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Vermischtes.

Ein furchtbares Unglück ereignete sich dieser Tage in Seidmar, (BA. Forchheim.) Ein Octsbürger wollte einen Stier schlachten. Der Knecht hielt dem Stier beim Schlachten ein Tuch Uber die Augen, damit er das Auf­ziehen des Metzgers mit dem Beile nicht sehe. Der Metzger holte aus und schlug zu. In demselben Augenblick sprang der Stier zur Seite, und das niedeisausende Bei! traf den Knecht, der mit zerschmettertem Schädel tot am Boden lag. Der Stier, dadurch wild ge­macht, riß sich los und stieß der Magd des Bauern die Hörner in den Unterleib, so daß auch diese schwer verletzt darniederliegt. Der Stier wurde hierauf erschossen.

UnterAllerlei Interessantes aus Bayern" schreibt der Münchener Korrespondent eines hiesigen Blattes: Emen Akt empörender Rohheit verübten Einwohner des oberbay rischen Ortes Adelshausen an einem 18jährigen Bur­schen. Sie setzten denselben mit auf dem Rücken festgebundenen Händm auf ein junges Pferd, banden ihm unter dessen Bauch die Füße fest und jagten dann das scheu ge­wordene Tier mit seiner willen- und bewe­gungslosen Last im Galopp davon. Bald" soll der arme Bursche unter dem Pferde hängend am Boden geschleppt worden sein, wodurch das Der noch toller wurde. Nach einiger Zeit mußte der total verstümmelte Leichnam vom Pferde losgebunden werden. Man kann kaum annehmen, daß die tierischen Bauern, die sich zweifelsohne einen schlechten Witz er­lauben wollten, die Folgen ihrer That auch nur entfernt mutmaßten. Die Buße, mag sie noch so hart sein, wird nie zu hart werden können.

(Die Eisenbahn im Thran.) Daß ein Eisenbahnzug in Leberthran stecken geblieben ist, möchte man kaum für mög­lich halten. Und doch ereignete sich kürz­lich auf einer französischen Eisenbahnlinie ein solcher Unfall. Die Ursache hievon war ein Faß Leberthran, das im letzten Wagen eines Güterzngs während der Fahrt auf irgend eine Weise ein kleines Loch er­hielt durch welches lein Inhalt ansfloß und durch eine Ritze im Boden des Wagens gerade auf die eine Schiene des Geleises. Da nun Leberthran eine dickflüssige Masse ist, so bildete der auf die Schienenstrecke geflossene Inhalt gewissermaßen einen einzigen langen Faden. Kurz hierauf passierte ein Personenzüg. Nur mit größter Mühe konnte dieser anfänglich seine Fahrt fortsetzen, doch als derselbe dann eine ziemlich starke Steigung zu überwinden­hatte, konnte er nicht weiter. Maschinen und Zugpersonal stiegen aus und nun ent­deckte man endlich die Ursache des Unfalls. Es blieb nichts anderes übrig, als fort­während Sand auf das betreffende Geleise zu werfen, und so kam man denn glück­lich bis zur nächsten Station.

In Weidenthal (Pfalz) ist aus einer harmlosen Gemeinderatswahl ein wahrer Religionsftreit entstanden. Es wird darüber berichtet: Im Gemeindehaus des Orts der 1500 Seelen, die Hälfte Katho­liken, die Hälfte Protestanten, zählt, be­fand sich das Wahllokal. Aus Anweisung des Bürgermeisters waren die in dem Gemeindehaus befindlichen Schulsäle ge- schlossen worden, um zu verhüten, daß diese Räume zur Ausfüllung von Wahl­zetteln benützt würden, Dieses Verbot war durchaus verständig. Nun wohnt aber auch in dem Gemeindehaus der katho­

