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Aus Stadt und Land

Calw, d«n 26. August 1S8S.

Vom Rathaus Altensteig.

Doranfchlagsberatung für das Rechnungs­jahr 1929.

Wie seither, so wurde auch Heuer Len Gemeinderatsmtt- gliedern ein vervielfältigter Entwurf des Voranschlags zu­gestellt, aus welchem das Ergebnis der Rechnung 1927, der Voranschlag für 1928, 1929 und Heuer erstmals für 1918 her. vorgeht. Die Einnahmen von 1929 betragen 886 900 RM, die Ausgaben 548 000 NM., so daß sich «in Abmangel von 167 000 NM. ergibt, welcher durch eine 86prwzendtse Umlage zu Hei­ken wäre. Es werden dann die einzelnen Einnahme- und Ausgabeposten durchberaten, wobei an den Ausgaben Ms. 68 000 Mk. gestrichen werden, da sie teils durch Schuldauf- nahme aufgebracht werden, teils aus anderen Gründen Weg­fällen. Der Grund für den ausnehmend großen Aburangel liegt darin, daß Heuer die Holzerlbse um etwa 50 000 RM. niederer sind als tm letzten Jahr. Wohl sind die Verhältnisse heute ganz andere als diejenigen von 1913. gewiss« Aus­gaben sind aber doch ganz unverhältnismäßig hoch gestiegen. Es ist daher noch mehr wie bisher Sparsamkeit im Gemein­dehaushalt am Platze. Aus diesem Grunde mußte di« Aus­führung von verschiedenen wichtigen Arbeiten zurückgestellt werden, auch die Beschlußfassung über die Ausführung eines Halbkandels in der Hohenberg-, Halden, und Karlsstraße spll später erfolgen. Zur teilweisen Deckung des Abmangels soll erneut versucht werden, einen Beitrag aus dem Ausgleichs­stock und zu den Lehrergehältern zu erhalte«. Trotzdem der hohe Abmangel, der durch Gemetndeumlag« zu decken ist, eine Erhöhung des Umlageprozentsatzes erfordern würde, hält cs der Gemeinderat einst, für unmöglich, den bisheri- gen Prozentsatz von 20 Prozent noch weiter zu erhöhen, da dies für die Steuerzahler untragbar wäre. Es wird daher beschlossen, die Gemeindeumlage für das Rechnungsjahr 1929 auf 20 Prozent zu belassen. Es seien nachstehend noch einige Zahlen aus dem Voranschlag angeführt: Waldungen Einnahmen 171 000, Ausgaben 71 000 RM.; Strvmgebühren, Zählermiete und Installationen Einnahmen 110 000, Löhn« auf Elektr. Werk Ausgaben 27000, Reparaturen, Veriebs- stoff, Installationsmaterial Ausgaben 58 000 RM.: Steuern und Abgaben Einnahmen 46 000, Ausgaben 44 000 NM.: Be­soldungen außer Elektr. Werk, Schutzmannfchaft, Straßen­wärter und Forstbeamten 38 000 RM.: Fürforgewefen Aus­gaben 14 000 RM.; Volksschule mit Hauswirtfchaftsschule u. Gewerbeschule Ausgaben 44 000 RM.: Latein- und Realschule Ausgaben 20,000 RM.: Schlachthausgebühren Einnahmen 6500 RM.: Wasserzins« Einnahmen 10 000 RM.: Gesund, heits- und Wohlfahrtspflege (Krankenpflege, Begräbnis­wesen, Schlachthausverwaltung, Wasserversorgung ufw.j Ausgaben 26 000 RM.: Sicherheitspolizei Ausgaben 12 000 RM.: Straßen und Wege Ausgaben 55 000 RM. Auf das Ausschreiben betr. Wiederbesetzung -er Schuldienerinstelle an der Gewerbe- und. Frauenarbeitsschule auf 1. September 1929 sind 14 Bewerbungen eingegangen. In geheimer Ab­stimmung und durch das Los wird Emma Hennefarth geb. Lebold, Ehefrau des Friedr. Hennefarth, Silberarbeiters, ge­wählt. Auf das ergangene AuSschretben betr. Akkord über Lieferung von Schottermaterial an die Prtemensteige, an das Tannbach- und Gompelscheuersträßchen und an den Pe- tcrsweg sind von Güterbeförderer Henßler-Altensteig und Löwenwirt Günthner^Simmersfeld Angebot« eingegangen. Der Gemeinderat Simmersfeld wünscht, daß -er Mindest- fordernde der beiden Gemeinden, ohne Rücksicht auf den Wohnsitz des Akkordanten, berücksichtigt werde, da das Gom­pelscheuersträßchen gemeinschaftlich mit den angrenzenden Gemeinden unterhalten werde. Diesem Wunsche entsprechend wird beschlossen, die Lieferung von Schotter an das Gom­pelscheuersträßchen dem Löwenwirt Günthner-Simmersfeld um sein Angebot (12,95 NM. pro Kubikmeter), im übrigen die Beifnhr dem Güterbeförderer Hcnßler zu übertragen (Petersweg um 12,90 NM., Tannbachsträßchen und Priemen­

