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Gemeinnütziges.

Württemberg in Berlin. Was der Süden für einen erfolgreichen Eroberungszug durch die Straßen Berlins gehalten, welchem Beobachter der Entwicklung der Millionenstadt wäre diese Thalsache fremd geblieben! Oester­reich erwarb ein großes Terrain durch seine Wiener Kaffees und hält damit ein nach Tau­senden zählendes Publikum Tag und Nacht in Alhem. Bayern drang imt den verschie­denstenBräu's" vor, die so viele Köpfe er­freuen, vielleicht auch manchmal so viele Köpfe aus dem Geleise bringen. Zu diesen gern aufgenommenen und rasch heimisch geworbenen Eindringlingen gesellte sich letzte Woche das schöne Württemberg. Nur erschien es nicht mit Kaffee oder Bier aus dem Plane, sondern mit einem harmloseren Geschütz mit M i l ch. Trotzdem war die Ausnahme sofort beim ersten Auftreten eine derartige, daß cs sich hinsicht­lich der Eroberung des G.biets alsbald dem' Kaffee" und demBier" ebenbürtig an die Sette stellen kann. Angesichts des Sieges­denkmals auf dem Kreuzberge wurde von dem Vertreter des Hohenstaufen-Wahlkreises Göp­pingen, Oekonomierath G ru b, eine in großem Style angelegte Milchkur-Anstalt eröffnet, wie eine ähnliche bisher weder in Berlin noch überhaupt in Deutschland existirte, und wenige von den vielen in letzter Zeit in Berlin statt- gefundenen Eröffnungen wi.kte bei der gelamm­ten Berliner Presse und den vornehmsten Krei­sen des Publikums so aufsehenerregend, ivie die Inbetriebsetzung dieses Instituts. Fördert es doch, da es sich ausschließlich in de» Dienst der Kinderernährung und des Kurgebrauchs stellt, die öffentliche Gesundheitspflege. Denn es erzeugt Milch, die wegen ihres Gehaltes mit jener zum Hausgebrauch verwendeten nichts zu thu» hat eine Säuglingmilch für jene

feschen Berliner Kinder, die erst Anfang des nächsten Jahrhunderts ihre Großthaten auszu­führen vermögen aber auch Milch für Kranke und Genesende, denen dadurch die alte Lebensfreude wieder aufdümmern soll. Es ist geradezu erstaunlich, mit welcher bis ins Kleinste hineingehenden Umsicht die Erreichung des dem Institute vvrschwebenden Zieles angestrebt wird, erstaunlich, wie dabei alle der Oekonomie mehr oder weniger verwandten Wissenschaften assi- stiren, erstaunlich, welche .Summe von fach­männischen Erfahrungen dabei mobil gemacht ist. Die baulichen Einrichtungen sind für die Ausnahme von 250 Kühen berechnet. Lrtzeere dürfen sich nur in jugendlichem Alter befinden, gehören der Schweizer-Race an und werden auch mit dem feinen, aus würzigen Gräsern und Kräutern zusammengesetzten Hochlandsheu gefüttert. Handelt es sich durch die peinlichste Beachtung aller in Betracht kommenden Fac- toren um Erzeugung einer besten, d. h. ge­sunden Milch, wobei der Wohlgeschmack, die Verdaulichkeit, die Widerstandsfähigkeit gegen Säuerung, die Freiheit von Zcrsetzungs- und Ansteckungsstoffen allen anderen Rücksichten voran gestellt werden.Blühendes Gedeihen der Kinder, Heilung Kranker, schnelle Kräfti­gung Genesender!" das ist das ideale Ziel, welches das, sanitären Zwecken dienende würt- tembergische Institut in Berlin auf seine Flagge geschrieben. Möge es dasselbe aufs Beste er­reichen !

(Schwalben und Bienen). In der Prager landw. Ztg." schreibt Fr. Anders: Jeder Imker beklagt den Verlust an Bienen; es ist deshalb nicht zu wundern, wenn er auch die Schwalbe als seine Feindin betrachtet, denn wir können zur Sommerszeit leicht beo­bachten, daß diese Vogel ihre Jungen auch mit Bienen füttern. So habe auch ich die Schwal­

ben für Feindinnen der Bienen gehalten, und aus diesem Grunde mir vorgenommen, sie aus meinen Stallungen zu verjagen. Bevor ich jedoch zur Ausführung schritt, fand ich zu meiner Verwunderung, daß die von den Schwal­ben erjagten Bienen bei der Fütterung noch lebten und erst von den Jungen erdrückt wurden. Da mich die Sache interessierte, beeilte ich mich, unmittelbar nach der Fütte­rung zu den Schwalbennestern hinaufzusteigen und in der Nähe den merkwürdigen Umstand zu beobachten, daß die jungen Schwalben vor den noch lebenden Bienen nicht gestochen wurden! Es gelang mir auch öfters die den Jungen gereichten Bienen denselben zu entreißen, aber wie war ich freudig erstaunt, als ich fand, daß es nur Drohnen seien. Arbeitsbienen fand ich niemals vor. Diese Erfahrung bestimmte mich, die Schwalben zu schonen und sogar möglichst zu verteidigen, weil sie meiner Ansicht nach für den Bienenstand nützlich sind und die Stöcke von unnützen Schmarotzern befreien.

