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kommen können. Am 4. Dez. erschien Perrot in stürmischer Nacht wieder mit seinem Fuhrwerk bei der Zollstätte, ohne daß es möglich war, etwas anders als deklarirte Maaren zu finden, und er war bereits im Begriff, weiter zu fahren, als dem Grenzwächter einfiel, den Sitz deS Fuhrwerks etwas näher zu untersuchen und seine Prüfung hatte das Ergebnis, daß er 180 Uhren, wovon 120 goldene, aus einem geschickt angebrachten Kästchen hervorbeförderte und so in Beschlag nahm. Perrot soll im Ganzen über 1200 solcher Sendungen, von denen jede einen Wert von 1300—1500 Fr. hatte, ausgeführt haben. Ueber 400 Angeschuldigte sollen dem Gerichte überwiesen werden. Hauptschuldige sind der genannte Uhrenfabrikant Götschel, der Fuhrmann Perrot und ein Zwischenhändler Namens Levy. Unter den Angeklagten befinden sich auch die Angestellten der Postbureaux Maiche und Charquemont, wegen Mitwissenschaft und Begünstigung des Schmuggels.
Rotterdam, 27. Febr. Auf einem Schiff, welches von hier nach Amerika abfahren wollte, waren deutsche Matrosen engagiert worden. Holländische Seeleute, darüber entrüstet, verhinderten die Einschiffung der Geheuerten. Ein hierbei entstehender Zusammenstoß zwischen den Deutschen und den Holländern wurde durch bald dazwischen tretende Polizeimannschaften beendet und die Einschiffung erfolgte darnach unbeanstandet unter polizeilichem Schutz.
Warschau, 1. März. Gensdarmen verhafteten in Czenstochau eine berüchtigte aus Sibirien entflohene Räuberbande von 18 Personen.
Aus Newyork wird vom 24. Februar gemeldet, daß die ungewöhnliche Kälte noch anhält. Das beständige Schneetreiben lähmt den Verkehr immer mehr. Viele Kohlenzügc stecken
im Schnee und seit 4 Tagen sind die Schie- ncnstrecken der Zweigbahnen in den Staaten Newyork und Pcnnsylvanien völlig verweht. — Der Stadt Newyork droht eine Milchnot, da die Händler aus dem Lande auf den verschneiten Landstraßen nicht vorwärts kommen und nicht zu den Eisenbahnstationen gelangen können. Die einlaufenden Schiffe melden fortgesetzt von stürmischer See und schwerer Fahrt.
Vermischtes.
— Welche Opfer der Stadtgemeinde Berlin durch den diesjährigen harten Winter bis jetzt auferlegt worden sind, geht aus dem amtlichen Bericht des Direktors Schlosky über die bisherige Schneeabfuhr hervor. Demnach sind abgefahren worden vom 25. Nov. 1892 bis 11. Januar 1893 zusammen 239,953 Fuhren Schnee. Die Kosten betragen für die Abfuhr des Schnees im Ganzen 695,088 Mk.
— In einer kleinen Stadt bemerkte ein Hauswirt bei Beginn des Winters, daß von seinem Brennholz, welches in einem auf dem Hofe befindlichen Holzstall aufgehäuft war, außer ihm noch jemand seinen Bedarf entnahm. Es konnte nur einer von den neu zugezogenen Mietern sein. Deshalb stellte der Wirth allerlei in dem Holzstall befindliche Gegenstände so auf, daß nur ein schmaler Gang zu dem Brennholz führte. Vorn an der Thür machte er im Erdboden innerhalb des Stalles mehrere Vertiefungen und füllte dieselben mit dickflüssigem Theer aus. Schon zwei Tage darauf überzeugte sich der Wirth, daß der Dieb ln die Falle gegangen sei. Wie ersichtlich, war er ordentlich herumgetreten: der Rückzug inußte wohl schleunigst über den Hof auf Strümpfen erfolgt sein. Nur einige Theertropfen zeigten die Richtung. Der Wirth schwieg, säuberte
seinen Stall heimlich und bemerkte noch zu seiner Freude, daß die Pantoffeln des verdächtigen Mieters gänzlich unbrauchbar geworden sein mußten, denn er erschien seitdem in „neuen." Von dem Holze wurde nichts mehr entwendet, trotzdem der betreffende Mieter wohnen blieb. Hauswirt und Mieter spielten den Unschuldigen.
— In Europa ist der Bienenfleiß sprichwörtlich geworden, sprichwörtlich wird in Australien bald die Bienenfaulheit sein. Europäische Bienen werden öfter nach Australien ausge- sührt. In den ersten zwei, drei Jahren sind die Tierchen fleißig wie daheim in Europa, sie tragen emsig den Blütensaft ein und die Stöcke liefern eine prächtige und reiche Ausbeute an Honig. Nach Verlauf von kurzer Zeit aber wird das anders. Die Bienen schwärmen in der reichen Pflanzenwelt des Landes umher, halten ihren Stock in guter Ordnung, aber — Honig sammeln sie nicht mehr. Man hat sich lange bemüht, zu erforschen, worin der Grund dieser sonderbaren Erscheinung liegt, bis man jetzt glaubt, das Richtige gefunden zu haben. In Australien macht nämlich die Biene bald die Erfahrung, daß dort immer Sommer ist, die Notwendigkeit, für den Winter zu sorgen, hört also auf, und nun lebt sie gerade so wie'S viele Menschen machen, nur von einem Tag auf den andern.
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