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Das Zmg dazu hatte, der größte Kautions- schwindler Deutschlands zu werden. Rechter betrieb bisher in seiner in der Metzer Straße belegencn Wohnung eine Hemdenfabrik. Er hatte die gesamten eingezahlten Kautionen seines Personals so weit bis jetzt festgestellt ist, mindestens 30000 Mk. doch dürfte dieseSumme nach Bckanntwerden des Schwindels sich wesent­lich vergrößern mit sich genommen! Natürlich ist die Angelegenheit der Polizei bereits gemeldet, welche die Räume der Bank alsbald geschlossen hat. Bei einer Revision wurden etwa 2000 gedruckte Kautionsformulare, sowie 80 nach Abreise des Chef eingelaufene Offerten von Stellungsuchenden vorgefunden, in denen etwa 8000 Mk. Kautionen angeboten waren.

Dresden, 10. Juli. Eine Raben­mutter schlimmster Sorte hatte sich dieser Tage vor dem Dresdener Schwurgericht zu verantworten. Die Dienstmagd Wallot hatte im November v. I. ihr 11 Monate altes Kind lebendig vergrabe», weil es ihr zu viel Arbeit und Mühe machte. Das Gericht verurteilte sie wegen vorsätzlicher, aber nicht überlegter Tötung zu 12 Jahren Zuchthaus. Bereits in früheren Jahren hat die Wallot zwei ihrer Kinder getötet. Das erste erdrückte sie 14 Tage nach der Geburt im Bett, während sie das andere im zartesten Alter verhungern ließ und es daun heimlich verscharrte.

Graudenz, 10. Juli. Der Arbeiter August Huse aus Nitzwalde, der 1. Dez. 1894 vom Graudenzer Schwurgericht zum Tod verurteilt.worden ist, weil er am 23. Mai seine Ehefrau mit Phosphor ver­giftet hatte, ist gestern früh durch den Scharfrichter Reindel aus Magdeburg hin­gerichtet worden.

Wien. 11. Juli. DieN. Fr. Pr." meldet aus Belgrad: Auf dem Belgrader Bahnpostamt ist eine Geldsendung im Be­trag von 20000 Frs. in Gold, adressirt au die serbische Nationalbank, spurlos verschwunden. Der Ungar. Postbeamte ver­sichert, den Geldbrief dem serbischen Post­beamten eingehändigt zu haben, was letz­terer leugnet.

Bukarest, 9. Jrlli. In der Nacht vom Sonnabend auf Sonntag wurde der Ort Olnessci im Distrikte Balcea durch einen furchtbaren Wolkenbruch mit Orkan heimgesucht, der die halbe Ortschaft zer­störte. Zahlreiche Menschenleben sind dem Elementarereignis zum Opfer gefallen. Zehn Leichname wurden bisher aus den Fluten gezogen, darunter die des Lehrers und seiner fünf Kinder. Auch andere Ort­schaften des nämlichen Distrikts haben be­deutende Schäden erlitten.

Florenz, 10. Juli. Der hiesigen Annun­ziata-Kirche wurden von nein Unbekannten zwei Altarksrxen gespendet, welche, wie durch Zufall rechtzeitig entdeckt wurde, mit Dynamit gefüllt waren.

Mailand, 9. Juli. Mailänder Blätter melden, daß für die nächste Spielzeit in der Scala ein BalletVenus" vorbereitet werde, dessen Höhepunkt darin besteht, daß eine Schwa­dron Tänzerinnen hoch zu Zweirav auf der Bühne erscheint. Seit Meyerbeer den Roll­schuh imPropheten" auf der Bühne einge- führt hat, ist so etwas Großartiges noch nichst wieder dagewesen. All Heil!

Stockholm, 8. Juli. Der Dampfer Tessin," mit dem deutschen Kaiser und em König von Schweden an Bord, traf um 12 Uhr 25 Minuten in Skokloster ein, wo nach dem Frühstück die Sammlungen besichtigt wurden. Bei der Landuugs- brücke vor dem Schloß waren Ehrenpfor­

ten errichtet; weißgekleidete Mädchen streu­ten Blumen. Bei der Abreise spielte eine Abteilung des Musikkorps der Flotte Ver­schiedene Musikstücke. Um 2 Uhr 5 Min. verließ derTessin" Skokloster und wird um 5'/- Uhr in Stockholm erwartet, wo König Oskar sich an Bord derHoheu- zollern begiebt, um sich von dem Kaiser zu verabschieden.

London, 10. Juli. Eine bei Loyds aus Gibraltar eingegangene Depesche meldet: Der 1806 Neaistertons haltende meist aus Eisen gebaute Bremer DampferDrachenfels", von Kalkutta nach Hamburg unterwegs, ist gestern an der Küste von Marokko gestrandet. Das Vordertheil des Schiffes ist mit Wasser ungefüllt; die Ladung mußte theilweise über Bord geworfen werden. Hilfe ist abgeschickt worden. Es herrscht dichter Nebel.

London, 10. Juli. DerTimes" wird aus Konstautinopel gemeldet, daß die Lage in Bulgarien immer ernster und sehr bedenklich wurde. Die Armee fühlte für die maeedonische Bewegung lebhafte Sympathien und mehrere Offiziere mace- donischer Abstammung seien desertiert, um zu den Aufständischen überzugehen. Die Pforte habe 50000 Mann au der bul­garischen Grenze aufgestellt, doch werde diese Truppenmacht für unzureichend ge­halten, falls die Insurrektion allgemein werden würde. In diesem Falle würde die Unterdrückung des Aufstandes entweder den Baschi-Bozuks oder kleinasiatiichen Truppen überlassen werden wüssten, was im elfteren Falle zu Grausamkeiten, im anderen zum Ausbruche eines Ausstandes in Armenien führen würde.

