brauchen!.' Es'hat gewiß nicht an Tapferkeit gefehlt; der Grund ist vielmehr in einem Naturereignis zu suchen, dem übermäßigen Anschwellen der Piave. Den Erfolg der k. und k. Truppen in Albanien verfolge ich mit lebhaftem Interesse. Von Albanien geht unsere Front weiter nach Mazedonien und da halten die tapferen bulgarischen Heere hwtz schwieriger Verhältnisse treu die Wacht. Wenn me Entente dort noch einmal angreifen wird, so Kinnen wir dem mit fester Zuversicht entgegensehen. Unten in Palästina ist es den Engländern auch nicht gelungen, trotz ihrer vielfachen verlustreichen Angriffe, den töpferen Widerstand der türkischen Armee zu erschüttern. In Persien und an der Murmanküsts will England sich festsetzen und verfolgt damit seine eigensten Zwecke, aber es will außerdem von beiden Ländern aus versuchen, Rußland aufs neue in den Krieg zu Hetzen. Der Entschridnngskampf für uns Mittelmächte spielt sich aber jetzt hier an der Front ab. von der Sie kommen. Die Verwendung Farbiger in diesem Kampfe wird ein unauslöschlicher Vorwurf für unsere Feinde bleiben. Die Mittelmächte stehen in unserm Verde itngimqskampfe Schulter an Schulter fest zusammen. Zwar leiden auch wir schwer unter dem Kriege, aber wir werden dmch stark aus ihm hervor- OeHe«. Die Gegner werden unser Bündnis, ebensowenig wie sie es mit Waffengewalt zersprengt Laben, auch nicht durch Lockungen zerstören. Unsere Einigkeit macht uiw stark. Wir werden nach ruhmreichem Kampfe gemeinschaftlich in die Heimat zu gesicherter friedlicher Arbeit zurückkehren und dann die Früchte unseres Kampfes ernten. Zu diesem Ziel Heißt es durchhalten, und wir dürfen getrost in die Zukunft sehen.
Lage auf den Kriegsschauplätzen.
Die deutsche amtlich« Rrwung.
W-rtfützrung der Nückziigsbewegungen östlich der Linie Heole—Royon. — Feindliche Angriffs im Raum nördlich von Soissous gescheitert.
... <WTB.) Großes Hauptquartier, 6. Sept. (Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppen Kronprinz Rupprecht und Böhu: Zwischen dpern und La Bassee drängte der Feind gegen »msere neuen Linien nach. Im Vorgelände KÄassene Abteilungen wichen dort befehlsgemäß auf HiHe zurück. Bei Wytschaete wurden Teilangriffe Hes Feindes zuriickgewiesen. Zwischen Scarpe und itzomme fühlte der Gegner gegen unsere neuen Linien vor. Znfanterieqefechte mit unseren Siche- chmgsabteilum?en. An der Somme Artillerietätigkeit. Zwischen Somme und Oise hatten wir die «m 26. August aus der Gegend von Roye begon- «enen Bewegungen fortgesetzt und haben uns in dorletztsr Rächt ohne Kampf vom Feinde losgelöst. Di« am Feinde belassenen Nachhuten find gestern Achmittag langsam gefolgt. Der Feind hatte am end Teile der Linie Voyermes — Guiscard — Mlly mit schwachen Abteilungen erreicht. In der Letteniederung wurden Vorstöße des Feindes abwiesen. Ebenso scheiterten feindliche Angriffe dicht blich der Ailette bei Ternn-Sorny. Clamecy und - le Long. Vizewachtmeister Schoele der 8. Bat- des Feldartillerieregiments Nr. 92 hat hier bei letzten Kämpfen 8 Panzerwagen vernichtet.
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz: Lst- Wh von Soissons «ahm«« wir die Verteidigung an D« Veele zurück. Die Bewegungen wurden plan- WW- und vom Feinde ungestört duvchgeführt.
Wir schossen gestern 3 2 feindliche Flugfeuge ab.
Nee erste Eeueralquartiermeister Lvdendorsf.