steig« um UFO RM. pro Kubikmeter). - Vergebe« werden die bei der Herstellung einer Wasserleitung im Feldweg Nr. 4 (Feldberetniigungsgebiet 8) vorkommenden Grab- und Betonierungsarbeiten, sowie das Legen von Wasserleitungs- röhren und zwar die elfteren um den Voranschlag an Ivel Walz und Georg Schaible, Maurermeister, und das letztere an Karl Ackermann, Schlossermeister, um ein Abgebot von 11F Prozent, ferner das Setzen der Hydranten um den Vor. anschlag.

Wetter für Dienstag und Mittwoch.

Die Depression im Norden hat sich abgeschwächt und be­droht infolgedessen weniger den Hochdruck über dem Kon­tinent, so Laß für Dienstag und Mittwoch mehrfach heiteres und trockenes Wetter zu erwarten ist.

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SCB Herrenalb, 26. Aug. Am 21. August konnte die Kur­verwaltung die Ankunft des 10 000. Kurgastes verzeichnen.

mp. Böblingen, 25. Aug. Der erste ganztägig« Flugtag des Württ. Luftfahrt-Verbandes wurde als Volksflugtag durchgeführt. Für den Verband war es ein ganz großer Erfolg, waren doch nachmittags zeitweise 1012000 Zu­schauer auf dem Flugplatz. Die Reichsbahn hatte mehrere Sonderzüge berettgestellt. Die Darbietungen konnten größ­tenteils von einheimischen Kräften geboten werden, so daß euch das finanzielle Ergebnis günstig fein dürste.

SEB. Leonberg, 25. Aug. In der Vvranschlagsberatung der Gemeinderatssitzung wurde die Gemeindeumlage wie seither auf 20 Proz. festgesetzt.

SCB. Stuttgart, 28. Aug. Nach dem von dem Vorstand des Stäbt. Gesundheitsamts, Pros. A. Gastpar, erstatteten medizinisch-statistischen Jahresbericht für 1927 betrug der na­türliche Bevölkerungszuwachs 977 gegen 1836 tm Jahr 1926. Di« Zahl -er Gestorbenen stellte sich ans 8812 gegen 3126. Totgeboren wurde« 126, lebendgeboren 4289 ohne die Orts­fremden. Es starben im ersten Lebensjahr ohne die Orts­fremden 286, im 2.-5. Lebensjahr 71, im 6.16. Lebensjahr 62, im 16.80. Lebensjahr 278, im 31.60. Lebensjahr 1004 und im 61.100. Lebensjahr 1621.