London, 10. Juli. Das Bureau

bahn, auf der Station Craigshead, 18 engl. Meilen von Lewis, in der kanad. Provinz Que-bek. 15 Fahrgäste blieben auf der Stelle tot und 30 wurden verletzt. Bon den Verwundeten werden die Meisten auch nicht mit dem Leben davonkommen. 2 große Züge mit Pilgern, welche den Schrein der hl. Anna de Veaupre besuchen wollten fuhren gegeneinander. Sie kamen von Richmond Windsor Mills und Sher- brooke in Ost-Quebek. Der eine Zug fuhr in den Hinteren Teil des anderen hinein. Die in de letzten 2 Wagen befindlichen Fahrgäste wurden sämmtlich getötet. Die aufgefundenen Leichen waren furchtbar verstümmelt. Die 3 Priester, welche die Leitung der Pilgerfahrt übernommen hatten, und eine Anzahl Frauen und Kinder ge­hören zu den Toten. Ein anderer Be­richt sagt noch: Das Unglück ereignete sich um 3 Uhr Morgens. Der erste Zug hielt auf der Station Craigshead, als der zweite in ihn hineinfuhr.

Nrw - Iork, 8. Juli. 200 Meilen des Gebietes von Missouri, Kansas und dem In­dianer-Territorium sind von einem ungeheuren Wirbelsturm kahl gefegt. Der Verlust an Be­sitztum beläuft sich auf Millionen von Dollars. In all diesen Landstrichen sind die Ernten gänzlich zerstört und bisher ist der Tod von bereits 43 Menschen gemeldet. In Ebreno in Missouri sind hundert Häuser zertrümmert, der Ort Canton in Kansas ist gänzlich vom Erdboden vertilgt. Dutzende von Menschen kamen auch in den Flammen um, viele aber werden vermißt, über deren Verbleib nichts Sicheres in Erfahrung gebracht werden kann. 4Hn Putnam County (Georgia) entlud sich ein 'Gewitter, dessen ununterbrochene Blitze an 35

Reuter mcldet'aus Pretoria: Gestern abend! Stellen einschlugen Ueber Chicago brach der

fand ein großes Festmahl aus Anlaß der Sturm gestern abend nut voller Macht und Eröffnung der Delagoa - Eisenbahn statt. i bPiz urplötzlich aus. Auf dem Michigan-Lee

Der Gouverneur von Caplaud brachte einen Toast auf Transvaal aus, dessen vorwiegende Interessen identisch seien mit denen Englands. Der Präsident von Transvaal, Krüger, erklärte, daß sein Miß­trauen gegenüber den Plänen Englands sich als unbegründet erwiesen habe.

Petersburg, 10. Juli. Telegramme ^ aus Astrachan, Usuu-Ada, Krasnowodsk, Aschabad, und Tedshen berichten über ein Erdbeben, welches gestern früh dort im Kaspi- und Ural-Gebiete stattgefunden hat. In Astrachan war das Erdbeben mäßig stark, in Usuun-Ada war die Erschütterung so heftig, daß viele Häuser zerstört, der Eiseubahndamm beschädigt die Hafen-An- lageu mehrfach durch Springfluten über­schwemmt wurden und die Hafenarbeiter sowie ein Teil der am Hafen wohnenden Bevölkerung geflohen sind. Auch in Kras­nowodsk wurden Häuser zerstört oder be­schädigt, so daß die Bewohner ins Freie fluchteten. In Aschabad erhielten die Häu­ser mehrfach Risse.

Quebeck (Canada), 9. Juli. Ein Sonderzug, welcher katholische Pilger von Sherbourne, Mago, Windsor-Mills und andern Kirchspielen nach dem Wallfahrts­ort Saintaune Shire (wo eine Art von Lourdes-Wunderquelle sich befindet) führte, stieß bei Craigsroad mit einem fahrplan­mäßigen Zuge der Grand Trunk-Eisen­bahn zusammen. 25 Passagiere wurden dabei getödtet und 40 verwundet.

Montreal (Kanada), 9. Juli. Ein furchtbares Eisenbahnunglück ereignete sich (wie schon kurz berichtet), heute in

sah man viele Böle kentern, acht Personen wurden als ertrunken gemeldet. Auf dem Lake Gmeya scheiterte ein Passagierboot im Sturm, sechs der Passagiere ertranken. In Newton (Kansas) wurden 34 Häuser zerstört und 25 Personen verwundet. Der Schaden in Chicago allein wird auf 200 000 Dollars geschätzt.

Osnkssgung.

Ich litt ca. 4 Wochen an heftigem Nasen­bluten (infolge Lungenleidens). Alle drei Aerzte, an die ich mich wandte, konnten nicht helfen. In meiner Not wandte ich mich an Hrn. vr. wsä. VolSediilg, Homöopath. Arzt tu Düsseldorf, Köuigsallee 6, und stellte mich dieser Herr binnen 3 Wochen wieder her, so daß bis jetzt kein Rückfall eintrat und ich meinem Berufe wieder ungestört nachgehen kann, wofür ich demselben meinen Dank ausspreche.

Meine Mutter litt an heftiger Augen-Ent- zündung (Thränen, Eitern und uneUrägliche Schmerzen). Herr vr. wsä. Volbeding heilte sie davon durch nur einmalige Cousultation binnen 3 Wochen, was vorher kein Arzt zu Stande brachte. Auch hierfür Herrn Dr. besten Dank.

Neheim-Hüsten, Reg.-Bez. Arnsberg.

Heinrich Vosz, Klempner.

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