eintreffen muß, wo ihm zu Ehren bei dem Herzog von Bedford ein Diner stattfindet. Mr. Cumberland wird bei der Soiräe am 6. August alle jene Experimente wiederholen, welche s. Z. an den Höfen zu Berlin und Wien so außerordentliches Erstaunen hervorgerufen haben.
Weber: öen WaHöi
hat Ahmed Pascha Khalifa, der Gefangener des Mahdi war, einem Berichterstatter der „Temps" einige, seither nicht bekannte, aber nichts weniger als sympathische Züge mitgeteilt:
Ahmed Khalifa, früher ägyptischer Pascha und Gouverneur von Berber, verteidigte diese Stadt bis aufs äußerste gegen den Mahdi. Bei ihrem Falle geriet er in Gefangenschaft und wurde dem Mahdi zugeführt, der ihn zuerst sehr ungnädig empfing und ihm aufgab, sich durch religiöse Uebungen und Entbehrungen von der Sünde zu reinigen, dem Heere des Mahdi mit den Waffen Widerstand geleistet zu haben. In dieser Zeit erging es dem Pascha sehr schlecht, denn er wurde nicht nur in strengster Gefangenschaft gehalten, sondern auch oft körperlich mißhandelt. Nach 40 Tagen ließ ihn der Mahdi wieder vor sich führen, theilte ihm mit, daß die Zeit der Buße nun vorbei sei und daß er ihm gestatte, sich ihm dem Mahdi, als freier Mann anzuschließen. Ahmed Khalifa blieb natürlich nichts anderes übrig, als dem Mahdi für diese Gnade zu danken und ihn fernerhin auf seinen Zügen zu begleiten. Was er aus dieser Zeit vom Mahdi erzählt, ist keineswegs geeignet, dessen Charakter oder auch nur dessen Intelligenz in vorteilhaftem Lichte zu zeigen.
Irgend welche staatliche Einrichtungen hat der Mahdi gar nicht getroffen, sondern er regiert nur nach persönlichem Gutdünken, so wie es ihm — seiner Angabe zufolge — Allah in Träumen eiugibt. Seine Unterthanen und Soldaten haben gar keine Rechte, sondern nur die Pflicht des Gehorsams. Ihm persönlich gehört alle Beute und er gibt Niemanden Aufklärung darüber, was. er mit ihr anfängt. Für gewöhnlich träge, ist er furchtbaren Zornausbrüchen unterworfen, in denen er dann nicht zaudert, die Köpfe rechts und links abschlagen zu lassen. Sein politisches Programm, sowie er es Ahmed Khalifa auseinandersetzte, ist einfach genug: in den nächsten zwei Jahren wird er Aegypten, in den dann folgenden acht Jahren „Konstantinopel und Europa" erobern, hierauf dreißig Jahre in Ruhm und Frieden herrschen und alsdann zu den Paradiesesfreuden versammelt werden. Eigentliche Ratgeber soll der Mahdi gar nicht haben, was bei seinem hirnverbrannten „Programm" nicht verwunderlich, und auch die zwei Europäer, die sich in seiner Umgebung befinden, sollen gar keinen Einfluß auf ihn besitzen. Einer dieser Europäer ist der Oesterreicher, Slatin Bey, den Namen des andern hat Ahmed Khalifa nicht in Erfahrung bringen können.
Alle gefangenen Christen und Christinnen haben zum Islam
übertreten müssen, auch die zahlreichen Priester und barmherzigen Schwestern.
Ahmed Khalifa verdankte seine Befreiung dem Umstande, daß er, wie bekannt wurde, bei einem Grenzstamme in der Nähe von Dongola großen Einfluß besitze; dorthin schickte ihn nun der Mahdi mit dem doppelten Aufträge: diesen Grenzstamm zum Anschluß an den Mahdi zu bewegen und dem Khedive den Befehl zu übermitteln, schleunigst Egypten zu verlassen. Man kann sich lebhaft vorstellen, daß der Pascha, sobald er die Höhle des Löwen verlassen hatte, schleunigst nach Egypten flüchtete mit dem festen Vorsatze, die Bekanntschaft des Mahdi nicht wieder zu erneuern.
Jetzt, wo die Nachricht von dem Tode des Mahdi immer bestimmter auftritt, wird sich Ahmed Khalifa doppelt sicher fühlen.
Vermischtes.
— Ein merkwürdiger Wahrspruch. Die „Volkszeitung schreibt: Dem Feuilleton einer auswärtigen Zeitung entnehmen wir einen seltsamen Wahrspruch der Geschwornen. „Die Geschwornen bedurften zur Beantwortung der vorgelegten Fragen nur kurze Zeit. Dann erschienen sie wieder im Saale und unter lautloser Stille verkündigte der Obmann Stepperat: (Fortsetzung in der Beilage.)"
