Revolverschüsse lebensgefährlich. Das 5jährige Töchterchen erhielt einen Streifschuß. Krappel verwundete sich selbst durch einen Schuß ins Kinn. Der Täter wurde in die Irrenanstalt Grafenberg übergeführt.

In einem Dresdener Vorortbahnhof wurden auf dem Bahnkörper zwei entsetzlich verstümmelte Leichen eines Paares aufgefunden, die nach den in ihren Kleidern aufgefundenen Papieren als die des Max Heim und Maria Zenker aus Leipzig rekognosziert wurden. Warum das Paar in den Tod ging, konnte bis jetzt noch nicht ermittelt werden.

Ein folgenschwerer Radlerunfall ereignete sich am Freitag abend in Pleika bei Limbach. Schlosser Bauer fuhr in der Dunkelheit den Kaufmann Schönherr aus Grüna an. Beide stürzten und erlitten schwere Schädelbrüche, denen sie nach wenigen Minuten erlagen.

Aschaffenburg, 9. Dez. Im benachbarten Faulbach spielten gestern abend 7 Mädchen im Alter von 8—12 Jahren auf einem zugefrorenen Wasserlauf des Mains. Die nur 2 em dicke Eis­decke brach ein und sämtliche Mädchen fielen ins Wasser. In ihrer Todesangst klammerten sie sich aneinander und so ertranken sechs von ihnen. Nur eines konnte gerettet werden.

Aus dem Ausland.

Im Pariser Elektrizitätswerk von Saint Denis brach ein gewaltiges Feuer aus. Die Untergrundbahn und die Straßenbahnwagen standen häufig still. In vielen Theatern, Restaurants und auf den Straßen ging das Licht aus. Es entstand eine Panik.

In der Basilika von Superga bei Turin, der Grabstätte des Hauses Savoyen, haben Leichen­räuber auf das entsetzlichste gehaust.

Petersburg, 8. Dez. Großfürst Nikolai Michaelowitsch ist mit Gefolge gestern abend nach Bukarest abgereist, um dem König von Rumänien den Stab eines Marschalls der russischen Armee zu überreichen.

London, 8. Dez. Lloyd verzeichnet heute morgen das Gerücht, den Cunard-Dampfer „Mau- retania", das Schwesterschiff der untergegangeuen Titanic, habe auf See ein schwerer Unfall be­troffen. Eine Bestätigung der Nachricht, vor allen Dingen Einzelheiten, welcher Art der Unfall sei, waren bisher nicht zu erlangen.

London, 9. Dezbr. Die „Mauretania" hat gestern vormittag um 10 Uhr 55 Min. Queenstown verlassen und befand sich um 11 Uhr 30 abends 260 Seemeilen westlich von Browhead. Das Ge­rücht, daß sie untergegangen sei, entbehrt jeder Grundlage.

Madrid, 7. Dez. Nach einer Blättermeldnng aus Badajoz brach in der Kirche zu Elval während einer Hochzeit Feuer aus. Es entstand ein furcht­bares Gedränge und in der Panik wurden an; 30 Personen verwundet, darunter viele lebens­gefährlich.

Newyork, 7. Dez. An der höchsten Stelle der Hochbahn, wo die Strecke 70 m hoch liegt, stießen gestern, wie der Berl. Lokalanz. berichtet, zwei Züge zusammen. Elf Personen wurden

schwer verletzt. Da die Wagen Feuer fingen, entstand unter den Fahrgästen ein furchtbarer Schrecken. Auch standen Tausende in schrecklicher Erregung unten auf den Straßen und sahen dem Brande in schwindelnder Höhe zu, unfähig, Hilfe zu bringen. Durch Angestellte der Bahn wurde das Feuer verhältnismäßig schnell gelöscht und ein gräßliches Unglück verhütet.

Aus Stadt, Bezirk und Nachbarschaft

Wildbad, 10. Dez. Die am letzten Sonntag für den Wintersport vorzügliche Witterung hat in Verbindung mit der hier tagenden Hauptversammm- lung des Südwestdeutschen Rodlerverbands schon mit den Frühzügen Hunderte von Wintersportlern hierher geführt und fleißig wurde „droben" dem schönen weißen Sport gehuldigt. Die lieben Gäste sprachen sich sehr anerkennend über den Sportplatz Wildbad aus; besonders fand auch die bequeme und dabei so schöne und billige Bergbahn immer wieder lobende Erwähnung. Möchte das günstige Sportwetter noch recht lange so bleiben; auch der Nichtsportler hat trockene, leichte Kälte lieber als Sudelwetter, wenn auch der Kohleneimer bedenk­lich oft gefüllt werden muß. — Leider ist auch ein Unfall zu verzeichnen. Ein Rodler aus Pforzheim erlitt eine Fußverdrehung und mußte nach Hause geschafft werden.

— Unser Vereins! eben ist zurzeit recht rege; allenthalben wird fleißig auf Weihnachten geprobt und gearbeitet, um den Mitgliedern recht schöne Stunden bereiten zu können. — Liederkranz und Militärverein haben sehr gut besuchte General­versammlungen abgehalten.

