her verbracht und in dem Familienbegräbnis auf dem Pragfriedhof beigesetzt werden.

Stuttgart, 7. Sept. Gestern Abend wurde dem Stadtgarten ein Kleinod von einer Blume anvertraut, die von einer Dame ge­zogene Königin der Nacht. Offenbar war diese Wunderblume, die von zauberhafter Schönheit und berückendem Dufte ist, nach der großen Aufmerksamkeit, die ihr geschenkt wurde, einer großen Anzahl der Anwesenden neu. Auffallen muß die große Aehnlichkeit im Bau zwischen der Königin der Nacht und der Seerose.

Die Herren Oberpostmeister a. D. Steidle und Professor Förstler sind von der Inns­brucker Liedertafel zu Ehrenmitgliedern ernannt worden.

Schorndorf, 6 . Sept. Herrliches Wetter für den Ehrentag Schorndorfs. Die Stadt ist prächtig geschmückt mit Flaggen in den deut­schen und den Landesfarben, mit Kränzen und Triumphbogen. Der Gottesdienst mit einer trefflichen Rede des Geistlichen war sehr stark besucht. Gäste ziehen durch alle Thore ein, die Gasthöfe waren schon gestern vollständig besetzt.

Waihingen a. K., 6 . September. Seit einigen Tagen schmücken die wohlgetroffcnen Bildnisse der verewigten Kaiser Wilhelm I- und Friedrich III. untern oberen Rathaus­saal. Die Bilder sind aus der Hofbuchhand­lung von C. F. Autenrieth und die schönen Rahmen in altdeutschem Stil mit Fürstenkrone aus dem Atelier von Hofvergolder C. Brassart in Stuttgart.

Waibkiugen, 5. Sept. Die hier in der Stadt beim sogen, alten Bahnhof errichtete Feldbäckerei ist schon seit letzten Freitag in vollem Betrieb. Bei derselben sind 34 Feld­bäcker, welche hier auf Dach und Fach ein­quartiert sind, beschäftigt. Täglich werden in den errichteten 10 Backöfen über 3000 Laibe Brot gebacken und sind hievon schon Liefe­rungen abgegangen nach Göppingen, Kirchheim u. T., Lausten a. N. rc.

Rundschau

Pforzheim. (Schwarzwaldverein.) Die hiesige Sektion des Schwarzwaldvereins beab­sichtigt am nächsten Sonntag einen Ausflug nach der Teufelsmühle, zu welchem auch die Familienangehörigen der Mitglieder eingeladen werden. Die Abfahrt geschieht Sonntag früh 7 Uhr 35 Min. bis Rothenbach. Für Er­frischungen auf der Teufelsmühle wird die Sektion zu mäßigen Preisen sorgen.

Baden-Baden, 4. Sept. Nach einem heute eingetroffencn Telegramme wird die Kai­serin August« am Montag den 10 . Sept. zu längerem Herbstaufenthalte hierher übersiedeln und wie immer im Meßmer'schem Hause Woh­nung nehmen.

Aon» Arrisga«. Wie aus verschiedenen Teilen des Landes mitgeteilt wird, ist der Obstsegen Heuer ein ganz ungewöhnlicher. In vielen Orten will man seit Menschengedenken keinen solchen mehr erlebt haben. Um nun das Obst nicht zu Schleuderpreisen abgeben zu müssen, dürfte es geraten sein, ähnlich wie in der Schweiz zu verfahren. Dort treten überall in den Dörfern die Landwirte zusam­men und beschaffen auf gemeinsame Kosten sich Mostpressen und Dörröfen nach den neuesten besten Systemen. Auf diese Weise wird einer rationellen Verwertung des Obstes nicht nur für dieses Jahr, sondern auch für die Zukunft Bahn gebrochen und damit Hand in Hand wird auch dem Obstbau eine größere Sorgfalt und Aufmerksamkeit in Zukunft ^zugewendet werden.

