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ernsten Charakter an. Die Menge droht, mit Gewalt dre Stiergefechte zu erzwingen.

London. 2. Okt.Times" meldet aus Shanghai: 35,000 japanische Trup­pen sind an der Küste der Provinz Schan- tung gelandet. Li-Hnng-Tschang wird von der Kaiserin-Mutter nunmehr energisch unterstützt.

Das Reuter'sche Bureau meldet aus Shanghai: General Sung, der frühere 'Kommandant von Port Arthur, ist zum Generalissimus des Piyang-Armeekorps, das sich gegenwärtig in Manch-Wia be­findet, ernannt worden. In Tientsin dankte gestern eine große Deputation ein­flußreicher Tientsiner Geschäftsleute dem Hauptmann Hanneken für die Verdienste, welche er sich in der Schlacht am Jalu- flusse erworben habe.

Nach einer Mitteilung derCen­tral News" herrscht grenzenlose Ver­wirrung in den chinesischen Departements. Nicht nur, daß den Truppen Bekleidung, Waffen und Munition fehlen, auch die Disziplin ist in Gefahr, selbst die vielen Hinrichtungen, welche täglich stattfinden, schüchtern die Truppen nicht ein.

London, 4. Okt. Das Reuter'sche Bureau meldet aus Athen vom heutigen Tage, nach authentischen Meldungen aus Konstantinopel sei daselbst die Cholera ausgebrochen. Mehrere Personen fiten bereits an dieser Krankheit gestorben.

London, 4. Okt. Der chinesische Vertreter hatte eine stundenlange Konfe­renz auf dem Auswärtigen Amt. Wie verlautet, hätte er England vorgeschlagen, Rußland und Frankreich sollten ebenfalls Schutztruppen nach den Vertragshäfen sen­den, China würde dagegen keinen Wider­spruch erheben.

Mailand, 2. Okt. Aus ganz Mit­telitalien werden Ueberschwemmungen ge-: meldet, die infolge andauernden starken Regens eingetreten sind und überall großen Schaden angerichtet haben. In Bologna droht die Eisenbahnbrücke einzustürzen. In Aneona stehen Hauptstraßen unter' Wasser. Feuerwehr und Militär arbeiten angestrengt, den fast ganz unterbrochenen Verkehr wiederherzustellen.

Shanghai, 4. Okt. Die japanische Armee, die sich nach der Schlacht von Ping-Dang nach Norden wandte, nähert sich eilig Mukden. Die Japaner besetzten Heitschow ander Grenze der Mandschurei widerstandslos. Es geht das Gerücht um, Sheng sei von Tientsin verschwunden. Sh eng steht im Verdacht, die Japaner seit dem Anfänge des Krieges von den Bewegungen der chinesischen Truppen, auch von dem Abgänge desKowshing", benachrichtigt zu haben.

China erklärte gegen Japan den Volkskrieg. Es setzt Belohnungen auf die Zerstörung japanischer Fahrzeuge und Tötung japanischer Offiziere und Soldaten aus und fordert nicht blos die Soldaten, sondern auch die Bürger auf, diesen Be­lohnungen nachzustrcben.

Newyork, 4. Okt. Auf der Strecke Pacific wurde in der Nähe von Maricopa ein Personenzug ausgeplündert. Ein Rei­sender, der sich als Mitschuldiger ent­puppte, schlich sich bis zur Lokomotive, bedrohte den Maschinisten und den Heizer mit einem Revolver uud zwang sie, die Maschine vom Zuge zu trennen und fort­

zufahren. Unterdessen hatten die Ban­ditenden Postwagen ausgeraubt und waren dann auf mitgebrachten Pferden entflohen. Nach verzweifelten Kämpfen gelang cs der Polizei einen Räuber einzufangen.

Lokcrkes.

Wildbad. Wie man hört, wird Hr. Fabrikant Commerell in Höfen die Kandidatur als Landtagsabgeordneter für unseren Bezirk wieder annehmen. Seitens der Volkspartei soll ebenfalls ein Kandidat aufgestellt werden.

