8 Dbr, bsr.üss lieb aller wäbronä äss voranKSAanAensn Da^s oäsr wäbrenä äsr Xaebt an^sbommensn, bsriobun^swoiss abnormsten Dromäon /.u nesebsbon.

8 3-

2u äsn mi«i woräsn bssonäers Zettel vom Ltaätsebult-

bsisssnamt nnsntAolälleb abASAobeii nnä Lwar:

kür ^.nmolännASn, von über 2 Daxs liier vervoilenäsn Dromäsn, von Darbe;

kür 4nms1ännA0n, von blos bis xn 2 DaZ-en bier anwesenäon Drsmäsn, von roter Darbe;

nnä kür idbinslännZon von zxi iiirsr Darbe.

Dür äis VervonännA äer riebti^en Dormnlaro nnä äie xsnaue, äsutllebe, lsserliobo llusküllnnK äer tln- nnä ilbmsläo^sttsl ist äer tVobnunASAeber strakreebtlieb vorantn ortlioli.

8 4.

VortksIrlrrirKOir KOKvn «lies« Vor«vI»riLteir verrlerr tz-rni»«!

«1«8 4r t. 15, 18. Ä «ko« 1'oIi^si8ti»lKS8st^«8 mit siriri tSkIckstralo dis »n 3tt Ilorlr ockvr mit Holt bis nu nelrt Vozx«» Kealrirriet.

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