Während eines heftigen Gewitters schlug der Blitz in das russische Militärlager von Wilmann- strand bei Helsingfors ein. 5 russische Soldaten wurden getötet, 10 schwer und eine Anzahl leichter

Lissabon, 8. Juli. Die Monarchisten-Be- wegung in der jüngsten Republik beginnt immer mehr an Boden zu gewinnen. An einzelnen Stellen des Landes hat sich die Bevölkerung gegen das republikanische Regime erhoben. Es soll zu schweren Unruhen gekommen sein, über die nähere Einzel­heiten jedoch nicht zu erfahren waren, da die tele­graphischen Verbindungen abgeschnitten sind.

Saloniki, 8. Juli. Der Kriegsminister hat sofortige Vorbereitungen für die Einberufung von 12 Redif - Brigaden im Bereich der Korps von Saloniki, Monastir und Kossowo für den Fall, daß die Aufstandsbewegung in Albanien noch ernstere Formen annehmen sollte, angeordnet. Die Behörden von Monastir melden, daß eine auf einem Dienstgange befindliche Gendarmeriepatrouille von 4 Mann mit ihren Waffen desertiert sei.

Hur ZiM una Umgebung

Wildbad, 9. Juli. Es zirkuliert z. Z. bei den hiesigen Gasthofbesitzern, Villenbesitzern und Zimmervermietern eine Eingabe an die Kgl. Do­mänendirektion in Stuttgart um die Einrichtung von Ruheräumen im großen Badgebüude. Es würde dadurch einem auS allen Kreisen unseres Kurpublikums schon seit Jahren und gerade in letzter Zeit immer dringender und häufiger ge­äußerten Wunsche enisprochen. Die Mehrzahl der hiesigen Hotelbesitzer und Zimmervermieter hat sich daher auch dem Bittgesuch angeschlossen. — Es ist nun ans der Mitte der Kurgäste der Gedanke angeregt worden, daß die Eingabe auch bei den Kurgästen zur Unterschrift zirkulieren soll, damit ihr bei der Kgl. Domänendirektion und dein Kgl. Finanzministerium größeres Gewicht beigelegt werde. Wir möchten aber unser Kurpublikum mit derarti­gen internen Fragen doch nicht belästigen und geben uns der Hoffnung hin, daß die Kgl. Staats- finanzverwaltung dem Gesuch Beachtung schenken, dem immer dringender zu Tag tretenden Bedürfnis nach Ruheräumen in Bälde abhelfen und so, wie immer, so auch in diesem Falle, sich nur von der Fürsorge für unseren Badeort und für das ihr anvertraute kostbare Kleinod unserer Heilquelle leiten lassen wird.

Sitzung der bürgerlichen Kollegien

vom 5. Juli 1S12.

Den beiden Maschinisten am städtischen Elektri­zitätswerk, Wilhelm Volz und Karl Bolz hier, welche beide sich als tüchtige Maschinisten, Monteure und ^.fftallateure bewährt haben, wird mit Wirkung vom l. April 1912 an eine Gehalts­erhöhung von je 100 Mk. bewilligt, so daß künftig neben freier Wohnung, Heizung und Beleuchtung beziehen: Wilhelm Volz 1500 Mk. und Karl Bolz 1400 Mk. Zugleich werden für die beiden Maschinisten gleichmäßig Dienstalters-Vorrückungs- stufen in der Weise eingeführt, daß sie alle 3 Jahre um je 100 Mk- bis zum Höchstbetrag von 2000 Mk. unter Einbeziehung ihrer Nebenbezüge vorrücken. Weiterhin wird beschlossen, die beiden Maschinisten in die Pensionskasse für Körperschaftsbeamte auf­nehmen zu lassen. — Die beiden Amtsdiener und die 4 Schutzleute bitten ebenfalls um Ge­haltserhöhung und Besserung ihrer Vorrückungs­verhältnisse. Ersteren wird mit Wirkung vom 1. April 1912 ab eine Gehaltsaufbesserung non 100 Mk., letzteren eine solche von 50 Mk. gewährt, auch wird ihre Dienstaltersvorrückung dahin abge­ändert, daß sie künftig anstatt alle 3 Jahre alle 2 Jahre um 50 Mk. vorrücken. Die Belohnung des Polizeiwachtmeisters Horkheimer als Wacht­meister wird von jährlich 50 Mk. auf 100 Mk. erhöht. — Bei Ausführung des Wegs zum Schul­hausneubau mußte ein Birnbaum des Taglöhners Fritz Schneider hier entfernt werden. Erbittet um Gewährung einer Entschädigung hiefür. Es wird beschlossen, dem Schneider für den Birnbaum eine einmalige Entschädigung von 50 Mk. zu be­willigen. — Die Jnstallationsarbeiten zum Schul­hausneubau werden auf Grund eingezogener Offerten den Flaschnermeistern Karl Güthler und Her­mann Großmann hier übertragen.

Es wird hierauf die Beratung und Feststellung des Gemeind eh aus Halts pro 1912/13 vor-

als er Felicia sah, aber er wurde von dein Polizei- 'kommissar unterbrochen.

„Im Namen des Gesetzes I Es soll sich hier um zwei Verbrecher handeln. Sind sie beide tot ?"

„Der eine nicht", versetzte der Arzt. Und flüsternd fügte er hinzu: „Allerdings hat er auch höchstens noch eine Stunde zu leben."

