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Head zusammen. Die Bark ging unter. Von der Schiffsmannschaft, welche zum größten Teil aus Stralsund gebürtig ist, ertranken 11, 2 wurden gerettet.

Unirrhalikndes.

Der tolle Jonas.

Wilderergeschichte von Hermann Robolski.

8) (Fortsetzung).

Der Verdacht der Thäterschaft lenkte sich auf den nicht zurückgekehrten Gärtner, und als die Wirtschaftsmamsell von ihrer unheim­lichen Kiste Anzeige gemacht hatte, ließ das Gericht den Flüchtigen verfolgen. Nach Mo­naten erst faßten Gendarmen den Unstäten ab. Ihm wurde der Prozeß gemacht und seine Verurteilung lautete auf lebenslängliche Verbannung nach Sibirien. Während des Transportes nach Wilna schon gelang es dem Deportierten zu entspringen, und der Leser weiß es, in welchem Verstecke sich der Flüch­tige nun aufhielt.

Erst wilddiebte Jonas nur. Als aber sein Wolf, den er wirklich jung aus einer Grube befreit und durch unendliche Mühe ab­gerichtet, Schafe angeschleppt brachte, nahm er auch an diesem Raube Anteil. Bald waren die Beiden unzertrennliche Freunde und agi­tierten bei ihrem diebischen Treiben in einer förmlichen Art von Einvernehmen oder richti­ger : Compagnie.

Der Mann, der einst seine beste Freude an schönen Blumen, Bäumen und Gartenan­lagen gehabt hatte, fand jetzt großes Vergnü­gen an dem blutigen Thun, dem er sich er­geben. Sein früher weiches Herz ward ge­fühllos und der Charakter verrohte. Brachte das abgerichtete, aber stets gut gesättigte Raub­tier Beute aus den Heerden der Landleute, so lobte und streichelte er es und gab ihm gleich noch ein gut Teil von dem Mahle.So ist's schön!" pflegte er das gelehrige Geschöpf aufzumuntern.Die Bauersleute haben der Schafe so viele, daß sie die Schaaren kaum zählen können und wir müssen darben. Uns kommt ebenso gut ein Teil von den Gaben der Natur zu, wie diesen selbstsüchtigen Men­schen!"

Trotz der sorgfältigen Dressur verfiel der Wolf allerdings nicht selten wieder in seine angeborene Gier und verschlang dann fast den ganzen Fang, ungeachtet der scharfen Züchti­gung, die jedesmal nach solchem Frevel seiner wartete.

Jonas nahm aus dem Winkel einen kur­zen Stutzen, nne sie die Gebirgsbewohner wohl zu besitzen pflegen und verbarg ihn, so gut es eben angehen wollte. Den Lauf des Ge­wehres steckte er von oben in das Beinkleid und den Schaft verdeckte er auf der Brust und unter den weiten Falten der Blouse.

Kaum hatte der Wilderer den Fuß auf die erste Sprosse der kleinen Leiter gesetzt, so fuhr der Wolf mit einem gewaltigen Satz die wenigen Stiege in die Höhe und zum Eingang hinaus.

Oben wartete er, bis auch sein Herr an­gelangt und dann trabte er wie ein dressierter Jagdhund neben dem Gebieter her. Doch legte der Bändiger seinen vierfüßigen Freund der Vorsicht halber an eine kurze Leine.

Um die Witterung zu verwischen, sprangen die beiden Waldbewohner, nachdem sie das völlige Gestein des Häuschens passiert, in das seichte Bett des Baches und wanderten darin eine Weile fort. An einer Waldblöße machten sie halt. Jonas prüfte aufmerksam die Wind­richtung, dann kletterte er am hohen Ufer em­

por und stellte sich mit seinem gehorsamen Cumpane hinter dichtem Fichtengebüsch auf. Drüben aus dem Buchengestrüpp pflegten all­abendlich Rehe zum Aesen herauszutreten.

Dobrow hatte sich, dem erhaltenen Befehle zufolge, niedergclegt; sein Herr stand, vom Gesträuch versteckt, wie eine Bildsäule neben ihm und musterte scharfen Auges das freie Wiesen-Terrain. Schußbereit und zum Visieren fertig ruhte die Flinte auf dem Aste einer Fichte. Der Hahn war aufgezogen.

Wie ein verhaltener, leiser Sang wehte es in den Nadelwipfeln und das weichere Abend­licht blinkte freundlich durch die weitgedehnte Baumhalle. Oben am Firmamente schwankte in kühnem Bogen eine Eule; geschmeidig stieg ein Fischotter aus dem Farndickicht das steile Ufer herunter und verschwand in einem der Kessel des Wildbaches. Jetzt knackte es drüben im Gebüsch. Vorsichtig äugend trat ein alter Bock hinter einer Ricke auf die Matte, und sich ganz auf ihre Führerin verlassend, folgten zwei schlanke Schmalricken.