Aus Wildbad wird demSchwäb. Merkur" geschrieben:Am Schlüsse der volkreichsten Badezeit die Wildbad jemals erlebt hat, muß man mit ein paar Wor­ten auf ein altes Schmerzenskind zurück­kommen. Wir haben Theater, Bälle, eine prächtige Kurmusik, herrliche Spazierwege, Wandelgänge und vor Allem das neueste und Beste in Bade-Einrichtungen und Heilanstalten; nur was die Posteinrich­tungen anbelangt, stecken wir noch immer in den Windeln. DasAnnahme-Bitzreau" mit dem wir uns diesen Sommer über beholfen haben, gehört dem Nachtgebiet der Natur an. Es sind enge, niedere, düstere Räumlichkeiten, auf der Rückseite an ein dumpfes Höschen stoßend uud von Dunglagen u s. w. unmittelbar umgeben, die den Aufenthalt für die Postbeamten zu einem keineswegs angenehmen machen. Aus der Vorderseite nur auf einer Reihe von Staffeln erreichbar, also für Schwache, Hinkende, Gichtbrüchige, aus denen das Badepublikum vielfach besteht, überhaupt unerreichbar, dazu für Fremde fast un­auffindbar, weil an einem solchen Orte niemand ein Kgl. Postamt vermutet. Wen kann es wundern, daß Fremde und Ein­heimische gleich wenig befriedigt sind, daß Vergleiche gezogen werden mit der Reichs­post. Darum hinweg mit dem bisherigen und mit jedem Notbehelfe, der nur un­nötig Geld kostet, mehr Beamte erfordert,' den Betrieb erschwert und durch seine Mangelhaftigkeit immer das berechtigte Verlangen wachrufen wird nach einem Postgebäude, das im Schoße der Stadt u. des Fremdenverkehrs gelegen, das ganze Postwesen, also auch Paket-Annahme und -Abgabe, Telegraph und Telephon beher­bergt und neben den übrigen Einrichtungen Wildbad's mit Ehren bestehen kann

seine industriellen Anlagen so gewinnbring-- end geworden, daß Fürst Bismarcks Ver­mögen sich schnell vermehrt.

Auf einer Besitzung des Grafen Potocki in Galizien gab es dieser Tage in einer Fami» be ein seltenes Ereignis. Mutter, Tochter und Enkelin genaßen an einem Tage je eines ge­sunden kräftigen Knäbleins. Die Mutter steht >m 48. Lebensjahr, bei ihr war es das 16. Kind, dem sie das Leben schenkte; ihre Toch­ter, 33 Jahre alt, hat bereits 8 Kinder und die Enkelin hat im vorigen Jahre, kaum 15 Jahre alt, geheiratet. Sie ist mit noch nicht 16 Jahren Mutter. Sowohl ihre Mutter als auch ihre Großmutter waren zur Züt ihrer ersten Mutterfreuden noch um einige Monate jünger.

isk's, um krillleu Normen ^.ul ckie DerZe streiten jetrit,

Durch äic N^aläer anä ckie diesen, N7enn uoell alles tanhsnetrt.

Duck äic liehe NorAcasoimc >Vieäerspie§elt sied !m Dan kleberall ist tisker Kriecks,

Dicke Rull', vcohin ich schau'.

Kleine, meisklicli Zraue ^Völkchen 8teiZen aus äem Dlial empor, Ileberm 8täätchen hin^ehreitet DieZt eiu weiter Kedelüor.

Duck ckie Glocken hört mau sellallen lu ckie stille Klar hinein,

Nit Kotmbuch unck mit Lleistitt 8it2 ich aut ckem Riesenstein.

Vermischtes.

Bismarck's Vermögen wird auf 10 Mill. Mark geschätzt. Was er als Staatsmann an Gehalt einnahm, das hat er zum größten Teil wieder ausgegeben, aber er war auch in Geschäftssachen ein praktischer Kopf, und so verstand er es, mit seinem kleinen Stammvermögen glück­lich zu operieren und es zu vermehren. Die Dotationen, die er nach 1866 und 1870/71 empfing, halfen ihm ein gut Stück vorwärts. Hmte sind seine Güter und

A. K. /Ätt Kurgast.

Zum Wöhle

meiner Mitmenschen bin ich auf Wunsch gern bereit, nnentgeltlich Jedermann mitzu­teilen, wie sehr ich jahrelang an Magenbs- schwerden, Appetitlosigkeit und schwacher Ver­dauung gelitten und wie ich ungeachtet meines hohen Alters von 82 Jahren davon befreit worden bin- .

F. Koch, pens- königl Förster, Bellersen, Kreis Höxter.

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