Mainz, 5. Sept. Bei der heute statt­gehabten Hauptversammlung des 3. süddeut­schen Gastwirtstages wurde mit großer Majo­rität Karlsruhe als nächstjähriger Verbandsort gewählt. In dem nahen Niederolm, wo zurzeit die Truppen des 117. und 118. Jn- santerie-Regiinents in Quartier liegen, ist ver­flossene Nacht ein Meuchelmord verübt worden. Gegen Mitternacht klopfte jemand an das Fenster des Quartiers des Vizefeldwebels Hübner vom 118. Regiment, ein Kameras verlangte an­geblich Einlaß. Hübner öffnete den Laden und in demselben Augenblick erhielt er mit solcher Wucht einen Axthieb auf den Kopf, daß er als Leiche hinstürzte. Weitere Einzelheiten über das Verbrechen fehlen noch.

Aus Asien a. d. Ht. kommt die Kunde, daß am Dienstag früh auf ihrer in der Nähe von Werden gelegenenVilla Hügel" die Witwe des im vorigen Jahr verstorbenen Kommerzienrats Alfred Krupp entschlafen ist. Sie war schon seit längerer Zeit leidend.

Berkin, 6 . Sept Kronprinz Konstantin von Griechenland verbleibt zunächst in . Berlin Und macht an der Seite des Kaisers die mi­litärischen Hebungen und Manöver mit. Der Kronprinz kehrt alsdann nach Athen zurück, wo Ende Oktober der König von Griechenland sein 25jäh iges Regierungsjubiläum feiert.

Der Reichskanzler Fürst Bismarck wird binnen kurzem von Friedrichsruh nach B-rlin kommen, um dort kurzen Aufenthalt zu neh­men und sich alsdann nach Varzin zu bege­ben, wo er den größten Teil des Herbstes zu verbringen gedenkt. In Varzin soll dann auch die Zusammenkunft mit dem Grafen Kalnoky stattfinden.

Kakle a. S, 4. Schot. An der heutigen Hauptversammlung des Gustav-Adolfs-Vereins nahmen mehr als 500 auswärtige Gäste teil. In zwei Kirchen, welche überfüllt sind, fand gleichzeitig Eröffnungsgottesdienst statt.

Kalle, 6 . Sept. Die Generalversamm­lung des Gustav-Adolf-Vereins überwies die diesjährige sogenannte große Liebesgabe von 17 572 ^ der Gemeinde Schwetz in West­falen, sowie den Gemeinden Nedlo m Galizien und Straubing in Bayern je 5400

Wien, 5. Sept. Wie die Blätter mel­den, richtete das Hochwasser große Verheerungen an. In Ried, Obernberg, Writzenkirchen, Riedau Pigharting drang das Wasser in die Häuser und überflutete weite bebaute Land­striche, alle eingeheimsten Feldfrüchte wegschwem­mend. Zahlreiche Brücken wurden sortgerissen und der Verkehr an vielen Stellen unterbrochen. Die Ortschaften Schwertberg und Josefsthal sind besonders hart mitgenommen. Aus Bud- weis liegen ähnliche Meldungen vor. Der Kaiser besichiigte die verwüsteten Stadtteile und spendete den Ueberschwemmten 5000 fl. In Preßburg riß das Hochwasser 11 fruchtbeladene verankerte Schleppschiffe weg.

Prag, 4 . Sept. Das Wasser sinkt seit Mittag; auch vom Lande treffen beruhigende Nachrichten ein.