(Fortsetzung folgt.)

genommen. Die Gesamtsumme der Einnahmen der Stadtkasse wird 1912/13 betragen: 282,397 Mk. (Vorjahr 291,886 Mk.), die der Ausgaben 395,812 Mk. (Vorjahr 395,913 Mk.), so daß sich ein Abmangel von 113,515 Mk. (Vorjahr 104,036 Mk.) ergibt. Der Abmangel wird gedeckt werden durch eine Gemeindeschadensumlage von 7 °/o auf die allgemein und nur gemeindesteuerpflichtigen Kataster­beträge mit 78,675 Mk. 47 Pfg., durch Erhebung einer Gemeindeeinkommensteuer von 50 °/o der Einheitssätze der staatlichen Einkommensteuer mit ca. 37,500 Mk. und durch Entnahme von 7339 Mk. 53 Pfg. aus den vorhandenen Restmitteln der Stadtkasse. Als größere Mehreinnahme gegenüber dem Vorjahr konnte in den Etat eingestellt werden: Mehreinnahme aus dem städt. Electrizitätswerk 3000 Mk., Wertzuwachssteueranteil 1000 Mk. Hie- gegen weist die Einnahme aus den Stadtwaldungen infolge Fallens der Holzpreise einen erheblichen Rückgang auf. Besondere Ausgaben entstehen: durch Einbau einer neuen Akkumulatorenbatterie in das städt. Electrizitätswerk 12 000 Mk., 2. Rate für Verlegung der Stromleitung vom Werk bis zum Rathaus 2000 Mk-, durch den Weg zum Schulhausneubau 7000 Mk., für ein Wasserreservoir in Nonnenmiß 1600 Mk., Wegneubau im Kegeltal 7000 Mk. — Infolge des Umstands, daß 7339 Mk. 53 Pfg. der Restmittelverwaltung entnommen werden können, war es möglich, die vorjährigen Sätze der zur Erhebung gelangenden Gemeinde­steuern (7 o/« bezw. 50 "/», s. oben) beizubehalten. Die 1912/13 zur Verteilung gelangende Bürger­nutzung wurde insgesamt auf 65,506 Mk. 59 Pfg. und pro Einzelportion auf 108 Mk. 27 Pfg. fest­gesetzt. Der Etat der Forstverwaltung 1912/13, der mit einer Gesamteinnahme von 135,827 Mk., einer Gesamtausgabe von 59,482 Mk. und einem Einnahmeüberschuß von 76,345 Mk. (Vorjahr 90,933 Mk) abschließt, wird genehmigt, ebenso der Etat der Armenpflege, der einen Zuschuß von 6500 Mk. aus der Stadtkasse erfordert.

Der Etat der Bergbahnverwaltung pro 1912/13 weist eine Gesamteinnahme an Fahr­geldern, Frachten, Pachtzinsen und Kapitalzinsen von 88 000 Mk. auf, welchen folgende Ausgaben gegenüberstehen: Schuldzinseu 17,943 Mk-, Ver­waltungsaufwand 4385 Mk., Gehalt des Betriebs­personals 9030 Mk., für Materialien, Maschinenöl, Reparaturen usw. 1600 Mk., für elecktr. Kraft­strom 3500 Mk., Anschaffung eines neuen Draht­seiles, von Werkzeugen usw. 3500 Mk., Haft­pflicht und Unfallversicherung 2400 Mk., Bau­kosten an Gebäulichkeiten und Sonstiges 1200 Mk., Steuern und Abgaben 3 500 Mk., Spazierwege im Sommerberg und Außerordentliches 3 742 Mk., Reklame 2 000 Mk-, insgesamt 52 800 Mk. Von dem hienach verbleibenden Ueberschuß von 35 200 Mark sollen 12000 Mk. als Abschreibung bezw. Reservefonds und 3 000 Mk. als weitere Reserve für außerordentliche Schäden zurückgestellt, 10000 M. als Beitrag an die Stadtkasse zum Einbau eines 180 L. 8. Dieselmotors verwendet und der rest­liche Ueberschuß von 10 200 Mk. zu einem Fonds für außerordentliche Aufwände der Stadtgemeinde angesammelt werden. — Es folgen noch Armen­sachen und verschiedene kleinere Gegenstände.

Der italienisch-türkische Krieg.

Mailand, 8. Juli. Der „Secolo" meldet aus Neapel: Die Mannschaft des aus Sidi-Said eingetroffenen Dampfers Derphia berichtet, daß türkisch-arabische Streitkräfte fick nur wenige Kilo­meter von Zuara entfernt konzentrieren. Sie hätten dort große Mengen von Munition und Lebensmitteln aufgestapelt und Verteidigungswerke angelegt, um dem Vorgehen der Italiener auf Zuara einen energischen Widerstand entgegenzusetzen.

Verse eines Gichtkranken im Wildbad.

Nach Co. Johannes 5., Vers 1—t6.

Und wenn das Wasser sich bewegt.

Dann Hab' ich mich hineingelegt.

Ganz nahe bei einander fGesellschaftSbads,

Wie Hero und Leander.

Erst kleidet man uns weiß in Linnen,

Dann kann das schöne Bad beginnen Mit uns armen Gichtgesellen In den warmen Wasserwellen.

Wir legen uns in Glauben nieder Und beten um gesunde Glieder:

O, gieb uns Kraft und fromme Herzen Und befrei' uns von den Schmerzen.

Ach lieber Gott, laß es gelingen.

Wir möchten wieder gerne springen.

Wir alten, armen Sünder,

Wie die kleinen Kinder.

So beten wir um Gottes Segen,

Ach, laß das Wasser sich bewegen!

Laß uns Dein Heil erfahren.

Wie einst vor vielen Jahren!

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