Nur in den Nadeln summt es noch auf und nieder, bald leis und lind, bald wie in tiefer Sehnsucht anschwellend; sonst herrscht stille Waldeinsamkeit weit und breit. Auch der Bock neigt den Kopf den würzigen Kräutern zu und beginnt zu äsen. Plötzlich wirft er das Haupt in die Höhe, spitzt die Lauscher und äugt nach dem Tannengebüsch herüber. Von dort her hatte der aufmerksame Wächter ein beunruhigendes Geräusch vernommen. Ein kurz klappender Ton wurde hörbar; dann machte der Bock eine Flucht und brach zusammen. Wie der Wind stoben die Ricken davon. Nur an den zitternden Aesten gewahrte man es, nach welcher Richtung sie geflüchtet waren.

In drei Sätzen befand sich der Schütze bei seiner Beute.Ein Kapitalschuß!" brummte er, als er das Stück aufbrach und den Ein­schlag der Kugel verfolgte. Dobrow bekam sofort seinen Anteil, nämlich das ganze Ge­räusch und den Aufbruch. Gierig verschlang das Raubtier die Gabe, obwohl der Pansen noch von unverdautem Grase strotzte. Den Bock zog Jonas in's Gebüsch, damit er sich ganz ausschweiße.

Vorläufig wird's ja wieder ausreichen," sprach der Wilderer so ernst und verständig zu seinem vierbeinigen Genossen, als unterhalte er sich mit einem Menschen.Brot und etwas Branntwein wollen wir die Nacht vom Wirt desFalkenkruges" holen."

Diesinal schien der Wolf gar nicht auf die freundlichen Worte seines Gebieters zu hören, auch nicht einmal Neigung zu empfin­den, noch mal an das Wild anzugehen. Er spitzte nur mit einem Male die Gehöre, schnup­perte nach dein Walde zu und knurrte trotz der besänftigenden Zusprache seines Herrn.

Ist die Lust nicht rein?" fragte, sich eben­falls aufmerksam umsehend, der Schütz.Dann wollen wir uns lieber auf den Heimweg begeben."

Da entriß das Raubgeschöpf der Hand seines Führers die Leine und stürmte über den freien Platz der jenseitigen Forstlisisre zu. Dobrow hatte den Saum noch nicht erreicht, als zwei junge» Saurüden auf der Bildfläche erschienen, die den Wolf wütend anfielen.

Jonas war von dem nun anbrechenden Kampfe so überrascht, daß er es ganz vergaß, seine Büchse wieder schußbereit zu machen. Die fixen Hunde setzten seinem Freunde hitzig zu, doch war es dem ungemein starken Geschöpfe gelungen, den einen seiner Feinde unter sich zu bekommen und ihn in die Kehle zu packen. Freilich brachte der andere Köter indeß auch dem Isegrim ganz erhebliche Bißwunden bei.

(Fortsetzung folgt).

V ermis chtes.

(DerHonigals Näh rstoff.) Professor Reclam schreibt in der von ihm herausgege­benen ZeitschriftGesundheit" Folgendes: Die Bienenzucht verdient nicht nur die Empfehlung wegen des Geldgewinnes, welcher durch den Verkauf des Honigs und Wachses erzielt wird, sondern es wird dadurch vielmehr ein Lebens­mittel gewonnen, wie wir ein zweites nicht haben, was Leichtverdaulichkeit und Nahrkraft anbetrifft. Wie das Wasser unmittelbar m die Blutgefäße übergeht und keinen Rückstand hinterläßt, so geht auch der Honig ohne auch nur die geringste Spur eines Rückstandes zu hinterlassen, unmittelbar in das Blut über, dient in demselben seiner chemischem Umgestal­tung zur Erwärmung des Körpers und ist somit einer der ausgezeichnetsten Nährstoffe. Was wir an Honig unserem Körper zuführm, das ist unser, und vorüber schaltet der Stoff­wechsel frei und unbeschränkt.

Litterarisches.

Wr 263 des praktischen Wochenblattes für alle HausfrauenZlürs Kaus" (viertel­jährlich nur 1 Mark) enthält:

Der Eichbaum (mit Ociginalzeichnung von C W. Müller). Schreibet deutsch! Schwämme oder Pilze. Herbstfest. Sodbrennen II. Ein Sommer. (Fortsetzung.) Schärfe im Blut. Ve- getanisches Kochbuch. Ausfallen der Augenwim­pern. Nahrung für stillende Mütter. Vom Stillen. Mineralwässer Schlaflosigkeit. Na­turgemäße Lebensweise. Vergiftung durch Koh­lenoxydgase. Preisausschreiben für ein Kalen­verbild. Wie ich mein Ausgabenbuch einteile. Landwirtschaftliche Schule. Haushaltungskunde. Ich bin ein armer Musikant." Musikalisches Wörterbuch. Lieder für die Zither, Lieder. Zehn Gebote für Klavierbesitzer. Zur Vertil­gung der Raupen. Frauenheim. Schlafzim­mereinrichtung. Linoleum. Renntierfelle als . Teppiche. Schwarzbrot-Torte. Wein aus sau­ren Trauben. Feinstes Pflaumenmus. Küchen­zettel. Rätsel. Auflösung des Bilderätsels in Nr. 260. Fernsprecher. Echo. Briefkasten der Schriftleitung. Anzeigen.

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