lische Lehrer, der seine Wohnung für das katholische Wahlkomitee hergab, während das protestantische außerhalb des Gemeinde­hauses in einer Wirtschaft Quartier nahm. Getrunken wurde sicherlich in beiden Lagern nicht allzuwenig. Die Erregung stieg immer mehr, sie erreichte den Gipfel, als abends das Wahlergebnis bekannt wurde, wonach der Gemeinderat nur aus Katholiken be­steht. Dieser Sieg der Katholiken wurde durch die Ortsschelle bekannt gegeben. Mil­ten im Dorfe liegen sich gegenüber zwei Wirtshäuser, in dem einen dem Schecher- schen, feierten die Katholiken ihren Sieg, in dem andern, demAckermann'schen suchten sich die Protestanten über hre Niederlage zu strösten. Nachdem es schon kurz vor 8 Uhr einen Zusammenstoß zwischen beiden Par­teien auf der Straße gegeben hatte, siel gegen 9 Uhr plötzlich ein Schuß, -u gleicher Zeit wurde in der Ackermann'schen Wirt­schaft ein Fenster eingeschlagen. Dis war das Zeichen zu einem Straßenkampf, der nunmehr mit Messern, Mistgabeln, Re­volvern und Flinten geführt wurde. Beide Gasthäuser wurden zerstört. Glücklicher­weise sind tödliche Verwundungen nicht vorgekommen, dagegen viele schwere. Der Lärm nahm erst ein Ende, als die aus Lambrecht telegraphisch gerufene Gen­darmerie eingetroffen war. Zahlreiche Verhaftungen fanden statt.

Aus unseres Kaisers Jugend­jahren wird folgende hübsche Thatsache erzählt: Es war im Jahr 1867, an einem schönen Sommertag, da stund auf dem Bornstedter Feld eine Abteilung der jüngsten Krieger Deutschlands, sämtlich mit höl­zernen Säbeln und Bohnenstangen be­waffnet unter dem Kommando des damals' 9jährigen Prinzen Wilhelm. Unter den umstehenden Zuschauern befand sich auch ein Knabe, auch ausgerüstet mit Holzsäbel und Stange, aber in fadenscheinigem und abgetragenem Anzug und barfuß. Er sah dem Spiel seiner glücklicheren Alters­genossen mit trauriger Miene zu. Der Kommandant hatte den Jungen wohl nicht bemerkt. Plötzlich rief einer aus den älteren Zuschauern:Königliche Hoheit, hier ist auch noch ein Vaterlandsvertei­diger!" Der Prinz trat hierauf au den armen Knaben heran und stellte ihn nach seiner Größe in den Zug ein. Allein das war nicht nach dem Sinn und Geschmack der Bornstedter Jugend, lauter Söhnchen aus denbesseren Ständen", welche ihm vorher schon das Mitspielen unter An­drohung von Schlägen verboten hatten. Darum neckten und hänselten sie den gegen ihren Willen Eingereihten also, daß ihm bald die Thränen in den Augen standen. Was fehlt Dir?" fragte der Prinz. Die Andern wollen mich nicht mitspielen lassen, weil ich ihnen zu armselig bin!" Da verfinsterte sich das Gesicht des Prinzen, er befahl seinen Bruder Heinrich und den barfüßigen Soldaten vor die Front und kommandierte dannStillgestanden" Hierauf sagte er auf den letzteren zeigend: Wenn es Euch nicht paßt mit dem da zu spielen, dann paßt eS mir erst recht nicht, mit Euch zu spielen!" Sprachs, steckt seinen Säbel ein, verabschiedet sich von seinem Schützling und verläßt unter dem Hurrah der Zuschauer mit seinem Bruder den Exerzierplatz.

Die palastartige Wohnung des englischen Millionärs Reuben Sassoon

in Belgravia Square, im fashiouablesten Teil Londons, ist unter den Hammer ge­kommen. Das höchste Gebot war fünf Millionen Mark. Dieses erklärte der Auktionar nicht annehmen zu können. Reuben Sassoon hat allein auf die innere Ausstattung zehn Millionen Mark ver­wandt.

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welche an Magenbeschwerden, Vrrdauungs- schwäche, Appetitmangel rc. leiden, teile ich herzlich gern und unentgeltlich mit, wie sehr ich selbst daran gelitten und me ich hie­von b-freit wurde.

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