sonen besucht war, beschloß, morgen den all- , gemeinen Streik zu beginnen. Obwohl der l Führer bat, die Entscheidung aufzuschieben, bis die Constituante über die Revision des Wahlrechts beschlossen habe, wurde der sofortige allgemeine Ausstand im Borinage fast ein­stimmig beschlossen. Die schlimme Lage der dortigen Bergarbeiter wirkte ebenfalls bei der Entschließung mit.

Kopenhagen,?. April. Der Dam­pferThekla", welcher vor 4 Wochen von hier nach Newyork abgezangen ist, ist bis jetzt »och nicht anzekommen. Es befanden sich 700 Personen und die dänischen Aus­stellungs-Gegenstände an Bord. Man hat hier die schlimmsten Befürchtungen.

London, 8. April. DieDailiychronicle" meldet, die Lage in Serbien sei ernst: eine Revolution stehe bevor.

London, 11. April. Stanley richtet einen Brief an die Internat. Friedensasso- ciation, worin er gegen die Nordd. Allg. Zeitung behauptet, Deutschland und Por u- gal förderten die Waffeneinfuhr ins Innere Afrikas aus Gewinnsucht! Kapitän Jaqu>s erkläre, Pulverkarawanen gingen von Baga- moyo, Saadani, Dar es Salaam ab und hätten freien Lauf.

Helsingfors, 8. April. Der in Paris verstorbene Finländer Dr. Anteil ver­machte seine bedeutenden wissenschaftlichen und Kunstsammlungen nebst einer Million Mk. seinen Landsleuten als Grundlage für ein zu gründendesfinländischesRationalmuseum; fer­ner 800000 Mk. der finländische» Univer­sität als Fonds zu Stipendien für wissen­schaftliche Arbeiten, 100000 Mk. als Sli- pendiensonds für das Lyzeum seiner Vater­stadt Wasa und schließlich je 100000 Mk. für das Nordische Museum und die Akademie der Wissenschaften in Stockholm.

Sansibar, 9. April. Hamid Ben Thwai», der neue Sultan, hat beschlossen, das Fort Sansibar niederzulegen, das lauge als Gefängnis benützt und als Scbandfleck der Stadt betrachtet worden ist. Der Sul­tan läßt ein Gefängnis nahe der Stadt er­richten. Er hat auch die Absicht geäußert, 300 von des verstorbenen Sultan Sklaven zu verkaufen.

Zanzibar, 10. April. Reuter meldet: Gestern wurde eine unter französischer Flagge segelnde Dhau vom englischen Kanonenboot Philomele angehalten. Die Dhau hatte 60 Kinder am Bord, welche in Zanzibar durch vom Roten Meere herübergekommene Araber geraubt waren. In letzter Zeit wurden wiedrrholt Sklavendhaus durch die Beamten des Sulians angehalten.

New-Dork, 8. April. Nach einer Meldung desNew-Dork Herald" aus Rio Grande do Sul wäre San Juan von den Aufständischen genommen worden,ebenso Tua- rahy und Jubicuy. Oberst Haljado wäre von den Regierungstruppen abgefallen und hätte sich den Aufständischen angeschlossen.

Chicago, 6. April. 1700 Tischler, die an den Anlagen für di- Weltausstellung ar­beiten, haben die Arbeit niedergelegt, weil ihnen kein höherer Lohn bewilligt wird.

Louisville, 6. April. Ein großes Feuer brach gestern in der Allen Bradley Destillation und den angrenzenden Speichern aus. Die Flammen, die sich schnell verbrei­teten, zerstörten die Gebäude. 12 000 Fässer Whisky verbrannten.. Der Schaden wird auf 600 000 Dollars geschätzt.

Hongkong, 10. April. 19 Piraten, die das Schiff Namoa geplündert und die Mannschaft niedergemetzelt hatten, wurden sämt­lich hingerichtet.

Lokales.

X, Wildbad, 12. April. Am letzten Sonntag Vormittag fand die Schlußfeier der gewerblichen und weiblichen Fortbildungsschule statt, mit der zugleich die alljährliche Ausstel­lung der während des Winters angefertigten Zeichnungen und schriftlichen Arbeiten sämt­licher Schüler und Schülerinnen verbunden war. Die Beteiligung von Seiten des Ge­werbeschulrats, des Gemeinderats und der hiesi­gen Meister war eine sehr große. Kein Wun­der, daß bei so allgemeinem Interesse an der Schule auch der Fleiß und die Leistungen der Zöglinge erfreulich zugenommen hat. Herr Stadtschultheiß Bätzner dankte den Herren Lehrern für ihre Mühe und hielt eine längere Ansprache an die Schüler, worin er ferner Freude Ausdruck verlieh über ihre Fortschritte und ihre gute Führung während des nun beendeten Kurses und die Hoffnung aussprach, daß sie einst als tüchtige, fleißige Männer der Ge­rne inde Ehre machen werden. Nach dem Refe­rat des Schulvorstandes über den Verlauf des Winterkurses wurden von Herrn Stadtschult­heiß an folgende Schüler und Schülerinnen Auszeichnungen verteilt:

Je einen Preis an:

1) Karl Krauß bei Mechaniker Fuchs,

2) Wilhelm Eir ei bei Maler Sch ll,

3) Joh. Kalmbacher bei Schreinermeister Fr. Schulmeister,

4) Wilhelm Rath bei Schlossermeister Bott,

5) Wilh. Bozenhardt bei Maurermeister Bozenhardt,

6) Joseph Schmider bei Buchdruckereibesitzer Wilvbrett,

7) Karl Güthler bei Flaschnermeister Güthler.