In Neuenbürg wurden in letzter Zeit falsche Einmarkstücke ausgegeben. Unter dem! Verdachte der Verausgabung wurde am Samstag ^ durch den hiesigen Stationskommandanten ein italienischer Erdarbeiter festgenommen. Eine Durch­suchung seiner Wohnung förderte eine größeres Anzahl falscher Einmarkstücke sowie die zur An­fertigung erforderlichen Formen und Materialien zu' tage.

Freuden st adt, 9. Dez. Das Preisaus­schreiben des hiesigen Hoteliervereins an die Jugend, nach welchem Preise für hübsche Schneebauten ausgesetzt wurden, hat unsere Jugend schon ein­gehend beschäftigt. Da und dort, auf Plätzen und in Gärten, sind Anfänge zu allerhand Bauten gemacht worden. Der Marktplatz besitzt wieder ein Waghäuschen, an derselben Stelle in gleicher Größe erstellt, wie das vielgenannte frühere, doch wohl in seinem weißen Material weniger haltbar.

Schnitzel (Bratlinge) z« Gemüse« (Fleischers«-»

l/< Pfund Reis wird mit einem Stückchen Butter und einem Maggi-Bouillonwürfel zu ziemlich dickem Brei ge­kocht. Unter den noch warmen Reis mischt man 2 aut zerdrückte Würfel Maggi's Pilzsuppe und reibt 1—2 große Kartoffeln vom Tage zuvor dazu. Diese Masse vermengt man gut, streicht sie auf ein Brett und läßt sie erkalten. Dann schneidet man daraus beliebige Formen (Schnitzel Koteletten oder ähnlich), paniert die Bratlinge mtt Ei und geriebener Semmel u. brät sie in gutem Fett oder Butter hellbraun, zuerst auf kleinem, dann auf stärkerem Feuer. Damit die Schnitzel gut durchbraten, nehme man reichlich Fett in die Pfanne. Sehr wohlschmeckende Beilage ,u Mohrrüben. Blumenkohl, Wirsing usw.

Von sogenanntem Medizinalweinen wissen die Jahresberichte der öffentlichen Anstalten zur Untersuchung von Nahrungs- und Genußmitteln im Deutschen Reiche manch seltsames Lied zu singen. So berichtet z. B. in dem 1911 erschienenen Band eine solche Anstalt: Bean­standet wurden als „Medizinalwein" von einem Hau­sierer verkaufte, nicht konzentrierte süße Ungarweine. Wie oie gerichtliche Untersuchung ergab, stammten diese Proben aus einer Fabrik in Oberschlesien, die ein Getränk durch Gärung aus Rosinen «nd Znckerwasser mit späterem Zusatz von etwas Weingeist, Weinsteinsäure und billigen Süßweinen herstellte und dieses unter der Bezeichnung „Weinlikör" in den Verkehr brachte." Im Bericht eines andern Untersuchungsamtes heißt es: „Zwei sogenannte „Blutweine", oie als „Heilmittel" bezw. „heilkräftiger Traubensaft, unübertrefflich bei Blutarmut, Bleichsucht,

allgemeiner Schwäche." bezeichnet waren, erwiesen

sich als teilweise vergorene Obstsäste mit Sprit, also als Gemische, die als Heilmittel dem freien Verkehr ent­zogen sind." Das Städtische Untersuchungsamt einer großen Stadt in berühmter Weingegend erklärt: „Es ist bedauerlich, daß zurzeit noch keine ausreichende Handhabe gegeben ist, gegen die durchweg minderwertigen, wenn nicht verfälschten — fast in jedem kleinen Kramladen er­hältlichen — sogenannte« „Medizinalweiue" erfolgreich vorzugehen." Auch kann man aus diesen Berichten aller­lei Wunderbares darüber erfahren, wie zuweilen — gar nicht selten — Tokayer, Portwein, Samos, Madeira, Mus­katwein und sonstige recht teure „feine Sachen" gemacht werden. Wasser, Sprit, Zucker, Teerfarbe«, Schwefel­säure spielen dabei eine hervorragende Rolle.

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Kein Weihnachtsfest ohne Weihnachtsgebäck. Aber womit soll man backen? Butter ist zu teuer, Schmalz und anderes zu gering. Da scheint es angebracht, aus die beiden Produtte Palmin und P almona hinzu­weisen. Palmin, das sich infolge seiner Reinheit und seines außerordentlich billigen Preises von Jahr zu Jahr besonders bei der Weihnachtsbäckerei steigender Beliebt­heit erfreut, hat vor anderen Fetten den Vorzug, daß es vollkommen geruch« und geschmacklos ist und deshalb den natürlichen Geschmack des Gebäcks und der Zutaten in keiner Weise beeinflußt. Auch bleibt das mit Palmin so­wohl als mit Palmona (Pflanzen-Butter-Margarine) her­gestellte Gebäck länger haltbar, weil diese Produkte nicht wie selbst Naturbutter, Schmalz rc. einen gewissen Pro­zentsatz freier Fettsäure enthalten. Palmona ist der beste Ersatz für Backbutter.

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empfehle ich mein In- 0»Mehl sowie ein hochfeines Konfekt­mehl (Kaiser-Auszug 00),

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Ferner halte mich z« jeder Tageszeit zum Konfekt» backen bestens empfohlen.

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