Der ,'ranzSsisch« Bericht
Mk» 4. September, abends. Nachdem unsere Truppen in den «vorhergehenden Tagen den hartnäckigen Widerstaird des Keindes gebrochen hatten, zwangen sie ihn heute nördlich der Oise und an der Veslefront, den Rückzug anzutreten. -Zwischen dem Nordkaal und der Oise blieben unsere Vor- lrappen den Kindlichen Nachhuten auf den Fersen, überschritten Libermont, erreichten die Ränder von Esmery- v<Mou und besetzten den Spitalwald. Weiter südlich geht «Here Linie über Freniche», Guiscard, Deaugies, Erandru, «ondeecourt und Nppilly. Weiter östlich haben wir die Ai- letts überschritten und Morizelle erreicht. Nordöstlich von Manicamp ließ der Feind zahlreiche Gefangene, Kanonen, Material und viel Proviant in unfern Händen. Zwischen Ailette und Aisne dauerte die Schlacht auf der Hochfläche nördlich von Soissous an. Zn seiner rechten Flanke bedroht, zog sich der Feind nördlich der Vesle zurück. Wir nahmen Bucy-le-Long und Le Moncel nördlich der Aisne. Weiter rechts überschritten unsere Truppen die Vesle in einer Ausdehnung von 30 Kilometer, kamen durch Lhabseny, Bre- »elle. Vauberlin, Vauxcere, Blanzy und faßten auf dem Höhengrund nördlich von Baslieur Fuß.
Die englischen Berichte.
(WTB.) London. 5. Sept. Heeresbericht vom 4. September^ nachmittags: Von der Front werden kleinere Kamps
Handlungen an verschiedenen Stellen gemeldet.,. Wir erreich- tcn die Oslseite des Vauxwaldes nördlich- Moslaine und sind an anderen Punkten leicht vorgerückt. Im allgemeinen erreichten unsere Truppen die Linie des Norvianals und nördlich der Straße Arras—Cambrai haben wir Ecourt— St. Quentin besetzt. Im Lysabschnitt wurden gestern und heute nacht von uns weitere Fortschritte südlich und nördlich des Flusses geinacht. Unser» Truppen nähern sich Neuve- chapelle und Laoentie und haben Sailly-sur-Lys, Rieppe und Leronarnr (?) genommen.
Heeresbericht vom 4. Sept.» abends: Englische und walliser Truppen erzwangen de» Uebergang über den Tor- tillcfluß und den Nordkanal auf breiter Front nördlich von Moislaine. Am frühesten Morgen stand der Feind am östlichen Flußussr und am Kanal und suchte mit Artillerie- und Maschinengewehrfeuer unser Vordringen auf dieser Linie aufzuhalten. Trotz der natürlichen Stärke der feindlichen Stellungen drangen unsere Truppen mit großer Entschlossenheit und Mut vor und erreichten die Dörfer Manancourt und Etricourt. Nach Ueberwindung der Hindernisse, die Kanal und Fluß darstellten, machten sie wesentliche Fortschritte auf dein steigenden Gelände. Weiter nördlich nahmen britische und neuseeländisch« Divisionen Rayaulcourt und erreichten die äußerste nördliche Grenze des Harrincourt- waldes östlich der Kanallinie. Andere englische Divisionen erreichten das Westufer des Kanals gegenüber Lenicourt und Dorstes und schlugen einen feindlichen Gegenangriff ab. Englische Truppen rückten von Norden her in Moeuvres ein und stehen dort noch im Kampfe. Sie befinden sich an diese- Stellen in den Verteidigungsanlagen der alten Hin- denburglinie. Im Laufs unsere Vordringens find weiter« Gefangene gemacht worden. Material fiel in unsere Hände, darunter zwei von unseren Tanks, die vom Feinde ohne Erfolg benutzt worden waren bei ihrem Gegenangriff vom 31. August. An der Lysfront machten unsere Truppen ebenfalls an verschiedenen Punkten Fortschritte.
Douai von englisch«» Flieger» Heimsesucht.
(WTB.) Berlin, 5. Sept. Die Engländer beabsichtigen offenbar, dem schöngelegenen und wohlhabenden Städtchen Touai dasselbe Schicksal zu bereiten, das St. Quentin und so viele picardische Orts ausgelöschi hat. Ihre Fliegergeschwader nehmen es seit einiger Jett systematisch unter Feuer und verwüsten es mit schweren Geschossen. In den letzten Tagen haben sie weit über 109 Bomben und 6V schwere Granaten auf die Stadt geworfen, die 27 Häuser vollkommen zerstörten und 50 bis zur Unbswohnbarkeit demoliert haben. Eine dieser Fliegerbomben traf die Peterskirche und fordert« zahlreich« Opfer unter der Zivilbevölkerung. Die meisten der Toten und Verwundeten find Frauen und Kinder.