Je eine Belobung an:

1) Fritz Brach hold bei Schreinermeister Fritz Brachhold,

2) Wilh. Großmann bei Tapezier Ladner.

3) Hermann Eitel bei Maler Schill,

4) Rud. Riexinger bei Dreher Riexinger,

5) Robert Schmid bei Mechaniker Fuchs,

6) Karl Schmid bei Schlossermeister Stirner,

7) Otto Volz bei Schreinermeister Eisele,

8) KarlSchöttle bei Schlossermeister Bätzner,

9) Jakob Müller bei Buchdruckereibesitzer Wildbrett.

10) Karl Chur bei Schlossermeister Bott.

Je einen Preis:

1> Anna Beck (Badfrau Beck),

2) Johanna Bischofs (Witwe Bischofs).

Je eine Belobung:

1) Emilie Hammer (Maurermeister Ham­mer),

2) Emma Eitel (Oekonom Eitel),

3) Julie Brachhold (Witwe Brachhold),

4) Frida Lipps (Waldschütz Lchps),

5) Luise Schill (Maurermeister Schill),

6) Luise Bischofs (Witwe Bischofs),

7) Lui e Schmid (Dienstmann Schmid),

8) Erwine Pfeiffer (Lammwirt Pfeiffer),

9) Pauline Kaß (Schneidermeister Kaß), 10) Mina Schlüter (Schuhmachermeister

Schlüter).

X Wildbad, 12. April. Am letzten Sonntag Abend gab derevangelis cheK ir - chen-Chor" seinen inaktiven Mitgliedernein Conzert imGasthof zurSonne."Das Programm war sehr reichhaltig und die einzelnen Num­mern wurden tadellos vorgetragen. Hr. Real­lehrer Geiger aus Neuenbürg und Hr. Ed­gar Fein spielten die zwei Stücke für Piano­forte und Violine mit großer Meisterschaft. Die gemischten Chöre wurden frisch und sicher gesungen und fanden großen Beifall, ebenso die beiden Männer-Chöre, obwohl die Zahl der Sänger fast zu klein war. Um so mehr

gereicht es dem unermüdlichen Hrn. Dirigenten zur §Ehre, daß er bei so geringer Betheiligung doch j so Schönes zu leisten vermochte. Es fehlt doch nicht an guten Sängern hier, sollten sie sich nicht bewegen lassen, diesem edlen Zwecke künf­tig auch ihre Kräfte zu weihen ? Verdienten Beifall fand besonders auch der Frauen-ChorDas Mädchen am Ufer" u. das MelodramaDas Glöcklern von Jnnissär." Frau Sekretär H e r re­in an n hatte in letzterem den deklamatorischer! Teil übernommen und sich ihrer nicht leichten Ausgabe mit großem Geschick entledigt. Den Gefühlen des Dankes und der Anerkennung aller Zuhörer für Hrn. Oberlehrer Baur und die Müwirkenden gab Hr. Stadtpfarrer G lau- ner Ausdruck und mögen seine Worte sich be­wahrheiten:Der Kirchen-Chor möge wachsen, und gedeihen."

Wildbad, 12. April Am 30. April, 1. und 2. Mai d. I. hält der hiesige Schützenverein zur Feier seines 50jährigen Bestehens ein Festschießen ab und sind, svweit es die Verhältnisse gestatten, be­reits zahlreiche Einladungen ergangen.'

Se Majestät der König geruhte zum Feste einen schönen Verlauf zu wünschen, auch haben Allerhöchstderselbe, in Bethati- gung der wohlwollenden Antheilnahme, einen Preis für das Festschießen zu be­stimmen geruht.

Vermischtes.

Ein kleines Einzelbild zum Panama- schwind.l wird derLahrer Ztq." aus Grafen­hausen bei Hahr gemeldet. Die 60 Jahre alte Sophie Kölble, dis viele Jahre in Paris Köchin war, hatte 15,000 Franken in Panama- Aktien, den Rest mit 7000 Franken bei der Banque d'Escompte" angelegt, die, wie alle Schwindelgeschäfte, hohe Zinsen versprach. Beide Unternehmungen sind nun nacheinander zusammengekracht und die Arme, die durch diesen harten Schicksalsschlag vollständig ge­brochen ist und wegen Krankheit keine Arbeit mehr leisten kann, lebt nur noch von der Unter­stützung guter Menschen. Der einzige schwache Trost für die Arme ist, daß man nun den Schwindlern den Prozeß gemacht hat.

(Ahnungsvoll.) Herr:Aber, Herr Meyer, weßhalb reviviren Sie so genau die Kasse?" Meyer:Aus Vorsicht; denn mein Kassierer hat vorhin die Landkarte so aufmerksam betrachtet.

(Ach so!) W'ssen Sie nicht, was aus dem jungen hübschen Mädchen geworden ist, das im vorigen Jahre hier bediente? Hieß sie nicht Emma? Ja. Nun, das Gegen­teil! Ich verstehe sie nicht! Drehen Sie den Namen herum! Ach so, jetzt ver­steh' ich!

(Metamorphose.) A.:Sagen Sie was war der so plötzlich reichgewordene Meyer früher!" B.:Ein ganz unscheinbarer Ehrenmann!" A.:Und was ist er jetzt?" B.:Ein scheinbarer Ehrenmann!"

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