SCB Stuttgart, 26. Ang. Der Württ. Bearntenbunb hat anscheinend auch diesmal kein Glück mit der Betreibung der Erlangung einer ungeteilten Arbeitszeit. Da die Mehrzahl der Beamten nicht für eine durchgehende Arbeitszeit ist, dürf­ten die Bemühungen seitens des Württ. Beamtenbundes bis auf weiteres ruhen. Bet der Beibehaltung der 51stüudigen Arbeitszeit in der Woche und in der Annahme, daß der freie Samsdag-Nachmkttag betbehalten werden soll, müßte die Ar­beitszeit an den übrigen Wochentagen auf 9 Stunden, im Sommer etwa von 716 Uhr und im Winter von 817 Uhr festgesetzt werden. Eine so lange Dienstzeit wäre aber nicht nur der Gesundheit schädlich, sondern auch unwirtschaftlich. Es müßt« unbedingt damit gerechnet werden, daß die Ar­beitsleistung in den letzten Stunden wesentlich Nachlassen würde. Solange das ganze Wirtschaftsleben und nament­lich die Schulen die Durcharbeitszeit nicht einführen, dürfte auf einen Erfolg in diesen Bestrebungen nicht zu rechnen sein.

SCB Gmünd, 26. Aug. In der Nacht auf Samstag ist das weichin bekannte Naturfreundehaus auf dem Him­melreich auf der NorLostalb bei Heubach ein Raub der Flam­men geworden. Das Haus, das erst tm Jahr« 1920 erbaut wurde und sich seither fast täglich eines regen Besuches er­freuen konnte, ist plötzlich völlig aus» und abgebrannt. Da das Haus gestern nachmittag nicht bewohnt und die Haus­türen verschlossen vorgefunden wurden, liegt von außen an­gelegte Brandstiftung vor. Der Brand wurde erst spät ent- deckt, da starker Nebel die Sicht behinderte.

SCV. Großbottwar OA. Marbach, 25. Aug. In der Nacht vom 12. auf 13. August wurde der Schmied Otto Clauß aus Großbottwar in Württemberg in der Nähe des Bahnhofs Niederwöllstadt von einer Lokomotive angefahren «nd getötet. Anscheinend hatte der Getötete den Bahn- Lamm als Fußweg benutzt und das Herannahen der Loko­motive überhört.

SCB. Heilbronu, 36. Aug. In letzter Zeit sind in HE» bronn und Bückingen durch zwei Frauenspersonen eine Reihe von Ladendiebstählen in der Weise verübt worden, daß die beiden Täterinnen sich zunächst die verschiedensten Gegenstände zur Auswahl vorlegen ließen und sich schließ, lich unter dem Vorbringen, später wieder zu kommen, aber unter gleichzeitiger Entioendung geeigneter Gegenstände entfernten. Die Täterinnen konnten nunmehr in der Per­son einer 21 Iah« alten Weberin von hier und einer 19 Jahre alten Arbeiterin von Bückingen erurittelt und festge. nomme» werden. Insgesamt konnten 11 solcher Ladendieb- stähl« aufgeklärt und die entwendeten Gegenstände, soweit noch vorhanden, -urückgegeben werden.

SCB Ulm, 25. Aug. Das Bayrisch« Straßen- und Fluß- bauamt Neu-Ulm nahm heute vormittag bei der alten Donaubrücke Vermessungen in der Donau vor. Wohl in­folge der starken Strömung fiel um halb 11 Uhr ein Bau­praktikant aus dem Kahn ins Wasser. Es gelang, denselben wieder in den Kahn zu bringen. Der Kahn war durch ein langes Seil am Ufer befestigt. Durch di« Schwankungen des Kahns fiel aber der 80jährige verheiratete Flußbauarbeiter Alois Frank von Unterelchtngen ins Wasser. Er hatte sich dabei mit den Füßen in das Seil verwickelt und konnte sich dadurch, trotzdem er ein guter Schwimmer war, nicht mehr retten. Der verheiratete Bauführer Wagner von Neu-Ulm fiel auch über den Kahn Hinaus und wurde von der Strö­mung fortgerissen. Sein Leichnam konnte bis jetzt noch nicht gefunden werden. Flußbauarbeiter Frank wurde an dem Seil hängend tot aus dem Fluß gezogen. Die sofort an- gestkllten Wiederbelebungsversuche waren leider ohne Er­folg. Di« beiden Ertrunkenen sind verheiratet und Vater von 4 und 3 Kindern. Der Unfall lockte eine große Menschen­menge auf die Brücke, so daß der Verkehr zeitweise gestört war.