Aus dem feindlichen Lager.
Mi« die englische« Frittenssreurcd« in London behandelt werde»
* Frankfurt a. M„ 8. Sept. Die „Franks. Ztg* meldet aus Bern: Der Anschlag, der gegen die von Ramsay Macdonald einberufene Versammlung am vergangenen Samstag in London geführt wurde, ist ein erneuter Beweis für die Bemühungen der Kriegsfanatiker t« England, mit alle« Mitteln des Straßentrrrors gegen di« Beranstaltunge« der Friedensfreunde vorzugehen. Macdonald beabsichtigte in Plumstead Common in London eine öffentliche Rede zugunsten der Redefreiheit zu halten. Der Ortsverein des Bundes entlassener Matrosen und Soldaten organisierte eine El ge »Versammlung. Infolge des Polizistenstreiks waren keine Polizeibeamten zugegen. Die entlassenen Soldaten kamen an der Versammlungsstelle als erste an. Als Macdonald seine Versammlung beginiren wollte, eröffnet- die Menge der Eegendemonstranten ein Sperrfeuer mit Steinen und leeren Flaschen und schickte sich an, die Tribüne Machonalds zu stürmen. Trotz eines Appells von selten des Majors Pols, des Arbsiterkandidate« für East Grins- hcad, dauerte der Kampf fort, und als Macdonald die Tribüne bestieg, wurde er mit einem Steinhagel begrüßt. In der sich nun entwickelnden Schlägerei wurden Frauen und Kinder zu Boden getreten. Die Freunds Macdonalds wurden von einer Menge von mindestens 600 Leuten angegriffen, schließlich niedergekämpst und ohne Gnade so lange geschlagen, bis Macdonald selbst, wie die „Daily News" berichtet, das Bewußtsein verloren hatte. Dieser Vorgang dauerte mehrere Stunden. — (Der Bund der entlassenen Matrosen und Soldaten ist zweifellos eine Organisation bezahlter Subjekte.)
Die englische Sectyrannei gegenüber de« Neutrale».
(WTB.) BE«. 0. Sept. Im „B. Börsenkurier" sagt Oberlandesgerichtsrat Nöldecke: England läßt durch seine Presse erklären, daß die Entente jedes neutrale Schiff, das sich im Besitz eines deutschen Eeleitbrieses befindet, als feindliches behandeln wird. Das richtet sich offenbar zunächst gegen die Verhandlungen, die zurzeit zwischen unserer und der spanischen Regierung schweben, wenn nicht gar auch gegen die Schiffahrt der übrigen neutralen Staaten, soweit sie Eeleitbriefe von unserer Regierung erhalten. Es handelt sich um einen neuen Schlag gegen die Neutralen.
Aus Stadt und Land.
Calw, den F, September 1018
Das Eifern- Kren;.
Zakob ^Zch w ä'r z, Schreiner von Dachtel, hat zu del Silbernen Verdienstmedaille auch das Eiserne Kreuz 2. KD erhalten.
Kriegsauszeichnung.
Ersatzreservist Zohann Georg Seeger von Breitesberg hat zum Eisernen Kreuz 2. Klasse auch dis Silben« Verdienstmedaille erhalten.
Die Volkshochschule Lr ebenzell.
* Gegenüber den unvollkommenen, teilweise auch schiefen Darstellungen in der Presse über den Charakter der Volkshochschule in Liebenzell und deren Aufgaben erhalten wir vom Vorstand dieser Schule folgende eingehende Kennzeichnung dieses Instituts:
Unsre Volkshochschule in Liebenzell ist für weibliche Teilnehmer bestimmt. Wir werden mit einem Winterlehrgang von etwa 4^-monatlicher Dauer beginnen: der erste Lehrgang wird von Ende Oktober bis Mitte März dauern mit einer Weihnachtspause von etwa zehn Tagen. Es steht uns für unsre Volkshochschule das frei und dicht am Wald gelegene '„L yndhaus Erika" in Bad Liebenzell zm> Verfügung. Unsre Schülerinnen — höchstens IS — bilde» mit den im Hause wohnenden Lehrerinnen ein« Familie» Für den Unterricht ist ein Lehrzimmer, für den Aufenthalt und die Mahlzeiten ein schöner Saal vorhanden. Die Schülerinnen wohnen zu je zwei ^Sti in einem Zimmer. E» werden nur Schülerinnen ausgenommen, die das 20. Jahr vollendet haben. Nur i« besonderen Ausnahmefällen kan» Aufnahme von 18- und 19jährigen stattfinden. Solche, di« geeignet erscheinen, später beeinflussend und führend auf ihre Umgebung einzmvirken, werden bei der Aufnahme bevorzugt.