— Ein spekulativer Theaterdirektor in St. Louis kündigte hier die Vorstellung von Schiller's „Tel!" an. Der Theaterzettel enthält in fetter Schrift die Schlußbemerknng: „Der Landvogt Geßler wird hoch zu Roß auf der Bühne erscheinen. Das Roß wird nach der Vorstellung verloost werden. Jeder Inhaber eines Sitzplatzes erhält ein Loos an der Kasse." Die Pferdelotterie verlieh, wie das zu erwarten stand, der Tellvorstellung eine bedeutende Zugkraft, und das kunstsinnige Publikiun erwartete mit Spannung den Moment, wo das Roß des Landvogts zur Verloosung kam. Endlich wurde das Loos gezogen, und der Regisseur lud den glücklichen Gewinner ein, auf die Bühne zu kommen und den Gewinn in Empfang zu nehmen. Mit dem Inhaber des Glückslooses erschien aber noch ein zweiter Mann auf der Szene und nun ergab sich Folgendes: erstens war das Roß Geßler's ein Maulesel, zweitens war dieser Maulesel gestohlenes Gut und wurde als solches von dem Eigentümer reklamirt, drittens war der Maulesel blind, was den Gewinner veranlaßte, das edle Reittier Geßlers ohne Zaudern dem rechtmäßigen Besitzer wieder znzustellen. So endete diese interessante Tell-Vorstellung ohne jeden Mißklang.
Doch bittrer noch und schwerer Als selbst des Todes Pein,
Ist lieben — und vergessen
Von dem Geliebten sein. Fürs Haus.
Amtliche und Privat-Anzeigen.
euerrvehr WiLdbcrd.
Der 8. Württembergische Landes-Feuerwchrtag wird am 22, bis 24. August d. I.
in Heilbronn stattsinden
Diejenigen Mitglieder unseres Corps, welche sich zu beteiligen wünschen, haben dieses -längstens bis zum 8. Allgust ihrem Zugskommandanten oder Kaufmann Rometsch mitzuteilen, damit den in Abs. 3 und 4 der Einladung ausgesprochenen Bestimmungen entsprochen werden kann. Diese lauten:
3) Die rechtzeitig angemeldeten Teilnehmer am Feuerwehrtag überhaupt erhalten eine auf ihren Namen und Stand lautende Festkarte und ein Festband, und es wird mit der Zusendung derselben der Festbeitrag von 50 pro Teilnehmer durch Postnachnahme erhoben. Wer ohne vorherige Anmeldung teilnimmt, hat bei seiner Ankunft Karte und Abzeichen auf dem im Rathaus eingerichteten Quartierlokal in Empfang zu nehmen.
4) Für die angemeldeten Teilnehmer werden auf Grund der ihnen zukommenden und nach erfolgter Beantwortung dem Lokalkomite zurückzusendenden Anmeldebogen dem darin ausgesprochenen Wunsche entsprechend Mittagstisch und Quartiere fest bestellt. Die letzteren bestehen in von den Teilnehmern zu bezahlenden Quartieren in Gast- und Privathäusern, oder in Freiquartieren in Privathäusern. Wenn Gasthaus oder Privathaus nicht besonders genannt ist, so wird vorausgesetzt, daß die Auswahl der Quartierkommission überlassen ist. Die Anmeldungen haben längstens bis zum 8. August an das Kommando der Feuerwehr in Heilbronn zu geschehen.
Hluckmmjihiim
mir Husiotaen von Mlübaä
in sokiövütor ^nsrvabl 2U liabsn bsi
KHr. WiNbrett.
gMMbMliMlili§
ßmnZMMmglMbkMli
MgliMIlGliMscli- i
MWMpilM.
Ueue
englische Matjesheringe
in Postfässern zollfrei und franco.
Nr. 1 größte beste Waare, pr. Faß ca. 25 St enth. 4—4.50 Mk.
Nr. 2 ss. mittelgroß, fett, pr. Faß ca- 25 bis 28 St. enth. 3.50-4 Mk.
Nr. 3 ff. zart und fett, vr. Faß ca. 25 bis 30 St. enth. 3-3 50 Mk.
Bei Abnahme v. 3 Colli pr. Faß 20 Pf. billiger.
Durch ergiebigen Fang und reichliche Zufuhr werde, wenn irgend möglich, entsprechend billiger notiren. Größere Gebinde als 1/2, 1/4 und 1/8 Tonnen pr. Bahn ab hier, offe- rire zu den äußersten Preisen.
SchllMM Thkk
empfiehlt in sehr preiswürdigen guten Qualitäten Ir. Keim.