SCB Von der bayr. Grenze, 25. Ang. Nach einjähriger Dauer ist die Voruntersuchung wegen des Eisenbahn­unglücks in Dinkelscherben vom 31. 7. 1928, bet dem 16 Per­sonen getötet, 38 schwer verletzt und 23 leicht verletzt wur­den, abgeschlossen. Anklage ist erhoben gegen den Hiffs» Weichensteller Hübler in Dinkelscherben, den Oberwerkmei- ster Michael Amber vvn Augsburg, den Hilfsweichensteller Wilh. Müller von Augsburg und den Betriebswetkmeister Christian Wiedenbauer von Augsburg. Die letzten drei wer­den offenbar haftbar gemacht für das Stellwerk in Dinkel­scherben, das nicht in Ordnung war.

Geld-, Volks-und Landwirtschaft

Stuttgarter Obst« «nd Gemüsegroßmarkt vom 24. Ang.

Tafeläpfel 1020: Schütteläpfel 86: Tafelbirnen 8 bis 16: Johannisbeeren (rot) 1012: Preiselbeeren 3640: Mirabellen 1825,- Pfirfische 46-55: Pflaumen 8-8: Reine- klanden 12,- Zwetschgen 1016,- Kartoffeln 34,- Stangen­bohnen 1520: Kopfsalat 48,- Endiviensalat 6-10,- Wirsing (Köhlkraut) 10-12,- Weißkraut, rund 10-12,- Rotkraut 12 bis 15,- Blumenkohl 1650,- rote Rüben 78,- gelbe 68,- Karot­ten runde 1 Bund 012,- Zwiebel 89: Gurken, große 1 Stck. 820: Salzgurken 0,82,00: kleine Gurken 100 Stck. 2536; Rettiche 615; Monatsrettiche rote 1 Bund 810; dto. weiße 12; Sellerie 1 Stck. 1020; Tomaten 810; Spi­nat 1016,- Mangold 810; Kohlraben 58.

Calwer Wochenmarkt.

Bet dem am letzten Samstag stattgefunbenen Wochen- markt wurden folgende Preise bezahlt: Kartoffel 56 Pfg, Bohnen 2025, gelbe Rüben 15, Weißkraut 1520, Wirsing 20, Rotkraut 26, Tomaten 25, rote Rüben 16, Spinat 25, Gur­ken 1030, Zwiebel 1014 Pfg. je das Pfund, Endivien 10 bis 15, Rettich 516, Kopfkohlräbchen 810 Pfg. je das Stck., Aepfel 1820, Birnen 20 -26, Heidelbeeren 36, Trauben 40, Zwetschgen 1315, Pflaumen 20 Pfg. je das Pfund, Tafel­butter 2,60, Landbutter 1,902 M.. Eier 14 Pfg.

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Schwarzenbachsperre, Murgtal, Frendenstadt, Enz- klöfterle, Wildbad, a« Dienstag, d. 37. «ngnst.

Abfahrt in Calw 8.30 Uhr beim Ztgarrrnhau» Schausel- berger, in Hirsau 8.40 Uhr beim Kurhotel. Kartenvor­verkauf Schaufelberger, Calw, Walker, Hirsau, Tel. 197.

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