Unsere Arbeit erstreckt sich auf folgende Gebieter Lebenskunde (Seelenleben, Weltanschauungsfragen, Tagesfragen), Deutsch (Literatur, Heimatkunde, Heimatpflege), Geschichte (Staatskunde, Bürgerkunde), Naturkunde (Gesundheitspflege), Gesang, Turne« u. a. Daneben geht dt« hauswirtschastliche Unterweisung der Schülerinnen — Haus- haltungsknnde (einschl. Kochen und Hausarbeit), Nahrungsmittellehre, Säuglings- und Kinderpflege. Auch die Spaziergänge und insbesondere die freien Abende dienen den Zwecken unserer Schule. Durch Vorlesen und freie Aussprache, durch Spiel und Gesang soll edle Geselligkeit gepflegt und Anregung für das Leben in der Familie gegeLev werden. Bon Zeit zu Zeit werden Vorträge von nicht an, der Schul« wirkenden auswärtigen Kräften gehalten werden.
Dis Lehrkräfte find: Leiterin: Frl. Marie Planck» Korntal: wissenschaftliche Lehrerin: Frl. Nestle, Tübingen; hauswirtschastliche Leiterin: Frl. Marg. Koch, Stuttgart, hauswkrtsch. Lehrerin: Frl. Z. Vrodbeck, Liebe» zell; Lehrer: Stadtpfr. Sandberger, Liebenzell; Stadt- Pfarrer Müller, Liebenzell: Hauptlehrer HauL Ernstmühl: Lehrer a. D. Heinr. Michel. Eßlingen.
Für den Lehrgang von etwa 4)4 Monaten Dauer ist für Kost, Wohnung und Unterricht der Betrag von 250 zu zahlen. Die Unmöglichkeit, das Kostgeld ganz oder nur zum TeU aufzubringen, darf für hervorragend geeignet» Schülerinnen kein Hinderungsgrund des Eintritts sei«.
Wie uns schließlich noch nritgeteilt wird, find die 18 Plätze für den ersten Kurs schon besetzt; zu den voraussichtlich Mai/August und nächsten Winter folgenden Kursen liegen schon einige Anmeldungen vor. Die Anmeldungen haben bei der Geschäftsstelle in Eßlingen, Turmstrahe 2, M erfolge«.
(SLB.) Stuttgart, S. Sept. Dem Generalmajor Renner, Kommandeur der 247. Znfanterisbrigade, und dem Major v. Schnizer, Kommandeur des Gebirgsregiments, ist in Anerkennung ihrer hervorragenden Leistungen in de» letzten schweren Kämpfen der Orden Pour le meriie verliehen worden.
Evangelische Gottesdienste.
Sonntags 8. September (15. Sonntag n. Trin.): Vom Turm: 387. Predigtlied: 378, „Allgenugsam Wesen . .
— Vorm. S Uhr: Predigt, Stadtpfr. Schund. — 1 Uhr: Christenlehre mit den Töchtern der älteren Abteilung. — 8 Uhr: Abendpredigt, Dekan Zeller. — Donners, tag, 12. Sept., 8 Uhr abends: Kriegsbetstunds, Del. Zeller
— Sonntag den 15. September: Abendmahl.
Katholische Gottesdienste.
Sonntag den 8..September (Feiertag Mariä Geburt): 8 Uhr: Frühmesse. — 9)4 Uhr: Predigt und Amt mit Orgel- begleitung und liturgischem Gesang von Organist Allecott» aus Köln. — 1)4 Uhr: Christenlehre. — 2 Uhr: Andacht. — Montag, 8)4 Uhr: letzter Bad-Gottesdienst in Teinäch
— Freitag, abends 8 Uhr: Kriegsbetstunde.
Gottesdienste in der Methodistenkapelle. Sonntag, vormittags 9 Uhr und abends 8 Uhr: Predigt, Prediger Firl. Vormittags 11 Uhr: Sonntagsschule. Mittwoch abends 8)4 Uhr: Kriegsbetstunde._^
Für die Schristl. verantwortl. Otto Seltmann, Calw. Druck und Verlag der A, OelschlSger'schen Buchdrnckeretz Cal«,