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Erklär»

Zum zweiten Male ist mir von einer Anzahl Männer von Stadt und Land das , große Vertrauen zuteil geworden, daß mir die Kanditatnr für die Landtagswahl ange- boten wird.

Mit Unterordnung persönlicher Bedenken habe ich dieses ehrende Anerbieten ange- ^ nommen, nicht aus eigennützigen oder ehrgeizigen Absichten, sondern aus Pflichtgefühl für > ' Bezirk und Vaterland. Die Anschauungen, welche mein Verhalten für die nächste Kammer- ! Periode leiten würden, werde ich bei den Wahlversammlungen erörtern und mich heute z darauf beschränken, die wesentlichen Punkte nachstehend zu berühren. !

In der Verfaffungsfrage trete ich für eine zeitgemäße Reform der ersten Kammer

ein, namentlich will ich das Stimmübertragungsrecht beseitigt wissen. Die Bildung der A zweiten Kammer ist ausschließlich auf Grundlage von allgemeiner direkter geheimer Wahl A anzustreben. ^

Die Beseitigung der Lebenslänglichkeit der Ortsvorsteher halte ich für wohl durch- ^ ^ führbar; namentlich, wenn die staatlichen Aufgaben derselben vereinfacht werden; hiemit M) meine ich jedoch keineswegs die Entfernung der freiwilligen Gerichtsbarkeit, welche ich wie K seither dem Rathause erhalten wissen möchte. ^

Im Staatssteuerwesen würde ich eine Aenderung dahin befürworten, daß künftig nur das wirkliche Einkommen progressiv besteuert und die kleinen Einkommen frei bleiben. ^ Bezüglich der Weinbesteuerung halte ich die Heranziehung der Privatkeller für eine gerechte Forderung und würde deshalb für eine allgemeine Einlegestener eintreten; jedoch , müßten Mittel und Wege gefunden werden, welche diese Steuer auch richtig den Konsu- menten auferlegen und nicht dem hart bedrängten Weingärtnerstande. Für Beseitigung ! der für die Wirte so lästigen, mit vielfachen Plackereien verbundenen Kellerkontrolle, Ab- f stich, Preisfeststellung u. s. w. würde ich entschieden eintreten. i

Obwohl mehr im gewerblichen, wie im industriellen Leben thätig, würde ich jede i Gelegenheit mit Freuden begrüßen, dem landwirtschaftlichen Erwerbsleben unter die Arme j-, zu greifen und dessen Notstand zu beseitigen.

Sonstige an den Landtag gelangende wichtige Vorlagen, wie das für Industrie und Landwirtschaft so notwendige Wassergesetz, würde ich mit den Interessen des Bezirks vor­beraten und im thunlichsten Einvernehmen mit denselben an dessen Zustandekommen wirken,

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wie ich denn überhaupt als nach jeder RickUnna unabbänaia. aber auch der aroüen Ver-

antwortlichkeit bewußt, welche ein La Wiederwahl kein anderes Bestreben nützlich zu sein.

Höfen, im Dezember 1894.

6. kommereH

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