(Holzwolle.) Zur Versendung und Ueberwinterung von Tafelobst gibt es kein ge­eigneteres Material, als Holzwolle. Sie wirkt fäulniswidrig, erhält die Luft rein, schützt als schlechter Wärmeleiter vor Frost und erhält das Obst frisch. Wer seine Winteräpfel in gut gefugten, mit Holzwolle ausgefütterten Holzkisten und mit Holzwolle zwischen den einzelnen Früchten und Schichten auf dem Speicher (nicht im Keller) aufbewahrt, der hat bis Ostern noch schönes frisches Obst. Die verbrauchte Holzwolle ist zum Einlegen zwischen Fenster und Vorfenster, zur Streu für Hühner- und Geflügelställe rc., zum Einbinden von Was­serleitungsröhren, Brunnen, sowie zu Polste­rungszwecken zu verwenden, geht also nicht verloren.

Privatpoliklinik, Glarus.

l-isilunZsn

Die Unterzeichneten wnreen von den angeführten reiben, durch briefliche Behandlung mit unschädlichen Mitlein, meist ohne Berufsftörung vollständig geheilt:

Ziasenröthe, Hefichtsausschkäge, hartnäckig. I. Keim, Laichingen.

Wageniiatarry, seit 6 I,, Ausstößen, Erbrechen. Blähungen. G. Eschmann. Wädensweil. Äestchtsausschlage, Säuren. Mitesser. L. Kost, Luzern.

Afcchtcn, nässend stark beißend. L. Locher, AeschUmann.

Sommersprossen, CH. Rolhs. Trametan.

Hpikepste, Jallsucht. RücksaU ist nicht vorgekommen. P. Clemeiihot. Corcelles. ZtückenmarKslelden, Schwäche, Ktalttopgleu der Beine, Frau Stähli, Bömngen. Aarmliatarrh, Durchfall, schmerzh. Stuhl, mitunter blutig, Heft. Bauchfchmerzen, Drüsen- seiden, Anschwellungen, fliegende Wunden. u. Höchstenlcr, Corlaittard. Angenschwäche, Angencnkzünbung, Triefaugen. H. Fischer, Meisterschwande».

Randwurm mit Kops. F. Lwder, Witzwyl.

Heöärmntterleideu, Flechten, Schwache, Kreuzschmerzen. Frau Clseuer, Cham.

Kropf, Anschwellung. Z. Schönenberger, Butschwyl.

Aettnässen. A. Zimmermann, Lscheppach.

Rheumatismus, herums. in verschied. Körpei,heilen. H. Naes, Oberrieden.

Aungenkeiden, Husten, Auswurs, Athembeschwcrde», Schwäche. H. Moser, Markirch. Nkascnliatarry, Ausfluß, Zwung; Aller 7tt Zahi. I. Kitchmann, Klein-Dietwiil. Weißfluß, brennend, beig., Regelstörungen, Th. Fesenmaler, Herisau.

Anßaeschwnr, nässende stark beig. Flechten fl a Z.; Atter ob Z. U. Gut, Wangen. Rheumatismus, Nervenschwäche. Z Baumgartner, Bein.

Hicht in Hüiten, Beinen, Fußgelenken, mit Anschwellung, Entzündung und Heft, stechenden Schmerze», Alter 6t Z., W. Mas«, Ätpiisbuch.

Mkeichsucht, Tungcnkeiden, bleiches Aussehen, uuregelm. zu slaike Regeln, Mattigkeit, ^ Schläfrigkeit, Frösteln, Kopsschmeiz, Wagenbeschwerden, Herzwnsjer, üvler Mundgeruch, Appetitlosigkeit, Lerstopjuug. Husten, Athen,beschwert»»,. S. Mutier, Berneck.

Klcchten, Drüsenleiden, Anschwellung, KUütarmuly, Ausschläge. Müller, Äersan. Mkeichsucht, Zslutarmuth, Mattigkeit, uuregelm. Regel», Nervosität, Aufgeregtheit, Herz- klopfe», Kopfschmerz, Haarausfall. Z. Hoy, Abliswcil.

Keine Heheimmittel. 'Rur wenn es der Euyettie ausdrücklich erlaubt, erjolgt Beröfsent- ^ lichung von Zeugnissen; in allen andern Fällen strengste Aerschwiegenhert l An der Poliklinik wirken 4 erfahrene prallt. Aeczte. Die Leitung ifl in Händen eines tüchtigen approbierten Arztes, «schwierige Falle weide» gemeiusam beraten, was für die Patienten von großem BoueUe ist.

L2LV Heilungen meist >n den Zähren lüvü und lüü7. Broschüre:Behandlung und Hei- " lung von Krankheiten" wird giatis und franko verlaut». Unentgeltliche Sprech­stunden durch einen in Deutschland approdierieu Arzt: in Stuttgart, Älleeuflrasje 11', jeden Sonntag, Montag, Dienstag und Mittwoch; in Mannheim, Schwelsinger­straße l6', jeden Donnerstag; ln Slraßbnrg, Sleinstraße d4', jeden Freitag und Samstag, von morg. v lihr brs nachm, o Uye.

Adresse:RrivatpolilitrniK, Glarus (Schweiz)".

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