Dijon, 5. Sept. Wie aus .Velars-sur Ouche (Depart Cote d'Oc) gemeldet wird, sind infolge von Entgleisung und Zusammenstoßes zweier Eisenbahnzüge 12 Personen getötet und ebensoviel verletzt worden. Nach weiteren Mitteilungen sind beide Lokomotiven umgestürzt,

8 Wagen zertrümmert worden. Unter den Toten befinden sich 5 Männer und 3 Frauen; man befürchtet, daß noch mehr Personen unter den Trümmern der zerbrochenen Wagen liegen. Der Verkehr auf dieser Bahnstrecke ist voll­ständig gestört. (Nach einer Mitteilung der Paris - Lyon-Mittelmeer-Eisenbahngesellschaft aus Lyon über denselben Eisenbahnunfall fand

derselbe nachts 2 '/a Uhr zwischen Blaisy und Dijon statt. Der Expreßzug Nr. 11, welcher von Paris kam, entgleiste bei freiem Geleise und machte beide Geleise unfahrbar Der aus Italien kommende Expreßzug Nr. 276 stieß auf den bereits entgleisten Zug und entgleiste ebenfalls. Der Lokomotivführer und 8 Rei­sende des Zuges Nr. 11 wurden getötet, S Reisende verwundet; letztere wurden nach Di­jon gebracht.)

Wom, 4. Sept. Das italienische Packet- bootMattro Bruzzo" stieß gestern Abend in den Gewässern von Porto Maurizio mit dein französischen PacketbootSalvador" zusammen. Das Schicksal des letzteren ist unbekannt. Ersteres erhielt ein großes Leck oberhalb der Wasserlinie Zwei Passagiere sind tot, einer ist verwundet.

Maktimsre, 2 . Sept Eine Anzahl Ge­schäftshäuser in der Sharp Straße, welche zu den schönsten Straßen der Stadt zählt, wur­den durch eine Feuersbrunst eingeäschert. Während des Feuers stürzte das Haus, in welchem sich das Droguengeschäft der Herren Winkelmann befand, plötzlich ein, wobei 7 Feuerwehrleute getötet wurden. Der Gesamt­schaden wird auf 1 500 000 Doll, berechnet.

Auf Kuba wütete am Dienstag dieser Woche ein heftiger Cyklone zMirbelsturm). Hunderte von Häusern wurden zerstört, Bahn­züge sind entgleist, viele Schiffe sind verloren. Ein spanisches Kanonenboot ist bei Batabano untergegangen, 8 Mann und der Kapitän er­tranken. In Sagua wurde großer Schaden an Häusern, Quais und Schiffen angerichtet, 50 Menschen kamen um. Das Dorf Puel- blonuovo ist gänzlich zerstört Die Leitungen sind unterbrochen, Nachrichten aus anderen Orten fehlen

Bermis chtes.

Heber den Wildreichtum un­serer Wälder in früheren Jahr­hunderten geben die alten fiskalischen Listen und Verzeichnisse überraschende Aufschlüffe. Insbesondere gab es viel Schwarzwild, das eigentlich erst in neuerer Zeit, in den dreißiger Jahren, namentlich wegen der bedeutenden Wildschäden, abgeschossen worden ist. Als Kurfürst August von Sachsen im November 1885 sein Verlöbnis mit der Prinzessin Hed­wig von Anhalt feierte, wurde vom Kurfürsten und seinem fürstlichen Gasten auch eine Jagd- lust angestellt. Sie begann in Annaburg und erweiterte sich bis Wurzen, Colvitz und Nossen. Auf diesem Jagdzuge kamen in wenigen Ta­gen 242 Keiler, 711 Bachm und 378 Frisch­linge zur Strecke. Das stärkste Schwein wog 6 Zentner 50 Pfund.

. (Glücklich gefunden.) In einen» saarländischen L-eebave liegt ein Herr anr Strande und wühlt im Seetang. Ein hin­zukommender Herr:Darf ich frage», mein Herr, was Sie hier suchen?"Bern­stein."Juchen Se nischt weiter, Se haben ihn schon. Mein Name ist Bernstein."

(Nach berühmten Mustern.) Toch­ter:Nein Papa, ich kann meinen Mann nicht ansstehen, ich lasse mich von ihm scheiden." Vater (stolz)Gott! Gan; wie die Königin von Serbien!

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